Gideons Bible

Gideons Bible

Internationaler Gideonbund ist die gängige deutsche Bezeichnung für "The Gideons International". Die Gideons sind eine internationale Vereinigung evangelischer Geschäftsleute und Akademiker, gegründet 1899 in den USA. Ende April 2008 sind in 187 Ländern weltweit fast 284.000 Gideons ehrenamtlich tätig.

Die Zentrale des Internationalen Gideonbundes befindet sich in Nashville (Tennessee, USA), die für Deutschland in Wetzlar.

Taschenbibel: Neues Testament mit Logo des Gideonbundes

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Ziel der Gideons ist es, Menschen für Jesus Christus zu gewinnen. Dies versuchen sie durch das Auslegen von Bibeln und Bibelteilen in Hotels und Pensionen, Krankenhäusern, Altersheimen und Justizvollzugsanstalten sowie durch die kostenlose Weitergabe von Taschenbibeln an Schüler und Studenten, Polizisten, Armeeangehörige und Pflegepersonal zu erreichen. Die ausgelegten bzw. weitergegebenen Bibeln sollen zum Bibellesen anregen und die Neugier für das "Buch der Bücher" wecken.

Die Kosten für die immer gratis weitergegebenen Gideon-Bibeln werden aus Spenden von den Mitgliedern, aus Kollekten in Kirchen und von privaten Gönnern gedeckt. Der Gideonbund verwendet nach eigenen Angaben 100 % der zweckgebundenen gespendeten Gelder für die Beschaffung und den Druck der Bibeln; alle Verwaltungsausgaben werden von den ehrenamtlichen Gideons selbst bestritten.

Im Jahr 2007 wurden von den Gideons weltweit über 70 Mio. Bibeln in 84 Sprachen verteilt. In Deutschland wurde 2006 bereits die 16-millionste Bibel verteilt - sie erhielt Bundespräsident Horst Köhler. Bis April 2008 wurden weltweit 1,434 Mrd. Bibeln verteilt, davon ca. 18,1 Mio. in Deutschland.

Es gibt an Farbe und Format verschiedene Varianten der Gideon-Bibel. Die Standard-Variante ist die grüne oder blaue Taschenausgabe, daneben gibt es in Deutschland auch noch eine braune "Zeugnis-Bibel", die von Gideon-Mitgliedern als persönliches Geschenk außerhalb einer offiziellen Bibelweitergabe (z. B. in Schulen oder an die Polizei etc.) verwendet wird (privater Ankauf durch das jeweilige Mitglied, nicht aus Spenden finanziert). Taschenbibeln in weißem Einband werden an Angestellte im medizinischen Bereich weitergegeben. Dann gibt es auch noch eine großformatige Ausgabe mit blauem Einband – dabei handelt es sich entweder um die drei- oder viersprachige Ausgabe (Deutsch, Englisch, Französisch; Italienisch), die in Hotels zu finden ist, oder um die Ausgabe in Großdruck, die in Arztpraxen, Krankenhäusern und Altenheimen ausgelegt wird. Im gesamten deutschsprachigen Raum wird die in Deutschland meistverbreitete Bibelübersetzung verwendet, nämlich die revidierte Lutherbibel von 1984 in der neuen deutschen Rechtschreibung.

Das Logo auf dem Umschlag - ein Krug mit einer Flamme - erinnert an eine Episode aus dem Sieg Gideons gegen die Midianiter (Ri 7): Seine Kämpfer sind lediglich mit Widderhörnern und leeren Krügen, in denen Fackeln sind, bewaffnet.

Geschichte

Im Jahr 1898 sucht der Geschäftsmann John H. Nicholson aus Janesville, Wisconsin (USA), auf einer Geschäftsreise ein Hotelzimmer. In einem Hotel wird ihm wegen Überfüllung des Hauses angeboten, sich mit einem anderen Gast (Samuel E. Hill) ein Doppelzimmer zu teilen. Nicholson willigt ein. Schon beim ersten Gespräch entdecken die beiden, dass sie eine gemeinsame christliche Glaubensüberzeugung teilen. Sie halten zusammen eine Abendandacht, lesen in der Bibel und beten. Im Rückblick auf diese Begegnung schreiben beide später, dass bereits an diesem Abend die Idee entstand, eine Vereinigung christlicher Geschäftsleute zu beginnen.

Am 31. Mai 1899 gründen die beiden gemeinsam mit einem weiteren Kaufmann eine Vereinigung christlicher Handelsreisender, die Keimzelle des späteren Gideonbundes. Als Namensgeber wird der alttestamentliche Richter Gideon gewählt (siehe Die Bibel, Buch der Richter, Kapitel 6 und 7).

Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts entstehen ein deutscher und ein österreichischer Zweig des Gideonbundes. 1982 wird die deutsche Gideon-Arbeit als Selbständige Nationale Vereinigung konstituiert. Damit ist der deutsche Gideonbund von der amerikanischen Mutterorganisation sowohl finanziell als auch organisatorisch weitgehend unabhängig.

Mitglieder

Die Mitglieder im Internationalen Gideonbund sind christliche Geschäftsleute, Freiberufler, Selbstständige, Beamte, Akademiker und deren Frauen (im Gideon Frauendienst -GFD). Sie sind Mitglieder in verschiedenen evangelischen und evangelikalen Kirchen, Freikirchen, Gemeinden und Gemeinschaften ihre geistliche Heimat haben. Sie akzeptieren die Bibel als Gottes unfehlbares, inspiriertes Wort und als ihre einzige Glaubensgrundlage. Der Gideonbund selbst ist keine eigene Kirche oder kirchliche Gemeinschaft, auch kein Verlag, sondern nur ein gemeinsames Instrument der Mission (Christentum).

Es werden prinzipiell Männer - wenn möglich zusammen mit ihren Ehefrauen, soweit sie sich zu den gleichen geistlichen Grundsätzen bekennen - Mitglieder, genannt Gideons, im Internationalen Gideonbund. Die Ehefrauen der Gideons sind unter dem Dach des internationalen Gideonsbundes in einem eigenen Arbeitszweig, dem sogenannte Gideon-Frauendienst, zusammengeschlossen, dessen Zweck es ist, die Gideons bei ihrem Dienst zu unterstützen und Bibeln in Arztpraxen, Dialysezentren, Krankenhäusern, Altenheimen, beim Roten Kreuz, in Frauen-Justizvollzugsanstalten, und Frauenhäusern auszulegen bzw. weiterzugeben. [1]

Gemeinsam ist den Gideons sowie den Frauen im Gideon-Frauendienst, die innere Bereitschaft, Gott verfügbar zu sein, betendes Mittragen der Arbeit sowie zeugnishaftes Leben und Weitergabe von Gottes Wort.[1]

Quelle: Leitfaden des Internationalen Gideonbundes in Deutschland


Mitgliederanzahl

Land Mitglieder
Deutschland ca. 3900 (in über 184 örtlichen Gruppen)
Österreich ca. 200 (in 11 örtlichen Gruppen)
Schweiz ca. 1200

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Die Gideons: Gideon-Frauendienst, gesehen 9. Juli 2008.

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  • Gideon Bible — n a copy of the Bible that has been left in a room in a hotel, hospital, etc. by the Gideons, a US Christian organization. They put Bibles in rooms in many countries around the world hoping that people will read them and learn about Christianity …   Universalium

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