Giampaolo Di Paola

Giampaolo Di Paola

Giampaolo Di Paola (* 15. August 1944 in Torre Annunziata bei Neapel) ist derzeit italienischer Verteidigungsminister in der aus Fachleuten bestehenden Regierung Monti. Di Paola war vor seinem Amtsantritt Admiral der italienischen Marine und als solcher von März 2004 bis Februar 2008 Generalstabschef der italienischen Streitkräfte und von Juni 2008 bis November 2011 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

Werdegang

Giampaolo Di Paola (2008)

Di Paola absolvierte die gymnasiale Oberstufe an der Marineschule Francesco Morosini in Venedig. Anschließend wurde er von 1963 bis 1967 an der Marineakademie Livorno und dann an einer U-Boot-Schule ausgebildet. Ab 1968 diente er auf verschiedenen U-Booten und Fregatten, ab 1974 jeweils als Kommandant. 1981 besuchte er das NATO Defence College in Rom, danach diente er bis 1984 als Anti Submarine Warfare and Undersea Warfare Program Officer beim NATO-Kommando SACLANT in Norfolk (Virginia) (heute NATO Undersea Research Centre in La Spezia). Nach seiner Rückkehr nach Italien übernahm Di Paola für zwei Jahre das Kommando über die Fregatte Grecale. Von 1986 bis 1989 war er im Admiralstab in Rom tätig, um dann bis 1990 das Kommando über den Flugzeugträger Giuseppe Garibaldi zu übernehmen. Bis 1994 arbeitete er erneut im Admiralstab, zuletzt als Leiter der Operationsabteilung (A3). Von 1994 bis 1998 diente Di Paola beim Generalstab der Streitkräfte und erlebte dort dessen tiefgreifende Reform unter dem damaligen Generalstabschef Guido Venturoni.

Als Vizeadmiral war Di Paola bis 2001 Büroleiter des Verteidigungsministers. Danach übernahm er bis 2004 den Posten des Generalsekretärs des Verteidigungsministeriums. Als solcher wurde er Amtschef des Ministeriums und führte damit dessen Verwaltungs-, und als „Nationaler Rüstungsdirektor“ auch dessen Beschaffungsabteilungen.

Am 9. März 2004 wurde Di Paola Nachfolger von General Rolando Mosca Moschini auf dem Posten des Generalstabschefs der italienischen Streitkräfte. Admiral Di Paola erarbeitete für diese ein neues strategisches Konzept, dessen Schwerpunkt auf dem Network Centric Warfare liegt. Gleichzeitig war er auf Grund andauernder Einsparungen im Verteidigungshaushalt gezwungen, eine Verkleinerung der Armee vorzubereiten.

Im November 2007 wurde Admiral Di Paola zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses gewählt. Dieses Amt übernahm er am 27. Juni 2008. Sein Nachfolger auf dem Posten des Generalstabschefs der italienischen Streitkräfte wurde der Luftwaffengeneral Vincenzo Camporini.[1]

Am 16. November 2011 wurde Giampaolo Di Paola im Übergangskabinett von Premierminister Mario Monti zum Verteidigungsminister bestellt.[2] In der Geschichte der Republik Italien ist es das zweite Mal, dass ein ehemaliger Generalstabschef in einer aus Fachleuten bestehenden Regierung (governo tecnico) Verteidigungsminister wird.[3]

Einzelnachweise

  1. difesa.it
  2. derstandard.at
  3. General Domenico Corcione gehörte der Regierung Dini 1995/96 als Verteidigungsminister an. senato.it


Vorgänger Amt Nachfolger
Ray Henault Vorsitzender des NATO-Militärausschusses
2008-2011
Knud Bartels

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