Geyer

Geyer
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Geyer
Geyer
Deutschlandkarte, Position der Stadt Geyer hervorgehoben
50.62361111111112.924166666667600
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Geyer
Höhe: 600 m ü. NN
Fläche: 18,76 km²
Einwohner:

3.848 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09468
Vorwahl: 037346
Kfz-Kennzeichen: ERZ
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 210
Adresse der
Stadtverwaltung:
Altmarkt 1
09468 Geyer
Webpräsenz: www.stadt-geyer.de
Bürgermeister: Harald Wendler (Die Linke)
Lage der Stadt Geyer im Erzgebirgskreis
Sachsen Amtsberg Annaberg-Buchholz Aue Auerbach (Erzgebirge) Bad Schlema Bärenstein (Erzgebirge) Bernsbach Bockau Börnichen/Erzgeb. Borstendorf Breitenbrunn/Erzgeb. Burkhardtsdorf Crottendorf Deutschneudorf Drebach Ehrenfriedersdorf Eibenstock Elterlein Erlbach-Kirchberg Gelenau/Erzgeb. Geyer Gornau/Erzgeb. Gornsdorf Großolbersdorf Großrückerswalde Grünhain-Beierfeld Grünhainichen Heidersdorf Hohndorf Hormersdorf Jahnsdorf/Erzgeb. Johanngeorgenstadt Jöhstadt Königswalde Lauter/Sa. Lengefeld Lößnitz (Erzgebirge) Lugau/Erzgeb. Marienberg Mildenau Neukirchen/Erzgeb. Niederdorf (Sachsen) Niederwürschnitz Oberwiesenthal Oelsnitz/Erzgeb. Olbernhau Pfaffroda Pobershau Pockau Raschau-Markersbach Scheibenberg Schlettau Schneeberg (Erzgebirge) Schönheide Schwarzenberg/Erzgeb. Sehmatal Seiffen/Erzgeb. Stollberg/Erzgeb. Stützengrün Tannenberg Thalheim/Erzgeb. Thermalbad Wiesenbad Thum Wolkenstein (Erzgebirge) Zöblitz Zschopau Zschorlau ZwönitzKarte
Über dieses Bild
Altmarkt

Geyer ist eine Kleinstadt im Erzgebirgskreis des Freistaats Sachsen mit etwa 4000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt im Tal des Geyersbaches. Der Ort ist fast vollständig vom Wald umgeben. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Geyersche Wald. Höchster Punkt des Ortes ist das Geyersche Hochplateau am Fernsehturm Geyer mit etwa 744 m ü. NN.

Nachbargemeinden

Im Nordosten grenzt Ehrenfriedersdorf, im Südosten Tannenberg, im Süden Elterlein, im Westen Zwönitz und im Norden Hormersdorf an die Gemeinde.

Geschichte

Geyer wurde 1381 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits Jahrzehnte zuvor war mit dem Bergbau begonnen worden. 1407 erhielt der Ort das kleine Marktrecht und 60 Jahre später wurde der Ort bereits als Stadt erwähnt. 1537 kam es zur Einführung der Reformation. 1564 begann außerhalb des Ortes, in der Nähe des heutigen Greifenbachstauweihers, die Produktion von Arsenik. Auf dem Gelände befindet sich heute die Jugendherberge Hormersdorf.

Der Leipziger Bürgermeister Hieronymus Lotter ließ sich 1566 auf dem Lehnhof am Geyersberg nieder und starb dort 1580. 1704 und 1803 ereigneten sich die Bingenstürze die den durch den Bergbau unterhöhlten Untergrund zum Einsturz brachten. 1730 wurde die kursächsische Postdistanzsäule vor dem Rathaus am Markt errichtet. 1809 kam der walisische Industrielle Evan Evans nach Geyer und errichtete ein Spinnereigebäude. 1865 wurde die Städtische Feuerwehr gegründet. 1887 wurde eine Dynamitfabrik errichtet. Die erste Hochdruckwasserleitung wurde 1894 in Betrieb genommen und 1897 wurde erstmals der Ort mit Elektrizität versorgt. Mit dem Greifenbachviadukt wurde die größte Schmalspurbahnbrücke Deutschlands in Betrieb genommen.

Durch Blitzschlag brannte am 13. Juli 1914 das Rathaus am Marktplatz nieder.

Einwohnerentwicklung

bis 1900

  • 1551–0247 besessene Mann, 83 Inwohner (etwa 1300 Einwohner)
  • 1697–0727 Erwachsene
  • 1748–0174 besessene Mann (etwa 850 Einwohner)
  • 1779–0818 Einwohner über 10 Jahre
  • 1834–2011
  • 1871–4143
  • 1890–5305

1901 bis 1989

  • 1910–6451
  • 1925–6435
  • 1939–6451
  • 1946–6085
  • 1950–6971
  • 1962–6293

1990 bis 1999

  • 1990–4596 (3.10.)
  • 1993–4603
  • 1994–4578
  • 1995–4555
  • 1996–4555
  • 1997–4523
  • 1998–4482
  • 1999–4459

ab 2000

  • 2000–4372
  • 2001–4295
  • 2002–4260
  • 2003–4189
  • 2004–4153
  • 2005–4086
  • 2006–4034
  • 2007−3980
  • 2009-3887
Quelle bis 1989: Digitales historisches Ortsverzeichnis Sachsen, Quelle ab 1990: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Stand jeweils zum 31.12. des voranstehenden Jahres)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 55,1 %
 %
50
40
30
20
10
0
37,8%
29,5%
27,4%
5,2%
n. k.
FWBF Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2004
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-5,9%
+1,5%
+3,1%
+5,2%
-4,1%
FWBF Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Rittergut Geyersberg 1859
Wachtturm
Binge von Geyer im Winter
99 534 Geyer 28. September 2005

Bahnhofsgelände

Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände erinnert die Dampflok der Sächsischen Baureihe IV K 99 1534-9 an die Geschichte des Thumer Netzes. Am ehemaligen Lokschuppen steht sie auf einem kurzen Gleisstück zusammen mit ein paar Wagen. Im Lokschuppen gibt es eine Ausstellung zur Schmalspurbahn zu besichtigen.

Turmmuseum

Vor der St. Laurentiuskirche (in der sich eine sehenswerte Ölberggruppe des Meister des Altars von Geyer befindet), etwas erhöht und daher das Stadtbild deutlich prägend, steht der 42 Meter hohe Wachtturm. 1395 als Wehrturm errichtet, bot er als Fluchtburg den Einwohnern einst Schutz in Kriegszeiten. In den Jahren 1561–1564 bekam der Turm seinen achteckigen Aufbau. Dort erhielten die Kirchenglocken ihren Platz und eine Türmerfamilie fand Wohnraum. Auf Initiative von Geyerschen Bürgern entstand 1952 in diesem historischen Gebäude eines der schönsten und höchsten Turmmuseen Deutschlands. In sieben Etagen können nahezu 1000 Sachzeugen der Berg- und Stadtgeschichte besichtigt werden.

Naturdenkmäler

Naturdenkmäler in Geyer und Umgebung sind die Binge, ein alter Bergsturz, der Greifenbachstauweiher und die Greifensteine.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1895 Fürst Otto von Bismarck (1815–1898), genannt der Eiserne Kanzler, deutscher Staatsmann, Gründer und erster Kanzler des Deutschen Reiches
  • 1924 Karl Demmler (1841–1930) führender sozialdemokratischer Politiker in Geyer.

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Adam Ries (1492–1559), Rechenmeister, wirkte 1533–1539 als Zehntner im Bergamt zu Geyer
  • Hieronymus Lotter (1497–1580), erster Oberbaumeister des Schlosses Augustusburg, verstarb am 22. Juli 1580 in Geyer („Lotterhof“)
  • Evan Evans (1765–1844), englischer Maschinenbauer, Erbauer der Spinnerei Siebenhöfen, MdL
  • Eli Evans (1805–1882), Unternehmer in Siebenhöfen und Politiker, MdL, MdNV
  • Gustav Zschierlich (1837–1925), Farbenwerksbesitzer in Geyer und konservativer Politiker, MdL*
  • Hermann Lungwitz (1845–1927), Oberlehrer in Geyer und Heimatforscher
  • Eric Frenzel (* 1988), Nordischer Kombinierer

Literatur

  • Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1980 (Werte unserer Heimat. Band 31).
  • Friedrich Gustav Blüher: Geschichte der Kirchen-Reformation in der Bergstadt Geyer, Leipzig 1844 (Digitalisat)
  • Johannes Falke: Geschichte der Bergstadt Geyer. Dresden 1866 (Digitalisat)
  • Willy Hörning: Greifensteingebiet: Thum – Ehrenfriedersdorf – Geyer. Tourist-Wanderheft 19, Tourist-Verlag, Berlin/Leipzig 1985
  • Richard Steche: Geyer. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 74.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Geyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geyer [1] — Geyer, Vogel u. Ackerinstrument, s. Geier …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geyer [2] — Geyer, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen[334] Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 6300 Ew. in einer Stadt u. 3 Dörfern; 2) Amts u. Bergstadt darin am Geyersberg; erzgebirgisches Waisenhaus, Vitriol u. Schwefelhütte, Arsenikhütte,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geyer [3] — Geyer, 1) Ludwig Heinrich Christian, geb. 1780 in Eisleben; Porträtmaler, dann Schauspieler in Leipzig u. Dresden; st. 1821 als Hofschauspieler in Dresden; er schr. mehrere Lustspiele u. Dramen in Klingemanns Deutschem Theateralmanach, 1822, in.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geyer [1] — Geyer, Bergstadt in der sächs. Kreish. Chemnitz, Amtsh. Annaberg, im Erzgebirge, in einem Seitental des Zschopautals und an der Staatsbahnlinie Schönfeld G., 603 m ü. M., mit 2 evang. Kirchen, einer Beamten und einer Posamentierfachschule,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geyer [2] — Geyer, Florian G. von Geyersberg, s. Geier …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geyer — Geyer, Stadt in der sächs. Kreish. Chemnitz, (1900) 6250 E., Beamtenschule; Bergbau auf Braun und Eisenstein …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Geyer [2] — Geyer, Florian, fränk. Ritter und Anführer der Bauern im Bauernkriege, gefallen 9. Juni 1525 in der Schlacht bei Schwäbisch Hall. Dramatisch behandelt von Genast, J. G. Fischer, G. Hauptmann und Weigand …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Geyer — Geyer, sächs. Bergstadt im Kreisdirektionsbezirk Zwickau mit 3900 E., Posamenten u. Bandfabrikation, Bergbau auf Arsenik und Vitriol …   Herders Conversations-Lexikon

  • Geyer — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Géographie Geyer, ville d Allemagne, en Saxe. Patronyme Geyer est un nom de famille notamment porté par : Carl Geyer (1818–1852), entomologiste… …   Wikipédia en Français

  • Geyer — I Geyer,   Stadt im Landkreis Annaberg, Sachsen, 603 m über dem Meeresspiegel, im mittleren Erzgebirge, 4 600 Einwohner; Heimatmuseum (in einem 42 m hohen Wachturm); Textil (besonders Strumpfh …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”