Gewichtsklassen (Ringen)

Gewichtsklassen (Ringen)

Im Ringen gibt es seit 2002 sieben Gewichtsklassen. Die Gewichtsklassen im Freistilringen und im griechisch-römischen Stil sind identisch, die Klassen im Frauenringen beginnen bei 48 kg und enden bei 72 kg.

Anders als bei anderen Sportarten mit Gewichtsklassen gibt es für Ringer und Ringerinnen ein Höchstgewicht, das eingehalten werden muss. Bei den Männern liegt es bei 120 kg, bei Frauen bei 72 kg. Das obligatorische Wiegen erfolgt meist eine halbe Stunde vor dem Wettkampf.

Klassen bei Senioren und Seniorinnen sowie Junioren

Gewichtsklasse Männer Frauen
Fliegengewicht 055 kg 048 kg
Bantamgewicht 060 kg 051 kg
Leichtgewicht 066 kg 055 kg
Weltergewicht 074 kg 059 kg
Mittelgewicht 084 kg 063 kg
Halbschwergewicht 096 kg 067 kg
Schwergewicht – 120 kg 072 kg

Kategorien der Jugendlichen

Gewichtsklasse A-Jugend B-Jugend C-Jugend
1. 042 kg 034 kg 031 kg
2. 046 kg 038 kg 034 kg
3. 050 kg 042 kg 038 kg
4. 054 kg 046 kg 042 kg
5. 058 kg 050 kg 046 kg
6. 063 kg 054 kg 050 kg
7. 069 kg 058 kg 054 kg
8. 076 kg 063 kg 058 kg
9. 085 kg 069 kg 063 kg
10. – 100 kg 076 kg 069 kg
11. 085 kg 076 kg

Entwicklung der Gewichtsklassen im Ringen

Bei den antiken Olympischen Spielen gab es keine Gewichtsbeschränkung. So war das auch bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen. Die kleineren und leichteren Ringer waren deshalb natürlich benachteiligt. Die Ringer-Weltmeisterschaften 1904 waren eines der ersten Turniere, wo nach Gewicht unterschieden wurde. Das „2-Klassen-System“ sah eine Klasse für die Ringer mit einem Körpergewicht unter und eine für über 75kg vor. 1906 gab es auch bei Deutschen Meisterschaften erstmals Gewichtsklassen (Leicht-, Mittel- und Schwergewicht). Bei den Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm, wurde in Feder- (bis 60kg), Leicht- (bis 67,5kg), Mittel- (bis 75kg), Halbschwer- (bis 82,5kg) und in Schwergewicht (über 82,5kg) unterschieden. Auch nach dem ersten Weltkrieg wurde diese Einteilung beigehalten. Bei den Olympiaden 1924 und 1928 wurden im griechisch-römischen Stil Sieger in sechs Gewichtsklassen ermittelt, im Freistil in sieben. Dies lag an der unterschiedlichen Festlegung der Schwergewichtsmarke. Im griechisch-römischen Stil lag sie nach wie vor bei 82,5kg, im Freistil dagegen bei 87kg. Das Einteilungssystem im Freistil wurde ab 1930 auch für den griechisch-römischen Stil verwendet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Fliegengewicht eine achte Gewichtsklasse eingeführt. Die einzelnen Klassen lagen nun bei 52, 57, 62, 67, 73, 79, 87 und über 87kg. 1962 wurden die Klassen geringfügig verändert, das Schwergewicht lag begann nun bei 97kg. Zu den Olympischen Spielen 1972 wurden die Einteilung in 10 Gewichtsklassen eingeführt. Die neuen Gewichtsklassen hierbei waren das Papiergewicht (unter 48kg) und das Superschwergewicht (über 100kg). 1985 wurde das Superschwergewicht auf 130kg begrenzt, 2002 wurde dieser Wert auf 120kg gesenkt. Mit 10 Klassen hatte die Anzahl der Klassen zwischen 1972 und 1996 ihren Höhepunkt. Während dieser Zeit blieben die Einteilungen unverändert. Erst nach der Olympiade von 1996 senkte man die Anzahl der Klassen wieder auf acht. Seit 2002 gibt es sieben Gewichtsklassen.


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