Geschützbank

Geschützbank
Geschützturm mit Geschützbank (Barbette)
Geschützbank des Turms Bruno der Bismarck
Barbette der Redoutable (1876)
Moderner Geschützturm mit (8) - Barbette

Eine Geschützbank, auch Barbette ist eine Form des Geschützunterbaus.

Inhaltsverzeichnis

Zu Lande

Geschützbank (Barbette) einer Batterie (siehe auch den Kommentar zum Bild)

Zu Lande kann das eine Erdaufschüttung hinter der Brustwehr von Festungswerken und Feldschanzen sein, um mit dem Geschütz (en barbette) über die Krone der Brustwehr hinwegzufeuern[1] (über Bank feuern) ohne Schießscharten in die Brustwehr einschneiden zu müssen.[2] Die Barbette war ein leichteres Ziel für den Gegner als die üblichen Schießscharten. Dafür konnte man das Gefechtsfeld weiter nach rechts und links ausdehnen.

Zu Wasser

C-Geschützbank (Barbette)

Die Idee wurde bei den Kriegsschiffen übernommen. Als Barbette bezeichnete man bei Kriegsschiffen eine mit dem Rumpf verbundene ringförmige Panzerung für die schweren Turmgeschütze, die auf einer Drehscheibenlafette gelagert sind.[3] Dazu baut man eine Vertiefung in den Schiffsrumpf, die den Geschützturm aufnimmt. Ursprünglich schützte dabei die Barbette nur die Lafette und den Unterbau, die Geschütze selbst feuerten über die Wand der Barbette (über die Bank feuern) und waren nur durch die umlaufende Panzerung der Barbette geschützt, die Konstruktion war nach oben offen. Mit dem Aufkommen von Panzertürmen bildete die Barbette nur den gepanzerten Unterbau der Türme. Über spezielle Führungen (etwa Zahnräder) lässt sich der Turm darin frei bewegen. Die Geschütze sind aber nicht befestigt – sie halten sich rein durch ihr Gewicht in den Barbetten. Sinkt also ein solches Schiff, dann trennen sich die Geschütztürme beim Kentern vom Schiff und stürzen selbstständig in die Tiefe (was beispielsweise bei der Bismarck geschehen ist). Barbetten müssen in der Regel sehr tief sein, da Geschütztürme noch über einen beachtlichen Unterbau (der sich dann unter Deck befindet) verfügen – im Schiffsrumpf verschwinden dann Munitionsführungen, Motoren usw. Auf heutigen Schiffen ist die Geschützbank integrierter Teil des Geschützturms (siehe Abbildung), während die Geschützbänke zu Beginn der Neuzeit sich meist unter Deck befanden.[4]

siehe auch: Geschützbrunnen

In der Luft

NR-23 Kanonen im Heckbarbette des Il-28 Bombers

Bei Kampfflugzeugen wird darunter einfach der Geschützunterbau verstanden. So zeichnete sich die Boeing B-17G durch eine waffentechnische Verbesserung, eine verlängerte Glaskanzel und Geschützbank, aus.[5]

Trivia

Auch in die Redewendung über die Bank schießen, i.e. direkt über die Wallkrone ohne Scharten schießen hat der Begriff Eingang gefunden.[6]

Einzelnachweise

  1. Friedrich Engels: Barbette (September 1857), Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972,S. 84.
  2. Bank. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 2, Altenburg 1857, S. 275 (Online bei zeno.org).
  3. Lueger, Stichwort Barbette
  4. Hagedorn, p.84
  5. siehe:Beschreibung D
  6. siehe:Bank

Quellen

Weblinks


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Synonyme:

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  • Geschützbank — Geschützbank, s. Bank 6) …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Geschützbank — Geschützbank, s. Festungsbau …   Lexikon der gesamten Technik

  • Geschützbank — (frz. barbette), Erdanschüttung hinter der Brustwehr von Festungswerken und Feldschanzen, um mit dem Geschütz über die Krone der Brustwehr hinwegzufeuern (über Bank feuern) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Geschützbank — Barbette …   Universal-Lexikon

  • Barbette — Geschützbank * * * Bar|bẹt|te, die; , n [frz. barbette, eigtl. = Brust u. Hals bedeckendes schleierartiges Tuch, Vkl. von: barbe = Bart]: 1. (hist.) gepanzerte ↑Brustwehr (a) für die ↑Artillerie (b). 2. ringförmiger ↑Panzer (3) um die… …   Universal-Lexikon

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