Geschlechtertürme

Geschlechtertürme

Der Geschlechterturm ist eine ursprünglich in Italien als Statussymbol einflussreicher Patrizierfamilien entstandene Bauweise, nach der unterschiedlich hohe, in der Grundfläche meist quadratische Wohntürme errichtet wurden. Je höher der Turm einer Familie gebaut wurde, desto höher war das Ansehen dieses Geschlechts.

Die einzelnen Türme wurden als Festungen ausgebaut, man gelangte in das jeweils höhere Stockwerk (häufig nur ein Raum) über Leitern, die im Belagerungsfall nach oben gezogen werden konnten. Teilweise sind die Türme auch mit Wasserspeiern versehen, die für Angriffe auf die Belagerer mit heißem Öl, Wasser und ähnlichem genutzt werden konnten.

Die am besten erhaltene Stadt ist San Gimignano in der Toscana mit 15 schon von weither sichtbaren Türmen. Zwei bekannte Geschlechtertürme, die Due Torri sind in Bologna zu finden. In Deutschland sind Geschlechtertürme vor allem in Regensburg anzutreffen, wo sie allerdings bis auf wenige Ausnahmen (u. a. der Goldene Turm) auf Firsthöhe gekappt wurden.

Galerie


Siehe auch

Literatur

  • Klaus Tragbar, Joachim Poeschke Vom Geschlechterturm zum Stadthaus. Studien zu Herkunft, Typologie und Städtebaulichen Aspekten des mittelalterlichen Wohnbaus in der Toskana (um 1100 bis 1350), ISBN 393045422X

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