Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig

Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig
Animation der Entwicklung des Gleisnetzes

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) betreiben mit der Straßenbahn Leipzig heute das zweitgrößte Straßenbahnnetz Deutschlands. Die Geschichte des Straßenbahnnetzes Leipzig wird in Form von Tabellen dargestellt, die Streckeneröffnungen, Elektrifizierungen, Neutrassierungen, Stilllegungen und Betriebsstrecken enthalten. In den Tabellen werden die zeitgenössischen Straßennamen verwendet, sofern sie bekannt sind. Die heutigen Bezeichnungen sind jeweils in (Klammern) hinzugefügt.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung des Gleisnetzes

Leipziger Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft (LPE)

Am 20. April 1871 erteilte die Stadt Leipzig Gabriel Graf Diodati und dem Genfer Bankier Adolph Schaeck eine Konzession für den Bau von Pferdebahnen. Der Baubeginn war im Februar 1872. Bereits sechs Tage nach Eröffnung der Strecken wurde am 24. Mai 1872 die Gesellschaft nebst Anlagen und die Konzession von der von Hutton Vignoles in London gegründeten Leipzig Tramways Company Ltd. übernommen. Im Deutschen Reich firmierte die Bahn weiterhin unter LPE. Die LPE wurde am 1. Januar 1896 von der Großen Leipziger Straßenbahn (GLSt) übernommen.

Die erste Bauphase (1872/73)

Datum Art der Änderung Strecke
18.05.1872 Eröffnung Zentrumsring: Roßplatz – Augustusplatz – Georgiring – Bahnhöfe (Hauptbahnhof) – Blücherplatz (Tröndlinring/Kurt-Schumacher-Straße) – Fleischerplatz (Tröndlin-/Goerdelerring) – Obstmarkt (Martin-Luther-Ring) – Königsplatz (Wilhelm-Leuschner-Platz) – Roßplatz
Eröffnung Augustusplatz, Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Dresdner Straße – Reudnitz, Depot
Eröffnung Königsplatz – Peterssteinweg – Südplatz – Kochstraße – Connewitz, Kreuz – Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke)
04.06.1872 Eröffnung Obstmarkt – Weststraße (Friedrich-Ebert-Straße; die Straße mündete damals in Höhe Rudolphstraße parallel zur Karl-Tauchnitz-Straße in den Ring) – Plagwitzer Straße (Karl-Heine-Straße) – Plagwitz, „Felsenkeller“
22.09.1872 Eröffnung „Felsenkeller“ – Zschochersche Straße – Plagwitz, „Drei Linden“ (Zschochersche/Dreilindenstraße)
01.12.1872 zu Betriebsstrecke Augustusplatz – Bahnhöfe – Schulplatz – Obstmarkt/Weststraße
19.12.1872 Wiederinbetriebnahme Augustusplatz – Bahnhöfe – Blücherplatz
Eröffnung Blücherplatz – Blücherstraße (Kurt-Schumacher-Straße) – Chausseehaus (Delitzscher/Georg-Schumann-Straße) – Eutritzsch, Markt – Gräfestraße – Eutritzsch, Gasthof „Zum Helm“
20.01.1873 Eröffnung Yorckplatz (Wilhelm-Liebknecht-Platz) – Gohliser Straße – Menckestraße – Möckernsche Straße – Gohlis, „Weintraube“ (Möckernsche Straße 5)
Schienenprofile im Leipziger Straßenbahnnetz. Rechts Bauart Loubat (oder Lonbad) von 1872, die hohen Langschwellen lagen auf leichten Querschwellen. In der Mitte die mehrteilige Bauart Haarmann, eingebaut ab 1885. Links einteilige Phoenix-Rillenschiene von 1895 mit „Schmidtschem Halbstoß“. Ganz links Kletterschiene für Baustellen.

Schon beim Streckenbau gab es erste Unstimmigkeiten bei der Spurweite. Zwar sollte die Regelspur von 1435 mm angewendet werden, doch führt die genaue Umrechnung des fehlerhaften Wertes von 4' 8" 6"' zu einem Maß von 1438 mm. Der Oberbau mit Flachschienen und Langschwellen der Bauart Loubat (oder Lonbad, beide Bezeichnungen kommen in der Literatur vor) erwies sich ohne Spurhalter als nicht spurstabil und führte durch die Belastung im Betrieb und durch eindringendes Oberflächenwasser nach nur wenigen Jahren zu Spurerweiterungen auf durchschnittlich 1460 mm. Weil der Führung der Pferdebahngesellschaft die Ausgaben für die Spurweitenregulierung als zu hoch erschienen, presste man die Radsätze auf ein Spurmaß von 1458 mm um, ohne die Aufsichtsbehörden zu informieren. Damit entstand die besondere und nur in Leipzig verwendete Spurweite, die auch in der Folgezeit beibehalten wurde und bis heute Durchbindungen in das Fernbahnnetz verhindert.

Die zweite Bauphase (1881–1891)

Nachdem sich das neue Verkehrsmittel bewährt hatte und sich bei den Leipzigern zunehmender Beliebtheit erfreute, plante man, auch andere umliegende Stadtteile an das Schienennetz anzubinden.

Beginnend 1881 wurde bis 1886 auch auf den bereits vorhandenen Strecken der mangelhafte Langschwellenoberbau gegen gewalzte Haarmann-Doppelschienen mit auch heute noch üblichen Spurhaltern aus Flachstahl ausgewechselt. Ab 1889 wurden schließlich einteilige Rillenschienen eingebaut.

Datum Art der Änderung Strecke
1881 Eröffnung Südplatz – Connewitzer Chaussee (Karl-Liebknecht-Straße) – Connewitz, Kreuz
Stilllegung Südplatz – Kochstraße – Connewitz, Kreuz
24.12.1881 Eröffnung Frankfurter/Leibnizstraße (Jahnallee/Leibnizstraße) – Waldplatz – Angerbrücke – Kuhturmstraße (→) / Dreilindenstraße (←) – Lindenauer Markt – Odermannstraße – Lützner Straße – Endersstraße – Guts-Muths-Straße (→) / Merseburger Straße (←) – Plagwitz, Depot (Nähe König-Albrecht-Brücke)
01.04.1882 Eröffnung Brühl/Katharinenstraße – Schulplatz – Frankfurter/Leibnizstraße
18.06.1882 Eröffnung Augustusplatz, Mittelfahrbahn – Goethestraße – Brühl – Brühl/Katharinenstraße
22.07.1882 Eröffnung Plagwitz, „Felsenkeller“ – Albertstraße (Karl-Heine-Straße) – Plagwitz, Depot
zu Betriebsstrecke Plagwitz, „Felsenkeller“ – Plagwitz, „Drei Linden“
22.08.1882 Eröffnung Bahnhöfe – Goethestraße/Brühl
Eröffnung Augustusplatz/Goethestraße – Schillerstraße – Peterstor (Schiller-/Petersstraße)
24.10.1882 Neutrassierung Umbau der Endstelle Augustusplatz, Mittelfahrbahn auf zwei statt bisher vier Gleise
22.12.1882 Eröffnung Georgiring/Wintergartenstraße – Wintergartenstraße – Eisenbahn-/Kirchstraße (Eisenbahn-/Hermann-Liebmann-Straße)
25.07.1883 Eröffnung Gohlis, „Weintraube“ – Möckernsche Straße – Gohlis, Depot (Möckernsche Straße 37/41)
Eröffnung Peterstor – Königsplatz
07.09.1883 Eröffnung Roßplatz – Kurprinzstraße (Grünewaldstraße) – Windmühlenstraße – Bayrischer Bahnhof
18.05.1884 Eröffnung Johannisplatz – Ostplatz
22.06.1884 Eröffnung Obstmarkt/Harkortstraße – Harkortstraße – Spießbrücke (Harkort-/Telemannstraße)
13.07.1884 Eröffnung Spießbrücke – Pestalozzistraße (Telemannstraße) – Festplatz Scheibenholz
18.07.1884 Wiederinbetriebnahme Centralhalle Dittrichring (Schauspielhaus) – Obstmarkt/Weststraße
01.08.1884 zu Betriebsstrecke Spießbrücke – Festplatz (nur bei Veranstaltungen betrieben)
16.09.1884 Wiederinbetriebnahme Fleischerplatz (Tröndlin-/Goerdelerring) – Centralhalle Dittrichring
1885 Wiederinbetriebnahme Blücherplatz – Fleischerplatz
 ??.12.1885 Eröffnung Ostplatz – Mühlstraße – Thonberg, Cecilienstraße
1886 Eröffnung Eutritzsch, Gasthof „Zum Helm“ – Gräfestraße – Eutritzsch, Depot
14.05.1887 Eröffnung Eisenbahn-/Kirchstraße – Eisenbahnstraße – Torgauer Platz
1887 Eröffnung Reudnitz, Depot – Breite/Engelsdorfer Straße (Breite/Zweinaundorfer Straße)
19.08.1888 Eröffnung Breite/Engelsdorfer Straße – Anger-Crottendorf, „Albertgarten“ (Zweinaundorfer/Herbartstraße)
28.10.1889 Eröffnung Wiesenstraße (Gustav-Mahler-Straße) – Promenadenstraße (Käthe-Kollwitz-Straße, damals verlief die Straße geradlinig bis zur Wiesenstraße) – Fleischerplatz
Eröffnung Bayrischer Bahnhof – Bayrische Straße (Arthur-Hoffmann-Straße) – Kantstraße – Schlachthof (MDR-Zentrum)
Eröffnung Spießbrücke – Kaiser-Wilhelm-Straße (August-Bebel-Straße) – Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße)
05.05.1890 Eröffnung Fleischerplatz – Pfaffendorfer Straße – Nordplatz
Neutrassierung geradlinige Führung über den Nordplatz im Zuge der Michaelis- und Gohliser Straße wird ersetzt durch die noch heute vorhandene Umfahrung des Platzes
08.09.1890 Eröffnung Thonberg, Hospital-/Mühlstraße (Prager/Mühlstraße) – Reitzenhainer Straße (Prager Straße) – Friedhofsweg
zu Betriebsstrecke Strecke in der Mühlstraße
13.06.1891 Eröffnung Chausseehaus – Hallische Straße (Georg-Schumann-Straße) – Möckern, Kernstraße

Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt)

Die zweite Straßenbahngesellschaft in Leipzig, die LESt, wurde am 3. April 1893 gegründet und am 7. Mai 1895 ins Handelsregister der Stadt eingetragen. Die AEG fungierte als Unternehmer der neuen Gesellschaft. Da die Wagen der LESt rot lackiert waren, wurde die Gesellschaft im Volksmund als „Rote“ bezeichnet, die Konkurrenz (LPE bzw. ab 1896 GLSt) fuhr mit blauen Wagen, was ihr den Namen „Blaue“ einbrachte. Die Konzession zum Bau und Betrieb elektrischer Straßenbahnen wurde der LESt am 28. Februar 1895 erteilt. Der Bau begann nach kurzer Planungsphase bereits am 11. Juni 1895. Aufgrund der Regelung, dass die LESt die Strecken der Konkurrenz nur auf jeweils 400 Metern Länge mitbenutzen durfte, kam es zu erheblichem Parallelverkehr und zu heute unsinnig wirkenden Streckenführungen durch enge Nebenstraßen.

Aufbau des konzessionierten Netzes (1896–1898)

Datum Art der Änderung Strecke
20.05.1896 Eröffnung Mockau, Kirche – Berliner Straße – Nordstraße (→) / Gerberstraße (←) – Katharinenstraße (→) / Reichsstraße (←) – Neumarkt – Königsplatz (Ostseite) – Brüderstraße
Eröffnung Schönefeld, Löbauer Straße – Volbedingstraße – Berliner/Volbedingstraße
02.06.1896 Eröffnung Brüderstraße – Nürnberger Straße – Bayrischer Bahnhof
03.06.1896 Eröffnung Königsplatz (Ostseite) – Wächterstraße – Grassistraße – Beethovenstraße – Marschnerstraße – Sebastian-Bach-Straße – Klingerbrücke – Könneritzstraße – Schleußig, Oeserstraße
05.06.1896 Eröffnung Gohlis, Platnerstraße – Rosental – Waldplatz – Elsterstraße – Zentralstraße – Thomaskirche – Markt – Augustusplatz (Nordseite, am Eingang des Opernhauses vorbei) – Poststraße (heute überbaut) – Querstraße – Schützenstraße – Karlstraße (Chopinstraße) – Marienplatz
22.06.1896 Eröffnung Schleußig, Oeserstraße – Antonienstraße – „Adler“ – Hauptstraße (Dieskaustraße) – Großzschocher, Huttenstraße
30.10.1896 Eröffnung Quer-/Poststraße – Johannisplatz – Nürnberger Straße – Nürnberger/Brüderstraße
Eröffnung Bayrischer Bahnhof – Albertstraße (Riemannstraße) – Mozartstraße – Grassi-/Beethovenstraße
05.08.1897 Eröffnung Albert-/Elisenstraße (Riemann-/Bernhard-Göring-Straße) – Elisenstraße – Elisen-/Arndtstraße
20.10.1897 Eröffnung Marienplatz – Ranftsche Gasse – Kohlgartenstraße – Bergstraße – Kirchplatz (Berg-/Hermann-Liebmann-Straße) (hier entstand ein provisorisches Gleisdreieck)
14.11.1897? Eröffnung Kirchplatz – Kirchstraße (Hermann-Liebmann-Straße) – Schönefelder Brücke (Südrampe) (evtl. erfolgte die Eröffnung erst am 10.01.1898)
08.12.1897 Eröffnung Johannisplatz – Täubchenweg – Riebeckstraße – Stötteritzer Straße – Stötteritz, Hofer Straße/Stadtgrenze
21.12.1897 Eröffnung Lindenthaler/Hallische Straße (Georg-Schumann-/Lindenthaler Straße) – Eisenacher Straße (→) / Wahrner Straße (Wolfener Straße) (←) – Gohlis, Platnerstraße
15.05.1898 Eröffnung Stötteritz, Stadtgrenze – Wasserturmstraße – Weißestraße – Arnoldstraße – Holzhäuser Straße – Stötteritz, Depot (heutige Endstelle)
23.07.1898 Eröffnung Kirchplatz – Kirchstraße (Hermann-Liebmann-Straße) – Wurzner Straße – Wurzner/Plaußiger Straße
20.08.1898 Eröffnung Stannebeinplatz – Schönefeld, Löbauer Straße
Eröffnung Berliner/Apelstraße – Wittenberger/Heinickestraße
30.08.1898 Eröffnung Bayrischer Bahnhof – Windmühlenweg (Philipp-Rosenthal-Straße) – Johannisallee – Ostplatz – Oststraße (→) / Stötteritzer Straße (←) – Riebeckstraße
Eröffnung Stötteritzer/Schönbachstraße – Schönbach-/Reitzenhainer Straße (Schönbach-/Prager Straße)
1898 Eröffnung Wittenberger/Heinickestraße – Eutritzsch, Markt – Delitzscher Straße/Alte Dübener Landstraße
14.11.1898 Eröffnung Gohlis, Kasernen (Landsberger/Olbrichtstraße) – Landsberger Straße – Lindenthaler/Hallische Straße

Kurze Verlängerungen (1899–1917)

Nachdem das Hauptnetz der LESt aufgebaut war, kam es nur noch zu kürzeren Erweiterungen an verschiedenen Endstrecken und im Stadtzentrum. Nachdem der Konkurrenzkampf den Verantwortlichen der Stadt zu sehr überhand genommen hatte, wurde während des Ersten Weltkriegs die Vereinigung beider Gesellschaften angestrebt. Am 1. Januar 1917 war es soweit, die LESt wurde der großen Konkurrentin, der GLSt, angeschlossen.

Datum Art der Änderung Strecke
19.11.1899 Eröffnung Gohlis, Stockstraße – Eisenacher Straße – Möckernsche Straße – Kirschbergstraße – Möckern, Gasthof „Zum Anker“ (den es heute noch gibt)
10.09.1900 Eröffnung Elisen-/Arndtstraße – Elisenstraße (Bernhard-Göring-Straße) – Elisen-/Scharnhorststraße
12.06.1902 Eröffnung Riebeck-/Stötteritzer Straße – Riebeckstraße – Arbeitsanstalt (Riebeck-/Prager Straße)
14.07.1904 Eröffnung Elisen-/Scharnhorststraße – Elisen-/Hardenbergstraße
21.10.1905 Eröffnung Wurzner/Plaußiger Straße – Paunsdorf, Stadtgrenze (an der Ostmauer des Friedhofs Sellerhausen)
15.12.1906 Eröffnung Elisen-/Hardenbergstraße – Elisenstraße – Waisenhausstraße (Arno-Nitzsche-Straße) – Connewitz, Kreuz
10.03.1910 Eröffnung gemeinsam mit der GLSt: Wendeschleife Bahnhöfe/Richard-Wagner-Straße (südlichstes der vier Schleifengleise gehörte der LESt)
30.09.1910 Eröffnung Gohlis, Depot (heutige Endstelle Landsberger Straße) – Landsberger Straße – Gohlis, Kasernen (vorerst nur als Betriebsstrecke)
10.11.1912 Eröffnung Waisenhausstraße – Zwenkauer Straße – Depot Connewitz/Hildebrandstraße
01.03.1913 Eröffnung Windmühlenweg/Johannisallee – Windmühlenweg (Philipp-Rosenthal-Straße) – Sigismundstraße (hier entstand eine Wendeschleife ungefähr an der heutigen Schleife Deutscher Platz)
01.05.1913 Eröffnung Quer-/Schützenstraße – Hahnekamm – Brandenburger Straße – Richard-Wagner-Straße / Hauptbahnhof
01.06.1913 Eröffnung Paunsdorf, Stadtgrenze – Paunsdorf, Depot (vorerst nur als Betriebsstrecke)
16.07.1913 Eröffnung Reitzenhainer/Schönbachstraße – Reitzenhainer Straße (Prager Straße) – Südfriedhof (Kuppelendstelle auf der Südseite der Reitzenhainer Straße)
17.02.1914 Eröffnung Schleife Sigismundstraße (Deutscher Platz) – Reitzenhainer Straße – Naunhofer Straße (Endstelle in der Naunhofer Straße)
31.10.1914 Eröffnung Eutritzsch, Delitzscher Straße/Dübener Landstraße – Krankenhaus St. Georg (heutige Endstelle)
18.08.1916 Neutrassierung zwischen Waldstraßenbrücke und Polizeiwache (etwa in Höhe Tennisplatz) entstand ein eigener Bahnkörper neben der Straße

Große Leipziger Straßenbahn (GLSt)

Aufgrund der allgemeinen Entwicklung beschloss auch die LPE, ihre Strecken auf elektrischen Betrieb umzustellen. Zu diesem Zweck wurde am 15. November 1895 die Große Leipziger Straßenbahn AG ins Handelsregister der Stadt Leipzig eingetragen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1896 ging die LPE nebst ihren Verträgen mit der Union-Elektricitäts-Gesellschaft (UEG) und dem Bankhaus Becker & Co. auf die GLSt über.

Elektrifizierung (1896–1897)

Da der Konkurrenzbetrieb bereits mit dem Bau umfangreicher elektrischer Straßenbahnstrecken beschäftigt war, musste nun die Elektrifizierung vorhandener Pferdebahnstrecken eilig vorangetrieben werden. Innerhalb von 18 Monaten wurde das gesamte Pferdebahnnetz auf Oberleitungsbetrieb umgestellt.

Datum Art der Änderung Strecke
18.04.1896 Elektrifizierung Gohlis, Depot Möckernsche Straße – Nordplatz – Bahnhöfe – Goethestraße – Schillerstraße – Königsplatz (Wilhelm-Leuschner-Platz) – Connewitzer Chaussee (Karl-Liebknecht-Straße) – Connewitz, Kreuz – Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke)
30.10.1896 Elektrifizierung Plagwitz, Depot – Lindenauer Markt – Waldplatz – Blücherplatz – Georgiring – Augustusplatz – Roßplatz – Bayrischer Bahnhof
Elektrifizierung Fleischerplatz – Brühl – Brühl/Goethestraße
Elektrifizierung Augustusplatz – Johannisplatz – Hospitalstraße (Prager Straße) – Reitzenhainer Straße (Prager Straße) – Friedhofsweg
31.10.1896 Elektrifizierung Plagwitz, Depot – „Felsenkeller“ – Obstmarkt – Königsplatz – Roßplatz
Elektrifizierung Georgiring/Wintergartenstraße – Eisenbahnstraße – Torgauer Platz
Eröffnung Plagwitzer Bahnhöfe – Albertstraße (Karl-Heine-Straße) – Plagwitz, Depot
02.03.1897 Elektrifizierung Augustusplatz, Mittelfahrbahn – Reudnitz – Anger-Crottendorf, „Albertgarten“
03.03.1897 Elektrifizierung Nordplatz – Fleischerplatz – Obstmarkt – Spießbrücke – Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße)
04.03.1897 Elektrifizierung Blücherplatz – Chausseehaus – Möckern, Kernstraße
05.03.1897 Elektrifizierung Wiesen-/Promenadenstraße (Gustav-Mahler-/Käthe-Kollwitz-Straße) – Promenadenstraße – Fleischerplatz
Elektrifizierung Bayrischer Bahnhof – Bayrische Straße (Arthur-Hoffmann-Straße) – Schlachthof
17.04.1897 Elektrifizierung Chausseehaus – Eutritzsch, Markt – Eutritzsch, Depot Gräfestraße
09.05.1897 Elektrifizierung/ Wiederinbetriebnahme Spießbrücke – Rennbahn
28.10.1897 Elektrifizierung/ Wiederinbetriebnahme Plagwitz, „Drei Linden“ – „Felsenkeller“

Umfangreicher Ausbau des Streckennetzes (1897–1902)

Auch an Neubaustrecken wurde gearbeitet. Viele Stadtteile waren immer noch nicht ans Netz der Leipziger Straßenbahn angeschlossen.

Datum Art der Änderung Strecke
28.10.1897 Eröffnung „Felsenkeller“ – Zschochersche Straße – „Adler“ – Windorfer Straße – Kleinzschocher, Taborkirche
13.11.1897 Eröffnung Albert-/Nonnenstraße (Karl-Heine-/Nonnenstraße) – Nonnenstraße – Weißenfelser Straße – Weißenfelser/Zschochersche Straße
Ende 1897 Eröffnung Lützner-/Endersstraße – Lützner Straße – Lindenau, Depot (heute Bushof Lindenau) (vorerst nur als Betriebsstrecke)
01.06.1898 Eröffnung Reitzenhainer Straße/Friedhofsweg (Prager Straße/Friedhofsweg) – Friedhofsweg – Südfriedhof (An der Tabaksmühle)
24.07.1898 Eröffnung Reudnitz, Depot – Wurzner Straße – Torgauer Straße – Torgauer Platz
26.10.1898 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße) – Kronprinz-/Südstraße (Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße)
Eröffnung Connewitz, Kreuz – Bornaische/Meusdorfer Straße
1898 Eröffnung Gohlis, Depot Möckernsche Straße – Wiederitzscher Straße – Wiederitzscher/Hallische Straße
Eröffnung Nordplatz – Roscherstraße – Roscher-/Eutritzscher Straße (Betriebsstrecke)
27.01.1899 Eröffnung Lindenauer Markt – Querstraße – Georg-Schwarz-Straße – Leutzsch, Schule
14.04.1899 Eröffnung Leutzsch, Schule – Rathenaustraße – Bahnhof Leutzsch
23.07.1899 Eröffnung Möckern, Kernstraße – Hallische Straße – Möckern, Kirche
30.11.1899 Eröffnung Bornaische/Meusdorfer Straße – Lößnig, Bornaische/Blasbalgstraße (Siegfriedstraße)
06.12.1899 Eröffnung Lößnig, Blasbalgstraße (Siegfriedstraße) – Bornaische Straße – Dölitz, Leinestraße
1900 Eröffnung Dölitz, Leinestraße – Dölitz, Depot (vorerst nur Betriebsstrecke)
20.12.1900 Eröffnung Reitzenhainer Straße/Friedhofsweg – Reitzenhainer Straße (Prager Straße) – Probstheida, Depot (heute Bushof Probstheida) (zwischen Probstheida, Gasthof (Prager/Russenstraße) und Depot nur Betriebsstrecke)
Aufn. Linienverkehr Lützner/Endersstraße – Lindenau, Depot
14.10.1901 Eröffnung Waldplatz – Westplatz
22.11.1901 zu Betriebsstrecke Spießbrücke – Rennbahn (nur bei Rennveranstaltungen betrieben)
09.06.1902 Eröffnung Schiller-/Universitätsstraße – Roßplatz
Eröffnung Bayrische/Kronprinzstraße (Arthur-Hoffmann-/Kurt-Eisner-Straße) – Kronprinz-/Südstraße (Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße)

Wendeschleifen beschleunigen den Betrieb (1908–1917)

Nachdem auch die GLSt das von ihnen geplante Netz realisiert hat, begann man damit, an wichtigen Endstellen, an denen Platz vorhanden war, Wendeschleifen einzurichten (Bf. Leutzsch, Richard-Wagner-Straße (gemeinsam mit der LESt), Eutritzsch/Markt, Völkerschlachtdenkmal/Gletschersteinallee, Connewitz/Klemmstraße, Ludwig-/Bussestraße (Tauchaer Tor), Tabaksmühle). Auch einige kurze Erweiterungen an einigen Endstrecken konnten gebaut werden. Daneben wurde trotz des Krieges am 19. Juni 1915 der Linienverkehr zum Depot Dölitz aufgenommen.

Datum Art der Änderung Strecke
05.10.1911 Eröffnung Gohliser/Menckestraße – Lützowstraße – Gohlis-Nord, Virchow-/Gottschallstraße
01.11.1913 Eröffnung Lindenau, Depot – Lützner Straße – Plautstraße – Lindenau, Plaut-/Demmeringstraße
13.01.1914 Eröffnung Torgauer Platz – Eisenbahnstraße – Eisenbahn-/Portitzer Straße (hier entstand eine viergleisige Umsetzanlage)
09.07.1914 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße – Kaiser-Wilhelm-/Kaiserin-Augusta-Straße (August-Bebel-/Richard-Lehmann-Straße)
01.01.1915 Eröffnung Kaiser-Wilhelm-/Kaiserin-Augusta-Straße – Brand-/Simildenstraße (Depot Connewitz/Brandstraße inkl. Betriebsstrecke in der Simildenstraße)

Netzbereinigung (1917–1923)

Nach der Übernahme der LESt konnte damit begonnen werden, das Streckennetz zu vereinfachen. Viele nun sinnlos gewordene Parallelstrecken wurden stillgelegt, jedoch wurde auch an kurzen Neubaustrecken gearbeitet, um die beiden Netze effektiver miteinander zu verbinden.

Datum Art der Änderung Strecke
07.02.1917 zu Betriebsstrecke Enders-/Lützner Straße – Guts-Muths-Straße (→) / Merseburger Straße (←) – Albertstraße
31.03.1917 zu Betriebsstrecke Kronprinz-/Bayrische Straße (Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße) – Kronprinz-/Südstraße (Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße)
01.04.1917 Stilllegung Schiller-/Universitätsstraße – Roßplatz
zu Betriebsstrecke Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße) – Brandstraße
20.09.1917 Neutrassierung zwischen Polizeiwache (etwa in Höhe Tennisplatz) und Gohliser Wehrbrücke entstand ein eigener Bahnkörper neben der Waldstraße
19.11.1917 zu Betriebsstrecke Berliner/Apelstraße – Eutritzscher Markt
Stilllegung Elisen-/Waisenhausstraße (Bernhard-Göring-/Arno-Nitzsche-Straße) – Connewitz, Kreuz
zu Betriebsstrecke Albert-/Elisenstraße (Riemann-/Bernhard-Göring-Straße) – Elisenstraße – Waisenhausstraße – Zwenkauer Straße – Connewitz, Depot Hildebrandstraße
zu Betriebsstrecke Eutritzsch, Markt – Eutritzsch, Depot Gräfestraße
02.01.1918 Aufn. Linienverkehr Paunsdorf, Stadtgrenze – Paunsdorf, Depot
Stilllegung Gohlis, Stock-/Eisenacher Straße – Eisenacher Straße – Kirschbergstraße – Möckern, Gasthof „Zum Anker“
10.01.1918 zu Betriebsstrecke Gohlis, Tauchaer Weg (Max-Liebermann-Straße) – Gohlis, Kasernen
11.05.1918 Stilllegung „Adler“ – Windorfer Straße – Kleinzschocher, Taborkirche
1918 Eröffnung Wendeschleife Stötteritz, Papiermühlstraße (Häuserblockumfahrung)
Stilllegung Stötteritzer/Schönbachstraße – Schönbach-/Reitzenhainer Straße (Schönbach-/Prager Straße)
01.10.1919 zu Betriebsstrecke Wurzner/Torgauer Straße – Torgauer Platz
Stilllegung Augustusplatz, Nordseite – Poststraße – Post-/Querstraße
um 1920 Eröffnung Eisenbahn-/Annenstraße – Wurzner/Annenstraße
01.04.1920 Stilllegung Königsplatz/Ostseite – Brüderstraße – Nürnberger/Brüderstraße
10.06.1920 Stilllegung Kirchplatz (Hermann-Liebmann-/Bergstraße) – Bergstraße – Kohlgartenstraße – Marienplatz – Schützenstraße – Schützen-/Querstraße
zu Betriebsstrecke Kirch-/Eisenbahnstraße – Kirchstraße (Hermann-Liebmann-Straße) – Kirch-/Wurzner Straße
zu Betriebsstrecke Hauptbahnhof – Brandenburger Straße – Hahnenkamm – Querstraße – Johannisplatz
Stilllegung Albert-/Elisenstraße – Elisenstraße – Waisenhausstraße, sowie das landwärtige Gleis in der Zwenkauer Straße bis zum Betriebshof
05.11.1922 Eröffnung Tauchaer/Kohlgartenstraße (Friedrich-List-Platz) – Kohlgartenstraße – Reudnitz, Dresdner/Kohlgartenstraße
17.12.1922 Stilllegung Albert-/Nonnenstraße – Nonnenstraße – Weißenfelser Straße – Weißenfelser/Zschochersche Straße
17.01.1923 Stilllegung Windmühlenweg/Johannisallee – Ostplatz – Stötteritzer Straße (→) / Oststraße (←) – Riebeckstraße
08.11.1923 Aufn. Linienverkehr Gohlis, Tauchaer Weg – Gohlis, Depot Landsberger Straße

Zwischen Inflation und Zweitem Weltkrieg (1924–1938)

Nachdem das Netz auf das notwendige Maß verdünnt wurde, arbeitete die GLSt nun wieder an Neubaustrecken sowie zusätzlichen Wendeschleifen (Möckern/Huygensstraße, Connewitz/Kreuz, Möckern/Depot, Kleinzschocher/Depot, Wahren/Rathaus, Fortuna-Stadion, Schönefeld/Volbedingstraße, Stötteritz/Holzhäuser Straße). Bis zur Umgründung des Betriebs in die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) am 29. Juli 1938 konnten so auch die letzten größeren Stadtteile ans Straßenbahnnetz angeschlossen werden. Am gleichen Tag ging übrigens auch die erste O-Bus-Strecke in Leipzig in Betrieb.

Datum Art der Änderung Strecke
1925 Stilllegung Schönefeld, Endstelle Volbedingstraße – Mockauer/Volbedingstraße (inkl. Abbau der eingleisigen Strecke)
26.02.1925 Neutrassierung Umbau des Blücherplatzes (Tröndlinring/Kurt-Schumacher-Straße)
27.08.1925 Neutrassierung Anlage Richard-Wagner-Platz (alte Wendeschleife aufgehoben, dafür zweigleisige Strecke bis zum Hallischen Tor mit Endstelle)
21.10.1925 Wiederinbetriebnahme Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße) – Brandstraße, Depot
27.03.1926 Wiederinbetriebnahme Eutritzsch, Markt – Berliner/Apelstraße
26.06.1926 Eröffnung Philipp-Rosenthal-/Linnéstraße – Großmarkthalle (An den Tierkliniken)
15.07.1926 Eröffnung Krankenhaus St. Georg – Wiederitzsch, Seehausener Straße
14.04.1927 Eröffnung Paunsdorf, Depot – Hans-Weigel-Straße – Engelsdorf, Kirche (Gleisdreieck)
15.07.1927 Eröffnung Torgauer Platz – Taucha, An der Bürgerruhe
11.09.1927 Eröffnung Möckernsche/Wiederitzscher Straße – Kirschbergstraße – Kernstraße – Kern-/Hallische Straße (nur in diese Richtung, als Wendeschleife genutzt)
01.03.1928 Wiederinbetriebnahme Kirch-/Eisenbahnstraße – Kirchstraße (Hermann-Liebmann-Straße) – Kirch-/Wurzner Straße
01.04.1928 Eröffnung Dölitz, Depot – Markkleeberg-Ost, Schillerplatz
02.09.1928 Eröffnung Harkortstraße, Reichsverwaltungsgericht – Simsonplatz – Mozartstraße
Stilllegung Grassi-/Beethovenstraße – Wächterstraße – Königsplatz (Ostseite)
02.12.1928 Eröffnung „Adler“ – Antonienstraße – Diezmannstraße – Schönauer Weg – Herrmann-Meyer-Straße (Gleisdreieck)
16.12.1928 Eröffnung Probstheida, Depot – Meusdorf (Zwischenschleife) – Liebertwolkwitz, Störmthaler Straße (Schleife)
Eröffnung Anger-Crottendorf, Herbartstraße – Anger-Crottendorf, Ostfriedhof (Schleife)
02.03.1929 Eröffnung Kaiserin-Augusta-/Südstraße (Richard-Lehmann-/Karl-Liebknecht-Straße) – Kaiserin-Augusta-Straße – Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße (vorerst nur bei Messeveranstaltungen)
Eröffnung Bayrische/Kantstraße – Bayrische Straße (Arthur-Hoffmann-Straße) – Bayrische/Kaiserin-Augusta-Straße (Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße)
13.07.1929 Neutrassierung Umbau der Anlagen auf dem Hauptbahnhofsvorplatz
04.01.1930 Eröffnung An der Tabaksmühle – Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße (Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße)
Aufn. Linienverkehr Kaiserin-Augusta-/Südstraße – Kaiserin-Augusta-/Zwickauer Straße
15.04.1931 Eröffnung Mockau, Kirche – Thekla (Schleife)
15.07.1931 Eröffnung Zwickauer/Kaiserin-Augusta-Straße – Behelfsholzbrücke über die Eisenbahn – An der Märchenwiese (Marienbrunn)
04.06.1934 Eröffnung Großzschocher, Dieskau-/Huttenstraße – Großzschocher, Gerhard-Ellrodt-Straße (Schleife)
07.04.1935 Stilllegung Kant-/Bayrische Straße (Kant-/Arthur-Hoffmann-Straße) – Schlachthof (MDR-Zentrum)
30.05.1935 Eröffnung Großzschocher – Knautkleeberg
15.12.1936 Eröffnung Yorckplatz (Wilhelm-Liebknecht-Platz) – Yorckstraße (Erich-Weinert-Straße) – Yorck-/Berliner Straße
zu Betriebsstrecke Berliner/Yorckstraße (Berliner/Erich-Weinert-Straße) – Nordstraße (→)/Gerberstraße (←) – Katharinenstraße (→)/Reichsstraße (←) – Neumarkt – Königsplatz

Leipziger Außenbahn AG (LAAG)

Am 6. Februar 1900 wurde die Leipziger Außenbahn AG gegründet. Sie hatte das Ziel, größere Nachbarorte mit der Stadt Leipzig zu verbinden. Der Betrieb wurde von Anfang an von der GLSt geführt, ansonsten war die Gesellschaft aber eigenständig. Die Bahn nach Schkeuditz war ab Stahmeln gemäß dem Preußischen Kleinbahngesetz als Kleinbahn konzessioniert worden.

Auch nach Gründung der LVB behielt die LAAG ihre Eigenständigkeit. Erst am 1. Juli 1946 wurde die Verwaltung der Bahn an die LVB übergeben. Bis zum 1. Oktober 1951 blieb die Gesellschaft jedoch noch offiziell Eigentümer der Bahnstrecken. Erst an diesem Tag wurde die LAAG vollständig vom VEB (K) Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB) übernommen.

Datum Art der Änderung Strecke
21.12.1900 Eröffnung Möckern, Kirche – Hallische Straße – Wahren, Linkelstraße
16.05.1902 Eröffnung Connewitz, Eiskeller (Nähe Koburger Brücke) – Koburger Straße – Bahnhof Oetzsch (heute „Bhf. Markkleeberg“) – Ring – Gautzsch (heute „Markkleeberg-West“), Gasthof „Weißer Stern“ (Koburger/August-Bebel-Straße)
09.06.1905 Eröffnung Wahren, Linkelstraße – Stahmeln – Lützschena, Gasthof
17.05.1907 Eröffnung Leutzsch, Rathaus – Gundorf (heute „Böhlitz-Ehrenberg“)
27.10.1910 Eröffnung Lützschena, Gasthof – Schkeuditz, Depot

Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB)

Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen (1938–1948)

Nachdem die LVB gegründet worden waren, wurde mehr Gewicht auf das O-Bus-Programm gelegt. Neue Wendeschleifen entstanden am Adler (durch die Limburger und Wachsmuthstraße) und an der Torgauer/Bautzner Straße. Das Streckennetz wurde bis zum Ende des Krieges kaum erweitert. Im Gegenteil, einige Strecken wurden aufgrund der Kriegseinwirkungen zerstört und auch nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Andere Abschnitte wurden zwar kurzzeitig wieder in Betrieb genommen, mussten dann jedoch abgebaut werden, um Material zu gewinnen.

Datum Art der Änderung Strecke
1941 Stilllegung Strbf. Connewitz, Zwenkauer Straße – Zwenkauer Straße – Waisenhausstraße (stadtwärtiges Gleis)
Sommer 1942 Eröffnung Schönefeld, Volbedingstraße – Mockauer/Volbedingstraße (vorerst nur als Betriebsstrecke)
04.12.1943 Stilllegung Berliner/Yorckstraße (Berliner/Erich-Weinert-Straße) – Nordstraße (→)/Gerberstraße (←) – Blücherplatz
Stilllegung Bayrischer Bahnhof – Albertstraße (Riemannstraße) – Petrikirche
27.02.1945 Stilllegung Kaiser-Wilhelm-/Kronprinzstraße (August-Bebel-/Kurt-Eisner-Straße) – Brandstraße, Depot
01.10.1946 zu Betriebsstrecke Harkortstraße/ehem. Reichsgericht – Simsonplatz – Mozartstraße
zu Betriebsstrecke Marschner-/Plagwitzer Straße (Marschner-/Käthe-Kollwitz-Straße) – Beethovenstraße – Mozartstraße – Albertstraße – Petrikirche
Ende 1946 Stilllegung Harkortstraße/ehem. Reichsgericht – Simsonplatz – Mozartstraße
Stilllegung Marschner-/Plagwitzer Straße (Marschner-/Käthe-Kollwitz-Straße) – Beethovenstraße – Mozartstraße – Albertstraße – Petrikirche
04.08.1947 zu Betriebsstrecke Philipp-Rosenthal-/Semmelweisstraße – Großmarkthalle (An den Tierkliniken) (nur noch Güterverkehr)
01.11.1948 Stilllegung Johannisplatz – Täubchenweg – Betriebshof Reudnitz

Umstrukturierung und neue Endstellenanlagen (1949–1961)

Aufgrund der neuen politischen Situation wurden auch die Leipziger Verkehrsbetriebe umstrukturiert. Am 22. März 1949 wurden sie zunächst in das Kommunale Wirtschaftsunternehmen (KWU) Leipzig eingegliedert. Ab 1. April 1951 war der Betrieb wieder eigenständig und firmierte nun unter VEB (K) Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB). Im Gleisnetz wurden einige Betriebs- und Verbindungsstrecken stillgelegt, andererseits jedoch viele neue Gleisdreiecke (Knautkleeberg, Virchow-/Gottschallstraße, Großmarkthalle, Wiederitzsch, Johannisplatz, Emmausstraße, Böhlitz-Ehrenberg) und Wendeschleifen (Markkleeberg-Mitte/Parkstraße, Märchenwiese, Plaut-/Demmeringstraße, Zentralstadion/Feuerbachstraße, Mockau/Post, Schkeuditz/Depot, Bf. Plagwitz, Markkleeberg-West) gebaut.

Datum Art der Änderung Strecke
03.01.1949 Stilllegung Eisenbahn-/Annenstraße – Eisenbahn-/Portitzer Straße (die Anlage ist im Straßenpflaster noch heute zu erkennen) (ex Linie 2)
01.07.1950 Stilllegung Eutritzsch, Markt – Gräfestraße – Eutritzsch, Depot (ex Linie 21)
01.11.1950 Stilllegung Hauptbahnhof – Brandenburger Straße – Hahnekamm – Querstraße – Johannisplatz – Nürnberger Straße – Bayrischer Bahnhof (war Betriebsstrecke)
Stilllegung Wendeschleife Torgauer/Bautzner Straße
13.04.1951 Stilllegung Waldplatz – Elsterstraße – Thomaskirche – Markt – Karl-Marx-Platz (Augustusplatz) (ex Linien 6, 7)
Herbst 1951 Stilllegung Wendeschleife am Fortuna-Stadion
Ende 1951 Stilllegung Blücherplatz – Katharinenstraße (→)/Reichsstraße (←) – Neumarkt – Königsplatz (die Verbindung von der Richard-Wagner-Straße zum Ring bleibt erhalten) (war Betriebsstrecke)
1955 Stilllegung Harkort-/Pestalozzistraße (Harkort-/Telemannstraße) – Rennbahn (war Betriebsstrecke)
01.09.1956 Neutrassierung Verbreiterung und Verlegung auf eigenen Bahnkörper auf dem Georgiring
01.12.1958 Stilllegung Kuppelendstelle Prager Straße/Südfriedhof (sog. „Schlippe“) (ex Linie 29)
31.07.1959 Neutrassierung eigener Bahnkörper zwischen Roßplatz und Bayrischer Bahnhof
1959 Stilllegung Endstelle Connewitz, Eiskeller (war Betriebsstrecke)
15.06.1960 Wiederinbetriebnahme Lützner/Endersstraße – Guts-Muths-Straße (→)/Merseburger Straße (←) – Karl-Heine-Straße (wegen Brückenneubau und dadurch Sperrung der Karl-Heine-Straße) (für Umleitung Linien 2, 23)
11.02.1961 Neutrassierung Käthe-Kollwitz-/Elsterstraße – Westplatz (vorherige geradlinige Führung der Käthe-Kollwitz-Straße wurde aufgegeben)
14.02.1961 Stilllegung Markkleeberg-West – Gasthof „Weißer Stern“ (ex Linie 28)
18.05.1961 Eröffnung Gohlis-Nord, Gottschallstraße – Gohlis-Nord, Virchowstraße (Schleife) (mit Linien 9, 20, 24)
15.12.1961 zu Betriebsstrecke Lützner/Endersstraße – Guts-Muths-Straße (→)/Merseburger Straße (←) – Karl-Heine-Straße (ex Linien 2, 23)

Umbau der Anlagen im Zentrum (1964–1978)

Die verkehrsmäßig völlig überlasteten Anlagen rund um das Stadtzentrum mussten dringend erweitert und modernisiert werden. Dabei wurde der Tröndlinring extrem verbreitert und an der Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Goerdelerring) eine viergleisige Anlage gebaut. Auch an anderen Stellen wurden Strecken modernisiert. Daneben fielen einige unrentable Außenstrecken der LVB dem Rotstift zum Opfer und wurden auf Omnibusbetrieb umgestellt. Am 1. Januar 1970 wurde der Betrieb in VEB Kombinat Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig (LVB) umbenannt.

Datum Art der Änderung Strecke
20.06.1964 Stilllegung Friedrich-Engels-Platz – Brühl – Brühl/Goethestraße (ex Linien 3, 4, 6, 7, 30)
Neutrassierung Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Gleise 1 und 3)
20.08.1964 Neutrassierung Haltestelle Friedrich-Engels-Platz (Gleise 2 und 4)
Eröffnung Friedrich-Ebert-/Moritzstraße – Karl-Tauchnitz-Straße – Neues Rathaus
Stilllegung alte Friedrich-Ebert-Straße zwischen Moritzstraße und Martin-Luther-Ring
01.01.1965 Stilllegung Philipp-Rosenthal-/Semmelweisstraße – Großmarkthalle (war Betriebsstrecke)
30.08.1965 Neutrassierung eigener Bahnkörper Augustusplatz – Johannisplatz
1966 Stilllegung eigener Bahnkörper neben dem Friedhofsweg
11.07.1967 Wiederinbetriebnahme Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße – Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße (Umleitung Linie 16)
Eröffnung Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße – Wiedebachplatz (mit Linien 16, 22)
28.07.1967 Stilllegung Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße – Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße (Gleisdreieck Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße bleibt erhalten) (ex Linie 22 (Umleitung))
04.08.1967 zu Betriebsstrecke Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße – Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße (ex Linie 16)
Eröffnung Wiedebachplatz – Arno-Nitzsche-/Zwickauer Straße (mit Linie 16)
03.10.1967 Stilllegung Lützner/Endersstraße – Guts-Muths-Straße (→)/Merseburger Straße (←) – Karl-Heine-Straße (war Betriebsstrecke)
1967 Neutrassierung Kreuzungsbereich Richard-Wagner-Straße/Tröndlinring/Gerberstraße
25.05.1968 Stilllegung Augustusplatz – Schillerstraße – Wilhelm-Leuschner-Platz (ex Linien 3, 7, 10, 11, 28)
15.07.1968 Stilllegung Diezmannstraße/Schönauer Weg – Hermann-Meyer-Straße (ex Linien 1, 9)
01.06.1969 Eröffnung Schleife Sellerhausen, Emmausstraße (mit Linie 3)
Frühj. 1970 Stilllegung Gleisdreieck Schönefeld, Dimpfelstraße (nördlich der Kreuzung Stannebeinplatz) (war Betriebsstrecke)
15.12.1970 Eröffnung Diezmannstraße/Schönauer Weg – Kurt-Kresse-Straße – Hermann-Meyer-Straße (mit Linie 1)
28.06.1971 Stilllegung Meusdorf – Liebertwolkwitz (ex Linie 15)
10.07.1971 Stilllegung Richard-Wagner-Straße westlich der Endstellenanlage
16.07.1971 Eröffnung Wendeschleife Hauptbahnhof/Westseite (mit Linien 10, 20, 28)
27.08.1971 Neutrassierung Friedrich-Engels-Platz – Hauptbahnhof
23.03.1972 Stilllegung Kurt-Eisner-/Arthur-Hoffmann-Straße – Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße (war Betriebsstrecke)
22.08.1973 Neutrassierung eigener Bahnkörper Antonienstraße – Diezmannstraße – Kurt-Kresse-Straße (mit langer Gleisverschlingung an der Kreuzung Antonien-/Diezmannstraße, die erst am 13. Oktober 1979 aufgehoben wurde)
19.04.1974 Neutrassierung Hauptbahnhof/Ostknoten (Georgiring/Wintergartenstraße)
24.05.1974 Neutrassierung Kreuzung Hauptbahnhof/Goethestraße
12.09.1974 Stilllegung Schleife Messegelände/Deutscher Platz („Sigismundschleife“)
01.10.1974 Stilllegung Paunsdorf, Depot – Sommerfeld – Engelsdorf, Kirche (ex Linie 2)
23.12.1974 Eröffnung An der Märchenwiese – Lößnig (mit Linie 16)
03.11.1975 Neutrassierung Wilhelm-Leuschner-Platz – Roßplatz
01.11.1976 Eröffnung Wendeschleife Torgauer/Bautzner Straße (mit Linie 33)
28.01.1978 Neutrassierung Umbau der Schleife Thekla

Erschließung der Neubaugebiete (1979–1990)

Ab 1979 wartete eine neue Aufgabe auf die Verkehrsplaner der LVB. Im Westen und Osten der Stadt entstanden riesige Plattenbausiedlungen, die an das Straßenbahnnetz anzubinden waren. Nach den politisch-gesellschaftlichen Veränderungen in der DDR wurde am 1. Juli 1990 die LVB in die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) AG i. A. umgewandelt.

Datum Art der Änderung Strecke
05.04.1979 Eröffnung Hermann-Meyer-Straße – Ratzelstraße – Grünau-Süd (mit Linie 1)
01.09.1980 Neutrassierung Koburger Brücke
29.09.1980 Eröffnung Schleife Deutscher Platz (mit Linie 12)
02.09.1982 Eröffnung Lützner/Plautstraße – Lützner Straße – Schönauer Ring – Grünau-Nord (mit Linie 15)
31.10.1983 Eröffnung Lützner Straße/Schönauer Ring – Lützner/Plovdiver Straße (provisorisches Gleisdreieck) (mit Linien 12, 33)
31.08.1984 Neutrassierung eigener Bahnkörper Lenin-/Schönbachstraße (Prager/Schönbachstraße) – Sandgrube
30.09.1984 Eröffnung Lützner/Plovdiver Straße – Miltitz (mit Linien 12, 33)
30.11.1985 Eröffnung Grünau-Süd – Lausen (mit Linie 8)
23.08.1986 Neutrassierung eigener Bahnkörper Antonien-/Könneritzstraße – Antonienstraße/Erich-Zeigner-Allee
21.05.1987 zu Betriebsstrecke Lützner/Plautstraße – Schleife Plaut-/Demmeringstraße (ex Linie 25)
24.12.1987 Eröffnung Paunsdorf, Depot – Am Vorwerk (provisorische Stumpfendstelle) (mit Pendellinie 6P)
25.11.1988 Eröffnung Am Vorwerk – Ahornstraße (provisorische Stumpfendstelle) (mit Linie 6P)
10.03.1989 Eröffnung Wendeschleife Böhlitz-Ehrenberg
17.11.1989 Eröffnung Ahornstraße – Paunsdorf-Nord (mit Linie 6)
10.12.1989 Neutrassierung Gleisdreieck Roßplatz

Die LVB als moderner Verkehrsbetrieb (ab 1990)

Wichtigste Aufgabe der neuen Aktiengesellschaft, die am 16. März 1993 in eine GmbH umgewandelt wurde, war es nun, den Wagenpark und auch einige Strecken zu modernisieren. Dieser Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen. Einige unrentable Strecken mussten jedoch auch stillgelegt werden. Als am 27. Mai 2001 das Liniennetz neugeordnet wurde, entfiel auf einigen Strecken der Linienbetrieb. Zumeist sind diese inzwischen stillgelegt worden.

Datum Art der Änderung Strecke
18.12.1990 Neutrassierung Die Wendeschleife Dölitz führt jetzt nicht mehr durch die Betriebshofshalle
27.05.1992 Neutrassierung Kreuzung Waldplatz
02.12.1992 Neutrassierung Kreuzung Georgiring/Wintergartenstraße
21.01.1993 Stilllegung Wendeschleife Connewitz, Hildebrandstraße (offiziell erst zum 22. März 1993)
26.07.1993 Neutrassierung Schleife Gohlis-Nord, Virchowstraße
18.10.1993 Neutrassierung eigener Bahnkörper (bzw. Trennung der Fahrstraßen für Bahn und Autos) Goerdelerring – Neues Rathaus
26.01.1994 Neutrassierung Johannisplatz – Prager/Riebeckstraße
09.05.1994 Stilllegung Wendeschleife Wodanstraße/Fregestift
29.05.1994 Eröffnung Paunsdorf-Nord – Sommerfeld (mit Linie 6)
06.06.1994 Neutrassierung Gleisdreieck Eutritzscher/Michaelisstraße
20.02.1995 Stilllegung Nordplatz – Roscherstraße – Eutritzscher/Roscherstraße (war Betriebsstrecke)
28.05.1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Erich-Weinert-Platz (Wilhelm-Liebknecht-Platz) – Chausseehaus
29.05.1995 Eröffnung Portitzer Allee – Paunsdorf-Nord (mit Linie 3)
02.12.1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Chausseehaus – Eutritzsch, Markt
Ende 1995 Neutrassierung eigener Bahnkörper Eutritzsch, Markt – Krankenhaus St. Georg
16.03.1996 Neutrassierung eigener Bahnkörper Krankenhaus St. Georg – Dachauer Straße
12.04.1996 Eröffnung Wiederitzsch – Neue Messe (Messegelände) (mit Linien 16, 21)
29.08.1997 Stilllegung Breite Straße – Anger-Crottendorf (ex Linie 2)
zu Betriebsstrecke Friedrich-List-Platz – Kohlgartenstraße – Reudnitz, Köhlerstraße (ex Linie 2)
06.05.1998 Stilllegung Strbf. Reudnitz – Täubchenweg/Breite Straße (war Betriebsstrecke)
01.08.1999 Eröffnung Deutsche Bücherei – Semmelweisstraße – Zwickauer Straße – Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße (vorerst nur als Betriebsstrecke)
09.10.1999 Stilllegung Neues Rathaus – Harkortstraße – August-Bebel-Straße – Kurt-Eisner-Straße – Kurt-Eisner-/Karl-Liebknecht-Straße (ex Linie 24)
01.08.2000 Stilllegung Georg-Schumann-/Wiederitzscher Straße – Wiederitzscher Straße – Möckernsche Straße – Stock-/Möckernsche Straße (war Betriebsstrecke)
20.08.2000 Aufn. Linienverkehr Deutsche Bücherei – Semmelweisstraße – Zwickauer Straße – Zwickauer/Arno-Nitzsche-Straße (mit Linie 2)
20.12.2000 Neutrassierung Berliner Brücke – Mockauer/Volbedingstraße
27.05.2001 Stilllegung Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße – Arthur-Hoffmann-/Arno-Nitzsche-Straße (ex Linien 5, 16)
zu Betriebsstrecke Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße – Wurzner/Hermann-Liebmann-Straße (ex Linie 22)
zu Betriebsstrecke Prager/Naunhofer Straße – Richard-Lehmann-/Arthur-Hoffmann-Straße (ex Linie 22)
zu Betriebsstrecke Rathaus Leutzsch – Bf. Leutzsch (ex Linie 27)
03.02.2003 Eröffnung Gleisdreieck Stannebeinplatz (zunächst wegen Bauarbeiten an der Brücke über die Dresdner Bahn, das Gleisdreieck bleibt jedoch bestehen)
Stilllegung Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße – Wurzner/Hermann-Liebmann-Straße (war Betriebsstrecke)
24.08.2003 zu Betriebsstrecke Schönauer Ring – Grünau-Nord (Einstellung Linie 13)
27.06.2004 Neutrassierung Friedrich-List-Platz – Eisenbahnstraße – Hermann-Liebmann-Straße – Stannebeinplatz
01.12.2004 Neutrassierung Eisenbahn-/Hermann-Liebmann-Straße – Torgauer Platz
11.04.2005 Stilllegung Prager/Naunhofer Straße – Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße (war Betriebsstrecke)
16.07.2005 Neutrassierung Haltestellenanlage Johannisplatz/Prager Straße
29.08.2005 Neutrassierung Haltestellenanlage Johannisplatz/Dresdner Straße
17.10.2005 Eröffnung Schleife Rabensteinplatz (für Linie 12)
23.12.2005 Neutrassierung Knoten Hauptbahnhof/Goethestraße
01.01.2006 zu Betriebsstrecke Portitzer Allee – Paunsdorf-Nord (Einstellung Linie 18)
20.02.2006 Neutrassierung Goerdelerring – Waldplatz – Sportforum (mit Untertunnelung der Kreuzung Jahnallee/Marschnerstraße)
02.04.2006 Wiedereröffnung Portitzer Allee – Paunsdorf-Nord (mit Linie 3 bzw. 3E)
14.12.2008 zu Betriebsstrecke Apelstraße – Wittenberger Straße – Eutritzscher Zentrum (Verkürzung Linie 14)
10.10.2010 Aufn. Linienverkehr Schönauer Ring – Grünau-Nord (Verkürzung Linie 8)[1]

Liniennetz

Das Liniennetz war häufigen Änderungen unterworfen. Hier werden drei Situationen dargestellt: 1914 (noch mit drei Betriebsgesellschaften), 1939 und 2001. Das gegenwärtige Liniennetz kann im Artikel Straßenbahn Leipzig eingesehen werden.

Liniennetz vor dem Ersten Weltkrieg

Am 1. August 1914, unmittelbar am Beginn des Ersten Weltkrieges betrieben die drei Leipziger Straßenbahngesellschaften Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt), Große Leipziger Straßenbahn (GLSt) und Leipziger Außenbahn AG (LAAG) folgende Linien:[2]

Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt, die „Rote“)
Linie Markierung Verlauf
1 weiße Scheibe, schwarze Zahl Mockau, Kirche – Berliner Brücke – Hallisches Tor – Neumarkt – Königsplatz – Brüderstraße – Bayrischer Bahnhof – Elisenstraße – Connewitz, Zwenkauer Straße
(Beiwagen fuhren nur Mockau – Königsplatz/Brüderstraße)
2 blaue Scheibe, weißer Rand, weiße Zahl Schönefeld, Löbauer Straße – Berliner Brücke – Hallisches Tor – Neumarkt – Königsplatz – Brüderstraße – Bayrischer Bahnhof – Johannisallee – Ostplatz – Stötteritzer Straße (>)/Oststraße (<) – Bf. Stötteritz – Schönbachstraße – Völkerschlachtdenkmal/Südfriedhof
3 gelbe Scheibe, weißer Rand, schwarze Zahl Eutritzsch, Dübener Landstraße – Eutritzscher Markt – Wittenberger Straße – Hallisches Tor – Neumarkt – Königsplatz – Wächterstraße – Beethovenstraße – Plagwitzer Brücke – Schleußig – Adler – Kleinzschocher – Großzschocher, Kirche
(Beiwagen fuhren nur Plauensche/Richard-Wagner-Straße – Großzschocher)
4 weiße Scheibe, schwarze Zahl Möckern, Kirschbergstraße – Eisenacher Straße – Rosental – Waldplatz – Thomaskirche – Markt – Augustusplatz/Nordseite – Querstraße – Marienplatz – Kirchplatz – Sellerhausen – Paunsdorf, Gasthof
5 blaue Scheibe, weißer Rand, weiße Zahl Schönefeld, Löbauer Straße – Stannebeinplatz – Kirchplatz – Marienplatz – Querstraße – Johannisplatz – Bayrischer Bahnhof – Albertstraße – Beethovenstraße – Plagwitzer Brücke – Schleußig – Adler – Kleinzschocher, Straßenbahnhof
6 grüne Scheibe, weißer Rand, weiße Zahl Gohlis, Landsberger Straße – Lindenthaler Straße – Rosental – Waldplatz – Thomaskirche – Markt – Augustusplatz/Nordseite – Querstraße – Johannisplatz – Eilenburger Bahnhof – Riebeckstraße – Bf. Stötteritz – Stötteritz, Kolmstraße
7 gelbe Scheibe, weißer Rand, schwarze Zahl Stötteritz, Papiermühlstraße – Bf. Stötteritz – Riebeckstraße – Eilenburger Bahnhof – Johannisplatz – Bayrischer Bahnhof – Elisenstraße – Connewitz, Waisenhaus-/Südstraße
8 blaue Scheibe, weißer Rand, weiße Zahl Schönefeld, Dimpfelstraße – Kirchplatz – Marienplatz – Querstraße – Hahnekamm – Hauptbahnhof – Hallisches Tor – Neumarkt – Königsplatz – Wächterstraße – Beethovenstraße – Plagwitzer Brücke – Schleußig, Könneritz-/Oeserstraße
9 Wald-/Feuerbachstraße – Waldplatz – Thomaskirche – Markt – Hallisches Tor – Hauptbahnhof – Hahnekamm – Querstraße – Johannisplatz – Eilenburger Bahnhof – Riebeck-/Reitzenhainer Straße
10 Hauptbahnhof/Westseite – Hallisches Tor – Neumarkt – Königsplatz – Brüderstraße – Bayrischer Bahnhof – Windmühlenweg – Reitzenhainer Straße – Naunhofer Straße

Die Markierung der Linien erfolgte vor 1902 nur durch rechteckige farbige Tafeln, die z.T andersfarbige Diagonalstriche enthielten.

Große Leipziger Straßenbahn (GLSt)
Linie Verlauf
A Gohlis, Möckernsche Straße/Straßenbahnhof – Menckestraße – Zoo – Hauptbahnhof – Goethestraße – Königsplatz – Dufourstraße – Windscheidstraße
B Bahnhof Leutzsch – Lindenauer Markt – Waldplatz – Weststraße – Königsplatz – Roßplatz – Windmühlenstraße – Bayerischer Bahnhof
C Gohlis, Wiederitzscher Straße – Menckestraße – Zoo – Thomaskirche – Dufourstraße – Kronprinzstraße – Südstraße – Kreuz – Connewitz, Wiedebachstraße
D Gohlis-Nord, Gottschallstraße – Zoo – Thomaskirche – Dufourstraße – Kronprinzstraße – Südstraße – Kreuz – Bf. Connewitz – Dölitz, Leinestraße
E Eutritzsch, Gräfestraße – Eutritzscher Markt – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Georgiring – Roßplatz – Bayerischer Bahnhof – Bayrische Straße – Schlachthof/Kantstraße
F Lindenau, Karl-Heine-Straße/Straßenbahnhof – Merseburger Straße (>)/GutsMuthsstraße (<) – Lindenauer Markt – Angerbrücke – Waldplatz – Brühl – Augustusplatz/Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Ostplatz – Südfriedhof/Tabaksmühle
G Gohlis, Möckernsche Straße/Straßenbahnhof – Menckestraße – Zoo – Hauptbahnhof – Goethestraße – Roßplatz – Bayrischer Bahnhof – Kronprinzstraße – Südstraße – Bf. Connewitz – Dölitz, Leinestraße
K Kleinzschocher, Windorfer Straße/Kirche – Adler – Zschochersche Straße – Weißenfelser Straße – Nonnenstraße – Plagwitzer Brücke – Promenadenstraße – Brühl – Augustusplatz/Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Dresdner Straße – Sellerhausen, Untere Torgauer Straße (Torgauer Platz)
L Bahnhof Leutzsch – Lindenauer Markt – Angerbrücke – Waldplatz – Hauptbahnhof – Wintergartenstraße – Tauchaer Tor, Ludwig-/Bussestraße
M Möckern, Straßenbahnhof – Hallische Straße – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Goethestraße – Königsplatz – Petersteinweg – Südstraße – Kreuz – Connewitz, Eiskeller (Koburger Brücke)
P Lindenau, Plautstraße – Lützner Straße – Lindenauer Markt – Angerbrücke – Waldplatz – Hauptbahnhof – Goethestraße – Augustusplatz/Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Ostplatz – Südfriedhof – Probstheida, Straßenbahnhof
R Augustusplatz/Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Dresdner Straße – Anger-Crottendorf, Herbartstraße
R (mit rotem Schrägstrich) Gohlis-Nord, Gottschallstraße – Michaelisstraße – Hauptbahnhof – Goethestraße – Augustusplatz/Mittelfahrbahn – Johannisplatz – Dresdner Straße – Anger-Crottendorf, Herbartstraße
S Plagwitz, Staatsbahnhöfe – Felsenkeller – Plagwitzer Brücke – Weststraße – Königsplatz – Georgiring – Wintergartenstraße – Eisenbahnstraße – Sellerhausen, Portitzer Straße
V Kleinzschocher, Windorfer Straße/Kirche – Adler – Zschochersche Straße – Felsenkeller – Angerbrücke – Waldplatz – Hauptbahnhof – Wintergartenstraße – Eisenbahnstraße – Sellerhausen, Portitzer Straße

Die Buchstabenbezeichnung wurde 1901 eingeführt. Die einheitliche Nummernbezeichnung des gesamten Leipziger Netzes (ohne Außenbahnen) erfolgte schrittweise von Mitte 1919 bis Anfang 1920.

Leipziger Außenbahn AG (LAAG)
Linie Markierung ab 1929 Verlauf
Schkeuditzer Linie Kreisviertel („Zwirnsrolle“) 29 Hauptbahnhof/Richard-Wagner-Straße – Chausseehaus – Hallische Straße – Möckern – Wahren – Stahmeln – Lützschena – Schkeuditz
Gundorfer Linie Dreieck („Meierkelle“) 26, 27 Hauptbahnhof/Richard-Wagner-Straße – Waldplatz – Angerbrücke – Lindenauer Markt – Leutzsch – Böhlitz – Gundorf (Böhlitz-Ehrenberg)
Gautzscher Linie Stern („Sternbahn“) 28 Roßplatz – Königsplatz – Petersteinweg – Südstraße – Kreuz – Koburger Brücke – Oetzsch – Gautzsch, Gasthof (Markkleeberg-West)

Liniennetz vor dem Zweiten Weltkrieg

Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges bestanden folgende Linien[3]:

Linie Verlauf
01 Thekla – Mockau – Berliner Brücke – Hauptbahnhof – Königsplatz – Floßplatz – Connewitz, Brandstraße
02 Plagwitz/Reichsbhf. – Königsplatz – Hauptbahnhof/Wintergartenstraße – Eisenbahnstraße – Sellerhausen, Portitzer Straße
03 Großzschocher, Weicheltstraße/Reichsbhf. – Angerbrücke – Brühl – Reudnitz – Sellerhausen – Paunsdorf, Straßenbahnhof/Böttgerstraße
04 Knautkleeberg, Reichsbhf. – Großzschocher – Angerbrücke – Brühl – Reudnitz – Sellerhausen – Paunsdorf – Engelsdorf, Gasthof
05 Kleinzschocher, Kötzschauer Straße – Schleußig – Universitätsbibliothek – Bayrischer Bahnhof – Eilenburger Bahnhof – Anger-Crottendorf
06 Gohlis, Kasernen – Waldplatz – Markt – Reudnitz – Stötteritz, Holzhäuser Straße
08 Hermann-Meyer-Straße – Schleußig – Hauptbahnhof – Prager Straße – Probstheida, Straßenbahnhof/Nieritzstraße
09 Gohlis, Planitzstraße – Menckestraße – Zoo – Hauptbahnhof – Reudnitz – Stötteritz, Arnoldstraße
10 Möckern, Straßenbahnhof – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Königsplatz – Kreuz – Connewitz, Pegauer Straße
11 Wahren, Rathaus – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Königsplatz – Kreuz – Connewitz, Klemmstraße/Reichsbhf.
14 Wiederitzsch – Eutritzsch – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Bayrischer Bahnhof – Kaiserin-Augusta-Straße – An der Märchenwiese
15 Lindenau, Brockdorff-Rantzau-Straße – Angerbrücke – Brühl – Prager Straße – Probstheida – Meusdorf
15E Lindenau, Brockdorff-Rantzau-Straße – Angerbrücke – Brühl – Johannisplatz
17 Leutzsch, Straßenbahnhof – Angerbrücke – Hauptbahnhof – Stannebeinplatz – Schönefeld, Volbedingstraße
18 Leutzsch, Philipp-Reis-Straße – Angerbrücke – Königsplatz – Bayrischer Bahnhof – Deutsche Bücherei – Südfriedhof
19 Lindenau, Uhlandstraße – Angerbrücke – Königsplatz – Bayrischer Bahnhof/Carolinenstraße (– Karl-Siegismund-Straße/Frauenklinik)
20 Gohlis-Nord, Gottschallstraße – Michaelisstraße – Hauptbahnhof – Eilenburger Bahnhof – Anger-Crottendorf
21 Eutritzscher Markt – Apelstraße – Hauptbahnhof/Westturm – Königsplatz – Bayrischer Bahnhof – Großmarkthalle
22 Möckern, Krosigkstraße – Waldplatz – Floßplatz – Kaiserin-Augusta-Straße – Südfriedhof – Reudnitz – Stannebeinplatz – Schönefeld, Volbedingstraße
23 Hauptbahnhof – Thomaskirche (→) – Königsplatz (→) – Eisenbahnstraße – Taucha
24 Gohlis-Nord, Gottschallstraße – Zoo – Floßplatz – Kreuz – Dölitz (– Markkleeberg-Ost/Göringstraße)
25 Lindenau, Brockdorff-Rantzau-Straße – Angerbrücke – Brühl – Prager Straße – Probstheida – Meusdorf – Liebertwolkwitz
27 Böhlitz-Ehrenberg, Burghausener Straße – Leutzsch – Angerbrücke – Thomaskirche (←) – Königsplatz (←) – Hauptbahnhof
28 Schkeuditz – Wahren – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Königsplatz – Kreuz – Markkleeberg-West, Koburger Straße

Das Liniennetz bis 2001

Bis zur vollständigen Umgestaltung des Liniennetzes am 26. Mai 2001 verkehrten folgende Linien (Stand 20. August 2000[4]):

Linie Verlauf
01 Bitterfelder Straße – Hauptbahnhof/Westseite – Schleußig – Lausen (wegen Bauarbeiten an der Berliner Brücke bis 20. Dezember 2000 nicht nach Thekla)
02 Plagwitz – Hauptbahnhof – Bayrischer Platz – Deutsche Bücherei – Lößnig (nur Mo-Fr im Tagesverkehr)
03 (Knautkleeberg – ) Großzschocher – Angerbrücke – Hauptbahnhof – Torgauer Platz – Portitzer Allee – Sommerfeld (nur Mo-Sa im Tagesverkehr)
04 Knautkleeberg – Großzschocher – Angerbrücke – Hauptbahnhof – Reudnitz – Stötteritz
05 Miltitz – Angerbrücke – Leuschnerplatz – Bayrischer Platz – Wiedebachplatz – Lößnig (nur im Tagesverkehr)
06 Gohlis, Landsberger Straße – Waldplatz – Hauptbahnhof – Reudnitz – (Torgauer Platz) – Paunsdorf – Sommerfeld
08 Lausen – Schleußig – Leuschnerplatz – Hauptbahnhof/Wintergartenstraße – Torgauer Platz – Paunsdorf-Nord (– Sommerfeld) (nur im Tagesverkehr)
11 (Schkeuditz – ) Wahren – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Leuschnerplatz – Connewitz, Kreuz – Dölitz (– Markkleeberg-Ost)
13 Grünau-Nord – Angerbrücke – Leuschnerplatz – Hauptbahnhof/Wintergartenstraße – Torgauer Platz – Portitzer Allee – Taucha
15 Miltitz – Angerbrücke – Hauptbahnhof – Prager Straße – Meusdorf
16 Messegelände – Eutritzsch – Chausseehaus – Hauptbahnhof – Bayrischer Platz – Wiedebachplatz – Lößnig
17 Böhlitz-Ehrenberg – Angerbrücke – Hauptbahnhof (– Schönefeld – Mockau – Thekla)
20 Gohlis-Nord – Zoo – Hauptbahnhof (– Reudnitz – Stötteritz)
21 (Messegelände – ) Eutritzsch, Krankenhaus – Bitterfelder Straße – Hauptbahnhof/Westseite – Leuschnerplatz – Bayrischer Platz – Deutsche Bücherei – Naunhofer Straße (– Meusdorf)
22 (Thekla – Mockau –) Schönefeld – Reudnitz – Prager Straße – Connewitz, Kreuz – Dölitz
24 Gohlis-Nord – Zoo – Hauptbahnhof – Leuschnerplatz (– Connewitz, Kreuz – Connewitz, Klemmstraße) (nur Mo-Fr im Tagesverkehr)
27 Leutzsch, Straßenbahnhof – Angerbrücke – Hauptbahnhof – Schönefeld, Volbedingstraße (nur im Tagesverkehr)
28 (Wahren – Chausseehaus –) Hauptbahnhof – Leuschnerplatz – Connewitz, Kreuz – Markkleeberg-West
31 Thekla – Mockau – Schönefeld – Hauptbahnhof – Schleußig – Lausen (nur im Tagesverkehr, nur während der Bauarbeiten an der Berliner Brücke bis 20. Dezember 2000)

Das aktuelle Liniennetz wird detailliert im Artikel Straßenbahn Leipzig beschrieben.

Betriebshöfe

Angerbrücke

Strbf. Angerbrücke

Am 4. Dezember 1925 wurde der zentrumsnahe Straßenbahnhof Angerbrücke eröffnet. Er ersetzte unter anderem die Betriebshöfe in Kleinzschocher und Plagwitz. Am 11. Juni 2005 wurde nach jahrelangem Umbau der Betriebshof feierlich wiedereröffnet. Dabei wurde die westliche Halle zu einer Durchfahrtshalle umgebaut und eine rückseitige Hallenzufahrt geschaffen. Gleichzeitig wurde die bisherige Osthalle zu einem überdachten Parkplatz für Dienstfahrzeuge umgebaut und dafür am Ostende der Anlage eine zweigleisige Reparaturwerkstatt errichtet. Von 1950 bis 1990 trug der Betriebshof Angerbrücke den Namen „Straßenbahnhof der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“.

Im Betriebshof wenden heute neben der Linie 8E auch die Busse der Linie 130 nach Frankenheim. Der Straßenbahnhof Angerbrücke beherbergt heute Fahrzeuge der Linien 1, 3, 7, 8, 11, 14, 15 und 16 und ist der modernste des Leipziger Netzes.

Connewitz I (Brand- und Simildenstraße)

Ehem. Strbf. Connewitz I (tief)

Die LPE eröffnete 1891 zwischen der Brand- und der Simildenstraße ein neues Depot. Die Besonderheit des Betriebshofs Connewitz I war, dass er eine zweigeschossige Wagenhalle hatte. Die obere Etage wurde von der Simildenstraße aus erreicht, die untere von der Brandstraße. Das Depot wurde zusammen mit der ersten elektrischen Straßenbahn Leipzigs am 18. April 1896 elektrifiziert. Zum Jahreswechsel 1922/23 endete der Linienbetrieb, die Gleisanschlüsse zur Brandstraße wurden entfernt, 1931 auch die Anschlüsse zur Simildenstraße. Lediglich die eingleisige Betriebsstrecke, die beide Straßen verband, blieb befahrbar.

Aus kriegstechnischen Gründen wurde 1939 die Gleisverbindung von der Brandstraße zu zwei Gleisen der unteren Halle wiederhergestellt. Zuletzt waren im August 1957 wegen einer Streckenunterbrechung die Züge der Linie 24 hier stationiert. Die gesamte Anlage einschließlich der Verbindungsstrecke wurde 1963 stillgelegt. Im Gelände des Betriebshofs und auf der Simildenstraße sind noch heute Gleisreste zu besichtigen.

Connewitz II (Zwenkauer Straße)

Ehem. Strbf. Connewitz II

Die LESt eröffnete ihren zweiten südlichen Betriebshof (nach Kleinzschocher) am 10. November 1912. Nach der Vereinigung mit der GLSt konnte 1929 das Depot aus dem Linienverkehr gestrichen werden, die Anlage wurde fortan zum Abstellen von Schadwagen benutzt. Wegen einer Streckensperrung wurde im August 1957 das Depot noch einmal für Züge der Linien 10, 11 und 22 genutzt. Letztmalig fand die Wagenhalle 1960/61 Verwendung für einen Zug der Linie 26, bevor 1963 die gesamte Anlage stillgelegt wurde. Das letzte Überbleibsel des Betriebshofs, die Wendeschleife Hildebrandstraße, die teilweise über Depotgelände führte, wurde am 21. Januar 1993 vom Netz getrennt.

Dölitz

Abstellanlage Dölitz

Im Jahre 1900 eröffnete die GLSt einen Betriebshof in Dölitz, gegenüber dem späteren Agra-Gelände. Zwölf Jahre später wurde eine zweite Halle in Betrieb genommen, bevor am 13. Juli 1984 die Freiabstellfläche östlich der Hallen eröffnet wurde. Mit Inkrafttreten eines internen Fahrplanwechsels am 3. April 2011 wurde der Straßenbahnhof zur Abstellanlage und ist fortan dem Straßenbahnhof in Paunsdorf unterstellt. In Dölitz werden Züge der Linien 9 und 11 über Nacht abgestellt.

Eutritzsch

Das Depot wurde zunächst nur als Stallgebäude im Jahre 1886 für die Pferdebahn eröffnet. Erst im darauffolgenden Jahr wurde eine kleine Wagenhalle gebaut. Die Zufahrt erfolgte von der vorhandenen Strecke in der Gräfestraße, die zusammen mit dem Depot am 17. April 1897 dem elektrischen Betrieb übergeben werden konnte. Eine zweite Wagenhalle, die ebenfalls von der Gräfestraße aus erreicht werden konnte, ging 1899 in Betrieb. Am 17. November 1908 wurde diese Halle vergrößert. Nach dem Zusammenschluss von LESt und GLSt konnte man ab Dezember 1920 auch von der Delitzscher Straße den Betriebshof Eutritzsch erreichen. Dazu wurde zwischen die beiden vorhandenen eine neue Halle eingefügt. Die alte, 1887 eröffnete kleine Südhalle wurde gleichzeitig aufgegeben. Bereits 1927 wurde jedoch das Depot Eutritzsch für den Linienverkehr geschlossen, die Nordhalle wird weiter zum Abstellen von Schadwagen verwendet, die erst wenige Jahre alte Mittelhalle wurde 1935 vom Gleisnetz getrennt.

Die letzten Linienzüge der Linien 16 und 21 waren vom 4. Dezember 1943 bis 1949 in der Nordhalle stationiert. Dies war notwendig geworden, da der Betriebshof Wittenberger Straße zerbombt war. Nach 1949 bis zur endgültigen Stilllegung am 1. Juli 1950 wurden in der Nordhalle Kriegsschadwagen abgestellt.

Gohlis I (Möckernsche Straße)

Gohlis I beherbergte ab dem 25. Juli 1883 die erste eigentliche Hauptwerkstatt der Leipziger Straßenbahn. Die Werkstatthalle konnte nur von der Betriebshofsrückseite über eine handbetriebene Schiebebühne erreicht werden. Zur Zeit der Elektrifizierung, am 18. April 1896, war Gohlis I der größte Betriebshof der GLSt. Da sich bis 1927 eine Linien-Endstelle am Betriebshof befand, baute man im Betriebshofsgelände eine Wartehalle. Bis 1899 wurde eine neue Halle gebaut sowie das Hauptstallgebäude in eine Wagenhalle umgebaut. Die alte Werkstatthalle wurde um 1920 aufgegeben, die Reparaturen fanden fortan in den Wagenhallen statt.

Die letzten Linien, die planmäßig in Gohlis I stationiert waren, waren bis zum 24. September 1963 die Linien 28E und 29E. Inzwischen war Gohlis I zu einer Außenstelle des Depots Möckern degradiert worden. Zum Jahreswechsel 1963/64 wurde die Anlage stillgelegt.

Gohlis II (Landsberger Straße)

Der Betriebshof Gohlis-Möckern wurde am 30. Oktober 1910 durch die LESt eröffnet. Nach dem Zusammenschluss mit der GLSt benannte man ihn in Gohlis II um, stellte jedoch 1917 nach nur sieben Jahren den Betrieb ein.

Am 1. November 1925 wurde das Depot für den regulären Betrieb wiedereröffnet. Ab 1. Oktober 1950 hieß der Betriebshof Gohlis II „Jugendbahnhof Rudi Opitz“, da hier hauptsächlich jüngere Mitarbeiter arbeiteten. Seit 1954 gehörte er als Außenstelle zum Strbf. Möckern. Durch die Verringerung des Fahrzeugbedarfs nach der Wende konnte ab 25. Mai 1993 auf den Betriebshof Gohlis II verzichtet werden, die Fahrzeuge der Linie 6 wurden fortan in der Wittenberger Straße untergestellt.

Heiterblick (Hauptwerkstatt)

Zufahrt der Hauptwerkstatt Heiterblick in der Teslastraße

Das Gelände wurde 1915 als Flugzeugwerft eröffnet und hat seitdem einen eigenen Eisenbahnhaltepunkt. Außerdem wurde ein Flugplatz nebst Beobachtungsturm angelegt. Der Versailler Vertrag beendete den Flugzeugbau. Die Stadt Leipzig kaufte das Gelände und baute die Anlagen bis zum 1. Juni 1926 zu einer Straßenbahn-Hauptwerkstatt um.

Die HW Heiterblick diente von Anfang an ausschließlich der Instandsetzung und teilweise dem Neubau von Fahrzeugen. Sie wird nicht zum Abstellen von Linienzügen verwendet.

Bis 2011 soll die HW umfangreich ausgebaut und modernisiert werden. Vorgesehen ist eine große Abstellhalle sowie eine neue Betriebs- und Hauptwerkstatt. Das bisherige Werkstattgebäude soll für den Bereich Infrastruktur weiterhin bestehen bleiben. Nach dem Umbau sollen die Betriebshöfe Wittenberger Straße und Paunsdorf geschlossen werden.

Kleinzschocher

Um die Leerfahrten zum Ein- und Ausrücken zu verkürzen, wurden um die Jahrhundertwende durch die LESt sogenannte „Übernachtungsdepots“ gebaut, solche Depots also, die ausschließlich zum Abstellen von Fahrzeugen, nicht aber deren Reparatur dienten. Als ein solches „Übernachtungsdepot“ wurde Kleinzschocher am 15. Oktober 1898 eröffnet. Ab 1906 jedoch wurde auch der Werkstattbetrieb aufgenommen. Am 15. November 1912 wurde nördlich an die alte anschließend eine neue Wagenhalle in Betrieb genommen. 1926 konnte aufgrund der Eröffnung des Depots Angerbrücke der Linienbetrieb eingestellt werden. Die Anlage wurde weiter zum Abstellen von Schadwagen und für Verschrottungskandidaten genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war bis Mitte der 1950er Jahre ein Zug der Linie 3 zeitweise hier stationiert. Im Jahre 1959 wurde der Betriebshof stillgelegt.

Abstellanlage Lausen

Lausen

Die Abstellanlage Lausen befindet sich hinter beziehungsweise in der Wendeschleife Lausen. Sie wurde am 28. September 1986 eröffnet. Die Abstellanlage Lausen ist dem Straßenbahnhof Angerbrücke zugeordnet und beherbergt heute einige Wagenzüge der Linien 1 und 2.

Leutzsch

Strbf. Leutzsch, zur Abstellung ausgemusterter Tatra T4 genutzt (2009)

Die GLSt eröffnete am 24. März 1908 an der ebenfalls neuen Wendeschleife Bf. Leutzsch einen Betriebshof. Einige der bisher in Lindenau stationierten Bahnen konnten nun hierher verlegt werden. Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurden die Abstellanlagen vergrößert und die Wendeschleife auf zwei Gleise erweitert. 1968 wurden die letzten Züge der Linie 27 zur Angerbrücke verlegt und somit vorerst der Linienbetrieb eingestellt. Erst ab dem 26. September 1982 wurden nach Einbau einer neuen Abstellanlage, einer Werkstatt für Tatrazüge sowie einer Verbindungskurve am Rathaus Leutzsch in Richtung Böhlitz-Ehrenberg wieder Züge für den Linieneinsatz hier untergebracht. Am 18. Juli 1991 verlor der Betriebshof seine Eigenständigkeit und wurde dem Betriebshof „Angerbrücke“ angegliedert. Mit Umstellung des Liniennetzes am 27. Mai 2001 wurde auch der Linienbetrieb des Depots Leutzsch beendet. Eine Renaissance erlebte es jedoch während des Umbaus des Betriebshofs Angerbrücke von 2003 bis zum 11. Juni 2005, als Linienzüge der Linien 3, 7, 8, 13 und 15 hier untergebracht werden mussten. Seit der Wiedereröffnung der Anlage Angerbrücke ruht der Linienbetrieb. Seit 2005 wird im Straßenbahnhof Leutzsch die Endmontage der Leoliner durchgeführt, außerdem ist hier noch eine Unterflur-Radsatzdrehbank in Betrieb.

Lindenau

Auf dem Gelände des heutigen Bushofs Lindenau bestand von 1899 an ein Straßenbahnhof nebst Werkstatthalle. Letztere hatte eine Besonderheit. Nur eines ihrer vier Gleise war ans Netz angeschlossen, die anderen mussten über eine Schiebebühne erreicht werden. Bereits ein Jahr später wurden ein Kraftwerk und eine weitere Wagenhalle gebaut. 1907 baute man eine dritte Wagenhalle, die wiederum über eine Schiebebühne verfügte. Nach dem Bau neuer Depots wurden 1913 die letzten Linienwagen der Linie P nach Probstheida umgesetzt. Die älteste Wagenhalle wurde in einen dann gleislosen Werkstattraum umgebaut. Trotzdem wurde im gleichen Jahr eine neue Werkstatthalle gebaut, die nur über Schiebebühnen erreicht werden konnte. 1924 wurde im Hinterfeld der Anlage noch eine weitere Werkstatt errichtet, bei der die meisten Gleise wiederum über eine neue Schiebebühne verbunden waren. Diese komplizierten Anlagen sowie die immer größer werdende Zahl von Omnibussen machten eine neue Lösung dringend erforderlich.

Im August 1927 konnten nach Inbetriebnahme der neuen Hauptwerkstatt Heiterblick die Werkstätten in Lindenau aufgelöst werden. Seit 1. April 1928 sind in den Hallen Busse stationiert. Die 1924 eröffnete Halle hatte noch bis 1972 einen Gleisanschluss. Hier wurden nicht mehr benötigte Straßenbahnwagen untergebracht. Der Betriebshof diente von 1938 bis 1975 auch den O-Bussen. Die drei Gleise zwischen den beiden 1899 eröffneten Hallen bestehen noch heute und wurden am 27. März 1984 über ein Gleisdreieck an die Lützner Straße angeschlossen. Die Gleise im Betriebshof sind seit November 2008 stromlos und das Verbindungsgleis in Richtung Grünau wurde von der Strecke durch die Lützner Straße getrennt.

Möckern

Strbf. Möckern

Nachdem bereits 1905 eine Endstellenanlage auf dem späteren Betriebshofsgelände gebaut worden war, wurden am 1. Juli 1907 die Wagenhalle und die Werkstatt eröffnet. Zwei der vier Hallengleise konnten bis ca. 1924 nur über eine Schiebebühne erreicht werden. 1909 kam eine zweite viergleisige Halle hinzu. Noch bis 1926 nutzten die Linienzüge der Linie 10 den Betriebshof zum Umsetzen.

Der Betriebshof brannte am 19. März 1972 ab, erst im Oktober des Jahres konnten wieder Linienzüge einrücken. Die Werkstatt wurde erst 1986 wiedereröffnet, war dann jedoch auch fähig, Tatra-Züge aufzunehmen. Ende der 1990er Jahre wurde der Linienbetrieb des Depots eingestellt. Seither findet der Betriebshof Möckern als Straßenbahnmuseum Verwendung.

Paunsdorf

Strbf. Paunsdorf (2009)

Die LESt eröffnete am 1. Juni 1913 ihren letzten neuen Betriebshof. Er brannte am 23. Juni 1920 vollständig ab. Erst 1922 konnte die Halle wiedereröffnet werden, wurde jedoch nicht im Linieneinsatz verwendet, sondern zum Abstellen alter Straßenbahnwagen. Ab 1. Oktober 1924 stationierte man jedoch wieder Linienzüge in Paunsdorf. Am 9. Juni 1926 wurde eine zweite Wagenhalle eingeweiht. Im Jahre 1965 wurde auch eine Werkstatt eingerichtet. 1978 wurden die in stadtwärtiger Richtung angeschlossenen Abstellgleise westlich der Hallen sowie die große Schleife um den Betriebshof eröffnet, 1987 folgten die Abstellgleise, die in landwärtiger Richtung angeschlossen sind. Heute sind neben den Linien 3, 4, 7, 8, 11, 12 und 15 auch Busse in Paunsdorf stationiert.

Plagwitz

Am 24. Dezember 1881 eröffnete die LPE in Plagwitz, an der Karl-Heine-Straße 85/87, ein neues Depot. Nach einer Erweiterung der alten Halle 1889 konnte um 1895 einer der Pferdeställe in eine Halle für Beiwagen umgebaut werden, auch der andere Pferdestall wurde 1897 in eine Wagenhalle umgebaut. 1908 wurde die Anlage noch einmal erweitert. Bis 1917 wendeten die Bahnen der Linie F im Betriebshofgelände. Nachdem am 4. Dezember 1925 der neue Betriebshof Angerbrücke eröffnet wurde, wurde der Linienbetrieb im Depot Plagwitz eingestellt. Die Anlage diente bis zur Stilllegung 1935 zum Abstellen von ausgemusterten Fahrzeugen.

Probstheida

Ehem. Strbf. Probstheida (2009)

Als die GLSt am 20. Dezember 1900 die Straßenbahnstrecke nach Probstheida in Betrieb nahm, eröffnete sie gleichzeitig auch den Betriebshof an der am 1. Mai 1913 eröffneten Wendeschleife Probstheida. Am 4. September 1912 wurde südlich an die alte angrenzend eine zweite Wagenhalle dem Betrieb übergeben.

Der Betriebshof Probstheida wurde am 1. August 1973 für die Straßenbahn geschlossen und in ein Busdepot umgebaut. Von 15. April 1977 bis 2009 waren in Probstheida Busse stationiert. Die Wendeschleife wurde 1988 dreigleisig ausgebaut, 2005 jedoch auf ein Gleis zurückgebaut. 2010 wurde die Schleife im Zuge des Stadtbahnausbaus stillgelegt und abgebaut, eine neue Endstellenanlage für die Buslinien 75, 76, 108 und 141 wurde am 10. Oktober 2010 in Betrieb genommen.

Reudnitz

Der erste Straßenbahnhof in Leipzig und zugleich Firmensitz der LPE war das Depot an der Dresdner Straße in Reudnitz. Es wurde mit der ersten Pferdebahn am 18. Mai 1872 eröffnet. Die Wagenhalle musste bereits fünf Jahre später erweitert werden. Nach der Elektrifizierung des Betriebshofs am 2. März 1897 konnten die Pferdeställe abgerissen werden. Im Mai 1910 eröffnete die GLSt an ihrer Stelle eine neue Wagenhalle. Eine dritte Halle, die nur vom Täubchenweg aus erreicht werden konnte, wurde 1926 eröffnet.

Von 1970 bis 1972 erweiterte die LVB den Betriebshof Reudnitz. Dazu baute sie die Einfahrten zur Dresdner Straße und zum Täubchenweg um. Weiterhin wurde die Rückseite der an den Täubchenweg angeschlossenen Halle geöffnet und zwischen Dresdner Straße und dieser Halle eine Freiabstellfläche geschaffen. Mit Eröffnung der Wendeschleife auf dem Vorfeld des Depots wurden die Arbeiten am 5. Dezember 1972 abgeschlossen.

Am 6. Mai 1998 wurde der Betriebshof nach fast 126 Betriebsjahren stillgelegt, da die seit der politischen Wende zurückgehenden Fahrgastzahlen einen geringeren Bedarf an Fahrzeugen zur Folge hatte und in Paunsdorf genügend freie Kapazitäten vorhanden waren, um die Straßenbahnen aus Reudnitz aufzunehmen. Die Gleisverbindung über den Täubchenweg wurde unmittelbar nach Schließung abgetragen, die Einfahrtsweichen in der Dresdner Straße wurden erst 2005 ausgebaut. Am 4. April 2007 öffnete auf dem ehemaligen Areal das Reudnitzer Stadtteilzentrum mit großem Lebensmittelmarkt. Für den Kenner ist im Inneren ein Teil der alten Hallenkonstruktion noch erkennbar.

Schkeuditz

Ehem. Strbf an der Endstelle Schkeuditz

Das einzige eigene Depot der LAAG befand sich an der Endstelle in Schkeuditz. Die Gesellschaft eröffnete es am 27. Oktober 1910. Erst 1958 wurde die Gleisschleife gebaut. Die LVB schloss ca. 2001 den Betriebshof, nachdem in den Jahren davor bereits kein Linienbetrieb mehr stattgefunden hat, sondern die Fahrzeugsammlung des Straßenbahnmuseums dort untergebracht war. Diese wurde daraufhin nach Möckern überführt.

Sellerhausen/Bennigsenstraße

Als 1909 der Betriebshof Reudnitz der GLSt erweitert wurde, mussten einige der dort untergebrachten Fahrzeuge ausgelagert werden. Zu diesem Zweck wurden neben der Bennigsenstraße am Torgauer Platz zwei Abstellgleise gebaut und am 7. Oktober 1909 eröffnet. Die Anlage wurde 1910 wieder entfernt, nachdem der Umbau in Reudnitz vollendet war.

Stötteritz

Ein weiteres Übernachtungsdepot eröffnete die LESt am 15. Mai 1898 an der Straßenbahnendstelle Holzhäuser Straße. Bis 1908 ergänzte die Gesellschaft die Anlage um eine weitere Wagenhalle. Bis 1917 der Linienbetrieb eingestellt wurde, waren hier Züge der Linie 6 stationiert, die daraufhin nach Probstheida verlegt wurden. Zwischen 1924 und 1926 nahm die GLSt das Depot wieder in Betrieb, jedoch nur als Außenstelle von Reudnitz. Danach benutzte der Betrieb die Anlage zum Abstellen nicht mehr verwendeter Fahrzeuge. 1929 wurde die Gleiszufahrt umgebaut und auch Verbindungsgleise in landwärtiger Richtung eingesetzt. Von Dezember 1943 bis Anfang der 1950er Jahre wurden in Stötteritz Züge der Linien 6 und 7 sowie Beiwagen der Linie 4 eingestellt. 1957 legte die LVB den Betriebshof Stötteritz still.

Wittenberger Straße

Strbf. Wittenberger Straße (2009)

Die LESt eröffnete am 20. Mai 1896 das dem Zentrum am nächsten liegende Depot. Anfangs bestanden zwei Wagenhallen mit einer dazwischenliegenden Werkstatt. Diese konnte nur über eine Schiebebühne erreicht werden. Alle Anlagen waren zunächst nur von der Wittenberger Straße aus angeschlossen. Am 20. August 1898 wurde auf der Rückseite der Hallen eine Schiebebühne eröffnet, die alle Hallengleise verband. Gleichzeitig wurde der Betriebshof an die Gleisanlage in der Apelstraße angeschlossen, indem eine weitere kleine Werkstatt und eine weitere Wagenhalle gebaut wurden, die jedoch beide keine Ausfahrt zur Wittenberger Straße hatten. In der Ecke Apel-/Berliner Straße wurde daneben auch eine Freiabstellfläche geschaffen. Diese war nur über eine Schiebebühne erreichbar. Erst im Oktober 1909 gab es das erste Durchgangsgleis von der Apelstraße bis zur Wittenberger Straße.

1920 stelle die GLSt den Linienbetrieb ein, nur die Werkstatt wurde nach wie vor verwendet. In der zur Apelstraße angeschlossenen Halle wurden Triebwagen abgestellt, die zur Gleisbauabteilung gehörten. Erst 1927 wurde das Depot für den Linienbetrieb wiedereröffnet. Nachdem die Hauptwerkstatt in Heiterblick fertiggestellt war, konnte der Großteil des Werkstattbetriebs dorthin ausgelagert werden. Damit der Betriebsablauf einfacher gestaltet werden konnte, wurden bis Oktober 1928 die Schiebebühnen entfernt und auch die ehemalige ältere Werkstatthalle direkt an die Wittenberger Straße angebunden. Die Freiabstellfläche wurde stillgelegt.

Am 4. Dezember 1943 wurde der Betriebshof durch alliierte Bomber weitgehend zerstört. Nur ein Teil der Werkstatt blieb betriebsfähig. 1945 wurde ein Teil der zur Apelstraße angeschlossenen Halle abgetragen und eine neue Freiabstellfläche geschaffen. Erst Anfang 1949 konnte der Linienbetrieb wieder aufgenommen werden.

1964 begannen umfangreiche Umbaumaßnahmen. Bis 1968 wurde dazu die Gleisschleife durch die Bitterfelder Straße gebaut. Ab 1980 konnten die Züge nicht mehr direkt in die Apelstraße in Richtung Berliner Straße ausrücken, sondern nur noch landwärts. Sie müssen seitdem den Umweg über die Gleisschleife nehmen. Diese Maßnahme war notwendig geworden, da die LVB die Freiabstellfläche um weitere 11 Gleise erweitern wollte. Bis zum 8. November 1992 wurde die Werkstattanlage modernisiert. Mit dem internen Fahrplanwechsel vom 3. April 2011 sind in diesem Straßenbahnhof nur noch NGT8 untergebracht, Ausnahmen sind der Gläserne (Tw1800+Tw1700+Bw800) und der Offene Leipziger (Tw1600). Im Straßenbahnhof Wittenberger Straße sind Züge der Linien 2, 4, 9, 10 und 12 beheimatet.

Fahrgastzahlen

2009 - 126,6 Millionen Fahrgäste [5]

2008 – 126,5 Millionen Fahrgäste [6]

2007 – 124,1 Millionen Fahrgäste[7]

2004 – 123,2 Millionen Fahrgäste

2003 – 118,3 Millionen Fahrgäste (Zählweise geändert)

2002 – 106 Millionen Fahrgäste

2001 – 101 Millionen Fahrgäste

Mitte der 90er Jahre waren die Fahrgastzahlen unter die 80-Millionen-Marke gerutscht[8].

Einzelnachweise

  1. Netz 2010
  2. Leipziger Verkehrsbetriebe: „Vom Zweispänner zur Stadtbahn“, 1996, Seite 61.
  3. nach dem letzten Vorkriegsfahrplan vom 1. Juni 1939.
  4. nach dem letzten Fahrplan mit altem Netz, gültig ab 20. August 2000.
  5. [Leipziger Volkszeitung vom 28. April 2010, S. 17]
  6. LVB-Bilanz 2008: Eine halbe Million zurückgegeben – für Investitionen fehlt das Geld, lizzy-online vom 19. Juni 2009, abgerufen 28. Juni 2009
  7. Pressemitteilung vom 29. Mai 2008 auf der LVB-Website, abgerufen am 1. Juni 2008
  8. lizzy-online.de Die Leipziger Internetzeitung unter Verweis auf LVB-Geschäftsführer

Literatur

  • Klaus Adam u. a.: Vom Zweispänner zur Stadtbahn. Die Geschichte der Leipziger Verkehrsbetriebe und ihrer Vorgänger. Verlag der LVB, Leipzig 1996
  • Gerhard Bauer, Norbert Kuschinski: Die Straßenbahnen in Ostdeutschland. Verlag Schweers + Wall, Aachen

Weblinks


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