Geschichte Münchens

Geschichte Münchens
Kleines Stadtwappen
München mit Frauenkirche und Rathausturm
Ludwigstraße

Die Geschichte der Stadt München.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht

  • 8. Jhd. Niederlassung von Mönchen auf dem Petersbergl
  • 1158 Gründung als Stadt durch Heinrich den Löwen, das Dokument wurde in Augsburg[1] ausgestellt
  • 1175 Erste Stadtbefestigung
  • 1180 München fällt an den Bischof von Freising
  • 1214 München wird zum ersten Mal auch urkundlich als Stadt bezeichnet
  • 1240 München geht von bischöflichen in wittelsbachischen Besitz über
  • 1255 München wird Residenz des Teilherzogtums Oberbayern
  • 1271 Die Frauenkirche wird als zweite Pfarrkirche erbaut
  • 1328 Die Stadt wird für zwei Jahrzehnte kaiserliche Residenz, erheblich erweitert und mit einem zweiten Mauerring versehen
Jahr Einwohner
1369 11.237
1500 13.447
1600 18.000
1700 24.000
1801 48.705
1830 77.802
1849 96.398
1871 169.693
1890 349.024
1900 499.959
1910 595.467
1925 680.704
Jahr Einwohner
1933 840.188
1939 840.586
1950 831.937
1961 1.084.500
1970 1.293.590
1975 1.317.700
1980 1.298.900
1985 1.266.100
1987 1.185.421
1997 1.216.500
2002 1.234.692
2007 1.348.650

Vorgeschichte

Ausgrabungen im Altstadtbereich zeigen, dass das Stadtzentrum von München bereits am Ende der Jungsteinzeit, etwa 2000 v.Chr., besiedelt war. Aus der Steinzeit stammen auch Hockergräber in den heutigen Stadtteilen Berg am Laim, Pasing, Moosach und Sendling. Funde von Gräbern in Harlaching und im Luitpoldpark zeigen dass auch während der Bronzezeit die Ufer von Isar und Würm besiedelt waren.

Aus der Keltenzeit stammen Viereckschanzen in der Aubinger Lohe, in Langwied, Feldmoching und Perlach.

Reste römischer Gräber wurden in Aubing, Englschalking und Denning gefunden. Zwei römische Fernstraßen führten am nördlichen und südlichen Rand des Stadtgebietes bei Unterföhring und Grünwald über die Isar.

Auch aus der Zeit der Bajuwaren wurde eine Vielzahl von Reihengräbern in München gefunden, Schwerpunkte der Siedlung waren wiederum die Flussufer von Isar und Würm. Unter der Kirche Sankt Peter auf dem Petersbergl gibt es einen gewölbten Raum, den Fachleute in die vormerowingische Zeit, also zwischen Spätantike und frühem Mittelalter, datieren.

Die Anfänge und Etymologie

Der Name München wird üblicherweise als bei den Mönchen gedeutet, begründet in der Bezeichnung "apud Munichen", mit der die Stadt bei ihrer erstmaligen urkundlichen Erwähnung benannt wird[2]. Dabei geht Munichen wohl auf die althochdeutsche Form munich des Wortes Mönch zurück[3]. Weit vor der Gründung der Stadt soll es am Petersbergl eine Niederlassung von Mönchen aus dem Kloster Schäftlarn gegeben haben. Eine früher angenommene Verbindung zum Kloster Tegernsee gilt seit einiger Zeit als widerlegt.[4]

St. Peter auf dem Petersbergl, der Keimzelle Münchens

Umstrittene etymologische Arbeiten sehen die Wurzel des Namens als älter an und verlegen seine Herkunft auf das Vaskonische, eine mit dem heutigen Baskischen verwandte Sprache [5]. München hieß demnach in vorchristlicher Zeit „Munica“, was Ort auf der Uferterrasse heißt, womit vermutlich das bereits vor der offiziellen Stadtgründung besiedelte Petersbergl gemeint ist. Das Wort mun heißt im Baskischen soviel wie Ufer, Böschung, Bodenerhebung. Die Existenz einer vaskonischen Sprache wird jedoch von der Mehrzahl der Sprachforscher bezweifelt oder abgelehnt.

Im frühen Mittelalter waren bereits zahlreiche Siedlungen im Stadtgebiet entstanden, die heute den Kern der meisten Stadtteile bilden. Feldmoching entstand bereits um das Jahr 500. Es wird vermutet, dass Sendling kurze Zeit später entstand. 782 werden die späteren Stadtteile Schwabing und Sendling in einer Urkunde genannt, Pasings erste Erwähnung erfolgte bereits 763. Bogenhausen erscheint 768 unter der Bezeichnung Pupinhusir erstmals in einer Urkunde. Die älteste schriftliche Erwähnung fand dann Trudering 772 als Truhtheringa. Giesing wurde 790 zum ersten Mal als Kyesinga urkundlich erwähnt, im selben Jahr Perlach als Peralohc. Berg am Laim folgte 812 als „ad Perke“. Im Jahre 815 wurde dann auch Fröttmaning erstmals genannt, zu dieser Zeit bestand bereits die Heilig-Kreuz-Kirche, die heute als älteste Kirche im Stadtgebiet gilt. Gleichzeitig wird auch St. Martin in Moosach erstmals erwähnt.

Hadern, Ramersdorf, Laim und Solln tauchen dann erstmals im 11. Jahrhundert auf. Kurz vor München erscheinen schließlich um das Jahr 1150 Milbertshofen als „Ilmungeshoven“ sowie Harlaching als „Hadaleichingen“ erstmalig in Urkunden.

Die mittelalterliche Stadt

Die Stadtgründung

Sondermarke der Deutschen Bundespost (1958) zum 800. Jahrestag der Gründung 1158
Grabmal (um 1230) Heinrichs des Löwen im Braunschweiger Dom

Offiziell wurde die Siedlung 1158 durch den Welfen Heinrich XII. den Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, gegründet. Dieser ließ bei den Isarinseln nahe der Mönchssiedlung auf dem Petersbergl, in etwa auf Höhe der heutigen Ludwigsbrücke, eine Brücke über die Isar errichten, um sich durch Zölle auf den durchlaufenden Salzhandel zu bereichern.

Diese Brücke errang allerdings erst ihre Bedeutung, als Heinrich der Löwe die bislang existierende Isar-Brücke des Bischofs von Freising zwischen den heutigen Oberföhring (Stadtteil von München) und Unterföhring (eigenständige Gemeinde; damals einfach Feringa) zerstören ließ und die Salzhändler die Münchner Brücke benutzen mussten um die Isar zu überqueren. Der mehrmalige Versuch des Bischofs seine Brücke wieder aufzubauen wurde durch Sabotage vom Herzog vereitelt. Daraufhin wurde mehr als 800 Jahre, bis zum Bau einer Brücke für den Föhringer Ring, keine Brücke in Feringa gebaut.

Im anschließenden Augsburger Vergleich (früher fälschlicherweise auch Augsburger Schiedsspruch oder Augsburger Schied genannt) vom 14. Juni 1158 entschied Kaiser Friedrich Barbarossa den Streit zwischen dem Bischof Otto von Freising, obgleich ein Onkel des Kaisers, und Heinrich dem Löwen um die Isarbrücken zugunsten von Heinrich. München wurde das Markt- und Münzrecht bestätigt, jedoch musste München ein Drittel der daraus resultierenden Einnahmen an Freising abführen. Diese Zahlungen erfolgten bis 1803 an Freising und dann bis 1852 an den bayerischen Staat. Der 14. Juni 1158 ist auch der offizielle Stadtgründungstag Münchens.

München im hohen Mittelalter

1175 wurde München der Stadtstatus gewährt und die erste Befestigungsanlage errichtet. Im Ersten Mauerring umfasste die Stadt etwa 15 Hektar.

1180 nach dem Sturz Heinrichs des Löwen, fiel München an den Bischof von Freising und Bayern an Otto von Wittelsbach. Das Münzrecht in München stand weiterhin dem bayerischen Herzog zu, was in der Folge zu Konflikten mit dem Bistum führte. Im bayerischen Alpenraum wird neben Freisinger und Regensburger bereits auch mit Münchner Münzen bezahlt.

Herzog Otto I. von Wittelsbach ließ die Peterskirche 1181 erweitern und diese erweiterte Kirche wurde 1190 durch Bischof Otto II. von Freising geweiht.

Herzogsburg Alter Hof

1200 erfolgte der erste nachweisbare Besuch eines bayerischen Herzogs in München. Ludwig der Kelheimer trifft in der Stadt den Bischof von Freising.

1209 vermittelte Kaiser Otto IV., ein Sohn Heinrichs des Löwen, im Konflikt um München zwischen dem Wittelsbacher Herzog und dem Bischof von Freising.

1210 durften die Juden eine Synagoge in der Judengasse errichten.

1214 wurde das Stadtrecht Münchens zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

1221 wurde München das Opfer des ersten nachweisbaren Stadtbrandes, viele weitere sollten folgen.

1239 erreichte die Münchner Bürgerschaft eine gewisse Autonomie. Aus diesem Jahr stammt auch das älteste erhaltene Stadtsiegel. Es zeigt einen Mönch, aus dem später das Münchner Kindl wurde und ein zinnenbekröntes Stadttor. Dieses Siegel hängt an einer Urkunde, in der die Bürgerschaft erstmals selbstständig auftrat und vom Brückenzoll befreit wurde.

1240 ging nach einigen Auseinandersetzungen München aus dem Besitz des Freisinger Bischofs in den des Hauses Wittelsbach über. Die Stadt fiel somit an Herzog Otto II.

1255 teilten die Brüder Heinrich XIII. und Ludwig II. der Strenge das Herzogtum Bayern unter sich auf, und München wurde unter Ludwig zum Hauptsitz des Landesherrn (Residenzstadt) für das Teilherzogtum Oberbayern (Erste bayerische Landesteilung).

1271 wurde für die stark angewachsene Stadt die Pfarre der Peterkirche geteilt und die Frauenkirche als zweite Pfarrkirche erbaut.

1280 erhielt die Stadt durch König Rudolf von Habsburg bedeutende Handelsfreiheiten.

1285 kam es zu heftigen Pogromen gegen Juden. 67 Juden wurden ermordet als das Gerücht umging, sie hätten ein christliches Kind zu Blutkultzwecken getötet.

Seit 1286 ist der Rat der Stadt nachweisbar, die Vertretung der hohen Bürgerschaft.

1294 wurde durch Herzog Rudolf die Rudolfinische Handfeste erlassen, eine Sammlung der Rechte und Pflichten der Bürger. So bekam die Stadt das Recht, selbst Steuern zu erheben.

1295 empörten sich die Münchner über die Münzverschlechterung und erschlugen den Münzmeister Schmiechen, worauf der Landesherr die Stadt zu 500 Pfund Pfennigen Buße verurteilte.

Bereits im 13. Jahrhundert übertraf München an Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft alle anderen oberbayerischen Städte. Die Stadt zahlte dem Herzog ungefähr doppelt so viele Steuern wie Ingolstadt.

1310 wurde das Alte Rathaus erstmals erwähnt, 1319 der Alte Hof. Seit 1317 sind ein Innerer und ein Äußerer Rat nachweisbar. Seit dem Jahr 1310 gab es städtische Satzungen unter anderem über die Überwachung von Maßen und Gewichten, über Preise, die Straßenreinigung, Hochzeiten und über Glücksspielverbote.

Kaiserliche Residenzstadt

Kaiser Ludwig der Bayer

1314 wurde Herzog Ludwig IV. der Bayer zum deutschen König gewählt. 1322 zog Ludwig nach der gewonnenen Schlacht bei Mühldorf feierlich in seine Hauptstadt ein. 1324 erhielt München dann die Reichsfarben schwarz-gold ins Stadtwappen und beherbergte seit diesem Jahr bis 1350 auch die Reichskleinodien.

1327 wurde durch eine Feuersbrunst ein Großteil der Stadt zerstört, darunter das Angerkloster, der Alte Hof, das Heiliggeistspital und die Peterskirche. Beim Wiederaufbau wurde die Stadt auf 91 Hektar erweitert und der Zweite Mauerring errichtet. In der Folgezeit kam es noch mehrmals zu größeren Bränden.

Isartor, östliches Stadttor des Zweiten Mauerrings (1337)

1328 wurde München unter Kaiser Ludwig dem Bayern kaiserliche Residenz. München wurde so zur ersten Residenzstadt des Reiches, in der der Kaiser tatsächlich auch lange Zeit seiner Regierung residierte. Die kaiserliche Goldbulle von 1332 verschaffte den Münchnern eine Monopolstellung im süddeutschen Salzhandel. Neben der politischen Bedeutung, die sich im Alten Hof architektonisch manifestierte, war es auch eines der bedeutendsten religiösen Zentren der Zeit. Dazu trug das Franziskanerkloster maßgeblich bei, in dem die aus Avignon geflohenen Ordensoberen Zuflucht fanden. In München wirkten unter anderem der Generalminister und der Prokurator des Franziskanerordens Michael von Cesena und Bonagratia von Bergamo, der ehemalige Rektor der Universität Paris, Marsilius von Padua, und der Oxforder Professor Wilhelm von Ockham, die auf theoretischer Basis die Stellung des Kaisertums als Institution gegenüber dem Papsttum verteidigten.

Augustinermönche beginnen 1328 mit dem Bierbrauen.

1340 verlieh der Kaiser München das "Große Stadtrecht" mit weiteren Privilegien.

1342 stellte der Kaiser zusammen mit seinem ältesten Sohn Ludwig V. in München den Großen Tiroler Freiheitsbrief aus.

München im späten Mittelalter

1349 kam es zum ersten Ausbruch des Schwarzen Todes. Mit der zweiten Landesteilung durch die sechs Kaisersöhne zwei Jahre nach dem Tode Ludwig des Bayern fiel München 1349 an Ludwig V., der neben Oberbayern auch Tirol und bis 1351 die Mark Brandenburg regierte.

1363 fiel München nach dem Tode von Ludwigs Sohn Herzog Meinhard an dessen Onkel Stephan II. mit der Hafte von Bayern-Landshut.

1369 lebten in München bereits über 10.000 Einwohner.

1385 wurde an der nordöstlichen Stadtbefestigung die Neuveste angelegt, da der Alte Hof den Wittelsbachern zu unsicher wurde. Ein Bürgeraufstand gegen die Herzöge Stephan III. den Kneißl und Friedrich war fehlgeschlagen. Die Aufständischen hatten den Ratsherrn Johann Impler hingerichtet, den sie für die hohe Steuerbelastung mitverantwortlich gemacht hatten. Daraufhin wurde die Stadt von den Herzögen erfolgreich belagert. Aus dieser Burg, die die Bürger als Buße den Wittelsbachern finanzieren mussten, entwickelte sich die Residenz.

1392 erwirkte Herzog Stephan der Kneißl beim Papst das "Münchner Gnadenjahr". Mit der dritten Landesteilung im November dieses Jahres entsteht das Herzogtum Bayern-München unter der Herrschaft von Stephans Bruder Johann II.. Friedrich erhielt Bayern-Landshut und Stephan Bayern-Ingolstadt, die Frage nach einer gerechten Aufteilung führte in der Folgezeit zu Konflikten zwischen der Münchner und der Ingolstädter Linie.

1397 kam es dann zu weiteren Aufständen der Handwerkszünfte gegen die Patrizier und die zerstrittenen Wittelsbacher Herzöge. Der Bürgermeister Jörg Kazmair wird abgesetzt und die Handwerkszünfte üben die alleinige Macht aus. 1403 wurde der Aufstand von Truppen der Wittelsbacher zwar blutig beendet, jedoch wurde den Zünften ein politisches Mitspracherecht zugebilligt.

Schlosskapelle Blutenburg

1422 scheiterte die Belagerung Münchens durch den Herzog von Bayern-Ingolstadt Ludwig VII.

1429 wütete wieder ein zerstörerisches Feuer, dem Teile der Stadt zum Opfer fallen. Durch das Bündnis von Herzog Ernst mit Kaiser Sigismund war auch München von den Hussiten bedroht, so dass die Stadtbefestigung im selben Jahr durch einen äußeren Mauerring verstärkt wurde.

1435 wurde unter seinem Sohn Albrecht III. Schloss Blutenburg erbaut.

1442 wurden die Juden durch Herzog Albrecht III. aus der Stadt und aus ganz Oberbayern vertrieben. Erst 250 Jahre später wurde jüdische Ansiedlung wieder gestattet.

1460 ereignete sich ein weiterer Stadtbrand.

Frauenkirche (um 1839)

Auf Grund des Reinheitsgebots des Magistrats von 1453 erließ Herzog Albrecht IV. 1487 in der Brauordnung ein weitergehendes Reinheitsgebot für Bier, das als Zutaten nur Gerste, Hopfen und Wasser erlaubte. Das Münchner Reinheitsgebot wurde in das Bayerische Reinheitsgebot von 1516 übernommen und für das ganze Herzogtum verbindlich gemacht. Noch heute erneuern die Münchner Bierbrauer alle Jahre auf dem Brauertag den „Preu-Eid“.

Luftbild Innenstadt mit der Frauenkirche (Foto 2009)

Im Jahre 1468 wurde durch Herzog Siegmund der Grundstein zur neuen Marienkirche "Frauenkirche" gelegt. Unter der Leitung des Baumeisters Jörg von Halsbach schritt der Bau zügig voran (großzügige Geldmittel wurden vom Papst gewährt), die Einweihung erfolgte bereits 1494. Allerdings erhielt sie erst 1525 ihre charakteristischen runden Kuppeln. 1470 war Baubeginn für das Tanzhaus, das im Obergeschoss einen großen Festsaal hatte. Das heutige Alte Rathaus erhielt in den Jahren 1877 und 1934 breite Durchfahrten, um dem wachsenden Verkehr vom Marienplatz in Richtung Isartor gerecht zu werden. 1481 wurde der Marktplatz von mehreren Gebäuden, unter anderem einer Kapelle befreit und wurde erst dann zu einem rechteckigen Platz. Seine heutige Größe erhielt der Platz aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

1493 erscheint in der Schedelschen Weltchronik die erste Stadtansicht Münchens.

1498 fand ein erfolgloser Aufstand der Münchner Handwerksgesellen statt. Sie hatten sich im städtischen Freudenhaus mit der in ganz Europa grassierenden Syphilis angesteckt und versucht den von der Stadt bestellten Aufseher der Dirnen zu erschlagen.

Hauptstadt des Herzogtums Bayern

Frühe Neuzeit - Renaissance und Gegenreformation

1504 zählte die Stadt bereits etwa 13.500 Einwohner. 1506 wurde München nach dem Landshuter Erbfolgekrieg, in dessen Verlauf die Stadt bombardiert wurde, durch den „Kölner Spruch“ des Kaisers Maximilian, der die Teilung Bayerns in mehrere Teilherzogtümer beendete, alleinige Hauptstadt des Herzogtums Bayern. Um künftige Landesteilungen zu verhindern erlässt Herzog Albrecht IV. kurz darauf ein Edikt das für alle Zeit die alleinige Nachfolge des erstgeborenen Prinzen vorschreibt.

1517 wurde die Stadt von einer Pestepidemie heimgesucht, während dieser die Tradition des Schäfflertanzes aufkam, aus Dankbarkeit gab Herzog Wilhelm IV. den Schäfflern das Recht, ihren Tanz alle sieben Jahre aufzuführen.

Mit der Gemäldesammlung des Herzogs beginnt die Geschichte der Alten Pinakothek. 1520 wurde das Zeughaus erbaut, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet. 1525 entstand das älteste noch bestehende Bürgerhaus, das Weinstadl in der Burgstraße.

1522 erfolgte Wilhelms erster Erlass gegen die Protestantische Lehre. Während der Reformationszeit waren die Münchner Protestanten Verfolgungen ausgesetzt und verließen zum Teil die Stadt, was zu einem großen Verlust von Steuereinnahmen führte. Bereits 1524 und 1531 erfolgten weitere scharfe Erlasse gegen die lutherische Lehre. Noch härter wurden die Anhänger der Wiedertäufer verfolgt, es kam zu zahlreichen Todesurteilen.

Herzog Albrecht V., machte München als erster zur Kunststadt

1555 wurde von Herzog Albrecht V. der Protestantismus ganz verboten. Unter ihm wurde München zu einem Zentrum der Gegenreformation. Die 1559 nach München gerufenen Jesuiten gründeten ein Jahr später das erste Münchner Gymnasium, das Jesuiten-, später Wilhelmsgymnasium. Auch das kulturelle Leben erhielt neuen Auftrieb durch die Berufung des Komponisten Orlando di Lasso nach München. Für seine Kunstsammlungen errichtete der Herzog das Gebäude der Alten Münze.

Renaissancekirche St.Michael

Ab 1558 wurden eine Reihe von Zentralbehörden geschaffen. Die Bayerische Staatsbibliothek, der Geistliche Rat 1556 und die Hofkammer 1570. Daneben wurde 1560 mit dem Umbau der „Neufeste“, und ihrer Erweiterung bis an die heutige Residenzstraße begonnen. Hier entstand die Residenz mit Hofgarten als Wohnung und Regierungszentrale der kommenden Herzöge, Kurfürsten und Könige. Diese ist heute teilweise zu besichtigen.

1568 fand eine der aufwändigsten Hochzeiten der Zeit zwischen dem späteren Herzog Wilhelm V. und Renata von Lothringen statt. Die Hochzeit wird auch im Glockenspiel am Münchner Rathaus dargestellt.

1583 bis 1590: Im Auftrag des Herzogs wird für die Jesuiten an der Neuhauser Straße (heute Fußgängerzone) die Michaelskirche und die Alte Akademie errichtet. Sie war nicht nur größte Kirche im Stil der Renaissance nördlich der Alpen, sondern hat nach dem Petersdom in Rom das größte Tonnengewölbe der Welt und wurde richtungsweisend für den Barock in Süddeutschland.

1589 gründete Herzog Wilhelm V. für das Brauen von braunem Bier das Hofbräuhaus an der heutigen Sparkassenstraße und 1607 wurde das weiße Hofbräuhaus (für das Brauen von Weißbier) am Platzl gebaut. Der Brauereibetrieb wurde 1890 aus der Innenstadt verlegt und das Hofbräuhaus am Platzl ist seitdem nur noch Gaststätte.

1590 ließ Wilhelm V. den italienischen "Goldmacher" Marco Antonio Bergadino auf dem Marienplatz wegen Betrug und Zauberei hinrichten. Er hatte dem in ständigen Geldschwierigkeiten steckenden Herzog versprochen aus Blei Gold machen zu können.

Der Marienplatz, ca.1642
München - Merianstich von ca.1642

Mit der Berufung des Kapuzinerordens nach München (1601) wurden zahllose Klöster, Kirchen, Kapellen und andere Klostergebäude vom Orden in der Stadt gebaut. Viele wurden bei der Säkularisation vernichtet. Die verbliebenen Bauten vermitteln eine Ahnung von der Bautätigkeit des Ordens.

Als erster absolutistischer Herrscher in Bayern ließ Kurfürst Maximilian I. die Münchner Residenz erweitern und ausbauen.

1609 wurde in München die Katholische Liga gegründet und ab 1619 zu Kriegsbeginn ein neuer Fortifikationgürtel angelegt.

Dreißigjähriger Krieg

Mariensäule auf dem Marienplatz

1623: Für sein Engagement im Dreißigjährigen Krieg erhielt der bayerische Herzog die Kurfürstenwürde und München wurde zur kurfürstlichen Residenzstadt erhoben.

1632 entging die Stadt durch kampflose Übergabe, die Entrichtung der ungeheuren Summe von 300.000 Reichstalern sowie durch Geiselstellung einer Plünderung durch die Schweden unter der Heerführung Gustav Adolfs II.. Als Dank für die Verschonung der Residenzstädte Landshut und München ließ Kurfürst Maximilian I. auf dem Marienplatz die Mariensäule errichten. Nach der verheerenden Niederlage der schwedischen und sächsischen Truppen in der Schlacht bei Nördlingen (6. September 1634) mussten die Schweden München räumen.

1634 erreichen spanische Truppen die Stadt, kurz darauf bricht in der Stadt die Pest aus. Dieser und einer zweiten Epidemie 1635 fällt ein Drittel der damaligen Bevölkerung zum Opfer. Die Einwohnerzahl sinkt kurzzeitig von 22.000 auf 9.000 ab. 1635 kehrten die Schwedengeiseln nach München zurück.

1638-1645 wurde die Fortifikation der Stadt weiter ausgebaut. Das Gefecht der bayerischen und österreichischen Truppen unter Johann von Werth mit den Schweden unter Carl Gustav Wrangel zwischen Allach und Dachau vor den Toren Münchens im Oktober 1648 war die letzte Kampfhandlung des Krieges.

Zeitalter des Absolutismus

1657 wurde die Münchner Oper eröffnet, die Stadt öffnete sich unter Einfluss der Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen dem italienischen Barock.

Theatinerkirche

1663 ließ Kurfürst Ferdinand Maria aus Dank für die Geburt des lang ersehnten Stammhalters Maximilian II. Emanuel die Theatinerkirche errichten. Auch begann unter seiner Herrschaft der Bau des Schlosses Nymphenburg.

1664 wurde durch das Fürstenhaus von Thurn und Taxis die erste Poststation in München eingerichtet.

1667 erschien ein Stadtplan und seit 1669 entstanden die ersten Mietshäuser in der Stadt.

1674 ereignete sich ein verheerender Brand der Residenz.

1683 beteiligte sich Max Emanuel an der Befreiung Wiens von den Türken und eroberte 1688 Belgrad. Im Zuge der Türkenkriege kamen zahlreiche türkische Kriegsgefangene nach München. Obwohl Max Emanuel als Statthalter der spanischen Niederlande seit 1692 häufig außer Landes war, begann er 1701 in Erwartung der Kaiserkrone vor den Toren der Stadt mit dem Bau des neuen Schlosses in Schleißheim.

Während des Spanischen Erbfolgekriegs wurde München von 1705 bis 1714 durch Österreich besetzt. Max Emanuel hatte sich mit Frankreich verbündet und die Schlacht bei Höchstätt verloren. Ein Aufstand der Bayern gegen das harte Besatzungsregime scheiterte am 25. Dezember 1705 blutig in der Sendlinger Mordweihnacht. 1715 kehrte Max Emanuel nach dem Friedensschluss nach München zurück und widmete sich dem Ausbau von Nymphenburg und Schleißheim.

1724 wurde als erste Vorstadt das Lehel eingemeindet. 1727 wurde der Grundstein für die Klosterkirche St. Anna im Lehel gelegt, der ersten Rokokokirche Bayerns.

München 1740.

Ab 1733 wurde die nächtliche Stadt mit Öllampen beleuchtet. Im selben Jahr wurde eine Kirche neben einem Wohnhaus in der Sendlinger Straße errichtet. Egid Quirin Asam baute mit eigenen Mitteln mit seinem Bruder Cosmas Damian Asam, auch zur Heiligsprechung des Märtyrers Johann Nepomuk, die Asamkirche. Die im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte und danach restaurierte Kirche ist ein Meisterwerk spätbarocker Kunst. Ab 1735 wurde St. Michael in Berg am Laim erbaut, ein Hauptwerk des bayerischen Rokokos.

Amalienburg, Rokokojuwel im Nymphenburger Schlosspark

Im Rahmen des Österreichischen Erbfolgekriegs kam es 1742 bis 1744 nach der Kaiserkrönung des Kurfürsten Karl Albrechts erneut zur Besetzung Münchens durch Österreich. 1744 zwang ein neues Bündnis Karl Albrechts mit Preußen die Österreicher zum Abzug. Sein Sohn Maximilian III. Joseph gab 1745 die Großmachtpolitik seiner Vorgänger auf, schloss Frieden mit Österreich und begann eine Politik der inneren Reformen.

1753 erfolgte die Fertigstellung des Residenztheaters. 1759 wurde die Bayerische Akademie der Wissenschaften gegründet.

1770 riefen mehrere Missernten eine große Hungersnot hervor. Der Kurfürst ließ zur Linderung Getreide aus Hofgütern verteilen, nahm Kredit in Holland auf und veräußerte sogar einen Teil der Juwelen der Schatzkammer. Im selben Jahr wurden die Hausnummern eingeführt.

Mit dem Tod von Kurfürst Maximilian III. Joseph 1777 starb die bayerische Linie der Wittelbacher aus und Karl Theodor aus der Pfälzer Linie wurde sein Nachfolger.

Kredenz-Szene: Künstlerisch überhöhte Darstellung einer historischen Bierprobe auf dem Nockherberg in München (an einem 2. April zwischen 1778 und 1795). Paulaner-Braumeister Frater Barnabas reicht Kurfürst Karl Theodor einen Krug mit Salvator-Starkbier. Die Inschrift unten im Bild lautet: „Salve pater patriae“ (deutsch: „Sei gegrüßt, Vater des Vaterlands“), Eduard Ille, nach 1890

Der neue Herrscher siedelte zwar 1778 mit seinem Hofstaat von Mannheim nach München um, wurde aber in Bayern insbesondere nach seinem gescheiterten Tauschprojekt, mit dem er Teile Bayerns gegen die österreichischen Niederlande den Habsburgern abtreten wollte, bald äußerst unbeliebt. Dennoch leitete der Kurfürst mit seinem Minister Graf Rumford wichtige Reformen ein.

Der erste Papst, der die bayerische Hauptstadt besuchte, war im Jahr 1782 Papst Pius VI.. Er machte auf der Heimreise von seinem Besuch bei Kaiser Joseph II. in Wien Station in München. 1785 richtete der Papst in München eine Nuntiatur ein, wogegen die Erzbischöfe von Köln, Trier, Mainz und Salzburg protestierten.

1788 verlegte Karl Theodor im Streit mit dem Münchner Rat um eine von der Bevölkerung geforderte Getreidesperre die Residenz nach Mannheim. Obwohl der Kurfürst bereits im darauffolgenden Jahr nach München zurückkehrte, kam es am 21. Mai 1791 zu einem neuen Eklat: Die Mitglieder des Rates der Stadt, der eine revolutionäre Broschüre herausgegeben hatte, wurden gezwungen in der Maxburg auf Knien vor einem Bildnis Karl Theodors Abbitte zu leisten.

Chinesischer Turm im Englischen Garten

1789 erfolgte die Anlage des Englischen Gartens in den Isarauen vor der Stadt. Die Bastei vor dem Karlstor wurde 1791 niedergelegt und die Schleifung der Stadtmauern sowie ein Teil der Stadttore begann. Vor dem Karlstor wurde ein Platz angelegt, der 1797 den Namen Karlsplatz nach dem Kurfürsten Karl Theodor erhielt. Vom Volk wurde er nach Eustachius Föderl, der an der Ecke ein Gasthaus mit dem Namen Stachus-Garten oder Stachus-Wirt besaß, einfach Stachus genannt. An der Stelle der Gaststätte steht heute ein bekanntes Kaufhaus.

1798 wurde München von französischen Truppen bombardiert. Die Politik des Kurfürsten lavierte zwischen Österreich und dem revolutionären Frankreich. Als Karl Theodor 1799 in der Residenz an einem Schlaganfall starb, brach in der Stadt öffentlicher Jubel aus.

Hauptstadt des Königreich Bayerns

Max I. Joseph von Bayern

In der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts erfuhr die Stadt einen enormen Zuwachs an Einwohnern und wuchs zu einer der größten Städte Europas.

Karl Theodors Nachfolger Kurfürst Maximilian IV. Joseph wird in der Stadt mit Jubel empfangen. 1800 wurde München von französischen Truppen besetzt. Im Jahr darauf wurde das Einbürgerungsverbot für Protestanten aufgehoben. Im Rahmen der Säkularisation 1803 wurden auch in München zahlreiche Klöster aufgelöst. Nachdem Bayern ein Bündnis mit Frankreich eingegangen war, kam am 24. Oktober 1805 Napoleon I. nach München. 1806 wurde München zur Hauptstadt des Königreichs Bayern. Max IV. Joseph nahm am 1.Januar 1806 den Königstitel an.

Nationaltheater und Königsbau der Residenz, Stich Mitte 19. Jahrhundert

Die Maxvorstadt wurde zwischen 1805 und 1810 unter König Maximilian I. Joseph, nach dem sie auch benannt ist, als erste planmäßige Stadterweiterung durch Friedrich Ludwig von Sckell und Karl von Fischer konzipiert.

1807 entstand durch königlichen Erlass der Viktualienmarkt. Im Jahr 1810 wurde anlässlich der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig mit Prinzessin Therese Charlotte Luise von Sachsen-Hildburghausen auf einer Wiese (jetzt Theresienwiese) vor den Toren Münchens ein Volksfest mit Pferderennen gefeiert aus dem das Oktoberfest hervorging.

1811 begann der Bau des Nationaltheaters nach der Vorbild des Pariser Odeons.

1817 wurde mit dem Papst ein Konkordat geschlossen. Dabei wurde auch festgelegt, dass der seit 1803 verwaiste Bischofssitz von Freising nach München verlegt und das Bistum zum Erzbistums München-Freising erhoben wurde. Daraufhin wurde die Münchner Frauenkirche zur erzbischöfliche Kathedrale (Dom).

1818 erhielt Bayern eine Verfassung. Dazu erschien ein Edikt über die protestantische Gesamtgemeinde, welches das Staatsbürgerschaftsrecht regelte. Dabei wurde München zum Sitz des Bayerischen Landtags. Im selben Jahr erhielt München eine Selbstverwaltung mit zwei Bürgermeistern und zwei Ratskollegien, nachdem der Magistrat der Stadt zunächst 1810 aufgehoben worden war. Allerdings lässt das bis 1869 gültige königliche Gemeindeedikt, das die Residenzstadt ausdrücklich unter "die besondere Curatel und Aufsicht des Staates" stellt, den Bürgermeistern und dem Magistrat nur wenig Gestaltungsraum.

Ludwig I. von Bayern

Domenico Quaglio: Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826 (erworben vom König im gleichen Jahr)

Unter der Regierung von König Ludwig I. (1825 - 1848) wurde München zu einer weithin bekannten Kunststadt.

Reiterdenkmal Ludwigs I auf dem Odeonsplatz

Die Klassizisten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner gestalteten die Ludwigstraße mit der Feldherrnhalle vor dem Odeonsplatz und dem Siegestor (das als einziges Siegestor keinen realen Sieg feiert), sowie den Königsplatz und die Erweiterungsbauten der Residenz. Klenze errichtete die Ruhmeshalle auf der Theresienwiese und Ludwig Schwanthaler stellte die Bavaria auf. Die Glyptothek am Königsplatz wurde 1830 mit einer von König Ludwig I. gekauften Sammlung antiker Skulpturen und Vasen, eröffnet. Gebaut wurden auch die Alte Pinakothek 1836 und die Neue Pinakothek. Einige Bauprojekte musste der König gegen heftigen Widerstand in der Stadt durchsetzen, er drohte dem Rat der Stadt zeitweise sogar damit, die Residenz aus München zu verlegen.

1826 wurde unter Anwesenheit des Königs erstmals wieder eine Synagoge in der Westenriederstraße feierlich eingeweiht. Im Jahr 1827, wurde zur ersten evangelischen Kirche Münchens, der Matthäuskirche an der Sonnenstraße, der Grundstein gelegt. Diese ist Vorgängerin der heutigen Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz.

Die in Ingolstadt von Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut gegründete Universität, die 1800 unter Kurfürst Max IV. Joseph nach Landshut verlegt wurde und dort ihren Namen Ludwig-Maximilians-Universität erhielt, wurde von Ludwig I. 1826 nach München geholt.

1835 kam es zur Gründung der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank. 1839 bekam München seinen ersten Bahnanschluss. Die Strecke führte von Augsburg nach Lochhausen, das damals vor München lag. 1841 wurde die erste Lokomotive in München gebaut. 1847 erfolgte die Gründung der Maschinenfabrik Maffei, die später mit der Firma Krauss zu Krauss-Maffei vereinigt wurde.

Die Affäre Ludwigs I. mit Lola Montez führte im März 1848 im Rahmen der allgemeinen Unruhen in Deutschland zur Abdankung des Königs. Zuvor war es dem Bruder des Königs Prinz Karl von Bayern gelungen die aufständischen Bürger, die bereits das Zeughaus gestürmt hatten, zu beruhigen.

Max II. von Bayern

Maximilianeum von der Maximilianstraße gesehen

In der Regierungszeit von König Max II. (1848 - 1864) änderte sich der Baustil grundlegend. Viele der großartigsten Bauwerke Münchens entstanden im "Maximilianstil", etwa die Maximilianstraße unter Leitung des Architekten Friedrich Bürklein oder der Glaspalast (von August von Voit entworfen). Auf Einladung des Königs kamen viele norddeutsche Literaten nach München.

1848 wurden die Sitzungen des Magistrats öffentlich. Im selben Jahr erschienen die Münchner Neueste Nachrichten zum ersten Mal.

München, Plan 1858

1851 forderte eine Choleraepidemie über 3.000 Menschenleben.

1854 erfolgt die Eingemeindung der Gebiete östlich der Isar mit den Vororten Haidhausen, Giesing und der Au, in denen zu dieser Zeit Angehörige der sozial unteren Schichten lebten. Damit überschritt München die 100.000-Einwohner-Marke.

Im gleichen Jahr begann der Aufstieg zu einer Messestadt mit der 1. Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung. Das heutige Messegelände (1998 eröffnet) befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem und hat einige international bedeutende Veranstaltungen, wie z.B. ISPO vorzuweisen.

1855 wurde durch den König das Bayerische Nationalmuseum, damals noch in der Maximiliansstraße beheimatet, gegründet.

1857 wurde gemäß einer Legende die Münchner Weißwurst erfunden. 1860 wurde der 1848 gegründete und kurz danach verbotene Turnverein 1860 München wiedergegründet, die Fußballabteilung folgte erst 1902.

Ludwig II. von Bayern

Unter König Ludwig II. (1864 - 1886) erfuhr das Musikleben mit mehreren Aufenthalten Wagners ab 1864 und der Uraufführung einiger seiner Opern im Münchner Nationaltheater eine umstrittene Blüte. Im selben Jahr wurde Richard Strauss in München geboren.

Altes Rathaus zu Ende des 19.Jhd

1867 wurde begonnen das Neue Rathaus im neugotischen Stil zu errichten. Erst 1906 wird der dritte und letzte Bauabschnitt vollendet.

Historische Karte von München (1888)

1868 wurde die Technische Hochschule gegründet.

1876 verkehrte die erste Münchner Trambahn.

1877 Einweihung von St. Markus in der Maxvorstadt, der zweiten protestantischen Kirche in München.

1882 zur 1. deutschen Elektrizitätsausstellung führte Oskar von Miller die erste Stromübertragung von Miesbach nach München durch. In München wurde allgemein die elektrische Beleuchtung eingeführt.

Eine starke Verdichtung der Bausubstanz brachten seit 1880 die lichtarmen Miethausblöcke der Gründerzeit, so in der Isarvorstadt, der Schwanthalerhöhe und im Ostbahnhofviertel in Haidhausen.

Der König selbst hielt sich lieber in den Alpen auf, seine Bauwut hat in München kaum Spuren hinterlassen. Nachdem er sein projektiertes Wagner Festspielhaus auf der Isaranhöhe nicht hatte durchsetzen können, wandte sich der König enttäuscht ab. Trotzdem entstanden zu seiner Zeit weitere Großbauten, nun allerdings ohne königliches Planungskonzept, so das Staatstheater am Gärtnerplatz und die Akademie der Bildenden Künste.

Prinzregent Luitpold

Unter Prinzregent Luitpold (1886-1912) entstanden unter anderem die Prinzregentenstraße und das Prinzregententheater; München erlebte einen gewaltigen wirtschaftliche und kulturellen Aufschwung.

Justizpalast, um 1900

1887 erfolgte die Einweihung der Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße.

1892 wurde die Münchner Sezession gegründet und 1896 wurde die Münchner Kulturzeitschrift Die Jugend erstmals herausgegeben, die namensgebend für den Jugendstil wurde. Um die Jahrhundertwende entstanden vor allem in Schwabing zahlreiche Jugendstilbauten. Schwabing erlebte um diese Zeit eine Blüte als Künstlerviertel in dem zahlreiche bedeutende Literaten und Maler der Zeit verkehrten ("München leuchtet").

1899 war ein bedeutendes Jahr des Automobilverkehrs, denn die erste Fahrprüfung der Welt mit Ausgabe von Führerscheinen und die ersten Zulassungsnummern der Welt wurde in München eingeführt. Nymphenburg mit dem Schloss wurde im selben Jahr nach München eingemeindet.

1900 wurde der Verein FC Bayern München gegründet.

Deutsches Museum

1901 hatte München 500.000 Einwohner und war nach Berlin und Hamburg die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich. Im selben Jahr werden die Münchner Opernfestspiele ins Leben gerufen.

1900-1902 lebte Lenin in München und gab zwei revolutionäre Zeitschriften heraus. 1900-1903 bestand das literarische Kabarett "Die Elf Scharfrichter".

1903 wurde das Deutsche Museum auf Initiative von Oskar von Miller hin gegründet und zog zunächst in provisorische Räume im Nationalmuseum. 1906 erfolgte die Grundsteinlegung des Museumsgebäudes auf der Museumsinsel, das erst 1925 fertiggestellt wurde. München selbst war ein Brennpunkt technischer und wissenschaftlicher Innovation gewesen, viele Forscher und Erfinder wirkten in der Stadt.

1906 wurde die Münchner Volkshochschule gegründet.

Peter Ostermayr gründete 1907 seine Spielfilmproduktion (Filmstadt Geiselgasteig), 1911 wurde der weltweit erste nach geografischen Gesichtspunkten angeordnete Tierpark Hellabrunn eröffnet. 1911 wurde auch die Münchner Künstlervereinigung Der Blaue Reiter ins Leben gerufen.

Erster Weltkrieg

Mit dem Ersten Weltkrieg verlor Schwabing seine Bedeutung als Künstlerviertel weitgehend.

Als in München am 1. August 1914 der Kriegszustand erklärt wurde, begrüßten zahlreiche Menschen den Kriegsausbruch mit Hochstimmung. Vor der Feldherrnhalle fanden patriotische Kundgebungen statt. In der Stadt entstanden neue Industrien für den Bedarf an Rüstungsgütern.

1916 wurde München von französischen Flugzeugen angegriffen, die jedoch nur geringen Schaden verursachten.

1918 kam es zu massiven Streiks in der Münchner Rüstungsindustrie. Die immer schlimmer werdende Versorgungslage der Bevölkerung und die "Nibelungentreue" zu Berlin macht die Regierung Ludwig III. immer unbeliebter, so dass die bayrische Monarchie als erste in Deutschland stürzt.

Hauptstadt des Freistaates Bayern

Zwischen den Kriegen

1918: Revolution und Münchner Räterepublik. Am 8. November erklärte Kurt Eisner das Haus Wittelsbach für abgesetzt. Er proklamierte die Bayerische Republik und führte unter anderem das Frauenwahlrecht ein. Wenig später am 21. Februar 1919 wurde Eisner von Anton Graf von Arco auf Valley erschossen. Als Folge wurde von links-revolutionären Kräften die Räterepublik Bayern ausgerufen. Bereits im Mai 1919 wurde diese aber von Reichswehr und Freikorps blutig beendet.

In einer Gaststätte im Tal wurde die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) im Januar 1919 gegründet, aus der später die NSDAP wurde.

Die ökonomische Situation war schlecht. Deutschland hatte durch den Friedensvertrag von Versailles hohe Reparationen zu zahlen. Die Regierung versuchte dieses Problem zu lösen, indem sie mehr Geld druckte. Zusammen mit der schwierigen Wirtschaftslage führte dies 1923 zu einer Hyperinflation, unter der auch in München besonders Arbeiter, Angestellte und Rentner zu leiden hatten.

Feldherrnhalle – letzte Station des Hitlerputsches

1923 erklärte Hitler im Bürgerbräukeller die Reichsregierung für abgesetzt. Der so genannte Hitlerputsch endete im Feuer der bayerischen Polizei vor der Feldherrnhalle. Vier Polizisten und 14 Demonstranten kamen ums Leben. Hitler wurde mit fünf Jahren Festungshaft, mit der Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung nach neun Monaten, vergleichsweise leicht bestraft.

Im Deutschen Museum, das 1925 in einen Neubau auf der Museumsinsel zog, wurde 1931 die erste Fernsehsendung der Welt gezeigt. Im selben Jahr zerstörte ein Feuer den Münchener Glaspalast. Seit 1925 wirkte Otto Falckenberg an den Kammerspielen.

Bei der Reichstagswahl 1933 erzielte die NSDAP in München 37% der Stimmen. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurden alle Ämter mit Parteimitgliedern besetzt. Heinrich Himmler wurde Polizeipräsident der Stadt. Zahlreiche Intellektuelle wie Thomas Mann verließen die Stadt.

Im nahegelegenen Dachau wurde durch die SS das erste permanente Konzentrationslager, das KZ Dachau, eingerichtet.

10. Mai 1933: Nationalsozialistische Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.

Die Stadt sollte großflächig umgebaut werden, zuständiger Architekt dafür war Hermann Giesler.

1934 entledigte sich Hitler im so genannten Röhmputsch seiner innerparteilichen Rivalen in der SA.

Haus der Kunst

In den Jahren 1935 - 1945 führte München den Titel "Hauptstadt der Bewegung". 1937 erhielt es zusätzlich den Titel "Stadt der Deutschen Kunst". Während im neu eröffneten Haus der Kunst Kunst nach den Vorstellungen des Regimes ausgestellt wurde, kam es im Hofgarten zur Ausstellung von so genannter "Entarteter Kunst". Nationalsozialistische Bauten: NSDAP-Zentrale (heute Musikhochschule), Haus der Kunst, Nordbad, Oberfinanzdirektion (Sophienstraße).

Hitler mit Mussolini in der Ludwigstraße

1937/38 begannen in großem Umfang die Arisierungen jüdischer Unternehmen (die ersten bereits seit 1933), die auf einer gesonderten "jüdischen Gewerbekartei" beruhten.

1938 erfolgte die Eingemeindung großer Gebiete nach München, darunter auch das der Stadt Pasing.

1938 wurde in der Arcisstraße das Münchner Abkommen unterzeichnet, in dem das Sudetenland (vorher Teil der Tschechoslowakei) an Deutschland abgetreten wurde.

Die Zerstörung der Münchner Synagogen erfolgte Wochen vor der eigentlichen Reichspogromnacht. So fiel auch die Hauptsynagoge am Lenbachplatz der Plünderung und Brandschatzung zum Opfer, da sie Hitler bei einem Stadtbesuch "störend" ins Auge fiel. Am 9. November 1938 fand dann im Alten Rathaus die Rede von Joseph Goebbels statt, die als Auftakt der Reichskristallnacht gilt.

1939 scheiterte Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller.

  • Siehe auch den Artikel Karl Fiehler (NSDAP-Aktivist und Münchner Oberbürgermeister von 1933 bis 1945)

Zweiter Weltkrieg

Mahnmal für die Weiße Rose vor der LMU München

Von den 12.000 Juden in München waren bis zum Holocaust rund 7.500 geflüchtet. Im November 1940 fand die erste Judendeportation aus dem Stadtgebiet statt. Es folgten 42 weitere Transporte mit rund 3.000 Personen, die für die Betroffenen meist in den Tod führten. Die amerikanische Armee fand nach der Befreiung Münchens lediglich 84 überlebende Juden in der Stadt.

Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst von der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" wurden in München im Jahr 1943 hingerichtet. Sie hatten gemeinsam mit einem kleinen Kreis von Studenten und Dozenten in der Ludwig-Maximilians-Universität zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufgerufen ("Weiße Rose"). Die Geschwister Scholl wurden im Februar bei einer Aktion in der Ludwig-Maximilians-Universität beobachtet, denunziert und festgenommen. Zusammen mit ihrem ebenfalls verhafteten Freund Christoph Probst wurden sie im Münchner Justizpalast zum Tode verurteilt und in der JVA München-Stadelheim hingerichtet. Ihre Mitstreiter Alexander Schmorell, Willi Graf und Prof. Kurt Huber wurden ebenfalls gefasst und hingerichtet.

Das zerstörte Siegestor

Wie alle großen deutschen Städte wurde München ebenfalls zum Ziel von alliierten Luftangriffen. Diese Angriffe galten überwiegend der Industrie (Elektroindustrie, Waggon- und Lokomotivbau) sowie den wichtigen Verkehrsknoten. Durch die Flächenbombardements wurde aber auch die Zivilbevölkerung schwer getroffen und viele Kulturdenkmäler unwiderruflich zerstört. Die RAF (Royal Air Force) begann im September 1942 mit ersten Angriffen und vom Frühjahr 1944 an erschienen mehr und mehr US-Bomber, die von Italien aus starteten. Die schwersten Schäden wurden von britischen Verbänden in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar 1945 erzielt, als in zwei Wellen die Innenstadt Münchens von etwa 2.000 Tonnen Bomben getroffen wurde. Dabei wurden etwa 82.000 Wohnungen zerstört.

Am 30. April 1945 wurde die Stadt durch Einheiten der 7. US-Armee besetzt. Kurz zuvor war die Freiheitsaktion Bayern gescheitert.

Bis Kriegsende wurden durch 73 Luftangriffe die historische Altstadt zu 90%, und die Stadt insgesamt zu 50% zerstört. Schätzungen zu Folge fanden etwa 6.000 Menschen den Tod und etwa 15.000 wurden verletzt. Auch durch Evakuierung und Flucht wurde die Bevölkerungszahl von 824.000 im Jahr 1939 auf 479.000 reduziert.

Nachkriegszeit 1945-1990

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in München mit dem Wiederaufbau begonnen, wobei - anders als in vielen anderen deutschen Städten - Wert darauf gelegt wurde, die historische Straßenführung nicht zu verändern und alle bedeutenden Gebäude möglichst originalgetreu zu rekonstruieren. Großunternehmen wie Siemens, BMW und MAN machen München in der Nachkriegszeit zu einem der wichtigsten Industriestädte.

Am 4. Mai 1945 wurde Dr. Karl Scharnagl (CSU) als Oberbürgermeister der Stadt von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt.

Am 6. Juni 1947 fand in München die Konferenz aller deutschen Ministerpräsidenten statt.

1949 nahm der Bayerische Landtag seinen Sitz im Maximilianeum.

Das bayerische Fernsehen startete offiziell 1954. Die Fernsehstudios, und die der privaten Konkurrenz, befinden sich jetzt vor den Toren Münchens, in Unterföhring. Im selben Jahr gab es die erste Städtepartnerschaft mit Edinburgh, sechs weitere sollten folgen (Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati, Kiew, Harare).

Am 15. Dezember 1957 überschritt München die Eine-Million-Einwohner-Grenze.

Am 6. Februar 1958 kam es zu einem tragischen Flugzeugunglück auf dem alten Münchner Flughafen in Riem. Unter den Verunglückten war die Fußballmannschaft von Manchester United. Ein weiteres schweres Unglück ereignete sich am 17. Dezember 1960, als ein Passagierflugzeug den Turm der Sankt-Pauls-Kirche streifte und anschließend auf eine vollbesetzte Straßenbahn fiel. Die beiden Katastrophen ließen erstmals Rufe nach Verlegung des Flughafens München-Riem laut werden.

1960 wurde Hans-Jochen Vogel (SPD) Oberbürgermeister als Nachfolger von Thomas Wimmer (SPD).

Aus der 1962 von Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin gegründeten Münchner Wehrkundetagung ging die Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik hervor. Alljährlicher Tagungsort ist das Hotel Bayerischer Hof.

In den 60er Jahren entstanden neue Satellitenstädte wie Neuperlach und Hasenbergl.

In Schwabing kam es im Zuge der Studentenbewegung wiederholt zu Studenten- und Jugendkrawallen (Schwabinger Krawalle).

Sondermarke der Deutschen Bundespost mit dem Olympiagelände zu den Olympischen Spielen 1972

1972 fanden die XX. Olympischen Sommerspiele im neu erbauten Olympiapark auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Oberwiesenfeld statt. Geplant waren die Spiele als die "heiteren Spiele" als bewusster Kontrast zu den Propagandaspielen der Nationalsozialisten im Jahre 1936. Dieser Eindruck unbeschwerter und friedlicher Spiele wurde jedoch durch die Geiselnahme von München jäh zerstört, als am 5. September durch Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September israelische Sportler als Geiseln genommen wurden. Der Befreiungsversuch der deutschen Behörden in Fürstenfeldbruck endete in einer Katastrophe: Alle elf israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf palästinensische Terroristen starben.

Aufgrund dieser Großveranstaltung erfuhr der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs eine wesentliche Beschleunigung durch den Betriebsstart von U-Bahn und S-Bahn rechtzeitig zu den Olympischen Spielen: Die Münchner U-Bahn wurde erst am 19. Oktober 1971 eröffnet und befährt mittlerweile ein Streckennetz von mehr als 100 km. Im Jahr darauf wurden die Vorortbahnen zur S-Bahn München zusammengefasst. Zudem wurde zwischen der Neuhauser- und der Kaufingerstraße in der Münchner Innenstadt die Fußgängerzone eröffnet.

1974 wurde München einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft. Im Olympiastadion fand neben weiteren Spielen das Finale statt.

1978 ermöglichten Flügelkämpfe der Münchner SPD die Wahl des CSU Kandidaten Erich Kiesl, der nach einer Wahlperiode bereits wieder von seinen Vorgänger Georg Kronawitter (SPD) abgelöst wurde.

Bei einem Attentat am 26. September 1980 auf dem Oktoberfest starben 13 Menschen, 218 wurden verletzt. Der Attentäter, der aus dem neonazistischen Umfeld stammte, kam bei dem Attentat selbst ums Leben. Seitdem erinnert ein Mahnmal am Eingang des Oktoberfests an diesen Vorfall.

1980 besuchte Papst Johannes Paul II. München.

1981 erfolgte die Eröffnung des Neubaues der Neuen Pinakothek. Im selben Jahr nimmt das Europäische Patentamt in einem Neubau an der Isar seine Arbeit auf. Pläne auch das Europäische Markenamt nach München zu holen scheitern jedoch. Mehrere versuchte Hausbesetzungen durch Jugendliche werden bereits nach kurzer Zeit zum Teil gewaltsam beendet. In der Folge kommt es zu Anschlägen durch die Gruppe Freizeit 81.

1983 Die IGA 1983 fand im neu entstanden Westpark statt.

1984 erlebte München ein extrem schweres Hagelunwetter. Die Gesamtschäden in München und Umgebung wurden auf rund drei Milliarden DM geschätzt.

1985 fand die Eröffnung des umstrittenen neuen Kulturzentrums am Gasteig statt.

Gegenwart 1990 - heute

1992 kam es nach langem Streit zur Eröffnung des neuen Münchner Flughafens Franz-Josef Strauß im Erdinger Moos. Der alte Münchner Flughafen in Riem wurde innerhalb einer Nacht auf das neue Areal umgezogen. München entwickelte sich zu einem wichtigen High Tech Standort.

1992 fand auch der Weltwirtschaftsgipfel in München statt, begleitet von Protesten bei denen die bayerische Polizei rund 500 Demonstranten einkesselte und stundenlang festhielt.

1993 erfolgte die Eröffnung der Staatskanzlei im Hofgarten. Im selben Jahr wurde Christian Ude (SPD) Oberbürgermeister der Stadt als Nachfolger Georg Kronawitters.

1998 wurde die Neuen Messe in München-Riem auf dem Areal des ehemaligen Flughafens eröffnet. Heute ist dort noch der alte Tower des Flughafens, ein roter Backsteinbau, zu sehen. Auf dem Gelände der alten Messe in der Nähe der Theresienwiese wurde ein umfassendes innerstädtisches Entwicklungsprogramm vorangetrieben, in dessen Rahmen ein Wohn- und Geschäftsviertel neu entstand. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums ist dort inzwischen ebenfalls zu finden.

2002 Eröffnung der Pinakothek der Moderne.

2003 Als erste deutsche Großstadt wird München bis 2008 seine EDV zu großen Teilen auf Linux und freie Software umstellen, hierfür wird eine eigene Linuxdistribution mit dem Namen Limux entwickelt. (Siehe auch Linux in staatlichen Einrichtungen)

9. November 2003 Grundsteinlegung für das Jüdische Zentrum am Jakobsplatz.

Am 21. November 2004 entschieden die Münchner in einem Bürgerentscheid, dass in Zukunft keine Hochhäuser, die 100 Meter (Höhe der Türme der Frauenkirche) übersteigen, im Stadtgebiet errichtet werden dürfen. Anlass war die Fertigstellung einer Reihe neuer, teilweise umstrittener Hochhäuser wie des Uptown München und der Highlight Towers.

2005 BUGA 2005 - Bundesgartenschau in München, in der Nähe der Messe Riem. Eröffnung am 28. April.

BMW Welt

Am 30. Mai 2005 wurde nach 30 Monaten Bauzeit das neue Fußballstadion, die Allianz Arena, fertiggestellt und eingeweiht.

Am 5. September 2005 wurde die Schrannenhalle in der Nähe des Viktualienmarkts wiedereröffnet.

Seit 2006 gehören sowohl die Ludwig-Maximilians-Universität als auch die Technische Universität München zu den ersten, anfangs nur drei deutschen Eliteuniversitäten.

Am 9. Juni 2006 Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland in der Allianz Arena in Fröttmaning.

Vom 9. bis 11. September 2006 besuchte Papst Benedikt XVI. als dritter Papst München und hielt einen Gottesdienst am Messegelände in Riem.

9. November 2006: Einweihung der neuen Hauptsynagoge am Jakobsplatz. 2007 erfolgte die endgültige Fertigstellung des Jüdischen Zentrums.

20. Oktober 2007: Eröffnung der BMW Welt

Zukunft

Ab Ende 2006 soll ein Zentraler Omnibus-Bahnhof an der S-Bahnhaltestelle Hackerbrücke in der Nähe des Hauptbahnhofes erbaut werden. Nach dreijähriger Bauzeit soll er 2009 fertiggestellt werden.

Der zweite Ökumenische Kirchentag wird vom 12. bis 16. Mai 2010 in München stattfinden.

Der ursprünglich für Mitte 2007 geplante Teil-Abriss und Neugestaltung der Frontpartie mit Neubau des Hauptbahnhofes München wurde von der Bahn zunächst verschoben. 2018, zu möglichen Olympischen Winterspielen, soll sich München jedoch mit einem neuen Hauptbahnhof präsentieren.

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes sprach sich im Dezember 2007 in Hamburg ohne Gegenstimme für eine Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 aus. München wäre bei einem Zuschlag die erste Stadt der Welt, die Sommer- und Winterspiele ausrichtet.

Persönlichkeiten der Stadtgeschichte

Die Künstler

München und insbesondere Schwabing hat schon seit langem bedeutende Künstler aller Art angezogen. Diese schufen eine endlose Zahl großer und kleiner Kunstwerke, die oftmals in Museen zu besichtigen sind oder sogar das Stadtbild prägen. Viele Namen sind in den Straßennamen verewigt. Von der fast endlosen Liste berühmter Persönlichkeiten, die in München geboren wurden oder dort gewirkt haben, hier eine Auswahl:

Erasmus Grasser, Hubert Gerhard, Johann Baptist Straub, Ignaz Günther, Hans Krumpper, Ludwig von Schwanthaler (Bildhauer), Cosmas Damian Asam (Maler und Baumeister) und Egid Quirin Asam (Bildhauer und Baumeister), Johann Baptist Zimmermann (Maler und Stuckateur), Johann Michael Fischer, François de Cuvilliés der Jüngere, Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner (Baumeister), Jan Polack, Carl Rottmann, Wilhelm von Kaulbach, Carl Spitzweg, Franz von Lenbach, Franz von Stuck, Wilhelm Leibl (Maler), Paul Heyse, Henrik Ibsen (Schriftsteller), Orlando di Lasso, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Wagner, Richard Strauss, Max Reger, Carl Orff (Komponisten).

Schwabing zog eine große Zahl an Künstlern um die Jahrhundertwende und während der Weimarer Republik an: insbesondere Maler wie Paul Klee, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke und Alfred Kubin, dazu Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke, Frank Wedekind, Franziska Gräfin zu Reventlow, Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, Bert Brecht, Oskar Maria Graf. Die bekannte Künstlerverbindung der Expressionisten, der Blaue Reiter, hat in München seinen Ursprung.

Die Wissenschaftler

Bereits im Mittelalter wurde München unter Kaiser Ludwig dem Bayern ein wichtiger Ort des Geisteslebens, an seinen Hof hatten sich unter anderem die Theologen und Philosophen Marsilius von Padua und Wilhelm von Occam geflüchtet. Im späten 18. Jahrhundert reorganisierte mit Benjamin Thompson ein renommierter Naturwissenschaftler von München aus das bayerische Staatswesen.

Seit dem 19. Jahrhundert ist München ein Zentrum der Wissenschaften. Forscher und Erfinder wie Alois Senefelder, Joseph von Fraunhofer, Justus von Liebig, Carl von Linde, Rudolf Diesel, Oskar von Miller, Georg Simon Ohm, Emil Kraepelin, Alois Alzheimer arbeiteten in München und der junge Albert Einstein besuchte das Luitpold Gymnasium. Zahlreich sind die Nobelpreisträger, die in München lehrten, von Wilhelm Conrad Röntgen im Jahre 1901 bis Theodor Hänsch 2005.

Stadtoberhäupter

Das neue Rathaus und die Mariensäule auf dem Marienplatz

Die Führung der Stadt oblag seit dem 13. Jahrhundert dem Rat, der sehr unterschiedliche Bezeichnungen hatte (Consules, Die Burger aus dem Haus, Die Ratgeben). An dessen Spitze stand ein Bürgermeister, der ebenfalls im Laufe der Zeit verschiedene Bezeichnungen hatte. Anfang des 19. Jahrhunderts leitete der Magistrat die Stadtverwaltung. Ihm standen zwei Bürgermeister vor. 1810 gab es einen Munizipalrat nach dem Vorbild der französischen Republik und ab 1818 wieder einen Magistrat. München war ab jenem Zeitpunkt eine Stadt 1. Klasse. Dem Magistrat standen zwei Bürgermeister vor. Daneben gab es als zweite Kammer die „Gemeindebevollmächtigten“. Dieses Verwaltungssystem wurde 1869 reformiert, dem Grunde nach jedoch beibehalten. Erst ab 1919 gab es nur noch ein Einkammersystem. Magistrat und Gemeindebevollmächtigte wurden zum Stadtrat vereinigt. Die Leitung der Stadt oblag dem ehrenamtlichen, von den Bürgern beziehungsweise ab 1924 vom Gemeinderat gewählten 1. Bürgermeister und einem hauptamtlichen 2. Bürgermeister. Ab 1935 erhielt der Erste Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. An seiner Seite gab es Beigeordnete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Stadtrat und Oberbürgermeister zunächst von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt, ab 1946 wurde der Stadtrat bereits wieder von der Bevölkerung gewählt. Der Oberbürgermeister wurde ab 1952 ebenfalls wieder von der Bevölkerung der Stadt gewählt.

Seit dem Zweiten Weltkrieg stellt die SPD ununterbrochen die Bürgermeister der Stadt, einzige Ausnahme war Erich Kiesl (CSU) von 1978 bis 1984. Derzeitiges Stadtoberhaupt seit 1993 ist Christian Ude (SPD).

siehe auch: Münchner Bürgermeister

Wappen

Die ersten Siegel der Stadt aus dem Jahre 1239 beziehungsweise 1268 zeigten im Tor das Brustschild eines Mönchs, darüber einen halben Adler, der wohl auf den Bischof von Freising hinwies. Auf den Siegeln tauchte ab 1323 der Wittelsbacher Löwe auf, der auch 1834 bei der damaligen Verleihung des Wappens durch König Ludwig I. festgelegt wurde. Zeitweise war im Wappen auch der Großbuchstabe M abgebildet.

Das heutige Wappen hat damit eine sehr alte Tradition. Es handelt sich um ein so genanntes „redendes“ Wappen (Mönch, beziehungsweise „bei den Mönchen“), wobei die Darstellung des Mönchs im Laufe der Geschichte variiert. Aus dem Mönch wurde bereits im 16. Jahrhundert die umgangssprachliche Bezeichnung „Kindl“ beziehungsweise „Münchner Kindl“, was sich zu einer weltbekannten Bezeichnung entwickelte.

Religionen

Die Theatinerkirche

Römisch-katholische Kirche

Die Stadt München gehörte von Anfang an zum Bistum Freising, das Suffraganbistum von Salzburg war. Die Bemühungen, in München ein eigenes Bistum zu gründen, scheiterten mehrmals. 1817 wurde jedoch im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen dieser Zeit der Freisinger Bischofssitz nach München verlegt. Gleichzeitig wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben. Die Bezeichnung lautet seither Erzbistum München und Freising, dessen Erzbischof seit 2008 Reinhard Marx ist. Bischofskirche wurde die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau (Frauenkirche), das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Heute ist das Stadtgebiet Münchens in mehrere Dekanate eingeteilt, die aus mehreren Pfarrgemeinden bestehen.

Evangelisch-Lutherische Kirche

St. Lukas mit Kabelsteg

Die Lehre Martin Luthers fand in München zunächst eine gewisse Sympathie, doch konnte sie sich nach dem Wormser Reichstag 1522 nicht durchsetzen und wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten stark verfolgt. Vor allem auch durch das Wirken der Jesuiten wurde jedes Aufkeimen protestantischer Bestrebungen unterdrückt. Daher blieb München eine ausnahmslos katholische Stadt. Erst im Jahre 1799 konnte sich um die damalige Kurfürstin von Bayern eine kleine evangelische Gemeinde bilden, die 1806 zur Gründung der ersten Pfarrei führte, deren Gliederzahl sich ständig erhöhte. Die Salvatorkirche wurde den Protestanten zugebilligt, doch wurde sie nicht als solche benutzt, weil sie zu klein war. Die Gemeinde gehörte zur Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die Anfang des 19. Jahrhunderts für alle lutherischen und reformierten Gemeinden des Königreichs Bayern errichtet wurde. 1817 wurde München Sitz des „Oberkonsistoriums“ dieser „Protestantischen Gesamtgemeinde“ des Königreichs Bayern. 1833 konnte die St. Matthäuskirche als erste evangelische Kirche errichtet werden. Die St.-Markus-Kirche als zweite und damals noch neugotisch konzipierte, mittlerweile aber mehrfach umgebaute Kirche folgte 1877. In den folgenden Jahrzehnten werden weitere Kirchen errichtet und 1920 entstand die Gesamtkirchengemeinde München mit mehreren Teilkirchengemeinden. Sie gehören zum Dekanat München, das 1968 in vier Prodekanatsbezirke aufgeteilt wurde und Teil des Kirchenkreises München ist.

Orthodoxe Kirchen

Salvatorkirche

St. Salvator, die ehemalige Friedhofskirche der Frauenkirche ist schon seit 1829 der griechisch-orthodoxen Gemeinde überlassen und ist heute Sitz des Metropoliten von Deutschland und Exarchen von Zentraleuropa. Sie wird von der Griechisch-Orthodoxen Gemeinde "Verklärung des Erlösers" genannt.

Daneben gibt es merhre andere Gotteshäuser für die Orthodoxen Kirchen, auch weil München eine starke Balkangemeinde hat. So verfügen die Macedonisch-Orthodoxe Kirche, die Russ.-Orthodoxe Kirche, die Koptisch Orthodoxe Kirche, sowie die Serbische Orthodoxe Kirche über eigene Kirchengebäude. Im Olympiapark steht die Ost-West-Friedenskirche von Timofei Wassiljewitsch Prochorow.

Jüdische Gemeinde

Erstmals ist der Aufenthalt von Juden in München für das Jahr 1229 nachweisbar. Am 12. Oktober 1285 kam es zum ersten Pogrom, nachdem eine Frau „gestand“, die Münchner Juden hätten ein getauftes Christenkind getötet und sein Blut getrunken. Eine aufgebrachte Volksmenge zündete die Synagoge an, wobei 180 Juden, die sich in den ersten Stock geflüchtet hatten, in den Flammen umkamen. Zwei Jahre danach durften die Juden in die Stadt zurückkehren. 1442 wurden die Juden aus München und ganz Oberbayern vertrieben. 1816 erhielt die Jüdische Gemeinde die Erlaubnis zur Anlage eines Friedhofs. König Ludwig II. stellte der Jüdischen Gemeinde 1882 ein Grundstück gegenüber der Maxburg für den Bau einer neuen Synagoge zur Verfügung, an Stelle der Synagoge am damaligen Stadtrand, der heutigen Westenriederstraße. 1910 gehörten zu den ca. 590.000 Einwohnern der Stadt 11.083 Juden. Zahlreiche jüdische Künstler, Dichter, Schriftsteller, Wissenschaftler, Kaufleute und Politiker bereicherten das kulturelle Leben und trugen entscheidend zum Ruf der Landeshauptstadt bei: Lion Feuchtwanger, Bruno Walter, Hermann Levi, Max Reinhardt, Julius Spanier, Max Littmann, Otto Bernheimer, Kurt Eisner und viele andere mehr lebten und wirkten in München. Im Januar 1933 begann die Politik der staatlich verordneten Diskriminierung und der Pogrome. Adolf Hitler persönlich gab den Befehl, die Hauptsynagoge am 9. Juni 1938 abzubrechen, wobei die Jüdische Gemeinde die Kosten für den Gebäudeabriss zu tragen hatte. Zwei weitere Synagogen fielen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 der SA zum Opfer. Ab jetzt fehlten im Adressbuch Münchens sämtliche Synagogen und Einrichtungen der Israelitischen Kultusgemeinde. Es folgten Jahre der Diffamierung, Vertreibung, Deportation und Vernichtung.

Die neue Hauptsynagoge am St.-Jakobs-Platz in München; rechts im Hintergrund das Jüdische Museum

Doch bereits im März 1946 zählte die Jüdische Gemeinde Münchens wieder ca. 2.800 Mitglieder. Zu den wenigen Rückkehrern aus den befreiten Konzentrationslagern und dem Exil kam ein größerer Teil von „Displaced Persons“. Die am 19. Juli 1945 neu gegründete Israelitische Kultusgemeinde München konnte am 20. Mai 1947 die wiederhergestellte Synagoge in der Reichenbachstraße einweihen. Während der 90er Jahre ist die Zahl ihrer Mitglieder insbesondere durch die starke Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion auf rund 8.000 gestiegen. Neben der orthodox geführten Einheitsgemeinde gibt es in München auch die liberale jüdische Gemeinde Beth Shalom.

Am 9. November 2006, genau 68 Jahre nach der Reichspogromnacht, wurde die neue Hauptsynagoge Ohel Jakob (Zelt Jakobs) am Sankt-Jakobs-Platz in der Münchner Innenstadt eröffnet. Sie ist Teil des neuen Jüdischen Zentrums.

Siehe auch: Jüdisches Leben in München

Moslems

Freimann-Moschee

Mit den türkischen Kriegsgefangenen Max Emanuels kamen im 17. Jahrhundert die ersten Moslems in die Stadt. Nach Zahlung eines Lösegeldes oder im Austausch gegen Gefangene kehrten später viele zurück ins Osmanische Reich, ein kleinerer Teil blieb jedoch in München zurück und trat zum Christentum über.

Durch den Zuzug von Gastarbeitern seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stieg der Anteil der moslemischen Bürger stark an. Die größte Moschee der Stadt, die 1967-1973 erbaute Freimann-Moschee befindet sich negativ exponiert in Großlappen nahe der Kläranlage und der Mülldeponie. Der Bau einer weiteren Moschee in Sendling mit zwei Minaretten ist in der Anwohnerschaft stark umstritten.

Buddhisten und Hindus

Sala Thai im Westpark

In München leben mehrere Tausend Buddhisten, sie sind aber noch weniger einheitlich organisiert als die muslimische Gemeinde. Als Dachverband besteht die Buddhistischen Gesellschaft München e.V. (BGM). Ein Zentrum der thailändischen Buddhisten in München ist das Wat Buddhadhamma (Buddhadhamma Tempel). Die Sala Thai im Westpark wird ebenfalls für religiöse Zeremonien benutzt. Hier finden jährlich das thailändische Neujahrsfest (April) sowie im Sommer die buddhistischen Vollmondfeiern statt, auch das hinduistische Lichterfest (Oktober) wird hier begangen. Zu dem Zweck der Förderung der hinduistischen Bhakti-Tradition in München wurde 1997 der gemeinnützige "Verein für Vedische Kultur" gegründet. In den Vereinsräumlichkeiten befindet sich auch ein Krishna-Tempel.

Siehe auch

Literatur

  • Joachim Käppner, Wolfgang Görl, Christian Mayer (Hg.): München - Die Geschichte der Stadt. Süddeutsche Zeitung Edition 2008, ISBN 978-3-86615-622-7
  • Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung (Hrsg.): stadt bau plan, 850 Jahre Stadtentwicklung München, DVD zur Ausstellung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Franz Schiermeier Verlag München, 2009, ISBN 978-3-9811425-8-7
  • Wolfram Selig: "Arisierung" in München. Die Vernichtung jüdischer Existenz 1937-1939 Berlin: Metropol, 2004, ISBN 3-936411-33-6
  • Franz Schiermeier: "Stadtatlas München, Karten und Modelle von 1570 bis heute", Herausgegeben vom Stadtarchiv München und vom Münchner Stadtmuseum, 2003, ISBN 3-9809147-0-4
  • Richard Bauer, Geschichte Münchens, Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München: Sonderausgabe 2008, Verlag C.H.Beck, ISBN 978-3-406-57288-3

Weblinks

Quellen

  1. stmf.bayern.de
  2. Augsburger Schiedsspruch Kaiser Friedrich I., 1158, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München
  3. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. 16 Bde. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960
  4. Richard Bauer, Geschichte Münchens, Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Sonderausgabe 2008, Verlag C.H.Beck, S. 32
  5. Elisabeth Hamel und Theo Vennemann: Vaskonisch war die Ursprache des Kontinents, Spektrum der Wissenschaft Mai 2002, Seite 32

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