Gertrude Krombholz

Gertrude Krombholz

Gertrude Krombholz (* 13. Juli 1933 in Nordböhmen) ist eine deutsche Tanz- und Sportpädagogin sowie Begründerin des Rollstuhltanzes. Zudem ist sie Autorin mehrerer Fachbücher.

Biografie

Krombholz ist die einzige Tochter einer sportbegeisterten Mutter und eines Anwalts. Sie besuchte zunächst in Leitmeritz die Volks- und dann die Oberschule[1]. Nach der Vertreibung besuchte sie in Regensburg das Mädchenrealgymnasium. Sie absolvierte die tänzerische Ausbildung im In- und Ausland, studierte von 1952 bis 1957 Sport an der Bayerischen Sportakademie für das Lehramt an Gymnasien und parallel Chemie und Geographie an der Technischen Hochschule München (heute Technische Universität München) und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie schloss dieses 1959 mit dem zweiten Staatsexamen ab. Von 1959 bis 1962 unterrichtete sie am Gymnasium des Staatlichen Landschulheims Marquartstein. Ab 1963 war sie Ausbildungsleiterin für die Sportphilologinnenausbildung an der Bayerischen Sportakademie, die 1973 in die TUM integriert wurde, und wo sie am Sportzentrum die Fachgebiete Gymnastik, Tanz und Bewegung leitete und dann Leitende Akademische Direktorin war. Sie war Chefhostess und Mitchoreografin für die Eröffnungs- und Schlussfeiern der Olympischen Spiele von 1972, 1976 und 1980.[2] Im Rahmen der Choreografiearbeit für eine Sportveranstaltung zur Verabschiedung Rudi Sedlmayers als Präsident des Bayerischen Landessport-Verbandes entstand 1973 ihre Idee für den Rollstuhltanz, den sie 1975 in Berlin bei der Weltgymnaestrada dem Publikum vorstellte. Anhand überlieferter Quellen und Literatur aus dem Stadtarchiv München und dem Tanzarchiv Leipzig rekonstruierte sie den Moriskentanz und gründete 1976 an der TUM die international auftretende Tanzgruppe Münchner Moriskentänzer der Technischen Universität München.[3] Von 1978 bis 1981 studierte sie Neuere Geschichte und promovierte summa cum laude.[1] 1982 wurde ihre Dissertation vom Bund der Freunde der Technischen Universität München (BdF) mit dem Preis für eine der besten Doktorarbeiten ausgezeichnet.[2] 1998 trat sie in den Ruhestand und stiftete den nach ihr benannten und erstmals 1999 verliehenen Preis der Fakultät für Sportwissenschaften der TUM.[4]

Krombholz wurde für ihre Arbeit mit dem Ehrenring der TUM, dem Goldenen Ehrenring der Landeshauptstadt München[5] und 2002 mit dem Bayerischen Sportpreis in der Kategorie „Innovation im Sport“ ausgezeichnet.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Frau Ltd. ADin Dr. Gertrude Krombholz zum 75. Geburtstag, DLSV-News, 34. Jahrgang - Heft 1 - Juli 2008, S. 6.
  2. a b c Hanna Lauterbach: Alumni-Porträt: Quantensprünge der Sportpädagogik, TU München, 2004.
  3. 75 Jahre SEGG - Ein gelungenes Jubiläum: Die Moriskentänzer des Erasmus Grasser, Förderverein Erasmus-Grasser-Gymnasium, 2005, S. 144.
  4. Dr. Gertrude Krombholz-Preis wird erstmals verliehen Pressemitteilung der TU München.
  5. Glückwünsche für Dr. Gertrude Krombholz zum 75. Geburtstag, Rathaus Umschau, 10. Juli 2008, S. 6.

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