Gertrud von Altenberg

Gertrud von Altenberg
Gertrud von Altenberg

Gertrud von Altenberg (* 29. September 1227 in Thüringen; † 13. August 1297 in Kloster Altenberg, Solms) ist eine katholische Selige und war eine Prämonstratenserin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gertrud war die jüngste Tochter der Heiligen Elisabeth von Thüringen und des Landgrafen Ludwig IV., der wenige Wochen vor ihrer Geburt verstarb. Mit zwei Jahren (andere Quellen sprechen von 18 Monaten oder 4 Jahren) wurde sie in das Kloster Altenberg bei Wetzlar gegeben und wurde dort Prämonstratenserin. Seit 1248 war Gertrud die Meisterin dieses Ordenskonvents in Altenberg. Sie veranlasste die Gründung von zwei Siechenhäusern, in denen man sich um die Betroffenen kümmerte. Im Alter von 70 Jahren verstarb Gertrud. Sie brachte das wertvolle Armreliquar ihrer Mutter, der Heiligen Elisabeth, ins Kloster Altenberg, von wo aus es 1803 mit der letzten Nonne zu den Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, den direkten Nachfahren der Heiligen Elisabeth, nach Bendorf gelangte, wo es sich auch heute noch befindet.

Grab

Gertrud liegt heute in einem Tumbengrab im Chor der Kirche des Klosters Altenberg bei Wetzlar/Solms-Oberbiel begraben. Die Tumba von 1334 trägt die Inschrift ANNO DOMINI MCCXCVII IN DIE BEATI YPOLITI OBIIT BEATA GERTRVDIS FELIX MATER HVIVS CONVENTVS FILIA SANCTE ELISABET LANDGRAVIE THURINGIE (= Im Jahre des Herrn 1297 am Tage des Seligen Hypolitus (13. August) starb die selige Gertrudis, die glückliche Mutter des Konvents, die Tochter der heiligen Elisabeth, Landgräfin von Thüringen).

Seligsprechung

Schon kurze Zeit nach ihre Tod 1297 wurde Gertrud auf Altenberg verehrt. Papst Clemens V. gestattete in einer am 18. Dezember 1311 ausgestellten Urkunde dem Altenberger Konvent, das Jahresfest Gertruds feierlich zu begehen. Ein unmittelbarer Akt der Seligsprechung ist nicht überliefert. Die Inschrift der Grabtumba auf Altenberg von 1334 nennt Gertrud bereits eine Selige. Die angebliche Seligsprechung Gertruds durch Papst Clemens VI. 1348 beruht auf einer neuzeitlichen Fälschung. Dennoch wird der 13. August bis heute als Gedenktag für die selige Gertrud begangen. Die katholische Gemeinde veranstaltet dann eine Wallfahrt in die heute evangelische Klosterkirche zum Grab Gertruds.

Literatur

  • Thomas Doepner: Das Prämonstratenserinnenkloster Altenberg im Hoch- und Spätmittelalter. Sozial- und frömmigkeitsgeschichtliche Untersuchungen. Marburg, 1999 (= Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte 16).

Weblinks

 Commons: Gertrud von Altenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gertrude von Altenberg — Gertrud von Altenberg (* 29. September 1227 in Thüringen; † 13. August 1297 in Kloster Altenberg, Solms) ist eine katholische Selige und war eine Prämonstratenserin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grab 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Gertrud (Vorname) — Gertrud, auch Gertrude, Gertraud ist ein weiblicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Popularität 3 Varianten 4 Namenstag …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad von Eberstein — Wappen der Grafen von Eberstein, Scheibler sches Wappenbuch, 1450–80 …   Deutsch Wikipedia

  • St. Gertrud — Gertrud auch Gertrude/Gertraud/Gertrudis/Garitrude/Gartrude ist ein weiblicher Vorname. Er wird gelegentlich mit Trude abgekürzt. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Namenstag 3 Varianten 4 Historische Namensträgerinnen …   Deutsch Wikipedia

  • Altenberg — Neutral Moresnet * * * I Ạltenberg,   1) Stadt (Bergstadt) im Weißeritzkreis, Sachsen, 750 904 m über dem Meeresspiegel, im Osterzgebirge, am Fuße des zur Stadt gehörenden Geisingberges, 4 500 Einwohner (mit den Ortsteilen Zinnwald Georgenfeld,… …   Universal-Lexikon

  • Elisabeth von Thüringen — Elisabeth von Thüringen, Bayrisch, um 1520 (Musée de l’Œuvre Notre Dame, Straßburg) …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte von Bockum-Hövel — Die Geschichte der beiden Dörfer Bockum und Hövel, die heute den Stadtbezirk Hamm Bockum Hövel der Stadt Hamm in Westfalen bilden, ist geprägt von ihrer Grenzlage zwischen dem Bistum Münster und der Stadt Hamm. Letztere gehörte bis 1609 zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Altenberg — Klosterkirche Das Kloster Altenberg ist ein ehemaliges Prämonstratenserinnenkloster. Es liegt zwischen Wetzlar und Solms Oberbiel auf dem Michelsberg oberhalb der Lahn. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Abteien — Dies ist eine Liste von bestehenden und ehemaligen Klöstern, geordnet nach Ordensgemeinschaft und Land. Inhaltsverzeichnis 1 Listen von Klöstern 2 Katholisch 2.1 Antoniter 2.2 Augustiner Chorherren …   Deutsch Wikipedia

  • Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio — Bild Zuccalmaglios auf der Innenseite seiner 1927 veröffentlichten Memoiren Rückblicke und Bekenntnisse. Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, genannt Montanus (* 26. Mai 1806 in Schlebusch, heute Stadtteil von Leverkusen; † 21. November 1876 in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”