Gertraud Moller

Gertraud Moller

Gertraud Moller (auch: Gertrut Möller) (* 13. Oktober 1641 in Königsberg; † 16. Februar 1705 ebenda) war Dichterin im Nürnberger Pegnesischen Blumenorden.

Leben und Werk

Geboren wurde sie als Tochter des Königsberger Professors für Physik Michael Eifler und seiner Frau Elisabeth. Verheiratet war sie seit dem 14. Februar 1656 mit Peter Moller (1628-1680), der als Arzt und Professor für Medizin ebenfalls an der Universität Königsberg wirkte. Mit ihm zusammen hatte sie 15 Kinder, von denen aber zwölf bereits in jugendlichen Jahren verstarben. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie von der Adelsfamilie Wallenrodt sowie vom preußischen König Friedrich I. finanziell unterstützt, musste aber in ärmlichen Verhältnissen weiterleben.

Schon in ihrer frühen Jugend schrieb sie Gedichte. Wahrscheinlich wurde ihre Begeisterung für die Poesie durch Simon Dach geweckt, der mit ihrem Vater befreundet war und der ihr zu ihrer Hochzeit mit einem Gedicht gratulierte. Die Verbindung zum Präsidenten des Blumenordens, Sigmund von Birken, wurde von dem Königsberger Dichter Gottfried Zamehl hergestellt. Im September 1671 wurde sie unter dem Schäferpseudonym Mornille (ein Anagramm ihres Nachnamens) als Mitglied aufgenommen und zur gekrönten Dichterin ernannt. Im Nachlassarchiv Birkens sind einige Briefe der Frau Moller überliefert, in denen sie von hunderten von Gedichten, die sie verfasst habe, berichtet, und von mehreren druckfertig vorbereiteten Büchern. Bekannt sind heute allerdings nur einige Dutzend gedruckte Gelegenheitsgedichte aus ihrer Feder.

Als eine der wenigen Dichterinnen der Barockzeit veröffentlichte Gertraud Moller eigene Gedichtesammlungen: 1672 wurden ihre Parnaßblumen oder geistliche und weltliche Gedichte in Hamburg publiziert, 1692 eine weitere Anthologie in Königsberg, von der heute allerdings kein Exemplar mehr nachgewiesen werden kann. 1693 erschienen ihre Geistlichen Sonette, 1696 ihre Geistlichen Oden.

Literatur

  • Renate Jürgensen: Utile cum dulci. Die Blütezeit des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg 1644 bis 1744. Harrassowitz, Wiesbaden 1994, ISBN 3-447-03578-1.
  • Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644–1744). Harrassowitz, Wiesbaden 2006, ISBN 3-447-05358-5 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 50).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Möller (Familienname) — Möller oder Moeller ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Möller ist eine Form von „Müller“ und gehört damit zum häufigsten Familiennamen Deutschlands. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Moller — ist der Name folgender Personen: Albin Moller (auch Albinus Mollerus; 1541–1618), sorbischer Theologe und Schriftsteller Barthold (Bartholomeus) Moller (1605–1667), Hamburger Bürgermeister 1643–1667 Daniel Wilhelm Moller (auch: Müller, Raimund… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mok–Mom — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Königsberg — (Preußen), heute Kaliningrad. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • 13. Oktober — Der 13. Oktober ist der 286. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 287. in Schaltjahren), somit bleiben 79 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage September · Oktober · November 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Sebastiani — (* 30. September 1622 bei Weimar; † 1683 in Königsberg) war ein Komponist von Kirchenmusik, Bühnenwerken sowie geistlichen und weltlichen Gesängen. Laut Georg Christoph Pisanski[1] hielt sich Sebastiani zu Studienzwecken in Italien auf. Ab… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens — Gründungsmitglied Harsdörffer (Ordensname Strephon) Die Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens reicht über fünf Jahrhunderte, von der Gründung des Ordens 1644 bis in die Gegenwart. Der Ordensname (früher Hirtenname) wurde lediglich… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Eifler — (* 13. Mai 1601 in Zinten; † 26. November 1657 in Königsberg (Preußen)) war ein deutscher Logiker und Physiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte des österreichischen Films seit 1955 — Die Geschichte des österreichischen Films der Nachkriegsära beginnt mit der Besetzung Österreichs durch die vier Alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Die späten 1950er Jahre brachten mit …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”