Gerlsdorfer Spitze

Gerlsdorfer Spitze
Gerlachovský štít
Höhe 2.655 m n.m.
Lage Slowakei
Gebirge Hohe Tatra, Karpaten
Geographische Lage 49° 10′ 2″ N, 20° 7′ 52″ O49.16722222222220.1311111111112655Koordinaten: 49° 10′ 2″ N, 20° 7′ 52″ O
Gerlachovský štít (Slowakei)
DEC
Gerlachovský štít
Erstbesteigung 1834 Ján Still, ev. schon vorher, da relativ leicht besteigbar

Der Gerlachovský štít bzw. auch umgangssprachlich Gerlach oder Gerlachovka (deutsch Gerlsdorfer Spitze bzw. Gerlach) ist mit 2.655 m der höchste Berg der Hohen Tatra, der Karpaten insgesamt und der Slowakei.

Der Berg war in der Geschichte bis 1918 der höchste Berg des Königreichs Ungarn und nach 1918 (bis 1993) der Tschechoslowakei. 1997 wurde auf dem Gipfel ein eisernes Gipfelkreuz aufgestellt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Namens

Der Name leitet sich vom Ort Gerlachov (deutsch Ger(e)lsdorf) am Fuße des Berges ab.

Höhe

Erst 1868 wurde der Gipfel offiziell als höchster der Hohen Tatra anerkannt, obwohl dies bereits 1838 eine sehr gute Höhenmessung des Försters Ľudovít Greiner belegte, die von der seit 1927 offiziell mit 2.655 m angegebenen nur um 3 Meter abwich.

Namen

Der ursprüngliche Name hieß Gerlach. Während der ungarischen Herrschaft über die heutige Slowakei, Teil des damaligen Oberungarns, wurde er ungarisch offiziell Gerlachfalvi csúcs genannt. Später musste er aber oft für politische und staatliche Zwecke herhalten:

  • bis 1896: Gerlach (generell, insb. slowakisch und polnisch), Gierlach (polnisch), Gerlachspitze (deutsch), Gerlachfalvi csúcs (ungarisch offiziell) [die Form Gerlach ist zum ersten Mal 1717 bei J. Buchholtz nachweisbar]
  • 1896–1919: Franz-Joseph-Spitze (deutsch), Ferenc József csúcs (ungarisch), Štít Františka Jozefa (slowakisch), Štít Františka Josefa (tschech.) [1896 zum tausendjährigen Jubiläum der ungarischen "Landnahme" umbenannt]
  • 1919–1949: Gerlach(ovka) (slow.); mit einer Unterbrechung:
    • 1923–?: Štít Legionárov (slow.), Štít legionářů (tschech.), Legionáriusok csúcsa (ungarisch), Spitze der Legionäre (deutsch) [aus Dankbarkeit für die Hilfe der tschechisch-slowakischen Legionäre bei der Entstehung der Tschechoslowakei umbenannt; um 1932 hieß der Berg jedenfalls schon wieder Gerlach]
    • 19391945: Slovenský štít (slow.), Slowakische Spitze (deutsch), Szlovák csúcs (ungarisch)
    • 1918–?: Szczyt Polski (polnisch)
  • 1949–1959: Stalinov štít (slow.), Stalinův štít (tschech.), Sztálin csúcs (ungarisch), Stalin-Spitze (deutsch) [1949 Umbenennung "aus Dankbarkeit für die Befreiung" von den hitlerdeutschen Truppen]
  • seit 1959: Gerlachovský štít (slow., tschech.), Gerlsdorfer Spitze oder Gerlachspitze (deutsch), Gerlach oder Gierlach (polnisch), Gerlachfalvi csúcs (ungarisch)

Nachbarschaft

Inoffiziell wurde der Berg nach einem charakteristischen Kessel auf der Südseite auch als Kotlový štít (2.601 m, deutsch: Kesselspitze) bezeichnet. Heute gilt die Kesselspitze jedoch als selbstständiger Berg. Namensverwandt und in der nächsten Nähe zu finden ist auch noch die Gerlachovská veža (2.642 m, Gerlachturm) und der Zadný Gerlach (2.616 m, Hintergerlach).

Bergsteiger

Der Gerlachovský štít im Sommer von der Waldgrenze aus gesehen

Der Berg ist im Sommer für geübte Bergwanderer in einer Tagestour gut erreichbar, darf jedoch heute - wie die meisten Bergspitzen in dem slowakischen Nationalpark Hohe Tatra - nur noch mit Bergführer bestiegen werden. Der beste Weg führt von der Berghütte Sliezsky dom.

Weblinks


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