Gerhard von Kügelgen

Gerhard von Kügelgen
Gerhard von Kügelgen
Atelier des Malers Gerhard von Kügelgen (Gemälde von Georg Friedrich Kersting)
Grabmal Gerhard von Kügelgens
Gerhard von Kügelgen: Porträt Friedrich Schillers
Haus Gottessegen / Kügelgenhaus auf der Hauptstraße in Dresden

Franz Gerhard von Kügelgen (* 6. Februar 1772 in Bacharach am Rhein; † 27. März 1820 in Dresden) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler, Professor an der Kunstakademie in Dresden, Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin und Mitglied der Kaiserlich Russischen Akademie der Künste in St. Petersburg.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Nach seiner Gymnasialzeit in Bonn, die er von 1786 bis 1789 gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Karl von Kügelgen verbrachte, ging Gerhard von Kügelgen nach Koblenz, um Malerei zu lernen. Ab 1791 war er wieder in Bonn, wo er Portraits des Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich, des Ministers Ferdinand August von Spiegel zum Desenberg und des Grafen Waldstein anfertigte. Anschließend ging er mit einem Stipendium des Kölner Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich gemeinsam mit seinem Bruder nach Rom und 1795 über München nach Riga. Kügelgen heiratete 1800 Helene Marie Zoege von Manteuffel aus Reval, eine seiner Schülerinnen, die er 1798 in München kennengelernt hatte. Sein ältester Sohn Wilhelm von Kügelgen, ebenfalls Porträt- und Historienmaler, ist als Autor der „Jugenderinnerungen eines Alten Mannes“ bekannt geworden. Er wurde 1802 in St. Petersburg geboren. Es folgten Gerhard (1806) und Adelheid (1808).[1]

Das Kügelgensche Stadthaus „Gottessegen“ in Dresden war Treffpunkt von Künstlern und Persönlichkeiten der Frühromantik; heute befindet sich dort das Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik. Kügelgen war Lehrer und Freund des Malers Caspar David Friedrich. Gerhard von Kügelgen wurde auf dem Weg von seinem Atelier in Loschwitz nach Dresden an der Bautzner Straße von einem Raubmörder, dem Soldaten Johann Gottfried Kaltofen, erschlagen. Franz Gerhard von Kügelgen fand seine letzte Ruhestätte in Dresden auf dem Alten katholischen Friedhof an der Friedrichstraße.

Werke

Literatur

  • Carl Clauß: Kügelgen, Gerhard von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 305–307.
  • Gerhard von Kügelgen (1772–1820). Malerfreund und Kunstgefährte von Caspar David Friedrich in Dresden. Sonderheft der Dresdner Kunstblätter. 46.Jg. Galerie Neue Meister Dresden 2002
  • Dorothee von Hellermann: Gerhard von Kügelgen (1772–1820). Das zeichnerische und malerische Werk. Reimer, Berlin 2001, ISBN 3-496-01229-3 (Werkverzeichnis)
  • Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Hrsg. von Philipp von Nathusius. W. Hertz, Berlin 1870 (zuletzt bei Koehler und Amelang, München und Berlin 1996, ISBN 3-7338-0153-9)
  • Karl-Ernst Linz: Die Bacharacher Malerzwillinge Gerhard und Karl von Kügelgen. Verein für die Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler e.V., Bacharach 1997, ISBN 3-928022-63-6
  • G. H. Mostar und R. A. Stemmle: Der Tod des Malers. Der Fall des Malers Kügelgen, in: Die Höllenmaschinen des Dandy Keith. Der Fall des Sprengstoffattentäters Thomas Keith und 5 andere Kriminalfälle. In der Reihe Justitia – Sensationelle Kriminalfälle. Goldmann, München 1967, S. 89
  • Hans Schöner: Gerhard von Kügelgen. Leben und Werk. Selbstverlag, Mönkeberg 1982

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 2,1,: Estland, Bd.:1, Görlitz, 1930, s.627

Weblinks

 Commons: Gerhard von Kügelgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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