Gerhard Uhlenbruck

Gerhard Uhlenbruck
Gerhard Uhlenbruck bei einer Lesung im Lenau-Forum, Köln-Ehrenfeld 2009

Gerhard Uhlenbruck (* 17. Juni 1929 in Köln), ist ein deutscher Mediziner und Aphoristiker. Er ist emeritierter ordentlicher Professor der Universität zu Köln und wohnt in Hürth bei Köln.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Uhlenbruck wurde 1929 als erstes Kind des Universitätsprofessors der Medizin Paul Uhlenbruck in den Universitätskliniken in Köln-Lindenthal geboren. Der Jurist Wilhelm Uhlenbruck ist sein Bruder. Wie Gerhard Uhlenbruck selbst sagt[2], hat er es nicht allzu weit gebracht. Er arbeitet noch heute (als Emeritus) 178 m von seinem Geburtszimmer entfernt in der Abteilung Experimentelle Inneren Medizin der Universitätskliniken[3]. Im Anschluss an das Abitur, 1949 am Gymnasium Kreuzgasse in Köln, begann er ein Medizinstudium an der Universität zu Köln. Schon nach der sehr guten Ärztlichen Vorprüfung 1951 begann er eine biochemische Doktorarbeit, an der er zwei Jahre neben seiner Ausbildung forschte. Unmittelbar nach dem guten medizinischen Staatsexamen wurde er am 2. Februar 1955 mit summa cum laude promoviert. Nach einem Jahr als Assistenzarzt konnte er wieder in die medizinische Forschung gehen als Assistent und als DFG-Stipendiat an das Physiologisch-Chemischen Institut, an dem er schon für seine Doktorarbeit gearbeitet hatte. Nach Forschungsaufenthalten in London und Cambridge wurde er an der 1963 hier wie auch an anderen Universitäten neu eingerichteten Abteilung Biochemie und Tumorimmunologie und am Max-Planck-Institut für Hirnforschung eingestellt. Dort konnte er sich 1964 für das Fach Immunbiologie habilitieren. Zum Ordentlichen Professor wurde er 1968 berufen. Seit 1974 bis zu seiner Emeritierung 1996 war er Direktor des Institutes für Immunbiologie an der Uniklinik Köln.

Danach beschäftigte er sich zunehmend im Bereich Prävention durch Sport zum Beispiel als Dozent an der Deutschen Sporthochschule und an der Fußball-Trainerakademie in Köln. Auch begann er das Projekt „Sport und Krebs“ des Landessportbundes in NRW.

Medizinische Meriten

  • 1968 Oehlecker-Preis
  • 1986 Richard Kockel Medaille
  • 1987 Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
  • 1993 Sir-Frank-MacFarlane-Burnet Gedächtnis- Preis für Krebs- und Metastasenforschung

Sportliche Meriten

Seine sportliche Karriere begann der junge Uhlenbruck noch in der Gymnasialzeit erst als Boxer, dann als Läufer. Er war:

  • Deutscher Marathonmeister der Ärzte
  • Deutscher Vizemeister bei den Radfahrenden Ärzten (Straßenrennen & Zeitfahren).

Sonstige Würdigungen

Medizinische Veröffentlichungen und Mitgliedschaften

Außer vielen Publikationen auf dem Gebiet der Immunbiologie (u.a. das in Zusammenarbeit mit Otto Prokop verfasste Lehrbuch der Menschlichen Blut- und Serumgruppen)[4] ist Gerhard Uhlenbruck auch Mitherausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften sowie Mitglied der British Society for Immunology.

Darüber hinaus ist er Ehrenmitglied in der Deutsche Gesellschaft für Bluttransfusion, im Verband Langlaufender Ärzte (DVLÄ), im Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS), in der Deutsche Gesellschaft für Immuntheraphie, in der Interessengemeinschaft der Langstreckenläufer und der International Society for Exercise and Immunology und moderiert seit Jahren den Kongress für Orthomolekulare Medizin in Köln. Gerhard Uhlenbruck ist der 1. Vorsitzende der Gesellschaft für komplementäre Orthomolekularmedizin (GKOM) und Mitglied der Evidence- Based Complementary and Alternative Medicine (USA), der Akademie für Mikronährstoffmedizin (Essen) sowie der Kölner Akademie für Komplementärmedizin (AKOM).

Literarische Veröffentlichungen und Aktivitäten

Uhlenbruck nimmt aktiv am kulturellen Leben besonders seines Arbeits- und seines Wohnortes teil, so zum Beispiel als Teilnehmer an der Langen Literaturnacht im Löhrerhof, Hürth. Seine vielfach aufgelegten humoristisch/medizinischen Werke:

  • 1977 Ins eigene Netz Aphorismen. Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1979 EinFach gesimpelt Aphorismen. Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1980 Der Mensch und sein Arzt (zusammen mit H. H. Skupy). Ott-Verlag, Thun
  • 1980 Den Nagel auf den Daumen getroffen. Aphorismen. Deutscher Ärzte-Verlag Verlag, Köln
  • 1980 Frust-Rationen Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1981 Ein gebildeter Kranker. Trost- und Trutz-Sprüche für und gegen Ängste und Ärzte, (zusammen mit H. H. Skupy und H. H. Kersten). Gustav Fischer Verlag, Stuttgart
  • 1981 Keiner läßt seine Masche fallen Aphorismen. Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1982 Medizinische Aphorismen Jungjohann Verlagsgesellschaft, Heidelberg
  • 1983 Nächstenhiebe. Aphoristische Sticheleien. Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1984 Mensch ärgere mich nicht. Wieder Sprüche und Widersprüche. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln
  • 1984 Medizinische Aphorismen, 2. Auflage, Natura Med Verlagsgesellschaft, Neckarsulm
  • 1985 Eigenliebe macht blind. Hirnrissige Gedankensprünge und Aphorismen. Josef Stippak Verlag, Aachen
  • 1987 Kaffeesätze. Gedankensprünge in den Sand des Getriebes. Spiridon Verlag, Erkrath
  • 1988 Kölner Klüngelkalender (zusammen mit W. Münch). Rhein-Eifel-Mosel Verlag, Pulheim
  • 1989 Aphorismen sind Gedankensprünge in einem Satz, Ausgewählt und zusammengestellt von Hans Ott. Ott-Verlag, Thun
  • 1989 No Body is Perfect!, Rezepte von Arztbesuch bis Zeitvertreib. Rhein-Eifel-Mosel Verlag, Pulheim
  • 1990 Darum geht’s nicht...? Aphorismen. Ahland Verlag, Hilden
  • 1990 Ein gebildeter Kranker. Trost- und Trutz-Sprüche für und gegen Ängste und Ärzte (zusammen mit H. H. Skupy und H. H. Kersten). 3., wesentlich veränderte und erweiterte Auflage. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart
  • 1991 Ein-Satz-Diagnosen. Spritzige Wahrheiten in einem Satz von einem Mediziner für Ärzte und Patienten. Mediteg Verlag, Wehrheim/Taunus
  • 1994 Das darf doch wahr sein! Aphoristische Gedanken. Ahland Verlag, Hilden
  • 1994 Medizinische Aphorismen 2. Auflage. Natura Med Verlagsgesellschaft, Neckarsulm
  • 1996 Nichtzutreffendes bitte streichen. Aphoristische Gedankengangarten. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 1997 Wieder Sprüche zu Widersprüchen. Satzweise sogar weise Sätze. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 1998 Denkanstöße ohne Kopfzerbrechen. Mentale Medizin gegen miese Mentalität. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 1999 Die Wahrheit lügt in der Mitte. Gedanken zum Bedenken, Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2000 Alles kein Thema! Ein Thema für alle... Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2001 Worthülsenfrüchte oder Ein Körnchen Wahrheit für alle Tage. Ein Kalenderbuch für 2002. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2002 Weit Verbreitetes kurz gefasst. Klartexte aus dem Trüben gefischt. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2003 Der Klügere gibt nicht nach. Sprichwörtliche Aphorismen. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2004 Humor als Kölsche Philosophie (zusammen mit Jürgen Bennack), 4. Aufl., Bachem Verlag, Köln
  • 2004 Spitze Spritzen - spritzige Spitzen. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2005 Kein Blatt vor den Mund nehmen. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2006 Coole Sprüche zu heißen Themen. Nachdenkliches zum Mitdenken. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2007 Auf Herz und Nieren prüfen. Hrsg. v. Wolfgang Mieder. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2008 Der Zweck heiligt die Kittel. Ralf Reglin Verlag, Köln
  • 2009 Widersprüche zum Widersprechen. Ralf Reglin Verlag, Köln

Uhlenbruck ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS) in ver.di.

Einige Aphorismen

  • „Als Arzt muß man oft einschneidende Maßnahmen verordnen, ohne den Patienten dabei zu verletzen.“
  • „Die Dummen haben das Pulver nicht erfunden, aber sie schießen damit.“
  • „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Nur werden die Ämter leider nicht von Gott vergeben.“
  • „Zuerst viel Bier vom Faß - dann ein Faß vom vielen Bier.“
  • „Jede Sucht sucht nach einem Ende.“

Weblinks

 Commons: Gerhard Uhlenbruck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susanne Neumann:Literaturnacht im Löhrerhof in Kölner Stadtanzeiger Rhein-Erft-Online, vom 7. September 2009 (Zugriff 27. Sept. 09) http://www.rhein-erft-online.ksta.de/html/artikel/1246883875410.shtml
  2. An sich spricht der Kölner immer nur von sich: Curriculum curiosum vitae, in Jürgen Bennnack/Gerhard Uhlenbruck: Humor als Kölsche Philosophie, S. 185 ff
  3. Vorlesungsverzeichnis Uni-Köln für SS 2008, S. 84 (Lehrkörper Med. Fak.)
  4. Otto Prokop und Gerhard Uhlenbruck (1963) Lehrbuch der menschlichen Blut- und Serumgruppen, Leipzig, VEB Georg Thieme, 636 Seiten (2. verb. u. erw. Aufl.: Thieme VEB; verb. u. erw. Aufl. (1966)), engl.: Human Blood and Serum Groups, translated J L Raven. London: Maclaren & Co 1969.

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