Gerhard Bengsch

Gerhard Bengsch
Gerhard Bengsch 2001

Gerhard Bengsch (Pseudonyme: Terenz Abt, Gerhard B. Wenzel, Renate Gaerber; * 24. November 1928 in Berlin; † 11. März 2004 in Kleinmachnow) war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor und ab 1954 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Bengsch begann seine Karriere nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Reporter und Redakteur bei der Berliner Zeitung. Anfang der 50er Jahre veröffentlichte er in der DDR erste Erzählungen und schrieb den Roman Institut Bodelsang unter Mordverdacht.

Der mit Bertolt Brecht eng verbundene bulgarische Regisseur Slatan Dudow lud Bengsch 1954 ein, am Drehbuch für seinen Film Frauenschicksale mitzuschreiben. Dies war der Beginn für Bengschs Karriere als Drehbuchautor. Aus seiner Feder stammen die Drehbücher für mehrere DEFA-Spielfilme, Fernsehspiele, Fernsehfilme und TV-Mehrteiler für den Deutschen Fernsehfunk. 1968 sendete die ARD den DDR-Fernsehfilm Irrlicht und Feuer, der auf einem Drehbuch von Bengsch beruhte.

Gerhard Bengsch 2002

Vor der Wiedervereinigung schrieb Bengsch (unter den Pseudonymen Renate Gaerber und Gerhard B. Wenzel) für die ARD Karambolage (1989) und Notenwechsel (1990). Danach schrieb Bengsch 1992 für die ARD Dornberger und 1993 die Wiedervereinigungskomödie Grüß Gott, Genosse sowie Drehbücher für Fernsehserien der ARD und der Privatsender.

Zuletzt wandte sich Bengsch wieder verstärkt seiner schriftstellerischen Tätigkeit zu. 1997 verfasste er die Satire Herr Minister läßt grüßen; 1998 folgte Um Antwort wird gebeten und die Erzählung Gute Nacht, Antonio; 2000 erschien u.a. Prünzke & Prott, eine Sammlung satirischer Erzählungen. 2003 veröffentlichte der Scheunen-Verlag Der Colonel von Cattenberg. Im März 2004 erschien beim BS-Verlag Rostock das letzte Werk des Autors: Unterlassene Hilfeleistung - Zwei Kriminalfälle.

Bengsch wurde 1960 mit dem Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam ausgezeichnet und erhielt 1967 bis 1969 und 1980 den Kunstpreis des FDGB sowie 1975 den Literaturpreis des DFD. Außerdem wurden ihm mehrere Silberne und Goldene Lorbeeren des DFF verliehen. Zweimal erhielt er den DDR-Nationalpreis für Kunst und Literatur(I. Klasse). 1994 wurde er mit dem DAG-Fernsehpreis gewürdigt.

Er lebte seit 1956 in Kleinmachnow. Auf dem Waldfriedhof des Ortes befindet sich sein Grab.

Das Stacheltier (satirische Kurzfilme)

  • Das Wirtschafts-Wunder (Nr. 36; 1954 [Idee])
  • Die Studienreise (Nr. 40; 1954 [Szenarium])
  • Ins Wasser gefallen (Nr. 48; 1955 [Idee])
  • Die Glocke von Coruptica (1956 [Szenarium, mit Heinz Brandt)
  • Das Gold in der Ackerstraße (1956 [Drehbuch, mit E. R. Greulich)
  • Abenteuer auf dem Mond (Nr. 102; 1957 [Drehbuch, mit Johannes Kittel)
  • ... aber genau! (1964 [Drehbuch, mit Heinz Thiel])

Fernsehspiele, Fernsehfilme

  • Versuchsreihe K7 (1959)
  • Nachtdienst (1960)
  • Manko (1960)
  • Hoffnung auf Kredit (1961)
  • Gastspiel im Dschungel (1961)
  • Kurz vor zwölf (1961)
  • Gift (1962)
  • Das Haus am Bahndamm (1962)
  • Asphaltstory (1962)
  • Schatten und Schemen (1963)
  • Irrlicht und Feuer (1966), nach Max von der Grün
  • Krupp und Krause/Krause und Krupp (1969), Mehrteiler
  • Zwei Briefe an Pospischiel (1970), nach Max von der Grün
  • Steckbrief eines Unerwünschten (1975), nach G. Wallraff
  • Strategie der Träume (1976)
  • Eva und Adam (1973), Mehrteiler
  • Die lange Straße (1979), Mehrteiler
  • Der ungebetene Gast (1983), nach Arthur Honegger
  • Karambolage (1989)
  • Notenwechsel (1990)
  • Dornberger (1992)
  • Grüß Gott, Genosse (1993)

Fernsehserien

  • Elbflorenz
  • Marienhof
  • Dr. Stefan Frank

Spielfilme

Weblinks


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