Gerd Niebaum

Gerd Niebaum (* 23. Oktober 1948 in Lünen-Brambauer) ist ein Rechtsanwalt und Mitinhaber einer Dortmunder Anwaltskanzlei.^[1] Vom 29. Juni 1986 bis zum 16. Oktober 2004 war Niebaum Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund.

Leben und Werk

Niebaum machte 1967 in Dortmund sein Abitur. Anschließend studierte er in Münster Jura. 1976 promovierte er dort mit einer Dissertation zum Thema "Die deliktische Haftung für fremde Willensbetätigungen : e. Unters. vor allem mit Blick auf d. Reichweite d. Verantwortlichkeit für Rechts- u. Rechtsgüterverletzungen iSD § 823 I BGB". Anschließend arbeitete er ebenfalls in Münster als Referendar. 1977 wechselte Niebaum in eine Dortmunder Anwaltskanzlei. Im Jahr danach eröffnete er eine eigene Kanzlei mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht.

Am 29. Juni 1986 wurde er Präsident des BVB, als der Verein wirtschaftlich vor dem Konkurs und sportlich kurz vor dem Abstieg aus der Bundesliga stand. Unter Niebaums Führung errang Borussia Dortmund den DFB Pokal 1989, drei deutsche Meisterschaften und gewann die Champions League sowie den Weltpokal. Mit dieser Ansammlung von Titeln dürfte Niebaum zu den erfolgreichsten Präsidenten eines Fussballvereins in Europa gehören. 1996 erhielt er die Auszeichnung Bürger des Ruhrgebiets des Vereins pro Ruhrgebiet.

Mit dem Ausbleiben weiterer sportlicher Erfolge und der immer schwieriger werdenden finanziellen Situation des Vereins kam Gerd Niebaum in die Diskussion. Insbesondere die Lokalpresse und der WDR kritisierten ihn ausgesprochen intensiv und andauernd. Schließlich trat er als Vereinspräsident des BVB am 14. November 2004 zurück. Sein Nachfolger wurde Reinhard Rauball, der auch sein Vorgänger in diesem Amt gewesen war. Denn bereits im Jahre 1984 hatte Niebaum, damals als Vizepräsident, mit Rauball als Präsident einen Notvorstand gebildet, welcher bis 1986 im Amt war.

Mögliche Investoren Borussia Dortmunds forderten darüber hinaus den Rücktritt Niebaums als Vorsitzender der Geschäftsführung der Kommanditgesellschaft auf Aktien. Den börsennotierten Club mit dem unter Niebaums Führung in drei Ausbaustufen zum größten Fußballstadion Deutschlands ausgebauten Westfalenstadion drückten im Februar 2005 rund 98 Millionen Euro Schulden, weshalb die Lizenz für die höchste Spielklasse in Gefahr war.

Um den Einstieg der Investoren nicht zu gefährden trat Niebaum daraufhin am 8. Februar 2005 auch als Vorsitzender der Geschäftsführung der KGaA zurück. Die Aktie des Fußballvereins stieg nach dieser Meldung auch kurzfristig an, in der Spitze um acht Prozent auf 2,86 Euro, fiel später jedoch weiter und notierte im April 2009 sogar kurzzeitig unter 1,00 Euro. Am 14. November 2004 wurde Reinhard Rauball als Nachfolger Niebaums vorgestellt.

Niebaum arbeitete danach wieder ausschließlich als Rechtsanwalt^[2] für seine Kanzlei. Niebaum gilt als Fachmann im Bereich „PPP“ (Public Private Partnership) und berät Kommunen, Privatpersonen und Firmen.

Weblinks

• Literatur von und über Gerd Niebaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

1. ↑ Niebaum Rechtsanwälte – Impressum Abgerufen am 12. Juli 2011.
2. ↑ Kurzvita von Gerd Niebaum Abgerufen am 12. Juli 2011.

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