- Gerd Backhaus
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Gerd Backhaus (* 8. September 1942) ist ein ehemaliger Fußballspieler, der in der DDR aktiv war. In der Oberliga, der höchsten DDR-Spielklasse spielte er für die BSG Lok Stendal. Er bestritt drei Länderspiele für die Fußballnationalmannschaft der DDR.
Werdegang
Mit 19 Jahren wurde Backhaus 1961 zum ersten Mal in der Oberligamannschaft der BSG Lok Stendal eingesetzt. Seine Mannschaft befand sich gerade in der Phase einer Fahrstuhlmannschaft, und so endete die erste Oberligasaison von Backhaus sogleich mit einer Enttäuschung, denn im Sommer 1962 musste er mit Lok Stendal in die zweitklassige DDR-Liga absteigen. In der folgenden Spielzeit gelang der sofortige Aufstieg, bei dem Backhaus als Staffeltorschützenkönig mit 19 Treffern tatkräftig mithalf, und es begann eine fünfjährige Spanne, in der sich die Stendaler im DDR-Fußballoberhaus etablieren konnten.
Backhaus' zweite Oberligasaison verlief überaus erfolgreich. Nachdem er bereits in der Junioren- und der Nachwuchs-Nationalmannschaft eingesetzt worden war, kam er am 17. Dezember 1963 zu seinem ersten Spiel in der A-Nationalmannschaft. In Burma führte er sich als Mittelstürmer mit dem Führungstreffer beim 5:2-Sieg hervorragend ein. Auch beim zweiten Spiel der Asientournee gegen Ceylon war Backhaus wieder dabei und schoss sein zweites Länderspieltor. Da die Position des Mittelstürmers in der Nationalmannschaft fest in den Händen von Peter Ducke war, kam Backhaus nur am 11. September 1966 in der Begegnung zwischen der DDR und Polen noch einmal zu einem Länderspiel. Die Oberligasaison 1963/64 rundete Backhaus mit einem weiteren persönlichen Erfolg ab. Mit 15 Treffern wurde er zum Torschützenkönig der Oberliga gekürt. Auch in den folgenden Spielzeiten 1964/65 und 1965/66 war Backhaus mit 12 bzw. 10 Treffern erfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft.
1966 kam es zu einem weiteren Höhepunkt in Backhaus’ Karriere. Am 30. April stand Lok Stendal mit Backhaus als Mittelstürmer im Endspiel um den DDR-Fußballpokal. Allerdings erwies sich der Gegner Chemie Leipzig als stärker, er gewann durch ein Tor seiner Stürmers Hans-Bert Matoul mit 1:0. Im Frühjahr 1967 wirkte Backhaus in zwei Qualifikationsspielen der Fußballolympiaauswahl der DDR gegen Griechenland mit und steuerte ein Tor zu den beiden 5:0-Siegen bei. Später scheiterte die Olympiaauswahl allerdings an Bulgarien, so dass Backhaus die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko verwehrt wurde. 1968 war auch das Jahr, in dem Backhaus seine letzte Oberligasaison spielte. Lok Stendal verabschiedete sich mit seinem fünften Abstieg endgültig aus der höchsten DDR-Fußballklasse, doch Backhaus blieb seiner Mannschaft auch in der Zweitklassigkeit treu und blieb noch bis 1975 aktiv. Als Oberligaspieler wurde er 140 Mal aufgeboten und schoss dabei 63 Tore. Hinter Kurt Weißenfels ist er damit zweitbester Oberliga-Torschütze der Stendaler.
Nach dem Ende seiner Fußballkarriere erwarb Backhaus das Diplom als Ingenieur und arbeitete bei der Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bahn AG.
Laufbahn im Überblick 1961 - 1968 140 Oberligaspiele, 63 Tore 1963 - 1966 3 A-Länderspiele, 2 Tore 1967 2 Olympiaauswahlspiele, 1 Tore 5 Nachwuchsauswahl-Spiele, 2 Tore 1 Juniorenauswahl-Spiel Weblinks
Torschützenkönige der DDR-Oberliga (Liste)1949/50: Heinz Satrapa | 1950/51: Johannes Schöne | 1951/52: Rudolf Krause / Kurt Weißenfels | 1952/53: Harry Arlt | 1953/54: Heinz Satrapa / Siegfried Vollrath | 1954/55: Willy Tröger | 1956: Ernst Lindner | 1957: Heinz Kaulmann | 1958: Helmut Müller | 1959: Bernd Bauchspieß | 1960: Bernd Bauchspieß | 1961/62: Arthur Bialas | 1962/63: Peter Ducke | 1963/64: Gerd Backhaus | 1964/65: Bernd Bauchspieß | 1965/66: Henning Frenzel | 1966/67: Hartmut Rentzsch | 1967/68: Gerd Kostmann | 1968/69: Gerd Kostmann | 1969/70: Otto Skrowny | 1970/71: Hans-Jürgen Kreische | 1971/72: Hans-Jürgen Kreische | 1972/73: Hans-Jürgen Kreische | 1973/74: Hans-Bert Matoul | 1974/75: Manfred Vogel | 1975/76: Hans-Jürgen Kreische | 1976/77: Joachim Streich | 1977/78: Klaus Havenstein | 1978/79: Joachim Streich | 1979/80: Dieter Kühn | 1980/81: Joachim Streich | 1981/82: Rüdiger Schnuphase | 1982/83: Joachim Streich | 1983/84: Rainer Ernst | 1984/85: Rainer Ernst | 1985/86: Ralf Sträßer | 1986/87: Frank Pastor | 1987/88: Andreas Thom | 1988/89: Torsten Gütschow | 1989/90: Torsten Gütschow | 1990/91: Torsten Gütschow
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