Gerald Carr

Gerald Carr
Gerald Carr
Gerald Carr


Land (Behörde): USA (NASA)
Datum der Auswahl: 4. April 1966
(5. NASA-Gruppe)
Anzahl der Raumflüge: 1
Start erster Raumflug: 16. November 1973
Landung letzter Raumflug: 8. Februar 1974
Gesamtdauer: 84d 1h 15min
EVA-Einsätze: 3
EVA-Gesamtdauer: 15h 51min
Ausgeschieden: Juni 1977
Raumflüge

Gerald Paul Carr (* 22. August 1932 in Denver, Colorado) ist ein ehemaliger amerikanischer Astronaut.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gebürtig im US-Bundesstaat Colorado, wuchs Carr in Südkalifornien, in Santa Ana, auf. Dort besuchte er die Schule, war in der Schülervertretung aktiv, spielte Football und war ein engagierter Pfadfinder. Als er auf der High School war trat er in die Kriegsmarine ein und studierte später an der University of Southern California. Zunächst belegte er Mathematik als Hauptfach, stellte aber bald fest, dass ihm dies zu akademisch war. Er ließ sich zum Maschinenbauingenieur ausbilden, weil ihm Technik mehr lag. 1954 erhielt er sein Ingenieursdiplom und trat in die US-Marine (USMC) ein. Es folgte ein Offizierslehrgang in Virginia und eine Pilotenausbildung in Florida und Texas.

Im Anschluss an einen USMC-Einsatz studierte Carr Luftfahrttechnik: zunächst an der Naval Postgraduate School in Kalifornien (Bachelor 1961) und an der Princeton University in New Jersey (Master 1962).

Carr wurde dem Kampfgeschwader 122 (Navy-Bezeichnung VMF-122) zugeteilt, das 1957 als erste Einheit mit den neuen Jagdflugzeugen des Typs F-8 „Crusader“ ausgerüstet wurde. Aus dem Grund änderte das VMF-122 seinen Namen von den Candystripers in Crusaders. Carr wurde mit seiner Einheit auf der „USS Independence“ stationiert. Während der Kubakrise bezog der Flugzeugträger bis zum Dezember 1962 vor der Küste Floridas Stellung. Der nächste große Einsatz führte die Crusaders zur Marinebasis Atsugi in Japan. Bis zu seinem Wechsel zur NASA war Carr ab 1965 als Testdirektor am Marine Air Control Squadron 3 tätig.

NASA-Tätigkeit

William Pogue (oben) und Gerald Carr (unten) während der Skylab-4-Mission

Carr kam mit der fünften Astronautengruppe im Jahr 1966 zur US-Raumfahrtbehörde. Zusammen mit 18 anderen Kandidaten wurde er im April der Öffentlichkeit vorgestellt. Zunächst gehörte er den Unterstützungsmannschaften von Apollo 8 (1968) und Apollo 12 (1969) an. Außerdem war er an der Entwicklung des Mondautos beteiligt, das bei den letzten drei Apollo-Flügen 1971/72 zum Einsatz kam.

Am 19. Januar 1972 gab die NASA die Besatzungen für die drei Flüge zur Raumstation Skylab bekannt. Carr wurde dabei als Kommandant der dritten Besatzung (Skylab 4) nominiert. Bemerkenswert dabei war, dass Carr schon bei seinem ersten Flug ein Kommando übertragen wurde. Das war das letzte Mal 1966 mit Neil Armstrong geschehen.

Zusammen mit Pilot Bill Pogue und Edward Gibson, der offiziell die wissenschaftliche Nutzlast betreute, bildete Carr die letzte Besatzung der ersten amerikanischen Raumstation. Die drei Astronauten begannen im November 1973 ihre Mission, die drei Monate dauerte. Eine der Hauptaufgaben war die Beobachtung des neuentdeckten Kometen Kohoutek. Daneben standen die Sonnenforschung, Raumfahrtmedizin und Erderkundung auf dem dicht gepackten Arbeitsprogramm. Von den vier Außenbordarbeiten war Carr an drei beteiligt: Ende Dezember verließ er zunächst mit Pogue und vier Tage später mit Gibson die Station. Nur fünf Tage vor der Landung stieg er noch einmal für fünfeinhalb Stunden mit Gibson aus. Als Carr und seine zwei Kameraden Anfang Februar 1974 zur Erde zurückkehrten, hatten sie mit 84 Tagen einen neuen Langzeitrekord aufgestellt, der erst 1978 von der Besatzung von Saljut 6 gebrochen wurde.

Siehe auch

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