Georg Ludwig (Leuchtenberg)

Georg Ludwig (Leuchtenberg)

Georg Ludwig (* 27. Juli 1563; † 20. März 1613 in Wien) war Landgraf von Leuchtenberg von 1567 bis 1613.

Georg Ludwig studierte in Ingolstadt. Dank seiner herausragenden Leistungen musste er bereits mit 17 Jahren für Herzog Wilhelm V., der sein Vormund war, Aufträge in Prag und Speyer wahrnehmen. Im Jahr 1586 übernahm Georg Ludwig die Regierung in Pfreimd und heiratete Marie Salome von Baden, die Schwester Jakobes von Baden. Georg Ludwig geleitete Jakobe bei ihrer Heirat mit Johann Wilhelm nach Jülich, das Paar übernahm die Patenschaft für Wilhelm, den Sohn Georg Ludwigs.

Auch war Georg Ludwig 1587 an der polnischen Königswahl von Sigismund III. beteiligt. Da er in seinen Ländereien von kurpfälzischen, also protestantischen Ländern umgeben war, kennzeichnete er die Grenze mit Steinen, die heute teilweise noch zu sehen sind. Er war erbitterter Verfechter der Gegenreformation. Alle Protestanten, die am Glauben festhielten, verwies er des Landes. Als Rat des Bayernherzogs Wilhelm V. und Obermarschall des Würzburger Bischofs Julius Echter von Mespelbrunn führte er dem König von Polen seine Frau zu. 1594 wurde er auf dem Regensburger Reichstag zum Präsidenten des Reichshofrates gewählt.

Nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Salome 1600 heiratete er im selben Jahr Elisabeth von Manderscheid-Gerolstein. Sein Sohn Wilhelm heiratete 1604 Erika von Manderscheid. Georg Ludwig unternahm als Gesandter eine Reise nach London, und in Deutschland Reisen zu mehreren Fürstenhöfen, die mit der Türkensteuer säumig waren.

Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete er Anna Eusebia von Lobkowitz und erhielt kurz darauf von Kaiser Matthias I. den Orden vom Goldenen Vlies. Zunächst wohnhaft in Prag, siedelte er Anfang 1613 nach Wien über, wo er im April 1613 und seine Frau an Typhus starben. Er wurde nach Pfreimd überführt und im dortigen Franziskanerkloster neben seiner Frau bestattet.

Er gilt als Merkur der Fürsten.

Bei seinen Gebietsansprüchen hatte er weniger Glück. 1580 hatte er sich vergeblich um Erbansprüche gegenüber der Markgrafschaft Baden bemüht. Für 40.000 Gulden hatte er 1600 endgültig auf die Herrschaft Pleystein verzichtet. Trotzdem hatte die Landgrafschaft bei seinem Tod eine Schuldenlast von 200.000 Gulden aufgrund der Tribute an Kaiser und Fürsten.


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