Georg III. Schenk von Limpurg

Georg III. Schenk von Limpurg
Georg Schenk von Limpurg, Kupferstich von Johann Salver
Die Bistumspatrone Heinrich II. und Kunigunde mit dem Bamberger Dom und dem Wappen des Fürstbischofs Georg III. Schenk von Limpurg, aus dem gedruckten Bamberger Missale von 1507, Staatsbibliothek Bamberg

Georg III. Schenk von Limpurg († 31. Mai 1522 auf Burg Altenburg) war von 1505 bis zu seinem Tode 1522 Fürstbischof des Hochstiftes Bamberg.

Georg III. Schenk von Limpurg im Familienkontext

Georg III. Schenk von Limpurg stammt aus der schwäbisch-fränkischen Adelsfamilie der Schenk von Limpurg. Der namensgebende Burg Limpurg gehört heute zur Stadt Schwäbisch Hall im Regierungsbezirk Stuttgart. Der Adelstitel des Schenken ist als ursprüngliches Hofamt in den Namen integriert worden. Namensvarianten finden sich auch als "Erbschenk" oder „Limburg“.

Biografische Daten

Zur Zeit der Ernennung von Georg III. Schenk von Limpurg zum Fürstbischof war Julius II. Papst und Maximilian I. Kaiser.

Der Name dieses 39. Bischofs ist verbunden mit der Bamberger Halsgerichtsordnung (Constitutio Criminalis Bambergensis), die prägend für die weitere deutsche Rechtsentwicklung war. Sein Hofmeister Johann von Schwarzenberg war von ihm mit der Verfassung des Rechtswerkes beauftragt. Sie wurde 1507 von Hans Pfeil herausgegeben. Sie enthält humanistisches Gedankengut italienischer Rechtsschulen. Sie gab der kirchlichen und staatlichen Gerichtsbarkeit verbindliche Regeln vor, wie die peinliche Befragung (= Folter) der Angeklagten durchgeführt werden sollte. Da es dadurch möglich wurde, auch die Willkür der Gerichtsorgane zu bestrafen, war die Halsgerichtsordnung ein wesentlicher Fortschritt eines weiterhin die Folter tolerierenden Prozessrechts.

Georg III. Schenk von Limpurg war außerdem vertrauter Ratgeber des Kaisers Maximilian I., besonders 1518 auf dem Reichstag zu Augsburg, korrespondierte mit berühmten Gelehrten und selbst mit Martin Luther und verbot die Bekanntmachung der päpstlichen Bulle gegen Letzteren.

Sein Grabdenkmal wurde gefertigt von Loy Hering.

Im Schauspiel Götz von Berlichingen von Johann Wolfgang von Goethe ist er die zeitgenössische Figur des Bischof von Bamberg.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Georg II. Marschall von Ebnet Fürstbischof von Bamberg
1505–1522
Weigand von Redwitz

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