Georg I. (Pommern)

Georg I. (Pommern)
Georg I. von Pommern

Georg I. (* 11. April 1493; † in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai 1531 in Stettin) war ein Herzog von Pommern aus dem Greifenhaus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg war der älteste Sohn von Herzog Bogislaw X. von Pommern und dessen zweiter Frau Anna, einer Tochter König Kasimirs IV. von Polen. Seinen Namen erhielt er von seinem Onkel und Taufpaten, Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen, der die jüngere Schwester von Georgs Mutter geheiratet hatte. Als Kind hielt sich Georg auch eine Zeit lang bei seinem Namenspatron in Sachsen auf, der ihm Zeit seines Lebens freundschaftlich verbunden blieb.

Georg führte im Wesentlichen die Politik seines Vaters fort. Er setzte sich energisch für die Beschränkung der Macht der Städte und des Adels ein. Dabei verfolgte er in der Politik eine Abgrenzung von der brandenburgischen Lehnshoheit. Nachdem er gemeinsam mit seinem Bruder Barnim IX. die Regierung übernommen hatte, zeigte sich bei ihm zwar ein Interesse für die Bestrebungen der Reformation, dennoch blieb er persönlich weiter dem alten katholischen Glauben zugewandt. Georg wurde durch seinen Vater bereits früh an die Politik herangeführt. So war er 1520 bereits am Hofe Kaiser Karls V. tätig und beteiligte sich an den Reichstagen in Worms 1521 und 1523 in Nürnberg.

1524 drohte eine militärische Auseinandersetzung mit Brandenburg, so dass Georg ein Bündnis mit König Sigismund I. von Polen einging, welches gegen Brandenburg, Albrecht von Preußen und gegen die Anhänger der Reformation gerichtet war. Trotzdem schaffte er es nicht, die reformatorischen Bestrebungen in seinem Land zu unterdrücken, er konnte sie letztlich nur in gemäßigte Bahnen lenken.

Nach dem Reichstag zu Speyer 1526 versuchte er sich an Brandenburg anzunähern, durch die brandenburgischen Ansprüche und die Verweigerung der pommerschen Landstände zogen sich die dazu durchgeführten Verhandlungen jedoch bis 1529 hin. Zwischenzeitlich drohten erneut militärische Auseinandersetzungen. Aber am 26. August 1529 war durch Vermittlung der Braunschweiger Herzöge Erich I. von Calenberg und Heinrich d. J. von Wolfenbüttel mit dem Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg ein Kompromiss, der Vertrag von Grimnitz, erzielt worden. Georg heiratete Joachims Tochter Margareta von Brandenburg und erhielt zugleich die brandenburgische Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit. Daraufhin wurden Georg und Barnim IX. am 26. Juli 1530 von Karl V. auf dem Reichstag zu Augsburg mit Pommern belehnt.

Innenpolitisch kam es nach dem Grimnitzer Vertrag zum Streit mit Barnim IX., der auf eine Teilung der Herrschaft drängte. Auch ein Großteil der Landstände forderte diese, da sie einmal fürchteten, Georg würde durch den Rückhalt Brandenburgs nun entschieden gegen die Reformationsbestrebungen vorgehen, und zum anderen hofften, bei Barnim insgesamt größeren Einfluss auf die Staatsgeschäfte zu bekommen. Georgs Tod änderte jedoch die politische Lage, zumal sein Sohn Philipp I. für die Reformation gewonnen werden konnte. Die Landesteilung in Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin wurde jedoch trotzdem vollzogen.

Ehen und Nachkommen

Georg I. war zweimal verheiratet. In erster Ehe heiratete er Amalia (* 1490; † 1525), Tochter von Kurfürst Philipp von der Pfalz und Margarete von Bayern. Sie hatten folgende Kinder:

In zweiter Ehe heiratete Georg I. Margareta von Brandenburg (* 1511; † 1577), Tochter von Kurfürst Joachim von Brandenburg und Elisabeth von Dänemark. Sie hatten eine Tochter:

  • Georgia (* 1531; † 1574) ∞ Stanislaus Latalski Graf von Labischin

Vorfahren

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wartislaw IX. von Pommern-Wolgast (1400–1457)
 
 
 
 
 
 
 
Erich II. von Pommern (1425–1474)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sophia von Sachsen-Lauenburg
 
 
 
 
 
 
 
Bogislaw X. von Pommern (1454-1523)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bogislaw IX. von Pommern-Stolp (1407–1446)
 
 
 
 
 
 
 
Sophia von Pommern-Stolp
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria von Masowien
 
 
 
 
 
 
 
Georg I. von Pommern (1493–1531)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Władysław II. Jagiełło (1348–1434)
 
 
 
 
 
 
 
Kasimir IV. Jagiełło (1427–1492)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sophie Holszańska (1405–1461)
 
 
 
 
 
 
 
Anna Jagiellonica (1476–1503)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht II. von Habsburg (1397–1439)
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth von Habsburg (1437–1505)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth von Luxemburg (1409–1442)
 
 
 
 
 
 

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Brautfahrt (Lübsche Sage) – Quellen und Volltexte

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