Georg Friedrich der Ältere (Brandenburg-Ansbach)

Georg Friedrich der Ältere (Brandenburg-Ansbach)
Markgraf Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach
Markgraf Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach, Kupferstich 1682
Prinzessin Sofie von Braunschweig-Lüneburg

Georg Friedrich I. „der Ältere“ (* 5. April 1539 in Ansbach; † 25. April 1603 ebenda) war Markgraf der beiden Fürstentümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach von 1543 bis 1603 sowie Administrator des Herzogtums Preußen von 1577 bis 1603 sowie Herzog von Jägerndorf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft und Familie

Georg Friedrich wurde als einziger Sohn des Ansbacher Markgrafen Georg von Ansbach und seiner dritten Frau Aemilia von Sachsen (1516–1591), Tochter Heinrichs des Frommen, geboren. [1]

Georg Friedrich heiratete 1558 in erster Ehe Elisabeth von Brandenburg-Küstrin (1540–1578), die 1578 auf einer Fahrt nach Ostpreußen starb. Ein Jahr später vermählte er sich mit Sophie von Braunschweig-Lüneburg (1563–1639), Tochter Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg. Georg Friedrich hatte selbst keine männlichen Nachkommen, daher regelte er sein Erbe im Geraer Hausvertrag.

Übernahme eines umfangreichen Erbes

Nach dem frühen Tod des Vaters 1543 übernahm die Mutter seine Erziehung. Georg Friedrich regierte ab 1556 und wurde auch mit den schlesischen Besitzungen des Vaters, dem Herzogtum Jägerndorf und den Herrschaften Beuthen und Oderberg) belehnt.

1557 erbte er nach dem Tod von Albrecht Alcibiades auch das Markgraftum Kulmbach. Nachdem der letzte fränkische Hohenzoller in Preußen, Albrecht Friedrich, zunehmend in Depressionen verfiel, übernahm Georg Friedrich 1577 als dessen nächster Verwandter die Vormundschaft über ihn, obwohl die preußischen Stände dagegen protestierten. 1578 wurde er vom Polenkönig Stephan Báthory, dem damaligen Oberlehnsherrn über Preußen, mit dem Herzogtum belehnt.

Verwaltungsgeschick

Offenbar bewies Georg Friedrich ein außergewöhnliches Talent für Verwaltungsorganisation und für die Hebung und Ordnung des Finanzwesens. In seiner Heimat Franken hat er die Verwaltung grundlegend umgestaltet. So konnte er das nach dem Bundesständischen Krieg verwüstete Kulmbacher Land zu neuer Blüte führen und das Militärwesen und die Finanzen grundlegend verbessern. Der Protestantischen Kirche des Landes gab er eine Konsistorialverfassung.

Preußen führte er nach ähnlichem Muster und konnte, gestützt auf ein gutes Einvernehmen mit Stephan Báthory, die Herrschaft über das Land wieder befestigen und Recht und Ordnung verbessern. Zahlreiche fränkische Beamte wurden nach Preußen geschickt, die Verwaltung, Finanzwesen und Steuern nach fränkischem Vorbild umgestalteten.

Vermächtnis

Nachdem Georg Friedrich 1603 ohne männliche Nachkommen starb, erlosch mit ihm der Ansbach-Jägerndorfer Zweig der Linie der fränkischen Hohenzollern. Die Nachfolge in seinen Fürstentümern hatte er bereits 1598 im Geraer Hausvertrag geregelt.

Er wurde im Kloster Heilsbronn, der Grablege der fränkischen Hohenzollern, bestattet.

Die von ihm gegründete Schola Culmbachiana in Kulmbach wurde später nach ihm „Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium“ benannt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. vergleiche auch Stammliste der Hohenzollern

Weblinks



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