Georg Friedrich Prinz von Preußen

Georg Friedrich Prinz von Preußen
Georg Friedrich Prinz von Preußen (2007)

Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen (* 10. Juni 1976 in Bremen) ist ein deutscher Betriebswirt und seit 1994 das Oberhaupt des Hauses Hohenzollern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Friedrich ist der Sohn von Louis Ferdinand jun. (1944–1977) und Donata Gräfin zu Castell-Rüdenhausen (* 1950) sowie Ururenkel des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II. (1859–1941; reg. 1888–1918). Er hat eine jüngere Schwester, Cornelie-Cécile Prinzessin von Preußen (* 1978).

Kurz nach seinem ersten Geburtstag starb sein Vater an den Folgen eines Unfalls, den er während einer Bundeswehrübung als Offizier der Reserve erlitten hatte.

Georg Friedrich verbrachte seine Kindheit und Jugend mit seiner Schwester am Wohnsitz der Eltern in Fischerhude bei Bremen. Er besuchte Gymnasien in Bremen und nach Wohnungswechsel in Oldenburg. Auf dem Glenalmond College bei Aberdeen in Schottland legte er das Abitur ab. Nach seiner zweijährigen Militärzeit in Mittenwald bei den Gebirgsjägern studierte Georg Friedrich Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg in Sachsen. Heute lebt er in Berlin und absolviert in Frankfurt (Oder) einen Masterstudiengang.

Nach dem Tod seines Großvaters Louis Ferdinand sen. am 25. September 1994 wurde er analog zu den Bestimmungen des früheren Hausgesetzes Chef des Hauses Hohenzollern und damit für Monarchisten der Anwärter auf einen möglichen preußischen und deutschen Thron. Er selbst sagt, dass er eine politische Rolle weder habe noch anstrebe.[1]

Georg Friedrich arbeitet als Unternehmens- und Existenzgründungsberater mit Wissenschaftlern an der Verwertung von Hochschulinnovationen. Er wurde im Mai 2011 zum Major der Reserve befördert.[2]

Familie

Georg Friedrich von Preußen heiratete am 25. August 2011 Sophie Prinzessin von Isenburg (* 7. März 1978) standesamtlich im Potsdamer Rathaus, am 27. August 2011 fand die kirchliche Trauung im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes in der Friedenskirche zu Potsdam statt.

Amt und Würden

Georg Friedrich ist Vorstandsvorsitzender der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung[3] und Ehrenvorstand des Verbandes der Deutsch-Amerikanischen Clubs[4] und seit Juni 2005 auch Vorsitzender des Berliner Kuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz[5].

Er setzt sich ein für die Wiederherstellung des Berliner Hohenzollernmuseums, das sich in dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schloss Monbijou befand und im östlichen Flügel des Schlosses Charlottenburg (Knobelsdorff-Flügel) seine neue Heimstätte finden soll.

Anrede

Mit Art. 109 Abs. 3 WRV (Weimarer Verfassung) von 1919 wurden die „öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes“ aufgehoben. „Adelsbezeichnungen gelten nur als Teil des Namens und dürfen nicht mehr verliehen werden“. Sein Name ist daher Georg Friedrich Prinz von Preußen. Die Protokollabteilung des Bundesministerium des Innern stellt in ihrem Ratgeber für Anschriften und Anreden dem geltenden Namensrecht entsprechend klar, dass Träger von Familiennamen mit ehemaligen Adelsbezeichnungen in Anrede und Anschrift mit dem vollständigen Namen genannt werden, hier also Herr/n Georg Friedrich Prinz von Preußen bzw. Herr/n Prinz von Preußen.[6] Das inoffizielle, aber traditionelle Anrede-Prädikat würde "Königliche Hoheit" (für Georg Friedrich als preußischen Prinzen) beziehungsweise "Kaiserliche und Königliche Hoheit" (als Prätendent des deutschen Kaiserthrons) lauten.

Vorfahren

Ahnentafel Georg Friedrich Prinz von Preußen
Ururgroßeltern

Kaiser
Wilhelm II. (Deutsches Reich)
(1859–1941)
∞ 1881
Prinzessin
Auguste Viktoria von Schleswig- Holstein- Sonderburg- Augustenburg
(1858–1921)

Großherzog
Friedrich III. von Mecklenburg- Schwerin
(1851–1897)
∞ 1879
Großfürstin
Anastasia Michailowna Romanowa
(1860–1922)

Großfürst
Wladimir Alexandrowitsch Romanow
(1847–1909)
∞ 1874
Herzogin
Marie zu Mecklenburg
(1854–1920)

Herzog
Alfred (Sachsen-Coburg und Gotha)
(1844–1900)
∞ 1874
Großfürstin
Maria Alexandrowna Romanowa
(1853–1920)

Fürst
Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen
(1830–1913)
∞ 1859
Prinzessin
Emma zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen
(1841–1926)

Graf
Willem von Bentinck und Waldeck-Limpurg
(1848–1912)
∞ 1877
Baroness
Maria van Heeckeren van Wassenaer
(1855–1912)

Graf
Otto zu Solms-Laubach
(1860–1904)
∞ 1898
Prinzessin
Emma zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen
(1870–1944)

Fürst
Karl zu Solms-Hohensolms- Lich
(1866–1920)
∞ 1894
Prinzessin
Emma zu Stolberg-Wernigerode
(1875–1956)

Urgroßeltern

Kronprinz
Wilhelm von Preußen
(1882–1951)
∞ 1905
Herzogin
Cecilie von Mecklenburg-Schwerin
(1886–1954)

Großfürst
Kyrill Wladimirowitsch Romanow
(1876–1938)
∞ 1905
Prinzessin
Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha (1876–1936)

Fürst
Casimir zu Castell-Rüdenhausen
(1861–1933)
∞ 1905
Gräfin
Mechtild von Bentinck
(1877–1940)

Graf
Georg zu Solms-Laubach
(1899–1969)
∞ 1924
Prinzessin
Johanna zu Solms-Hohensolms-Lich
(1905–1982)

Großeltern

Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994)
∞ 1937
Großfürstin
Kira Kirillowna Romanowa (1909–1967)

Siegfried Fürst zu Castell-Rüdenhausen (1916–2007)
∞ 1946
Irene Gräfin zu Solms-Laubach (1925–2006)

Eltern

Louis Ferdinand Prinz von Preußen (1944–1977)
∞ 1975
Donata Emma Gräfin zu Castell-Rüdenhausen (* 1950)

Georg Friedrich Prinz von Preußen (* 1976)

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. „Ich brauche kein Schloss“, Artikel des Cicero, Juni 2005
  2. Prinz von Preußen ist jetzt Reservemajor. In: Schwäbische Zeitung vom 31. Mai 2011
  3. Vgl. http://www.preussen.de/de/familie/prinzessin_kira_stiftung.html.
  4. Vgl. http://www.vdac.de/vdac/index.php?option=com_content&task=view&id=59&Itemid=117
  5. Vgl. http://www.denkmalschutz.de/gremien_stiftung.html
  6. Bundesministerium des Innern – Protokoll Inland der Bundesregierung (Hrsg.): Ratgeber für Anschriften und Anreden. (PDF) Berlin, in der Fassung Januar 2010. Abgerufen am 2. Mai 2011.

Weblinks

 Commons: Georg Friedrich Prinz von Preußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Louis Ferdinand sen. Chef des Hauses Hohenzollern
seit 1994

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