19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten

19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten
Der 19. Verfassungszusatz (Frauenwahlrecht) von 1920

Der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten wurde vom Kongress am 4. Juni 1919 vorgeschlagen und am 18. August 1920 zur Verfassung aufgenommen. Ausschlaggebend für die Aufnahme war die Ratifizierung des Staates Tennessee, der als 36. Staat unterschrieb. Der Außenminister Bainbridge Colby beglaubigte die Ratifizierung am 26. August 1920. Der Zusatz untersagt der Bundesregierung und den Staaten, einer Person aufgrund ihres Geschlechts den Zugang zu einer Wahl zu verbieten. Der Zusatz sollte besonders das Frauenwahlrecht erweitern.

Inhaltsverzeichnis

Englischer Wortlaut

The right of citizens of the United States to vote shall not be denied or abridged by the United States or by any State on account of sex.
Congress shall have power to enforce this article by appropriate legislation.

Deutsche Übersetzung

Das Wahlrecht der Bürger der Vereinigten Staaten darf von den Vereinigten Staaten oder einem Einzelstaat nicht auf Grund des Geschlechts versagt oder beschränkt werden.
Der Kongress ist befugt, diesen Zusatzartikel durch entsprechende Gesetze zur Durchführung zu bringen.

Geschichte

Der Zusatz kam durch die Arbeit vieler Frauenrechtler zustande. Eine Gruppe namens The Silent Sentinels hatte 1917 für 18 Monate vor dem Weißen Haus protestiert, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Am 9. Januar 1918 gab Präsident Woodrow Wilson seine Unterstützung für den Verfassungszusatz bekannt. Am nächsten Tag verabschiedete das Repräsentantenhaus mit Mühe den Zusatz, der Senat weigerte sich bis Oktober jedoch, über das Thema auch nur zu diskutieren. Als der Senat dann darüber abstimmte, wurde der Zusatz mit zwei Stimmen Mehrheit abgelehnt.

Daraufhin rief die National Woman's Party dazu auf, bei der Wahl im Herbst des Jahres 1918 die Senatoren nicht wieder zu wählen, die gegen das Frauenwahlrecht waren. Nach der Wahl waren die meisten Mitglieder des Kongresses für das Frauenwahlrecht. Am 21. Mai 1919 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus den Zusatz mit 340 zu 89 Stimmen, zwei Wochen später der Senat mit 56 zu 25 Stimmen ebenfalls.

Am 27. Februar 1922 wurde der Zusatz angefochten. Der Antrag wurde vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten jedoch zurückgewiesen.

Siehe auch

Literatur

  • Canadian Review of American Studies 36, 1, 2006, ISSN 0007-7720 (Sonderausgabe zum 19. Verfassungszusatz).

Quellen


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