Geoffrey Miller

Geoffrey Miller

Geoffrey Miller (* 1965 in Cincinnati, Ohio) ist ein US-amerikanischer Psychologe und Evolutionsbiologe an der University of New Mexico.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sein Studium absolvierte er an der Columbia University und promovierte anschließend an der Stanford University in Kognitionspsychologie. Danach war er an verschiedenen Forschungseinrichtungen und Universitäten tätig, unter anderem am Max-Planck-Institut für psychologische Forschung in München, an den Universitäten von Sussex und Nottingham sowie am Centre for Economic Learning and Social Evolution am University College London. Derzeit ist er Assistant Professor an der University of New Mexico.

Miller lebt mit der Wissenschaftsjournalistin Rosalind Arden zusammen und hat eine Tochter.

„The mating mind“

In seinem Buch „The mating mind“ erklärt Miller die hohe Intelligenz und die kreativen Fähigkeiten des Menschen im Sinne der Evolutionären Psychologie als Folge der Sexuellen Selektion.

Das menschliche Gehirn sei in seiner Größe und mit seinen Leistungen für die Fähigkeiten, die der Mensch unter prähistorischen Bedingungen zum Überleben brauchte, deutlich überdimensioniert, also nicht allein durch die Natürliche Selektion erklärbar. Ebenso wie die überdimensionierten Schwanzfedern des Pfaus sei das überdimensionierte Gehirn des Menschen dadurch entstanden, dass weibliche Exemplare unserer Vorfahren diejenigen männlichen Exemplare bevorzugten, die durch Intelligenz und Kreativität gewissermaßen einen höheren Unterhaltungswert hatten.

Bezugnehmend auf Ronald Aylmer Fisher, der in seinem 1930 erschienenen Buch The Genetical Theory of Natural Selection die von Charles Darwin stammende, aber zunächst wenig rezipierte Idee der Sexuellen Selektion mathematisch untersucht hatte, geht Miller davon aus, dass es zu einem Selbstläuferprozess (runaway process) komme: Einerseits wird das überdurchschnittliche Gehirn des männlichen prähistorischen Menschen, der durch dieses eine höhere Zahl von Nachkommen hatte, nicht nur auf dessen männliche, sondern auch auf seine weiblichen Nachkommen übertragen; andererseits tragen nach einigen Generationen die meisten männlichen Menschen mit überdurchschnittlichem Gehirn gleichzeitig auch von ihrer Mutter ererbte Gene in sich, auf denen die sexuelle Präferenz für ebensolche Männer gespeichert ist, und die sie auch dann an ihre Töchter weitergeben können, wenn sie sich mit einem weiblichen Menschen gepaart haben, der noch nicht Träger dieses Gens war. So kommt es zu einer Ausbreitung beider Eigenschaften auf die gesamte Population.

Siehe auch: 37-%-Regel

Werke

  • Geoffrey Miller: The mating mind, how sexual choice shaped the evolution of human nature. Anchor, New York 2001, ISBN 978-0385495172 (in zahlreiche Sprachen übersetzt, deutsche Ausgabe: Die sexuelle Evolution, Partnerwahl und die Entstehung des Geistes, Heidelberg 2001, ISBN 3-8274-1097-5).
  • Geoffrey Miller: Extreme Prematurity: Practices, Bioethics and the Law. Cambridge University Press, 2006, ISBN 978-0521862219.
  • Glenn Geher (Editor), Geoffrey Miller (Editor): Mating Intelligence: Sex, Relationships, and the Mind's Reproductive System. Lawrence Erlbaum, 2007, ISBN 978-0805857498.
  • Geoffrey Miller: Spent. Sex, Evolution, and Consumer Behavior. Viking Adult, 2009, ISBN 978-0670020621.
  • Geoffrey Miller (Editor): Pediatric Bioethics. Cambridge University Press, 2010, ISBN 978-0521135948.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Geoffrey Miller — may refer to:* Geoffrey Miller (evolutionary psychologist) * Geoffrey D. Miller, controversial former general, former commander of Abu Ghraib Prison and the Guantanamo Bay detention camp. * Geoff Miller, English cricketeree also* Jeff Miller… …   Wikipedia

  • Geoffrey Miller —  Cette page d’homonymie répertorie différentes personnes partageant un même nom. Geoffrey D. Miller est un général américain. Geoffrey Miller est un psychologue, auteur de The Mating Mind. Catégorie : Homonymie de personnes …   Wikipédia en Français

  • Geoffrey Miller (evolutionary psychologist) — Geoffrey Miller (born 1965) is an American evolutionary psychologist; his work is in the tradition of Richard Dawkins, Daniel Dennett, and Steven Pinker. In Miller s view, evolution is driven not just by natural selection, for survival, but… …   Wikipedia

  • Geoffrey Miller (Psychologue) — Geoffrey Miller psychologue évolutionniste américain largement reconnu, dont les travaux sont dans la lignée de scientifique tels que Richard Dawkins, Daniel Dennett et Steven Pinker. Selon Miller, l évolution n est pas seulement guidée par la… …   Wikipédia en Français

  • Geoffrey miller (psychologue) — Geoffrey Miller psychologue évolutionniste américain largement reconnu, dont les travaux sont dans la lignée de scientifique tels que Richard Dawkins, Daniel Dennett et Steven Pinker. Selon Miller, l évolution n est pas seulement guidée par la… …   Wikipédia en Français

  • Geoffrey Miller (psychologue) — Demande de traduction Geoffrey Miller (psychologist) → …   Wikipédia en Français

  • Geoffrey D. Miller — (* 1949 in Gallipolis, Ohio) ist ein ehemaliger Major General der US Army. Er kommandierte 2002 die Joint Task Force Guantanamo und löste 2004 Brigadier General Janis Karpinski als Kommandeur des Abu Ghuraib Gefängnisses ab und übernahm …   Deutsch Wikipedia

  • Miller (Familienname) — Miller ist ein Familienname, der im englischsprachigen Raum selten auch als Vorname vorkommt. Herkunft und Bedeutung Miller ist die englische Variante des deutschen Familiennamens „Müller“ oder „Müllner“ und eine häufige regionale (bayrischer und …   Deutsch Wikipedia

  • Geoffrey D. Miller — Infobox Military Person name=Geoffrey D. Miller born= birth year and age|1949 died= caption=MG Geoffrey D. Miller former Commander JTF Guantanamo nickname= placeofbirth= Gallipolis, Ohio placeofdeath= allegiance= United States of America branch=… …   Wikipedia

  • Miller v Jackson — Court Court of Appeal Citation(s) [1977] QB 966, [1977] 3 WLR 20, [1977] 3 All ER 338 Keywords …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”