Genoveva Brenner

Genoveva Brenner
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Genovefa Weber, geb. Brenner, auch Genoveva Brenner oder Genovefa von Weber (* 2. Januar 1764 in Oberdorf im Allgäu; † 13. März 1798 in Salzburg), war eine Opernsängerin und Schauspielerin. Sie war außerdem die Mutter des Komponisten Carl Maria von Weber und eine Tante von Constanze Mozart.

Leben

Genovefa Weber, geb. Brenner

Genovefa Brenner wurde am 2. Januar 1764 in Oberdorf (heute Stadt Marktoberdorf) im Allgäu römisch-katholisch getauft. Das Schloss in Oberdorf war zu dieser Zeit Sommersitz des Fürstbischofs von Augsburg (siehe: Clemens Wenzeslaus von Sachsen). Ihr Vater war der fürstbischöfliche Hofschreiner Marx (=Markus) Brenner (getauft 26. März 1732 in Osterried b. Oberdorf; † 1. August 1793 in Oberdorf), ihre Mutter Maria Victoria Hindelang (getauft 22. März 1733 in Oberdorf; † 26. September 1773 in Oberdorf). Sie war das vierte Kind der Familie.

Im Alter von 21 Jahren, am 20. August 1785, wurde Genovefa Brenner in der Wiener Schottenkirche kirchlich getraut mit dem 52-jährigen Franz Anton Weber (* um 1734 in Zell im Wiesental; † am 16. April 1812 in Mannheim). Es war Webers zweite Ehe, aus der ersten waren bereits 5 Kinder hervorgegangen. Aus der Ehe mit Genovefa Brenner gingen drei weitere Kinder hervor, von denen die beiden jüngeren bereits im frühesten Kindesalter verstarben.

Franz Anton Weber war zunächst Offizier und Beamter im Dienste des Herzogtums Holstein gewesen, ab 1778 Musikdirektor des Lübecker Theaters und später Kapellmeister am fürstbischöflichen Hof in Eutin. Er soll (später?) auch Freimaurer gewesen sein.

Sein (zu diesem Zeitpunkt bereits verstorbener) Bruder Fridolin Weber (d.Ä.) war der Vater von Mozarts Frau Constanze. Genovefa Brenner wurde durch diese Heirat also eine Tante von Constanze Mozart.

Franz Anton Weber hatte Genovefa Brenner bei einem Besuch seiner Söhne aus erster Ehe, Fridolin (d.J.) und Edmund, die damals in Wien von Joseph Haydn unterrichtet wurden, im Sommer 1783 kennengelernt. Sie wohnten nämlich zur Miete im Haus von Marx Brenner, der dort als Schreiner tätig war. Genovefa trat zu dieser Zeit als begabte Sängerin in Wien auf.

Trauzeugen waren der Hofschauspieler Joseph Lange und Vincenzo Righini. Righini, der 1779 bis 1788 als Kapellmeister und Gesangslehrer in Wien angestellt war und von der Hoftheaterdirektion auch mit der musikalischen Erziehung der jungen Mitglieder des Hoftheaters beauftragt, übertrug diese Aufgabe an Genovefa Weber (zusammen mit Josepha Weber sowie an die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis).

Das frisch verheiratete Paar zog, zusammen mit den beiden Söhnen aus erster Ehe, Ende des Sommers nach Eutin.

Am 18. November 1786 wurde in Eutin der erste Sohn Genovefas, der später berühmte Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber geboren. Das Leben seines Vaters und seiner Mutter sollte Carl Maria später stark in seiner Musik beeinflussen. Auch er reiste später berufsbedingt als Komponist sehr viel umher.

Bald nach der Geburt von Carl Maria zog Genovefa Weber 1787 mit ihrem Mann nach Hamburg, wo er eine Wandertheater-Kompagnie gründete und deren Theatervorsteher war.

Genovefa zieht ihren Sohn Carl Maria in dieser Wandertheater-Umgebung auf. Bereits im Alter von nicht einmal ganz 5 Jahren stand er zum ersten mal auf der Bühne. Die Familie ist mit den Kindern ständig unterwegs, gastiert u. a. 1789 in Kassel (August 1789 Geburt des zweiten Kindes dieser Ehe, Georg Friedrich Carl), dann in Meiningen († Georg Friedrich Carl am 20. September 1789), von 1791 bis 1794 in Nürnberg, Erlangen, Ansbach und Bayreuth, 1794 in Hildburghausen (Geburt des dritten Kindes der Ehe, Maria Adelheid Antonia am 14. Juni 1797; † 29. Dezember 1798 in München), Rudolstadt und Weimar.

Genovefa Weber, geb. Brenner

Während des Aufenthaltes in Hildburghausen erkrankt Genovefa Weber schwer, die Familie ist am Weiterziehen gehindert. Laut seiner Autobiographischen Skizze erhielt Carl Maria während dieses Aufenthalts ab 1796 seinen ersten regelmäßigen musikalischen Unterricht vom Oboisten Johann Peter Heuschkel (1773-1853), der ihn im Klavierspiel unterrichtete.

In Weimar gastierte Genovefa Weber um 1794 als vertraglich gebundene Sängerin mehrfach in verschiedenen Rollen an Goethes Theater auf.

In einem Brief an Johann Wolfgang von Goethe vom 5. September 1794 aus Rudolstadt ersucht Franz Anton von Weber Goethe um die vorzeitige Entlassung seiner Frau aus ihrem Vertrag. Während ihrer Anstellung dort seien so unendlich viel Unordnungen und Sachen vorgegangen, die nicht wohl verstatten, uns länger dabey aufzuhalten. (Quelle: Regestnummer: 1/1046)[1]). Goethe entspricht dem Gesuch in seinem Antwortbrief vom 23. September 1794.

Ende 1797 Salzburg zieht die Familie Weber nach Salzburg, wo ihr Mann für kurze Zeit eine Anstellung als Kapellmeister und Schauspieldirektor bekam. In Salzburg erwarb Carl Maria 1798 bei Michael Haydn erste Grundkenntnisse in der Satztechnik des Kontrapunkts.

Grab von Genovefa Weber, geb. Brenner, auf dem Sebastiansfriedhof in Salzburg (Daten: linke Grabplatte, unten)

Genovefa Weber hat das erste Werk ihres Sohnes, eine Reihe von Fughetten für Piano, die er im Alter von 13 Jahren schrieb, nicht mehr erlebt. Sie starb im Alter von nur 34 Jahren am 13. März 1798 in Salzburg an Tuberkulose (wie später auch ihr Sohn). Ihre Gedenkstätte befindet sich dort auf dem Friedhof von St. Sebastian im (von Johann Evangelist Engl errichteten) künstlichen "Familiengrab" der Mozarts, zusammen mit Constanze von Nissen. Leopold Mozart ist dort nicht begraben, er fand seine Ruhestätte in der allgemeinen Gruft des Friedhofs.

In Marktoberdorf ist der Genoveva-Brenner-Weg nach ihr benannt.

Literatur

  • Andrea Zinnecker: Von der Kirchensängerin zur Komponistenmutter. Vortrag zum 200. Todestag von Genovefa Brenner, in: Marktoberdorfer Heimatblätter, 1998, S. 5-13
  • Ernst Rocholl: Die unruhigen Jahre der Familie von Weber. Lebensstationen von Genovefa von Weber, geb. Brenner, und ihrem Sohn Carl Maria von Weber, in: Marktoberdorfer Heimatblätter, 1998, S. 35-69
  • Ernst Rocholl (Zusammenstellung): Carl Maria von Weber und seine Mutter Genovefa von Weber, geb. Brenner. Lebensstationen (Dokumentation zur Ausstellung aus Anlass des 200. Todesjahres 1998 der Mutter Webers in Marktoberdorf, 1998), Marktoberdorf: Ostallgäuer Buch- u. Offsetdruckerei, 1999
  • Catarina Carsten: Man sagt, sie habe Stimme. Das abenteuerliche Leben der Genoveva Brenner - Zum 200. Todestag der Künstlerin am 13. März, in: Salzburger Nachrichten, Salzburg, Samstag, 7. März 1998, S. IV
  • Martin Dömling: Genoveva Brenner, die Mutter des Freischütz-Komponisten, in: Marktoberdorfer Geschichtsbuch, Kempten 1992, S. 216-219
  • Karl Maria Pisarowitz: Genoveva von Weber-Brenner, in: Götz Frhr. von Pölnitz (Hrsg.): Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben, Bd. 6, München: Hueber, 1958, S. 422-445
  • Friedrich Hefele: Die Vorfahren Karl Maria von Webers: neue Studien zu seinem 100. Todestag. Festschrift Carl M. von Weber, (Heimatblätter "Vom Bodensee zum Main"; 30), Karlsruhe: Müller, 1926
  • S. Geiser: Goethe und die Mutter Carl Maria von Webers. Erstveröffentlichung eines Theatervertrags zwischen dem Weimarischen Theater und Genovefa von Weber (1794), nach der Handschrift Goethes, in: Schweizerische Musikzeitung, 97, 1957, S. 177-180 (enthält auch eine Liste ihrer dortigen Rollen)
  • Bama Lutes Deal: The Origin and Performance History of Carl Maria von Weber's Das Waldmädchen (1800), chapter 1: Carl Maria von Weber's musical influences, 1786–1800, Diss. Florida State Univ., College of Music, 2005, p. 9-23; als elektronische Ressource hier: [2]

Weblinks


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