General Atomics

General Atomics

General Atomics (GA) ist ein US-amerikanisches Hochtechnologie-Unternehmen vor allem in den Bereichen Kernenergie und Militärtechnik. Das Hauptquartier ist in San Diego. Zurzeit (2008) hat das Unternehmen etwa 5000 Beschäftigte.

Niederlassungen sind zurzeit (2008) in Berlin, Dresden, Moskau, Tokio, Adelaide, Washington D.C., Denver, Los Alamos, Oklahoma City, Tupelo, Ogden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Firma wurde am 18. Juli 1955 als Kernenergie-Sparte von General Dynamics gegründet. Erster Präsident und Initiator der Gründung war Frederic de Hoffmann. 1967 wurden sie an Gulf Oil verkauft und in „Gulf General Atomic“ umbenannt. 1973 bis 1982 war Shell an der Firma beteiligt, die während dieser Zeit „General Atomic Company“ hieß. Ab 1982 hießen sie „GA Technologies Inc.“ 1984 wurde die Mutterfirma Gulf von Chevron übernommen. 1986 übernahmen die Brüder Linden Blue (* 1936) und James Neal Blue (* 1935) aus Denver für 60 Millionen U.S. Dollar die Firma, die von da an General Atomics hieß. Chairman und CEO von GA ist James Neal Blue.

Da das Unternehmen in Privatbesitz ist, braucht es keine Umsatzzahlen zu veröffentlichen und tut dies auch nicht. Einen Großteil des Umsatzes machen aber die Predator-Drohnen (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) aus. 2005 gab das Verteidigungsministerium bekannt, das rund 5,7 Milliarden Dollar über 5 Jahre in 144 Predator investiert werden[1]. Im selben Jahr erhielt die Predator von der US-Airforce Einsatzfähigkeits-Status (Initial Operating Capability). James Neal Blue gab den Umsatzanteil der Predator-Drohne 2005[2] mit rund einem Drittel an.

Da die Firma stark von Kontrakten des Verteidigungsministeriums abhängig ist, investiert sie viel in Lobbyarbeit in Washington D.C. 2006 gerieten sie in die Kritik, da sie einen überproportional großen Anteil am Reise-Sponsoring von US-Kongressabgeordneten hatten (von 2000 bis Mitte 2005 rund 660.000 U.S. Dollar, im Vergleich etwa zu Boeing mit offiziell 13000 Dollar)[3].

Die Firma begann mit Projekten zur Kernenergie und entwickelte in den 1950er Jahren den TRIGA-Kernreaktor. Damals waren sie auch für das Project Orion zuständig. Ab 2007 entwickeln sie Helium gekühlte Kernreaktoren (Gas Turbine Modular Helium Reactor, GT-MHR). Sie betreiben auch eines der größten Kernfusionsenergie-Programme in der Kernindustrie (Forschung an Tokamaks seit den 1960er Jahren, in den 2000er Jahren in der DIII-D National Fusion Facility) und befassen sich mit der Handhabung von radioaktiven Abfällen.

Produkte

Ihre Sparte General Atomics Aeronautical Systems stellt die Drohne „Predator“ her. Sie entwickeln auch das elektromagnetische Flugzeugträger-Katapult EMALS (Electromagnetic Aircraft Launch System). Weiter entwickeln sie Magnetschwebebahnen (Maglevs, Magnetically levitated systems and linear drives), Radarsysteme (Lynx Synthetic Aperture Radar) und Bergbautechnik, z.B. für Elektromotoren für Muldenkipper im Bergbau.

Organisationsstruktur

  • Advanced Technologies Group
    • Advanced Process Systems Division
    • Electromagnetic Systems Division
    • Systems Engineering Division
    • Nuclear Waste Management
  • Energy Group
    • Controlled Fusion
    • Power Reactors
    • Photonics
  • Nuclear Fuels Group

Zugehörige Unternehmen:

  • General Atomics Aeronautical Systems (GA-ASI)
    • Aircraft Systems Group
    • Reconnaissance Systems Group
  • General Atomics Electronic Systems (GA-ESI)
  • ConverDyn, für die Herstellung von Uranhexafluorid (UHF).
  • Cotter Corporation, ein 1956 gegründetes Bergbauunternehmen (ursprünglich Uranabbau in New Mexico), im Jahr 2000 erworben
  • Heathgate Resources Pty, Ltd., 1990 gegründet, Betreiber der Beverley Uran-Mine in Australien
  • Nuclear Fuels Corporation (NFC), 1991 gegründet.
  • Rio Grande Resources Corporation, managt die Bergbau-Aktivitäten (Uran u.a.) von GA, die sie 1991 von Chevron Resources übernahmen.
  • TRIGA International (Gemeinschaftsunternehmen mit der zu Areva gehörigen CERCA)
  • General Atomics Power Inverters
  • Spezialtechnik Dresden GmbH (STD), z.B. Rekultivierung von alten Braunkohle- und Uranerzabbaugebieten, vorgefertigte Betonteile, Munitions-Wiederaufarbeitung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. San Diego Union Tribune, März 2005
  2. Defense News, Mai 2005
  3. Center of Public Integrity zu den von GA gesponserten Reisen von Kongressabgeordneten 2006

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