Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch

Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch

Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch (Abkürzung: GGB) ist der Arbeitstitel für ein neues Gesangbuch der katholischen Bistümer Deutschlands, Österreichs und Südtirols. Es soll das 1975 erschienene Gotteslob ablösen. Es soll wieder Gotteslob heißen.

Inhaltsverzeichnis

Anstoß

  • Seit der Einführung des Gotteslobs 1975 hat sich im kirchlichen Leben viel geändert. Zum einen wurde Anfang der 1990er Jahre das Gotteslob selbst geringfügig überarbeitet, vor allem mit dem Ziel, dass sich beide Geschlechter sprachlich gleichberechtigt in den Liedtexten wiederfinden. Verschiedene Diözesen haben ihren Anhang zwischenzeitlich erweitert.
  • Sogenannte neue geistliche Lieder sind, obwohl viele Lieder aus der Entstehungszeit des Gotteslobes stammen, praktisch nicht im Gotteslob zu finden. In Gottesdiensten für Kinder und Jugendliche, und in neuerer Zeit auch im normalen Gemeindegottesdienst, wird dieses Liedgut mehr und mehr gebraucht.
  • Daneben gibt es eine Anzahl von Liedern, vor allem aus dem 19. Jahrhundert, die aus den alten Diözesangesangbüchern nicht ins Gotteslob übernommen wurden, die aber sehr beliebt sind und nach wie vor gern gesungen werden.
  • Die Ordinariumsgesänge (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei) im Gotteslob, die den Text der Liturgie wörtlich verwenden, sind bis auf einige Ausnahmen, weniger gut singbar und deshalb schlecht angenommen worden, weshalb fast ausschließlich Liedparaphrasen verwendet werden. Es ist der erklärte Wunsch, dass mehr singbare Ordinariumsgesänge mit dem wörtlichen Text vorkommen.
  • Daneben soll auch der Gebet- und Andachtsteil überarbeitet und an die inzwischen erschienenen Neuausgaben der liturgischen Bücher angepasst werden.

Arbeitsweise

Die Leitung des Projekts liegt bei einer Unterkommission der deutschen und der österreichischen Bischofskonferenz. Die Geschäftsführung liegt beim Deutschen Liturgischen Institut in Trier.

Es gibt verschiedene Arbeitsgruppen in den folgenden drei Bereichen:

  • Texte – Arbeitsgruppen zu:
    • Gebeten
    • Katechetische Texten
    • Bildern und Bildtexten

Struktur des GGB

0. Einführung in das GGB

A. Geistliche Impulse für das tägliche Leben (Gebete – Feiern im Umfeld der Familie)

B. Psalmen, Lieder, Gesänge (Psalmen – Messgesänge – Gesänge – Litaneien)

C. Gottesdienstliche Feiern (Feiern der Sakramente und Sakramentalien – Feiern im Rhythmus der Zeit)

Projektfortschritt/Zeitplan

Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch: Probepublikation 2007

Die Akzeptanzerhebung für das Gotteslob mit Fragebögen in zirka 15 % aller Pfarreien der betroffenen Bistümer ist abgeschlossen und ausgewertet.

Die Arbeitsgruppen haben im Mai 2004 die Arbeit aufgenommen.

Oktober 2005: Die konzeptionelle Arbeit für eine Probepublikation beginnt. Es wurde beschlossen, dass das GGB wie das Gotteslob in einen Stammteil und einen Diözesananhang aufgeteilt sein wird.

2006 wurde mit den Arbeiten zum dazugehörigen Orgelbuch begonnen. Es wurde festgelegt, dass das GGB wieder den Namen Gotteslob tragen soll.

Mit der Fertigstellung des Projekts ist nicht vor 2014 zu rechnen. Auf der FAQ-Seite zum GGB des Deutschen Liturgischen Instituts ist zu lesen, dass ein Zeitraum von 8-10 Jahren bis zur Veröffentlichung realistisch sein dürfte. Da die Arbeiten 2004 begonnen wurden, würde dies eine Veröffentlichung im Jahr 2012–2014 bedeuten.

Nach Informationen aus dem Arbeitskreis der Neubearbeitung des GGB wird die Neueditierung am ersten Adventssonntag 2014, dem ersten Sonntag des Kirchenjahres 2014/2015 stattfinden, im 40. Kirchenjahr nach der Einführung des Vorgängers.

Vom Ersten Advent 2007 bis Pfingsten 2008 wurde eine Probepublikation des neuen Gotteslobs in ausgewählten Gemeinden getestet. Dabei hatte jeder Diözesanbeauftragte die Gelegenheit, drei bis sechs Gemeinden seines Bistums zur Erprobung vorzuschlagen. Insgesamt 188 Gemeinden nahmen an dem Test teil.

Das Buch wird herausgegeben von den Diözesen in Deutschland, Österreich und Südtirol. Ob es auch für Liechtenstein und die deutschsprachigen Regionen der Schweiz, Frankreichs, Luxemburgs und Belgiens übernommen wird, ist noch nicht entschieden.[1]

Einzelnachweise

  1. http://www.liturgie.de/liturgie/index.php?link=ggbfaq#faq7 Deutsches liturgisches Institut, abgerufen am 26. Oktober 2011

Weblinks


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