Gehlberg

Gehlberg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Gehlberg
Gehlberg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gehlberg hervorgehoben
50.68138888888910.790555555556720
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Oberes Geratal
Höhe: 720 m ü. NN
Fläche: 20,44 km²
Einwohner:

652 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km²
Postleitzahl: 98559
Vorwahl: 036845
Kfz-Kennzeichen: IK
Gemeindeschlüssel: 16 0 70 017
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 41
98559 Gehlberg
Bürgermeister: Hans Lehrke (DRK GB)
Lage der Gemeinde Gehlberg im Ilm-Kreis
Alkersleben Altenfeld Angelroda Arnstadt Böhlen Bösleben-Wüllersleben Dornheim Elgersburg Elleben Elxleben Frankenhain Frauenwald Friedersdorf Gehlberg Gehren Geraberg Geschwenda Gillersdorf Gossel Gräfenroda Großbreitenbach Herschdorf Ichtershausen Ilmenau Ilmtal Kirchheim Langewiesen Liebenstein Martinroda Möhrenbach Neusiß Neustadt am Rennsteig Osthausen-Wülfershausen Pennewitz Plaue Rockhausen Schmiedefeld am Rennsteig Stadtilm Stützerbach Wachsenburggemeinde Wildenspring Wipfratal Witzleben Wolfsberg Thüringen Landkreis Schmalkalden-Meiningen Suhl Landkreis Hildburghausen Landkreis Sonneberg Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Landkreis Weimarer Land Erfurt Landkreis GothaKarte
Über dieses Bild

Gehlberg ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen in Deutschland. Der Ort liegt im Thüringer Wald.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gehlberg liegt am Nordhang des Thüringer Waldes auf einer Hochfläche zwischen den Tälern von Wilder und Zahmer Gera im Thüringer Wald. Der Ort erstreckt sich von etwa 680 bis 750 Metern Höhe. Der vom restlichen Dorf getrennte Ortsteil Grund, liegt nur auf etwa 600 Metern Höhe. Der Rennsteig verläuft zwei Kilometer südlich vom Ort. Nur etwa einen Kilometer westlich liegt der 978 Meter hohe Schneekopf, der zweithöchste Berg Thüringens. Rings um Gehlberg dehnen sich weite Fichtenwälder aus. Während des Orkans Kyrill im Januar 2007 ereigneten sich hier zum Teil sehr starke Forstschäden.

Zur Gemeinde Gehlberg gehört neben dem Schneekopf u. a. auch die Schmücke.

Nachbargemeinden

Gehlberg ist von großen Fichtenwaldflächen umgeben. Die nächsten Städte bzw. Gemeinden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden sind: Gräfenroda - Geraberg - Elgersburg - Ilmenau - Schmiedefeld am Rennsteig - Suhl - Oberhof

Die Entfernung zum nächstgelegenen Nachbarort Gräfenroda beträgt auf der Straße knapp zehn Kilometer, womit Gehlberg zu den isoliertesten Orten in Deutschland gehört.

Geschichte

Die Gemeinde wurde 1645 im Zuge des Baues einer von Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha privilegierten Glashütte gegründet. Der Ort, der zunächst nur aus nur aus zwei Wohnhäusern nebst Back- und Brauhaus sowie Schneidemühle bestand, ist damit die die jüngste Ortsgründung im heutigen Ilm-Kreis. 1793 wurden 169 Einwohner gezählt, 1820 waren es 230. Nachdem 1821 der Bau einer Hohlglasfabrik in Gehlberg genehmigt wurde, produzierte man dort ab 1842 Tafelglas. Die Fabrik wurde zum wichtigsten Arbeitgeber des Ortes. Gehlberg wurde noch im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Herstellung von Thermometern und technischen Glasartikeln für Messgeräte.[2] Speziell geformtes Glas war die Voraussetzung von zunächst noch in Handarbeit gefertigten Röntgenröhren und vergleichbare Elektronenstrahlröhren, auch auf diesem Gebiet besaßen Gehlberger Unternehmen (Firma Gundelach) zunächst einen hohen Marktanteil. 1875 waren 120 von etwa 450 Einwohnern dort beschäftigt. Die industrielle Glasproduktion wurde auch zu DDR-Zeiten in einer eigenen Glashütte fortgeführt und erst 1990 eingestellt. Bis heute gilt Gehlberg als Glasmacher-Ort.

Gehlberg gehörte bis 1920 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, zwischen 1922 und 1952 zum Landkreis Arnstadt, von 1952 bis 1994 zum Kreis Suhl-Land und seit 1994 zum Ilm-Kreis.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Gehlbergs ist seit langer Zeit rückläufig. Allein zwischen 2005 und 2009 nahm sie um etwa 13,4 Prozent ab. Lag sie 1939 noch bei 1042 Einwohnern, lebten 1989 821 Menschen in Gehlberg und 2009 waren es schon nur noch 674. Grund für die Abwanderung ist die ungünstige isolierte Lage Gehlbergs inmitten des Thüringer Waldes in über zehn Kilometern Entfernung von anderen Orten und die damit verbundene fehlende Infrastruktur sowie mangelnde wirtschaftliche Perspektiven. Eine Einnahmequelle ist der Tourismus, jedoch ist die Konkurrenz umliegender Ferienorte groß.

Politik

Gehlberg gehört der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Geratal mit Sitz in Gräfenroda an.

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Gehlberg besteht aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren.

  • Fremdenverkehrsverein Gehlberg e.V.: 4 Sitze
  • Junges Gehlberg: 2 Sitze
  • Bürgerinitiative zur Wahrung der Bürgerrechte der Einwohner Gehlbergs e. V.: 1 Sitz
  • Wählergruppe Feuerwehr Gehlberg: 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans Lehrke wurde nach dem Ende seiner ersten Amtszeit am 6. Juni 2010 im Amt bestätigt.

Wappen

Das Wappen wurde am 14. Mai 1992 genehmigt.

Blasonierung: „In Grün eine erhöhte eingeschweifte goldene Spitze, darin auf einem grünen Hügel wachsend eine grüne Fichte; oben vorn eine goldene Blüte, oben hinten ein goldenes Kelchglas.“

Die Geschichte Gehlbergs begann 1645 mit der Gründung einer Glashütte, die die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung bildete. Fichte und Arnikablüte verweisen auf die Wälder rund um den Ort. [3]

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Ortspartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Museum der Gehlberger Glastradition
  • Wilderermuseum

Ausflugsziele

In vier Kilometern Entfernung befindet sich am Rennsteig die zu Gehlberg gehörende Schmücke. Mit 916 Metern über dem Meeresspiegel ist die Ausflugsgaststätte das höchstgelegene Gasthaus am Rennsteig.

Zu den wichtigsten Wanderzielen in der Umgebung Gehlbergs gehört nach dem Abzug sowjetischer Truppen Anfang der 1990er Jahre auch wieder der 978 Meter hohe Schneekopf mit einem in den Jahren 2007/2008 wiedererrichteten Aussichtsturm und der 2010 eröffneten Bergbaude. Jährlich finden dort das Schneekopffest und das Jägersteinfest statt, zu dem sich tausende Gäste auf dem Gipfel einfinden.

Wirtschaft und Verkehr

Gehlberg war seit der Gründung ein Glasmacherdorf. Die Glasindustrie existierte bis 1990, heute gibt es noch einzelne kunsthandwerkliche Glasbläser. Während der DDR-Zeit war Gehlberg ein stark frequentierter FDGB-Ferienort. Als staatlich anerkannter Erholungsort besitzt die Gemeinde mehrere Hotels und Pensionen, Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig im Ort.

Gehlberg liegt an der Straße SchmückeGräfenroda. Der Ort besitzt auch einen Bahnhof an der Strecke Erfurt–Würzburg. Der Bahnhof liegt etwa einen Kilometer nördlich im Tal der Wilden Gera im Grund, kurz vor dem Eingang in den Brandleitetunnel.

Literatur

  • Hans von Minckwitz: Ein Dorf im Walde. Die Geschichte Gehlbergs. Verlagsanstalt Otto Böhmer, Arnstadt 1939

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
  2. Tabellarische Übersicht Gehlberger Thermometerhersteller, ect. Abgerufen am 16. Juni 2010.
  3. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 10; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X

Weblinks

 Commons: Gehlberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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