Gegenlichtaufnahme

Gegenlichtaufnahme
starkes Gegenlicht (direkt gegen tiefe Sonne)
Einser-Kanal Richtung Westen bei der Brücke von Andau im vollen Gegenlicht
Lärchen auf der Seiser Alm
Gegenlicht kann Oberflächenstrukturen stark herausarbeiten

Gegenlicht ist eine vor allem in der Fotografie verwendete Bezeichnung für eine Lichtquelle, die direkt in Motivrichtung liegt.

Gegenlicht, das in das Objektiv eines Fotoapparates fällt, hat eine ganze Reihe von Auswirkungen auf das entstehende Bild:

  • Trifft das Licht einer hellen Lichtquelle direkt auf das Objektiv, so werden auf dem Bild eine Reihe von Abbildern der Blendenöffnung (meist rund oder sechseckig) zu sehen sein. Sie entstehen durch unerwünschte Reflexionen innerhalb des Objektives und sind je nach Güte des Objektives unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei manchen Bilden werden solche Reflexionen als Ausdrucksmittel eingesetzt und durch Filter künstlich hervorgerufen.
  • Ist die direkte Lichtquelle durch ein Teil des Motives verdeckt, so erscheint dieses bei automatischer Belichtungsmessung zu dunkel vor einem korrekt beleuchteten Hintergrund. Deshalb sollte man bei Gegenlicht-Portraits stets zusätzliche Lichtquellen (etwa einen Spiegel oder ein Blitzlicht) verwenden, wenn das Gesicht erkennbar sein soll. Dies ist selbst bei hochwertigen Kameras, die Gegenlichtsituationen erkennen, nötig, da sonst der Hintergrund überbelichtet wird.
  • Neben diesem Hell-Dunkel-Kontrast werden Farbkontraste abgeschwächt, so dass farblich flaue Bilder entstehen können. Dazu trägt auch die sogenannte Schleierbildung der Objektive bei Gegenlichtsituationen bei.
  • Transparente oder teilweise transparente helle Objekte leuchten im Gegenlicht auf, dabei können Strukturen deutlich werden, die im Auflicht von der Objektoberfläche verdeckt bleiben.

Automatikprogramme von Kameras funktionieren selten befriedigend bei Gegenlichtaufnahmen. Die automatisch belichteten Bilder werden meist zu dunkel, wenn die Lichtquelle(n) im Messbereich liegen. Falls die Kamera es zulässt, empfiehlt sich mehrfache Spotmessung auf bildwichtige Bereiche, die Berechnung eines Mittelwertes und manuelle Einstellung der Kamera. Beim rechten quadratischen Bild wurde mit einer EOS-5 der rechte und linke Bildbereich mit f/8—1/350 gemessen, die Reflexionen im Wasser mit f/11—1/500 und die Kamera dann auf f/22—1/60 eingestellt, weil Wasser bei einer Belichtungszeit von etwa 1/60 am realistischsten aussieht.

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