Gedenken an die Operation Overlord

Gedenken an die Operation Overlord

Der Begriff Gedenken an die Operation Overlord bezieht sich auf die materielle Erinnerungskultur zur alliierten Befreiung Nordfrankreichs von den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkriegs.

Nach der alliierten Invasion in der Normandie (Operation Overlord) wurden auf dem ehemaligen Operationsgebiet viele Friedhöfe, Gedenkstätten und Museen eröffnet, die an die Gefallenen sowie an die Überlebenden, ebenso wie an die Geschehnisse erinnern sollen.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Zur Entlastung der Roten Armee hatte Josef Stalin die Westalliierten zur Eröffnung einer zweiten Front gedrängt. Auf der Konferenz von Teheran im November 1943 wurden daher Landungen in Nord- und Südfrankreich, die Operationen Overlord und Anvil beschlossen.

Auf der Casablanca-Konferenz wurde in Abwesenheit Stalins die Gründung eines kombinierten Hauptquartiers, des Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force, beschlossen. Die Führung der Supreme Allied Commander übernahm Dwight D. Eisenhower. Sein Stabschef wurde, unter der Bezeichnung Chief of Staff to the Supreme Allied Commander, der Lieutenant-General (Generalleutnant) Frederick E. Morgan, der dann die Planungen für die Operation Overlord leitete. Als Hauptziele der Planungen war die Kontrolle der größeren Städte Caen, Bayeux, Saint-Lô und Cherbourg vorgesehen.

Nachdem es den Alliierten gelungen war, erfolgreich an den Stränden zu landen, verschoben sich die Kampfhandlungen in das Hinterland. Die Deutschen leisteten erbittert Widerstand und aufgrund des Bocage entwickelten sich die Kämpfe zeitweilig zu einem Stellungskrieg. Insgesamt dauerte die Operation Overlord etwa drei Monate, wobei der Endteil relativ schnell voran ging.

Friedhöfe

In der Normandie und auch in der Bretagne wurden im Krieg und auch teilweise danach viele Friedhöfe für die Gefallenen beider Seiten eingerichtet.

Amerikanische Soldatenfriedhöfe

Die beiden Friedhöfe werden von der American Battle Monuments Commission verwaltet.

Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer

Der amerikanische Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer

Das World War II Normandy American Cemetery and Memorial wurde als Ehrung für die während der Operation Overlord gestorbenen US-amerikanischen Soldaten am 8. Juni 1944 von der 1. US-Armee gebaut.

Der Friedhof befindet sich bei Colleville-sur-Mer in der Normandie, Frankreich. Er liegt östlich von Saint-Laurent-sur-Mer und nordwestlich von Bayeux, sowie etwa 274 km westlich von Paris (Koordinaten: 49° 21' 33,4 N - 000° 51' 12,39 W). Das Areal umfasst 122 Acres und beinhaltet 9387 Gräber. Besucher können den Friedhof von 9 bis 17 Uhr besichtigen [1].

An den Wänden des halbkreisförmigen Gartens auf der Ostseite des Denkmales sind die Namen von 1557 vermissten Amerikanern eingraviert. Das Denkmal besteht aus wiederum einer halbkreisförmigen Säulenreihe mit einer Loggia an jedem Ende und enthält Karten und Berichte der Militäreinsätze. Im Zentrum ist eine Bronzesäule aufgestellt, auf der „Geist der amerikanischen Jugend“ steht. Westlich vom Denkmal liegen das Gräberareal sowie eine kreisförmige Kapelle. Hinter der Kapelle sind Säulen aufgestellt, die die Vereinigten Staaten sowie Frankreich repräsentieren.

Zu Beginn des Films Der Soldat James Ryan von Steven Spielberg aus dem Jahre 1998 besichtigt der Protagonist James Ryan das Grab des fiktiven Captain John Miller (gespielt von Tom Hanks). Dieses Grab wurde eigens für die Filmszene auf dem Friedhof platziert und danach wieder entfernt.

World War II Brittany American Cemetery and Memorial

Der amerikanische Soldatenfriedhof in der Bretagne

Der amerikanische Soldatenfriedhof mit seiner Gedenkstätte für die Gefallenen in der Bretagne liegt 2,4 Kilometer südöstlich von Saint-James, 19 Kilometer südlich von Avranches und 22,5 Kilometer nördlich von Fougères (Koordinaten: 48° 31' 08,7 N - 001° 18' 10,60 W).

Auf dem 11,33 Hektar großen Gelände liegen 4.410 amerikanische Opfer der Schlacht um die Bretagne und die Normandie begraben. In der Umgrenzungsmauer der Terrasse des Denkmals sind die Namen von 498 Amerikanern eingraviert, deren Leichen nie gefunden wurden bzw. die als verschollen gelten. Der Friedhof wurde am 4. August 1944 von der 3. US-Armee zur Bestattung ihrer Gefallenen eröffnet.

Das aus grauem Granit erbaute Denkmal beherbergt die Kapelle und ebenso zwei große Karten, die die amerikanischen Operationen im Gebiet beschreiben, sowie Flaggen der amerikanischen Einheiten.


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