Gebhard Ullmann

Gebhard Ullmann

Gebhard Ullmann (* 2. November 1957 in Bad Godesberg) ist ein deutscher Jazzmusiker (Saxophone, Flöten, Bassklarinette) und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ullmann studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Flöte und Saxophon und nahm daneben Saxophonunterricht bei Herb Geller und Dave Liebman. Bereits in dieser Zeit arbeitete er mit dem Gitarristen Andreas Willers im Duo, aber auch in einer Bluesband. Er arbeitet seit 1983 in Berlin, teilweise (seit 1989) auch in New York City als professioneller Musiker. 1984 entwickelten Ullmann und Willers das gemeinsame Quartett Out to Lunch, das internationale Tourneen unternahm, auf großen Festivals spielte und mit Enrico Rava tourte und aufnahm. 1987 spielten Willers und Ullmann als Minimal Kidds mit Trilok Gurtu, später traten sie mit Steve Argüelles auf und nahmen mit Bob Stewart, Marvin Smitty Smith sowie Phil Haynes auf. 1993 gründete er die zehnköpfige Formation Ta Lam 10 mit ungewöhnlichen Klangfarben (9 Holzbläser und Akkordeon). Mitte der 1990er rief er das Projekt Basement Research ins Leben, mit dem er bisher 4 CDs veröffentlichte. Zunächst ein Quartett mit Ellery Eskelin (später Tony Malaby), Drew Gress und Phil Haynes entwickelte es sich zu einem Quintett (mit Julian Argüelles, Steve Swell, John Hébert und Gerald Cleaver). Weitere Projekte sind das Clarinet Trio (mit Jürgen Kupke und Michael Thieke bzw. Theo Nabicht, ein Trio mit dem Pianisten Art Lande und dem Bassisten Chris Dahlgren, das Trio BassX3 (dieses kombiniert zwei Kontrabässe - Chris Dahlgren und Peter Herbert - mit seiner Bassklarinette und Bassflöte, das transatlantische Quartett Conference Call (mit Michael Stevens, Joe Fonda und George Schuller) sowie das ebenfalls transatlantische Quartett Ullmann/Swell 4 (mit Steve Swell, Hill Greene und Barry Altschul).

Ullmann spielt außerdem in der Springtime von Günter Lenz, in George und Ed Schullers Projekt Schulldogs, im Quartett des New Yorker Gitarristen Scott DuBois, im Berliner Projekt Stereo Lisa, in Chris Dahlgrens Lexicon und in Hannes Zerbes Darüber hinaus. Weiterhin arbeitete er mit Paul Bley, Han Bennink, William Parker, Herb Robertson, Bob Moses, Keith Tippett, Frank Gratkowski, Bobby Previte, Glen Moore, Lauren Newton, Andrew Cyrille, Sylvie Courvoisier, Lee Konitz, Alexander von Schlippenbach, Willem Breuker, Michael Riessler, Rita Marcotulli, Michael Moore, Dieter Glawischnig, Tom Rainey oder Ivo Papasov. Ullmann hat nahezu 40 Tonträger als Leader veröffentlicht.

Preise und Auszeichnungen

Für seine Arbeit erhielt er den Julius Hemphill Composition Award (1999), (gemeinsam mit Willers) den Preis der Deutschen Phonoakademie (1983) und den Jazzpreis des SWF (1987) sowie mehrere Stipendien und Preise der Stadt Berlin. Die zweite CD seines Ta Lam-Projekts wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 1995 als beste Jazz CD des Jahres ausgezeichnet. Down Beat hat seine CDs Final Answer (2002), The Bigband Project (2004) und New Basement Research (2008) unter den besten Tonträgern des jeweiligen Jahres aufgeführt. 2005 wurde Ullmann im Kritiker-Poll des Down Beat erstmals in der Kategorie 'Rising Star' aufgeführt.

Lexigraphischer Eintrag

  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon, Band 2. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3499165139.

Weblinks


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