Gayoom

Gayoom

Maumoon Abdul Gayoom (* 29. Dezember 1937) war von 1978 bis 2008 Präsident der Malediven.

Gayoom studierte im Ausland Zivilrecht und islamisches Recht und machte seinen Abschluss 1966. Nach seiner Rückkehr auf die Malediven 1971 war er ein Jahr als Mittelschullehrer tätig. Danach begann für Gayoom eine steile Karriere als Regierungsangestellter. 1972 kam er ins Schifffahrtsamt und 1974 ins Telekommunikationsamt, dessen Leiter er wurde. Ab 1975 war Gayoom in diplomatischen Diensten, ab 1976 im Außenministerium als ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen tätig. 1977 wurde er Verkehrsminister, bevor er 1978 zum Präsidenten des Inselstaats gewählt wurde.

Gayoom hatte den vormaligen Präsidenten Ibrahim Nasir abgelöst. Im Oktober 2003 wurde er mit 90,28 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er war der einzige Kandidat und wurde vom Parlament Majlis nominiert. Die Wahl hatte die Form einer Volksabstimmung, es standen nur die Wahlmöglichkeiten "Ja" oder "Nein" zur Verfügung.

Gayoom wurde für seinen autokratischen Führungsstil kritisiert und galt in weiten Kreisen als Diktator. Laut Amnesty International gab es im Jahr 2003 "schwere Einschränkungen bezüglich Pressefreiheit, politische Parteien wurden in ihrer Tätigkeit behindert". Im September 2003 brachen Aufstände aus, in deren Folge Inhaftierungen vorgenommen wurden. Es fielen auch Schüsse. Die Demokratische Partei der Malediven stellte unter Gayoom die stärkste Oppositionskraft dar.
Politische Gefangene wurden oftmals in von der Hauptstadt weit entfernte Atolle verbannt. Dennoch glauben viele Bewohner der Malediven daran, dass der Fortschritt des Landes in großen Teilen den Anstrengungen Gayooms zu verdanken sei.

Gayoom war auch lange Zeit Verteidigungsminister und Finanzminister seines Landes. Diese Positionen hat er jedoch zum 1. September 2004 aufgegeben.

Gayoom hat vier Kinder. Seine älteste Tochter, Dunya Maumoon, wurde als wahrscheinliche Nachfolgerin gehandelt.

Am 29. Oktober 2008 wurde in den ersten freien Mehrparteienwahlen der gemäßigte Mohamed Nasheed zu seinem Nachfolger gewählt.

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