Alessandro Farnese der Jüngere

Alessandro Farnese der Jüngere
Alessandro Farnese, Ausschnitt aus dem Gemälde Papst Paul III. und seine Nepoten von Tizian, 1568
Kaiser Karl V. und Alessandro Farnese beim Einritt nach Paris 1540, Fresken aus dem Palazzo Farnese, Fresko von Taddeo Zuccari, Farnesianische Fasti, um 1559
Alessandro Farnese zu Pferde, Fresken aus dem Palazzo Farnese, Fresko von Taddeo Zuccari, Farnesianische Fasti, um 1559

Alessandro Farnese (* 27. September oder 5. Oktober oder 7. Oktober 1520 in Valentano bei Viterbo; † 28. Februar oder 2. März oder 4. März 1589 in Rom) war der älteste Sohn des Herzogs Pier Luigi Farnese von Parma und der Gerolama Orsini und wurde am 18. Dezember 1534 14-jährig zum Kardinal ernannt – in dem Jahr, in dem sein Großvater Paul III. Papst wurde.

Er wurde außerdem Vizekanzler der Heiligen Römischen Kirche, Gouverneur von Tivoli, Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore, Erzpriester der vatikanischen Petersbasilika, Administrator von Jaén (Spanien), von Viseu (Portugal), von Würzburg und von Avignon. 1536 wird er Bischof von Monreale (Sizilien), 1538 Bischof von Massa, 1553 Erzbischof von Tours und 1580 Erzbischof von Cahors; Bischof von Benevento, Bischof von Montefiascone und Kardinalbischof von Ostia-Velletri und Dekan des Kardinalskollegiums.

Bereits vier Jahre später, 1538, als 18-Jähriger, zog sein Großvater ihn heran, um die Politik des Kirchenstaates zu leiten. 1546 war er der Kommandant der päpstlichen Unterstützungstruppen im Schmalkaldischen Krieg auf Seiten Kaiser Karls V.. Nach dem Tod seines Großvaters 1549 betrieb er – in dessen Sinne – die Fortführung des Konzils von Trient (Zweite Sitzungsperiode 1551–1552). 1555 war er der für die Wahl des neuen Papstes Paul IV. Entscheidende. 1580 wurde er zum Kardinaldekan ernannt.

Er unterstützte den Jesuitenorden, für den er durch Giacomo Barozzi da Vignola die Mutterkirche Il Gesù bauen ließ, ließ den Palazzo Farnese fertigstellen und beauftragte Vignola mit dem Bau der Villa Farnese in Caprarola (1559–1573).

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