Gatersleben

Gatersleben
Gatersleben
Stadt Seeland
Wappen von Gatersleben
Koordinaten: 51° 49′ N, 11° 16′ O51.81666666666711.266666666667112Koordinaten: 51° 49′ 0″ N, 11° 16′ 0″ O
Höhe: 112 m ü. NN
Fläche: 16,15 km²
Einwohner: 2.272 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Sep. 2010
Postleitzahl: 06466
Vorwahl: 039482

Gatersleben ist ein Ortsteil der Stadt Seeland im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Seit der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Seeland am 15. Juli 2009 wurde der Ort von der Stadt Seeland mitverwaltet und zum 1. September 2010 eingemeindet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gatersleben liegt im Nördlichen Harzvorland. Durch die Gemeinde fließt die Selke.

Geschichte

Bereits in der Steinzeit wurde der Raum um Gatersleben bewohnt. Der Ort ist namensgebend für die neolithische Gaterslebener Kultur, die in Mitteldeutschland verbreitet ist und zu den Epi-Rössener Gruppen gezählt wird. Die Keramik dieser Epoche wurde hier erstmals gefunden.

Erwähnt wird der Ort Gatersleben erstmals im Jahre 964 in einer Urkunde (siehe auch Burg Gatersleben), in der geschrieben steht, dass Markgraf Gero dem von ihm gegründeten Kloster Gernrode unter anderen Gütern drei Hufen in „antiquo Gatersleve“ schenkte.

Wappen

Altes Wappen von Gatersleben

Das Wappen wurde am 20. März 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt durch einen silbernen Streifen oben in Grün sieben goldene Ähren nebeneinander, unter in Blau über drei silbernen Wellenlinien ein linksgewendeter silberner Hecht mit schwarzen Flossen.“

Historisches Wappen

Das Wappen wurde am 10. Oktober 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Gold 10 grüne Rohrhalme mit schwarzen Kolben nebeneinander; unten in Blau ein silberner Hecht mit goldenen Flossen.“

Das Wappen wurde von dem Magdeburger Staatsarchivrat Otto Korn gestaltet.

Partnerschaft

Seit 1990 unterhält Gatersleben eine Partnerschaft mit dem Flecken Delligsen im Landkreis Holzminden in Niedersachsen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Der „Oberhof“ der ehemaligen preußischen Staatsdomäne mit seiner Parkanlage, den Resten der Burg mit dem Burgfried (Pallas) und das heute als Rathaus genutzte Herrenhaus mit seinen restaurierten schönen Jugendstilsälen und die Heimatstube
  • Die evangelische St. Stephanikirche zu Gatersleben mit dem Kirchhof mit guterhaltenen Bruchsteinmauern als Begrenzung und dem unter Denkmalschutz stehenden 400-jährigen Pfarrgehöft nebst Taubenturm und dem zum Gemeindezentrum umgebauten ehemaligen Stallgebäude
  • Die Fischteiche im Einzugsbereich der Selke und der sich im Ortskern befindliche Heckenteich am Mühlgraben

Gedenkstätte

Die Grabstätte auf dem Friedhof für einen namentlich bekannten Polen, der während des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am 31. Dezember 2008 betrug die Anzahl der Firmen in der Gemeinde Gatersleben fast 130 mit über 1.600 Beschäftigten. Dabei handelt es sich überwiegend um kleine und mittelständische Unternehmen sowie die zwei größten Firmen - NOVELIS Deutschland GmbH und JCB Vibromax GmbH. Das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung hat etwa 500 Mitarbeiter.

Verkehrsanbindung

Gatersleben wird vom Harz-Elbe-Express (HEX) auf der Bahnstrecke Halle–Halberstadt–Vienenburg im Zwei-Stunden-Takt angefahren. Zusätzlich hält ebenfalls alle zwei Stunden der Regional-Express Halle–Aschersleben–Halberstadt–Goslar–Hannover.

Ebenfalls ist Gatersleben durch Buslinien der Q-Bus Nahverkehrsgesellschaft und Verkehrsgesellschaft Südharz aus Quedlinburg und Aschersleben erreichbar.

Die Verkehrsanbindungen über das Straßennetz sind geradezu ideal. Die vierspurig ausgebaute B 6n ist direkt zu erreichen. Sie gilt als wichtige West-Ost-Trasse und führt von der Autobahn 395 in Niedersachsen bis zur Autobahn 14 in Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Der Regionalflughafen Cochstedt befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

Literatur

  • Jan Lichardus: Rössen - Gatersleben - Baalberge. Ein Beitrag zur Gliederung des mitteldeutschen Neolithikums und zur Entstehung der Trichterbecher-Kulturen (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde Band 17). Bonn 1976; Rezension von Ulrich Fischer in: Germania Band 56, 1978, S. 574-581.
  • Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a. (Bearb.): GEORG DEHIO. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt I, München, Berlin 2002, S. 245-247.
  • Bernd Feicke: Valentin und David Kühne - zwei herausragende Holzbildschnitzer des Nordharzer Barock, in: Quedlinburger Annalen, Jg. 9 (2006), S. 48-56, Tafel S. 18-19.

Weblinks

 Commons: Gatersleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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