Gargaliani

Gargaliani
Stadtgemeinde Gargaliani
(1944–2010)

Δήμος Γαργαλιάνων
Gargaliani (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Peloponnes
Präfektur: Messenien
Geographische Koordinaten: 37° 4′ N, 21° 38′ O37.06527777777821.638611111111Koordinaten: 37° 4′ N, 21° 38′ O
Höhe ü. d. M.: 52 bis 600 m
Fläche: f4122,68 km²
Einwohner: 7.609 (?[1])
Bevölkerungsdichte: 62 Ew./km²
Sitz: Gargaliani
LAU-1-Code-Nr.: 171200
Gemeindegliederung: 7 Gemeindebezirkef7
Website: www.gargaliani.gr
Lage in der ehem. Präfektur Messenien
Bild:Dimos Gargalianon.png

f9f10

Gargaliani (griechisch Γαργαλιάνοι (m. pl.)) ist eine griechische Kleinstadt in Messenien auf der Halbinsel Peloponnes. Von 1912 bis 2010 war sie eine eigenständige Gemeinde, ab 1944 als Stadtgemeinde (dimos). Mit der Verwaltungsreform 2010 ging diese Gemeinde in der neu geschaffenen Gemeinde Trifylia auf, wo sie seither einen von sechs Gemeindebezirken bildet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Gargaliani befindet sich an der Ostküste der Messenischen Halbinsel am Ionischen Meer. Das Gelände steigt nach Nordosten bis zu einem südlichen Ausläufer des Berges Egaleo an, der hier knapp 1000 Meter Höhe erreicht. Nördliche grenzt Gargaliani an den Gemeindebezirk Filiatra, östlich des Bergrückens und südlich schließt sich die Gemeinde Pylos-Nestoras an. 1,2 km westlich der Küste liegt die unbewohnte Insel Proti, die ebenfalls zum Gebiet Gargalianis gehört.

Die größtenteils hügelige Landschaft wird von Olivenhainen und Weinbau geprägt, in den höher gelegenen Teilen finden sich auch Waldgebiete.

Gliederung des Gemeindebezirks Gargaliani

  • Ortschaft Gargaliani – Δημοτική Κοινότητα Γαργαλιάνων – 6.336
    • Gargaliani – 5.970
    • Vatias – Βατιάς – 25
    • Vromoneri – Βρομονέρι – 49
    • Kanalos – Κάναλος – 92
    • Pigadia – Πηγάδια – 26
    • Rikia – Ρίκια – 99
    • Chochlasti – Χοχλαστή – 75
  • Ortschaft Valta – Τοπική Κοινότητα Βάλτας (Βάλτα) 356
  • Ortschaft Lefki – Τοπική Κοινότητα Λεύκης 330
    • Lefki – Λεύκη– 217
    • Tragana – Τραγάνα – 113
  • Ortschaft Marathopoli – Τοπική Κοινότητα Μαραθοπόλεως 747
    • Marathopoli – Μαραθόπολη 743
    • Proti – Πρώτη – 4
  • Ortschaft Mouzaki – Τοπική Κοινότητα Μουζακίου (Μουζάκι) – 404
  • Ortschaft Pyrgos Trifylias – Τοπική Κοινότητα Πύργου Τριφυλίας (Πύργος) – 847
  • Ortschaft Floka – Τοπική Κοινότητα Φλόκας (Φλόκα) – 63

Bevölkerung

Die griechische Volkszählung von 2001 hat für die Gemeinde eine Einwohnerzahl von 9.083 ermittelt[2]. Da diese Zahl die standesamtlich gemeldeten Einwohner und nicht die real in der Gemeinde lebenden umfasst, ist sie zu hoch. Die Gemeinde gibt 7.609 ständig in Gargaliani lebende Einwohner an, in den Sommermonaten erhöht sich diese Zahl durch fortgezogene Einheimische und Touristen auf rund 15.000.

Geschichte

Weder zur Gründung des Dorfs Gargaliani noch zur Etymologie seines Namens ist Genaueres bekannt. In venezianischen Karten taucht Gurgulia als älteste Bezeichnung auf, später trug der Ort den italienischen Namen Gargaliano. Unterschiedliche Siedlungsspuren auf dem Gemeindegebiet finden sich durchgehend seit der Bronzezeit. Während der Antike befand sich südlich des heutigen Dorfes eine Stadt, sicher ist auch eine Siedlung im Gemeindegebiet aus spätantiker bis byzantinischer Zeit, die durch Gräberfunde belegt ist.

Während der griechischen Aufstände gegen die osmanische Herrschaft war Gargaliani zweimal Durchmarschgebiet osmanischer Truppen: Während der Niederschlagung der Orlow-Revolte 1770 lagerte hier das osmanische Heer unter Pascha Mustafa auf seinem Weg nach Pylos, 1825 stürmte Ibrahim Pascha mit seiner ägyptischen Armee durch das Gemeindegebiet, zerstörte das Dorf und zwang viele Einwohner zur Flucht, teils auf die Ionischen Inseln. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands war die Einwohnerzahl des Ortes von rund tausend auf 250 Personen zurückgegangen. Im 19. Jahrhundert hieß die Gemeinde zunächst Platamodas (Δήμος Πλαταμώδους).

Während des 19. Jahrhunderts wurde das Dorf wieder aufgebaut und lebte zunächst vor allem von der traditionellen Rosinenproduktion, die jedoch zum Ende des Jahrhunderts stagnierte, was viele Einwohner zur Auswanderung nach Übersee bewegte. Einer der Nachkommen dieser Auswanderer, Dimitrios V. Briskas, ermöglichte der Gemeinde später den Bau einer Bibliothek und einer Sporthalle.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kathedrale

In Gargaliani befindet sich die um 1715 vollendete Kathedrale zur Geburt der Heiligen Maria. Neben einigen Resten aus antiker Zeit sind besonders Naturschönheiten wie der Wasserfall von Valta oder die Schwefelquellen von Vromoneri Besuchsziele.

Neben dem Fest des Stadtpatrons, des Heiligen Dionysius Areopagita am 3. Oktober gedenkt die Gemeinde mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen im Juni des 1880 als Bürger der Stadt geborenen Sarandis Agapinos, der unter seinem Kampfnamen Telos Agras für Griechenland in Makedonien kämpfte und 1907 von bulgarischen Partisanen gehängt wurde.

Gargaliani verfügt über fünf Grundschulen sowie je eine Mittel- und Oberschule.

Einzelnachweise

  1. Angaben auf der Seite der Gemeinde ([1])
  2. Angaben des griechischen Innenministeriums ([2])

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