Galgeninsel

Galgeninsel
Galgeninsel
Die Galgeninsel links unten auf einer Lindauer Stadtansicht aus dem 16. Jh.
Die Galgeninsel links unten auf einer Lindauer Stadtansicht aus dem 16. Jh.
Gewässer 1 Reutiner Bucht
Gewässer 2 Bodensee

Geographische Lage

47° 33′ 0″ N, 9° 42′ 14″ O47.559.7038888888889Koordinaten: 47° 33′ 0″ N, 9° 42′ 14″ O
Galgeninsel (Bayern)
Galgeninsel
Länge 66 m
Breite 46 m
Fläche 0,16 ha
Die Karte mit Stand 1821/22 zeigt die Galgeninsel noch deutlich als Insel(n)
Die Karte mit Stand 1821/22 zeigt die Galgeninsel noch deutlich als Insel(n)

Die Galgeninsel ist eine Halbinsel am Ufer des Bodensees bei Lindau in der Reutiner Bucht. Sie liegt 550 Meter östlich der Insel Hoy und etwa 200 Meter südlich der Ladestraße beim Reutiner Güterbahnhof, und nimmt eine Fläche von rund 1.600 Quadratmetern ein. Das Gebiet der Halbinsel gehört zum Lindauer Stadtteil Reutin.

Die Galgeninsel war ursprünglich die Insel, auf der einst der Reichsstädtische Galgen von Lindau stand. Noch heute kann man in einem gewaltigen Felsblock eine Vertiefung finden, die einst den schweren Galgenpfosten aufnahm. Eine Karte aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Galgeninsel noch als alleinstehende Insel, allerdings nicht auf der geographisch korrekten Position. Eine Stadtansicht aus dem frühen 18. Jahrhundert lässt keine Aussage auf eine Insel oder Halbinsel zu, da diese am Bildrand erscheint. Eine Karte zum Stand 1821/1822 zeigt die Galgeninsel noch deutlich als Insel (bzw. mehrere Inseln).[1] Spätere Karten zeigen die Galgeninsel dann bereits als Halbinsel. Bereits 1856 wurden im See bei der Galgeninsel Reste einer prähistorischen Besiedlung der Galgeninsel beobachtet. Neuere Untersuchungen, im Rahmen des geplanten Ausbaus des Güterbahnhofs im Jahre 2005, erbrachten jedoch keine Befunde. Die Galgeninsel ist mit der umliegenden „Reutiner Bucht“ als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Eine Sage berichtet über eine makabere Prüfung, die einst ein zum Tode verurteilter Delinquent zu bestehen hatte. Der Todeskandidat wurde so gefesselt, dass seine Arme fest auf dem Rücken verschnürt waren. Auf der Galgeninsel wurde er entlassen und Richtung Inselstadt, die einige hundert Meter entfernt ist, in Marsch gesetzt. Dem Todgeweihten soll es nun gelungen sein, die selbst bei Niedrigwasser noch erhebliche Tiefstrecke zu überwinden und das Festland zu erreichen. Damit hatte er Leben und Freiheit zurückgewonnen.

Literatur

  • Tobias Pflederer: Forschung in der Forschungslücke. Unterwasserarchäologie im bayerischen Teil des Bodensees. In: Kommission für Unterwasserarchäologie (Hrsg.): Nachrichtenblatt Arbeitskreis Unterwasserarchäologie. 11-12, Janus, 2005, S. 71–75 (http://jkoeninger.de/file/nau11-12/page71-75.pdf PDF; 107 KB, abgerufen am 1. April 2010).

Quellen

  1. Bayerische Urpositionsblätter, Blatt 852

Weblinks


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