Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall

Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall
Filmdaten
Deutscher Titel: Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall
Originaltitel: Galaxy Quest
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1999
Länge: 102 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Dean Parisot
Drehbuch: David Howard
Robert Gordon
Produktion: Mark Johnson
Charles Newirth
Musik: David Newman
Kamera: Jerzy Zielinski
Schnitt: Don Zimmerman
Besetzung

Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1999. Er ist eine Parodie auf Star Trek, die Trekkies und einige andere Filme aus dem Science-Fiction-Bereich.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Im Universum dieses Films hat die Star-Trek-Serie nie existiert, stattdessen gab es die sehr ähnliche Fernsehserie Galaxy Quest.

Siebzehn Jahre nachdem die Serie beendet wurde, treten die Schauspieler nur noch auf Fan-Treffen (Conventions) und bei Geschäftseröffnungen auf (eine Parodie auf das wirkliche Leben einiger Star-Trek-Schauspieler). Die meisten Darsteller sind verärgert, verbittert, neidisch oder resigniert. Nur Jason Nesmith (Tim Allen), der egomanische Star und Commander der Besatzung, genießt die Verehrung durch die Fangemeinde.

Bei einer Convention wird Jason von einer exzentrischen Gruppe von Personen angesprochen, die von sich behaupten, zu den außerirdischen „Thermianern“ zu gehören, angeführt von einem „Mathesar“ (Enrico Colantoni). Sie bitten Nesmith, sie zu begleiten, wobei er annimmt, es handele sich um ein Amateurprojekt. Nesmith veralbert sie, indem er vorgibt, er nähme sie ernst, woraufhin ihn die Thermianer zu ihrem Raumschiff transportieren. Dort soll er mit Sarris (Robin Sachs), einem humanioden Reptilienwesen und Kriegsherren verhandeln, der einen kriegerischen Völkermord gegen sie führt.

Sarris fordert die Übergabe von „Omega 13“, einem Gerät, das in der letzten Folge von Galaxy Quest erwähnt, aber nicht eingesetzt wurde. Jason befiehlt den Thermianern leichtfertig, auf Sarris zu feuern, in der Annahme, alles sei nur vorgespielt. Im Glauben, seine Arbeit getan zu haben, bittet er um Rückkehr zur Erde, und er wird mit einem gelatineähnlichen Podest durch den Weltraum geschickt. Erst jetzt erkennt Nesmith, dass sein Abenteuer echt war. Er überzeugt seine Crewmitglieder davon, den Thermianern zu helfen.

Wie sich herausstellt, gehören die Thermianer einer friedlichen, naiven, krakenähnlichen Rasse an, deren Gesellschaft vor einiger Zeit in Unordnung geraten war. Sie konnten dann aber die Fernsehausstrahlungen der Erde empfangen und, da sie keine Vorstellung von Fiktion, Theater oder Vortäuschung hatten, deuteten sie die Galaxy-Quest-Episoden fälschlicherweise als "historische Dokumente". Durch Beobachtung des Erfolgs der Mannschaft in der Serie begannen sie, ihre gesamte Gesellschaft nach dem Vorbild der Serie zu strukturieren, bauten das Raumschiff der Serie (NSEA Protector) nach, benutzten „Erscheinungsgeneratoren“, um selbst menschlich auszusehen, setzten die erdachten Technologien in die Realität um und folgten der sie inspirierenden Ideologie.

So müssen die menschlichen Darsteller plötzlich ihren Fernsehrollen gerecht werden, um zu überleben. Schon früh greift Sarris, der den Angriff von Nesmith überlebt hat, die Protector an. Der darauffolgende Kampf, verbunden mit der ungeschickten Flucht der Protector durch ein Minenfeld, führt zur Beschädigung des Schiffsreaktors, der mittels einer Berylliumkugel angetrieben wird. Die Schauspieler reisen zu einem nahegelegenen Planeten, der Beryllium zu enthalten scheint, um dort eine Kugel aus einer verlassenen Bergbauanlage mitzunehmen. Dabei werden sie von koboldähnlichen Einheimischen angegriffen und fliehen, wobei sie Jason Nesmith in der Hand der Außerirdischen zurücklassen müssen.

Nachdem diese ihn niedergeschlagen haben, muss sich Nesmith dem Kampf gegen eine „Schweinechse“ stellen, die die zuschauenden Einheimischen „Gerignak“ rufen. Fred (Tony Shalhoub) wird von der Mannschaft gedrängt, Nesmith mithilfe des schwer bedienbaren Transporters zu retten. In der Angst, er könnte Nesmith verletzen, entschließt sich Fred, probehalber die Echse an Bord zu teleportieren, aber diese kommt von außen nach innen gekehrt an und explodiert kurz darauf. Obwohl das Monster nun weg ist, rufen die Einheimischen immer noch, woraufhin sich durch Aktivierung des Schiffs-Universalübersetzers herausstellt, dass „Gerignak“ nicht die Echse war, sondern ein gigantisches Felsmonster, das plötzlich erscheint und Nesmith angreift. Als das Monster ihn gerade zerquetschen will, schafft es Fred in letzter Sekunde, den Commander zu teleportieren und unversehrt ankommen zu lassen.

Als die Schauspieler auf das Schiff zurückkehren, finden sie es durch Sarris und seine Söldner gekapert vor. Sarris zwingt Nesmith, die fiktionale Natur von Galaxy Quest gegenüber Mathesar zu gestehen, aktiviert die Selbstzerstörungssequenz der Protector und befiehlt, die Schauspieler in das Raumvakuum zu schleudern. Mit einer List aus der Serie täuschen die Akteure einen Kampf untereinander vor, fliehen und bemühen sich, die Thermianer zu retten und Sarris zu zerstören.

Um die Selbstzerstörungssequenz abzuschalten, wozu Nesmith und Gwen (Sigourney Weaver) das Wissen fehlt, kommuniziert Nesmith mit Brandon, einem Fan der Galaxy-Quest-Serie, mit dem er auf dem Fantreffen vorher zufällig die Kommunikatoren ausgetauscht hatte. Brandon, sichtlich aufgeregt darüber, dass die Serie real ist, wie er es schon immer vermutet hatte, führt Nesmith und Gwen durch die gefährlichen inneren Systeme der Protector zum zentralen Kontrollzentrum. Dort fährt der Selbstzerstörungszähler auch nach der Abschaltung weiter fort und hält erst eine Sekunde vor dem Schluss an – genauso wie es in der Serie immer war. Nebenbei erwähnt Brandon, dass der Omega 13 einer Fanspekulation nach entweder eine Bombe war, die das ganze Universum in dreizehn Sekunden zerstören könne, oder, wie er vermutet, eine Zeitmaschine, die den Benutzer dreizehn Sekunden in die Vergangenheit befördern könne, genug Zeit, um einen einzelnen Fehler zu verhindern.

In der Zwischenzeit befreien der Schauspieler Sir Alexander Dane (Alan Rickman) und ein junger Thermianer namens Quellek (Patrick Breen) ihre Crew. Danach verwickeln die Schauspieler und Thermianer Sarris’ Schiff in einen Kampf und zerstören es mit Hilfe der Minen des schon erwähnten Minenfeldes, durch das sie Tommy sicher steuert, weil er durch das wiederholte Ansehen der alten Episoden geübt hat.

Als die Schauspieler ihren Sieg feiern, betritt Sarris, verkleidet als Fred, das Kommandodeck und schießt die Mannschaft nieder. Kurz vor dessen Triumph befiehlt Nesmith Mathesar, den Omega 13 zu aktivieren, der Nesmith dreizehn Sekunden in die Vergangenheit befördert. Dort greift er Sarris an und entreißt ihm seine Waffe. Als Sarris daraufhin ein Messer zieht, schlägt ihn Mathesar mit seiner Krücke bewusstlos. Die Menschen trennen danach das Ober- vom Unterdeck, um eine Hochgeschwindigkeitsreise zurück zur Erde zu starten. Geführt von Brandon und der Hilfe seiner Freunde, donnert das Raumschiff durch einen Parkplatz, durchbricht die Wand eines Gebäudes und bleibt inmitten einer Convention stehen, wo die Schauspieler schon länger erwartet werden. Die Schauspieler treten auf die Bühne hinaus, erblicken die sie verehrenden Fans, und ganz im Gegensatz zu früher tritt Jason Nesmith auf der Bühne gemeinsam mit seiner Mannschaft auf. Sarris taucht hinter ihnen auf, aber Nesmith entdeckt und desintegriert ihn mit mit einer thermianischen Blasterpistole. Die Fans halten das für eine gespielte Einlage und jubeln.

Figuren

  • Jason Nesmith als Cmdr. Peter Quincy Taggart – gespielt von Tim Allen – ähnelt mit seinem überheblichen Auftreten William Shatner aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise. Analog zum Film hatte sich Shatner durch seine Star-Allüren bei seinen „Star Trek“-Kollegen nicht sonderlich beliebt gemacht.
  • Gwen deMarco als Lt. Tawny Madison – gespielt von Sigourney Weaver – ist der Stereotyp der unbedarften – dafür aber knapp bekleideten – Frau, deren einzige Aufgabe es zu sein scheint, die Meldungen des Schiffscomputers für den Commander zu wiederholen. Anspielungen auf Lieutenant Uhura, die seinerzeit auch eher eine unbedeutende Rolle hatte, sind nicht zu übersehen.
  • Alexander Dane als Dr. Lazarus – gespielt von Alan Rickman – ist unschwer als Karikatur auf Mr. Spock zu erkennen, mit gewissen Anleihen an Klingonen (seltsame Stirn, Kriegerkultur, etc.).
  • Fred Kwan als Tech Sergeant Chen – gespielt von Tony Shalhoub – ist eine Hommage an Scotty und verliebt sich in eine Thermianerin.
  • Tommy Webber als Lt. Laredo – gespielt von Daryl Mitchell – hatte in der Serie den kindlichen Steuermann (eine Anspielung auf Fähnrich Wesley Crusher aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert) gespielt und muss nun als Erwachsener erneut das Steuer der Protector übernehmen. Er stellt gleichzeitig ein Gegenstück zum kritisch bemerkten „Quoten-Schwarzen“ dar, der in jeder Star Trek-Serie auftritt (Uhura, LaForge, Sisko, Tuvok, Mayweather).
  • Mathesar – gespielt von Enrico Colantoni – ist der Anführer der planlosen Truppe der Thermianer.
  • Guy Fleegman – gespielt von Sam Rockwell – erlebt als „namenloser Crewman“ oder auch „Crewmitglied Nr. 6“ die Schrecken der Vorstellung, wie die unbekannten Nebendarsteller aus der Serie eventuell bei einer Gefahrensituation als Erster das Leben lassen zu müssen. Gegen Ende des Films erhält er eine feste Rolle in der Crew als Sicherheitsbeauftragter. (Siehe: Redshirt)

Trivia

  • Am Ende des Films wird der Name der Thermianerin, in die sich Tech Sgt. Chen verliebt, mit Jane Doe angegeben. In den USA wird damit eine Person (auch eine Leiche) mit ungeklärter oder geheimer Identität, beispielsweise in Akten und auf Formularen bezeichnet.
  • Teile des Films wurden im Goblin Valley State Park in Utah, USA, gedreht.
  • Die Musik parodiert die Titelmelodie der Star-Trek-Originalserie.
  • Der Film spielte bei Kosten von 45 Millionen Dollar weltweit mehr als 90 Millionen Dollar ein.[1]

Kritik

„Vergnügliche Satire, die die Klischees und Konventionen des Genres persifliert und sie zugleich zum Prinzip der eigenen Dramaturgie macht.“

Lexikon des Internationalen Films

Auszeichnungen (Auszug)

Der Film wurde 2000 für neun Saturn Awards nominiert; Tim Allen gewann einen davon als bester Hauptdarsteller. Der Film wurde 2000 außerdem mit dem Hugo Award als Best Dramatic Presentation ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kosten und Einspielergebnisse des Film auf boxofficemojo.com

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