Galata-Brücke

Galata-Brücke

Die Galatabrücke (türkisch Galata köprüsü) überspannt das Goldene Horn zwischen den İstanbuler Stadtteilen Eminönü und dem Hafenviertel von Karaköy (Galata).

Galatabrücke und Galataturm

Da im 19. Jahrhundert, mit dem Wachstum der Vororte nördlich des Goldenen Hornes, der Fährverkehr mit Ruderbooten den Anforderungen nicht mehr genügte, wurde auf Initiative von Bezmiâlem Valide Sultan, der Mutter Sultan Abdülmecids 1845 an dieser Stelle die erste Brücke errichtet. Im Jahr 1863 wurde der Besuch Kaiser Napoleons III. zum Anlass genommen, den Holzbau zu erneuern. Schon zwölf Jahre später, 1875, führte eine britische Firma eine erste Eisenbrücke aus. Diese wurde wiederum 1912 durch eine neue Pontonbrücke mit zwei Etagen abgelöst, die von der Firma MAN errichtet wurde.

Von 1845 bis 1930 war die Benutzung der Brücke nicht nur für Fahrzeuge, sondern auch für Fußgänger mautpflichtig.

Nach einem Brand 1992 wurde diese Brücke schließlich zunächst abgebaut, und aus Teilen von ihr zwischen Balat und Hasköy eine Brücke errichtet, die jedoch wenig später wegen ungünstiger Auswirkungen auf den Wasseraustausch im Goldenen Horn wieder entfernt werden musste.

Die heutige 42 Meter breite, ebenfalls zweigeschossige und moderne Konstruktion wurde 1992 fertiggestellt. Sie wurde nach einem Entwurf des deutschen Bauingenieurs Fritz Leonhardt von einem Konsortium unter Beteiligung der Firma Thyssen auf 114 Pfeilern errichtet, und ist die erste fest im Untergrund verankerte Brücke an dieser Stelle. Nachdem die unter der Fahrbahn gelegenen Geschäftsflächen jahrelang ungenutzt leergestanden hatten, ist seit 2002 auch dieser Teil der Brücke in Betrieb: es finden sich dort zahlreiche Restaurants und Cafés, die keineswegs nur auf Touristen eingestellt sind. 2003 wurde die Verlängerung der bestehenden Straßenbahn über die Galatabrücke in die Neustadt weitergeführt, so dass die Nutzung der modernen Brücke nun weitgehend wieder derjenigen ihres Vorgängerbaus entspricht. Die Galatabrücke ist bis heute eine der belebtesten und vom Autoverkehr am stärksten beanspruchte Stelle İstanbuls, trotz ihrer acht Fahrspuren eine Art Nadelöhr, das durch die Atatürkbrücke nur wenig entlastet wurde.

Literatur

  • Durbaş, Refik: Galata Köprüsü. Istanbul (İletişim) 1995. ISBN 975-470-460-0
  • Tanyeli, Gülsün und Kâhya, Yegân: Art. "Galata Köprüleri" in Dünden Bugüne İstanbul Ansiklopedisi Istanbul 1993-1995. ISBN 975-7306-00-2. III,357-359.
  • Mak, Geert: "Die Brücke von Istanbul - Eine Reise zwischen Orient und Okzident", München 2007, ISBN 978-3-570-55040-3

Weblinks

41.0228.9730555555567Koordinaten: 41° 1′ 12″ N, 28° 58′ 23″ O


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