Gabelspaten

Gabelspaten
Spaten mit T-Griff. links: kleines Blatt für lehmigen Boden,
rechts: größeres Blatt für sandigeren Boden
Militärischer Feldspaten aus dem frühen 20. Jahrhundert, Hersteller: T.D.G., der Stiel wurde nach einem Bruch gekürzt

Der Spaten ist ein Werkzeug zum Lösen, Umdrehen bzw. Bewegen von Boden. Der Spatenstiel des modernen Spatens ist fest im Spatenblatt eingespannt. Als Griffform gibt es neben dem einfachen Knauf den T- oder den D-Griff. Das Spatenblatt sollte der Bodenbeschaffenheit angepasst sein. Je schwerer (toniger) der anstehende Boden ist, desto kleiner sollte das zu verwendende Spatenblatt ausfallen. Der Spaten wird insbesondere beim Lösen von verdichtetem Boden eingesetzt, dabei wird das Spatenblatt in den Boden getreten.

Loser Boden und Schüttgut wird dagegen am besten mit der Schaufel bewegt. Reicht der Spaten nicht mehr aus, um den Boden zu lösen, weil z. B. Steine oder Wurzelwerk seinen Einsatz übermäßig erschweren oder unmöglich machen, so kann ein Pickel vorab zum Lockern eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Sonderformen

  • Torfspaten: Zum Torfstechen diente ein Spaten mit besonders langem Blatt, daher stammt die früher typische Langziegelform des Heiztorfs. Im Oldenburger Land wird dieser Pann genannt.
  • Ein Klappspaten ist ein relativ kleiner und leichter Spaten, dessen metallener Stiel zusammengefaltet werden kann, sodass er leicht und platzsparend transportiert werden kann. Er wird vor allem beim Militär und beim Trekking, Camping usw. benutzt.
  • Gabelspaten: Das Spatenblatt ist wie bei einer Gabel durchbrochen, allerdings mit ca. 2-3 cm breiten Zinken. Der Gabelspaten wird gleich dem Spaten zum Wenden des Bodens benutzt.
  • Feldspaten: Militärisches Spatenmodell, das in einem ledernen oder kunstledernen Futteral zumeist am Koppel des Soldaten mit sich geführt wird.
  • Der Rodespaten hat ein breites und kurzes Blatt mit starken, dickem Stiel und mit T-Griff. Dieser Spaten wird zum Roden und Verpflanzen genutzt, indem der Pflanzenballen herausgehebelt wird. Er findet vor allem in der Landwirtschaft und im Garten- und Landschaftsbau Verwendung.
  • Halbspaten: Vorzeitlicher hölzerner Spaten mit nur einer Schulter. Gefunden wurde solch ein Gerät aus Ahorn (und eine hölzerne Hacke) in einem Erkelenzer Brunnen der Linienbandkeramiker. (Quelle: bild der wissenschaft 1995)

Geschichte

Historisch löste der Spaten den Grabstock im Ackerbau ab, bis er selbst vom Pflug abgelöst wurde. Jedoch zum Rigolen (drei Spatenstiche tief Umgraben) kann er (z. B. im Weinbau) auch heute noch nicht durchwegs vom Tiefpflug ersetzt werden. Im Gartenbau, insbesondere im Hobbybereich, wird der Spaten dagegen zum Lösen und Wenden der Erde nach wie vor eingesetzt.

Früher vor der Maschinisierung wurden mit Spaten und Schaufel Fundamente, Baugruben, ja auch Kanäle ausgehoben.

Römische Legionäre bauten mit Spaten Gräben und Wälle für Feldlager ebenso wie 2000 Jahre später moderne Soldaten Schützengräben und Unterstände.

Auch im Tiefbau und Erdbau wird für kleinere Arbeiten oder Fein- und Begleitarbeiten beim Baggern immer noch die klassische Kombination von Spaten, Schaufel und Pickel mitgeführt, so z.B. wenn um Versorgungsleitungen, Stromleitungen oder Postkabel "herumgearbeitet" werden muss.

Andere verwandte Werkzeuge

Andere Werkzeuge zum Graben sind Grabstock, Hacke und Schaufel.

Weitere Bedeutungen

  • Spaten ("Schippe") bezeichnet im deutschen Kartenspiel die Farbe "Pik".
  • Der Begriff "Spaten" bzw. "Klappspaten", seltener auch "Halbspaten", wird aber auch immer wieder als Schimpfwort, im Sinne von Halb-Idiot, angewandt.
  • Spaten heißt die älteste heute noch gebräuchliche Besteckform; sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat ihren Namen von der Form des Stiels (Griff erinnert an das Grabwerkzeug plus zwei Zacken am Stiel)

Bildergalerie

Siehe auch

Weblinks


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