GHdA

GHdA

Genealogisches Handbuch des Adels (GHdA) ist der Name eines Nachschlagewerks, das seit 1951 vom Starke Verlag in Limburg (Lahn) herausgegeben wird. Es versteht sich als Nachfolger des ehemals von Justus Perthes herausgegebenen Gothaischen Genealogischen Hofkalenders und des „Gothaischen Genealogischen Taschenbuchs“.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Das GHdA gibt seinen Lesern Aufschluss über die Abstammung vieler Namensträger und Mitglieder aus Familien des ehemaligen deutschen Adels, über deren Stammlisten und Familienwappen.

Es erfasst in seinen über 140 Bänden [1] Adelsfamilien aus dem Gebiet des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, d. h. der heutigen Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Slowenien, dem größten Teil Italiens sowie Teile des heutigen Frankreich (Lothringen, Elsass, Burgund), der baltischen Staaten und des heutigen Polen (Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen, Provinz Posen und Galizien).

Die Bände werden in unterschiedlichen Unterreihen veröffentlicht:

Die Veröffentlichung der einzelnen Familienartikel obliegt den Adelsfamilien selbst. Die Aufsicht über die Richtigkeit aller veröffentlichten Angaben und Daten liegt heute beim Deutschen Adelsrechtsausschuß.

Neben dem GHdA gibt es seit 1950 noch das „Genealogische Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels“.

  1. Zuletzt erschienen ist Band 145 (2008) [Stand: Dez. 2008]

Der Gotha

Vorgänger des GHdA war der „Gotha“, benannt nach seinem Verlagsort Gotha. Dessen erste Ausgabe erschien im Jahr 1763 im Verlag des Justus Perthes unter dem Titel „Gothaischer Hof-Kalender zum Nutzen und Vergnügen eingerichtet“. Er wurde bis 1942 durch Neuauflagen mit unterschiedlichen – immer wieder leicht veränderten – Titeln („Gothaischer Genealogischer Kalender“, „Gothaischer genealogischer Hof-Kalender“, „Gothaer Hof-Kalender“ oder „Gothaisches Genealogisches Handbuch des Adels“) ständig aktualisiert und ergänzt. Nicht alle der im Gotha vertretenen Familien wurden bisher bei der Herausgabe des GHdA berücksichtigt.

Seit 1824 wurden die im „Hofkalender“ aufgeführten Herrscher- und Fürstenfamilien in den drei Gruppen (1) aktuelle Souveräne und ihre Häuser, (2) andere in Deutschland, Frankreich und Italien begüterte Häuser und (3) durch Ebenbürtigkeit gekennzeichnete, mediatisierte Häuser (Standesherrlichkeit) unterschieden.

Später wurde der „Hofkalender“ noch um die vier Reihen der Taschenbücher der gräflichen Häuser (seit 1825), der freiherrlichen Häuser (seit 1848), der adeligen (uradeligen) Häuser (seit 1900) und der briefadeligen Häuser (seit 1907) erweitert.

In Konkurrenz zum „Gotha“ erschienen kurzzeitig auch:

  • Genealogisches Taschenbuch der Ritter- und Adelsgeschlechter, Brünn 1870 und 1877-1894.
  • Genealogisches Taschenbuch des Uradels, Brünn 1891-1893.
  • Handbuch des preußischen Adels, 2 Bände, Berlin 1892-1893.
  • Jahrbuch des Deutschen Adels, 3 Bände, Berlin 1896-1899.

Deutsches Geschlechterbuch

Parallel zum „Genealogischen Handbuch des Adels“ erscheint für nichtadelige Familien das „Deutsche Geschlechterbuch“ als „Genealogisches Handbuch der bürgerlichen Familien“, wie der Titel früher lautete. Der Aufbau dieses Handbuchs ist mit dem des GHdA identisch. Viele der Bände sind nach Herkunftsregion der Familien geordnet.

Adelslexikon

In den Jahren 1972 bis 2008 erschien in der Reihe des GHdA auch das „Adelslexikon“ in insgesamt 17 Bänden. Darin aufgenommen wurde jede nach 1800 noch existierende Adelsfamilie möglichst mit folgenden Angaben: Konfession; Heimat; erstes urkundliches Auftreten (mit Nachweisen); Stammvater, mit dem die sichere Stammreihe beginnt; Diplomverleihungen und -empfänger; Geschlechtsverband; Wappenbeschreibung (u. U. Abbildung des Stammwappens); Literaturhinweise. Dabei wurde besonderer Wert auf die Erfassung derjenigen seit 1850 geadelten Familien gelegt, die in der Literatur bisher nicht nachgewiesen waren. Die Literaturhinweise enthalten auch entlegene Veröffentlichungen sowie in kleinen Auflagen erschienene Familiengeschichten.

Vorgänger des Adelslexikons waren

  • Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, 2 Teile (1719 / 1740-1747)
  • Johann Wilhelm Franz Freiherr von Krohne: Allgemeines Teutsches Adels-Lexicon, 2 Bände; nur Buchstaben A - M (1774/76)
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, 2 Bände (1825/26)
  • Freiherr L. von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon, 5 Bände (1836/39)
  • H. F. Mannstein: Ober- und niedersächsisches Adelslexikon, abgebrochen mit dem Artikel Beuern
  • Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der preussischen Monarchie, 3 Bände (1855 ff)
  • Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, 4 Bände (1858/59)
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 9 Bände (1859 bis 1870); unveränderte Neudrucke 1929/30; 1973; 1995/96. Dies ist das bisher umfassendste Adelslexikon.
  • Johannes Gallandi: Altpreußisches Adelslexikon, (1926 ff) - 1935 mitten im Artikel Bieberstein abgebrochen

Siehe auch

  • WW-Person, eine öffentlich zugängliche genealogische Datenbank für den höheren Adel in Europa

Weblinks


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