GEFA-FLUG

GEFA-FLUG
GEFA-Flug
Unternehmensform GmbH
Gründung 1975 (seit 1981 unter dem heutigen Namen)
Unternehmenssitz Aachen
Unternehmensleitung

Jürgen Leisten

Branche Luftschiffhersteller
Website

http://www.gefa-flug.de/

GEFA-Luftschiff als Werbeträger über Hamburg (Seriennr. 22)

Die GEFA-Flug GmbH („Gesellschaft zur Entwicklung und Förderung aerostatischer Flugsysteme“) mit Sitz in Aachen entwickelt, baut und gestaltet seit 1980 Heißluftballons und Heißluft-Luftschiffe, darunter auch Sonderformen.

Neben Planung und Verkauf von Fluggeräten beschäftigt sich die Firma mit der Gestaltung und dem Design von Ballons und Luftschiffen (Bannerwerbung), deren Werbeeinsätzen und Promotiontouren, sowie der Ausbildung von Piloten. Des Weiteren führt die GEFA Passagierfahrten mit ihren Fluggeräten durch.

Die Firma ist als Entwicklungsbetrieb, als Herstellbetrieb und luftfahrttechischer Betrieb nach JAR 21 durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) zugelassen und führt auch Wartungs- und Reparaturarbeiten an bei der englischen Civil Aviation Authority (CAA) zugelassenen Typen durch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit Mitte der 1970er Jahre arbeitet die GEFA-Flug GmbH an der Entwicklung von Luftschiffsystemen, seit Anfang der 1980er Jahre an der Entwicklung von Heißluft-Luftschiffen. In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt bei ferngelenkten Systemen. Die damals gesammelten Erfahrungen flossen ab 1985 in die Weiterentwicklung von bemannten Heißluft-Luftschiffen, die gemeinsam mit Thunder & Colt betrieben wird ein. Das Kooperationskonzept der beiden Firmen heißt „The Airship Alliance“.

Über dieses Kooperationskonzept später auch in Kooperation mit Cameron Balloons, die 1995 Thunder & Colt aufkaufte, entstand schließlich 1990 ein erster vom deutschen Luftfahrtbundesamt zugelassener zweisitziger Prototyp.

Dieser wies gegenüber den englischen Schiffstypen eine größere Hüllenstreckung auf, wodurch nicht nur die optische Erscheinung, sondern auch die allgemeine Manövrierfähigkeit erheblich verbessert wurde. Durch unterschiedlichen Gebrauch der beiden nun „V-förmig“ gegeneinander montierten und nach vorn und hinten gerichteten Brenner in Verbindung mit mehreren Gewebetrennwänden (Schottwände), die den Schiffskörper in verschiedene Teile ähnlich den Gaszellen bei Starrluftschiffen aufteilen, wurde das Trimmverhalten aktiv beeinflussbar. Das System ist damit vergleichbar mit der Trimmung über Ballonetts bei Gasluftschiffen.

Diese Trimmung, eine schlankere Form und der erhöhte Innendruck führten in Verbindung mit der ebenfalls verbesserten Aerodynamik zu einer deutlich erhöhten Fluggeschwindigkeit. Das Volumen betrug 2.250 m³, Antrieb 38 kW (52 PS) Rotax, Flugzeit als Zweisitzer ca. 1 h. Zwei AS 80 GD wurden als Einzelstücke vom deutschen Luftfahrtbundesamt zugelassen.

Die Hüllen werden in Deutschland gefertigt, die Herstellung der zweisitzigen Gondeln erfolgt in Großbritannien. Die viersitzigen Gondeln werden hingegen bei der GEFA-FLUG in Aachen gebaut. Die Zulassung der viersitzigen Version erfolgte Ende 1999 durch das deutsche Luftfahrtbundesamt. Die Vermarktung erfolgt durch beide Firmen gemeinsam. Bisher wurden neben den beiden oben erwähnten Luftschiffen vom Typ AS 80 GD noch 49 Schiffe vom Typ AS 105 GD gefertigt (Stand 11/2008 GEFA-Flug).

Zurzeit wird ein größerer Luftschifftyp mit Platz für 6 Passagiere (Pilot + 5) entwickelt.

Forschung

Die GEFA-Flug entwickelt und baut auch spezielle Heißluftballone und Luftschiffe, die der ökologischen Forschung und der Dokumentation von Umweltschäden dienen.

Seit Beginn der achtziger Jahre wurden die Heißluft-Systeme nicht nur für kommerzielle Zwecke, sondern auch für die Umweltbeobachtung eingesetzt. Bedeutende Projekte waren unter anderem mehrmonatige Einsätze zur photogrammetrischen Dokumentation von Mohenjo Daro, einer fünftausend Jahre alten Ruinenstadt in Pakistan. Ähnliche, meist archäologische oder geologische Projekte wurden u. a. in Oman und Griechenland, der Türkei, Syrien, Israel, dem ehemaligen Jugoslawien, Ägypten, Frankreich, Schweiz, Spanien und England unternommen.

Forschungsgebiete sind unter anderem:

  • Überwachung von Altlasten, Halden, Naturschutzgebieten und Gewässern
  • Klimauntersuchungen bodennaher Luftschichten
  • Landnutzungserhebungen und Erosionsüberwachung
  • Kontrolle von Steinbrüchen, Materialhalden und Absetzbecken
  • Dokumentation von Baudenkmälern
  • Luftaufnahmen zwecks Rekonstruktion archäologischer Stätten
GEFA-Luftschiff AS 105 GD mit Werbeanbringung (Seriennr. 20)

Heißluft-Luftschiff AS 105 GD

Der Luftschifftyp AS 105 GD ist als zweisitzige Version (unter Nutzung eines von der CAA zugelassenen Gondeltypes von Thunder & Colt) bereits im Frühjahr 1996 durch die englischen Luftfahrtbehörde CAA als Muster zugelassen worden. Darüber hinaus ist er seit 2001 auch für Flüge bei Nacht zugelassen.

  • Länge über Alles: 41,0 m
  • Durchmesser: 12,8 m
  • Volumen: 3.000 m³
  • Antrieb: Zweitakt-Benzinmotor von Rotax mit 48 kW (65 PS) und Vierblatt-CfK-Propeller
  • Max. Abfluggewicht: 900 kg
  • Flugdauer
    • einsitzig: bis zu 3 h
    • zweisitzige Version: 2 h
    • viersitzig: 1 h
  • Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
  • Besatzung/Passagiere: Pilot plus 1, seit Herbst 1999 auch Pilot plus 3
Gondel Luftschiff AS 105 GD

Weblinks


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