GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast

GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast
MOAB
GBU-43/B im Air Force Armament Museum, Eglin Air Force Base, Florida

Die GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast (MOAB, auch unter dem Backronym Mother Of All Bombs bekannt) der United States Air Force ist die größte konventionelle Fliegerbombe im Arsenal der US-Streitkräfte. Sie enthält 8.200 Kilogramm Sprengstoff und entwickelt eine nominelle Sprengkraft von 11 Tonnen TNT-Äquivalent.

Bis zum Jahre 2007 war sie die weltweit größte Bombe ihrer Art, bis mit Vater aller Bomben in Russland eine Bombe mit 44 t TNT-Äquivalent gezündet wurde.[1]

Inhaltsverzeichnis

Größe und Aufbau

Mit ihrer Hülle wiegt sie 9.500 kg, hat einen Durchmesser von 103 cm und eine Länge von 9,14 Meter. Sie gilt als verbessertes Modell der in Vietnam, 1991 im Irak und zuletzt in Afghanistan eingesetzten BLU-82B, die mit ca. 5.700 kg Sprengstoff gefüllt ist. Diese diente ursprünglich dazu, Landezonen für Hubschrauber im Dschungel zu sprengen, sie wurde aber auch gegen Höhlen und Truppenansammlungen eingesetzt, sowie testweise zum Räumen von Minenfeldern.

Als Sprengstoff dient H6, eine Mischung aus Hexogen (Cyclotrimethylentrinitramin), auch bekannt als RDX, das zusätzlich mit Tritonal, einer Mischung aus Aluminiumpulver und TNT (Trinitrotoluol), angereichert wird. Dieser Sprengstoff ist zwar teurer in der Herstellung als die GSX-Mixtur (gelled slurry explosive; „gelierter schlammartiger Sprengstoff“) aus Ammoniumnitrat und Aluminiumpulver, die bei der BLU-82B verwendet wird, aber auch wirkungsvoller. Die Wirkung beruht vor allem darauf, dass die Bomben nicht erst am Boden, sondern kurz darüber explodieren und so eine enorme Druckwelle, die so genannte Machwelle, erzeugen.

Außerdem hatten die Ausmaße dieser Bombe eine starke psychologische Wirkung, die wohl auch bei der MOAB zur psychologischen Kriegführung beabsichtigt ist. Die Detonation löscht im Umkreis von 150 Metern alles Leben aus und richtet große Schäden in etwa 500 Metern Radius an.

Verwendung

Die MOAB wird aus großer Höhe aus einem Flugzeug abgeworfen und mit Hilfe von GPS (Global Positioning System) satellitengesteuert ins Ziel geführt. Da sie über ein Leitsystem verfügt, benötigt die MOAB im Gegensatz zur BLU-82B während des Abwurfs auch keinen Fallschirm zur Stabilisierung. Beim Abwurf wird allerdings ein kleiner Fallschirm verwendet, um den Schlitten mit der Bombe aus dem Flugzeug zu ziehen, der danach zusammen mit dem Schlitten ausgeklinkt wird. Da kein Bomber der US-Luftwaffe diese Waffe transportieren kann, wird die MOAB wie ihre Vorgängerversion von C-130-Transportflugzeugen abgeworfen.

Die MOAB wurde zum ersten Mal am 11. März 2003 getestet. Dazu wurde sie von einer Lockheed C-130 über dem Testgelände (Eglin Test Range) des Luftwaffenstützpunktes Eglin Air Force Base in Florida von der Eglin's 46th Test Wing abgeworfen. Dieser Test fand im Hinblick auf die Irak-Krise statt, um die Irakischen Streitkräfte zu beeindrucken. Entwickelt wurde sie für den Einsatz gegen große Truppenansammlungen und Bunkeranlagen, aber vermutlich auch wegen der psychologischen Wirkung auf den Feind, da sie bei keiner herkömmlichen Aufgabe einem anderen Waffensystem überlegen wäre.

Namensfindung

Das Akronym MOAB wird – vermutlich in Anspielung auf den im Zweiten Golfkrieg von Saddam Hussein geprägten Ausdruck „Mutter aller Schlachten“ – auch als „Mother of all Bombs“ („Mutter aller Bomben“) gedeutet.

Weblinks

 Commons: GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kabummski, Vater aller Bomben bei Telepolis

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