Förtha

Förtha
Förtha
Gemeinde Marksuhl
Koordinaten: 50° 56′ N, 10° 14′ O50.93902777777810.235638888889250Koordinaten: 50° 56′ 21″ N, 10° 14′ 8″ O
Höhe: 250–280 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 1996
Postleitzahl: 99819
Vorwahl: 036925
Karte

Lage von Förtha in Marksuhl

Förtha ist ein Ortsteil der Gemeinde Marksuhl im Wartburgkreis in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ortsteil Förtha befindet sich im westlichen Teil des Thüringer Waldes im Tal der Elte, etwa drei Kilometer nördlich der Ortslage von Marksuhl und etwa 14 Kilometer (Luftlinie) von der Kreisstadt Bad Salzungen entfernt. Zur Ortslage Förtha gehört auch der östlich anschließende Ortsteil Epichnellen.

Geschichte

Urkundlich wurde Förtha 1239 erstmalig erwähnt. [1]

Dorfkirche und Gemeindeverwaltung von Förtha
Gefallenendenkmal und Anger in Förtha
Blick von Süden über die Ortslage Förtha
Am Haltepunkt Förtha

Nach lokaler Überlieferung entstand der Ort Förtha an einer Furtstelle über die Elte. Der Verlauf der von Frankfurt über Vacha und Marksuhl nach Eisenach verlaufende Altstraße ist noch im Gelände durch zahlreiche Hohlwege zu belegen. Oberhalb der Ortslage markiert ein künstlicher Hügel den Standort einer kleinen Turmhügelburg am Burghahn. Nach Köhler hat eine kleine mittelalterliche Befestigungsanlage an der Stelle des Förthaer Kirchhofs im Westteil des Ortes gestanden. Der Kirchturm besitzt noch schmale schlitzschartenahnliche Fenster und deutet so noch auf seine abwehrbereiten Züge hin.[2] Die in der Ortslage als Alte Frankfurter Straße bezeichnete Route führte am Gasthaus Grüner Jäger vorbei und kreuzte am Vachaer Stein den Rennsteig. In diesem Gebiet nördlich der Ortslage Förtha entstanden seit dem 15. Jahrhundert zahlreiche Schachtanlagen zur Förderung von Kupfererz. Die Verhüttung der Erze erfolgte zunächst an den Schmelzhütten in Stedtfeld und Neuenhof sowie Attchenbach bei Eckardtshausen. Der Bergbau wurde im Ortsteil Epichnellen noch bis in die 1950er Jahre betrieben.

1383 verkaufte die Familie von Brandenstein ihren Besitz in Vherde an das Michaeliskloster in Jena. 1447 hatten die Herren von Herda umfangreiche Besitzungen in Furtte. Ab 1517 heißt der Ort in Eisenacher Urkunden Fordt und 1529 Fortte.

1879 wurden, basierend auf der Volkszählung von 1875 erstmals statistische Angaben zum Ort publiziert. Förtha hatte in diesem Jahr 73 Wohnhäuser mit 382 Einwohnern. Die Größe der Flur betrug 417,0 ha davon Höfe und Gärten 5,8 ha, Wiesen 49,8 ha, Ackerfläche 151,9 ha. Wald 104,8 ha, Teiche, Bäche und Flüsse 0,14 ha, auf Wege, Triften, Ödland und Obstbauplantagen entfielen 104,4 ha. Der Viehbestand in des Ortes: 13 Pferde, 184 Rinder, 159 Schafe, 108 Schweine und 44 Ziegen auch 19 Bienenstöcke.[3]

Verkehr

Straßenverkehr

Der Ort Förtha liegt an der Bundesstraße 84, Abschnitt Eisenach – Marksuhl und der Landesstraße 3020 Abschnitt Förtha – Wolfsburg-Unkeroda.

Schienenverkehr

In Förtha, Marksuhl und Ettenhausen an der Suhl befinden sich Haltepunkte der Werrabahn. Anschluss an das Intercity- und ICE-Netz der Deutschen Bahn besteht in Eisenach. Nach Errichtung der Berliner Mauer wurde 1961/62 von der DDR eine eingleisige Umgehungsstrecke, die Bahnstrecke Förtha–Gerstungen, gebaut. Die bei Förtha von der Werrabahn abzweigende Bahnstrecke mündete östlich von Gerstungen in die Thüringer Bahn. Nach der Wiedervereinigung wurde dieses Provisorium stillgelegt.[4]

Öffentlicher Personennahverkehr

Nach Förtha verkehren folgende Buslinien der Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH:[5]

Linie Fahrstrecke
L-50 EisenachOberellen – Förtha - Eckardtshausen
L-52 Eisenach – Förtha - MarksuhlBerka/WerraDankmarshausen - Großensee
L-52b Eisenach – Förtha - Marksuhl – Kupfersuhl
L-70 EisenachMarksuhlTiefenort - Bad Salzungen

Literatur

  • Erich Winter: Die dörflichen Siedlungen des Eisenacher Landes zwischen Werrra, Hainich und Thuringerwald. Jena 1932, S. 78.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer Verlag Rockstuhl Bad-Langensalza 5. verb. Auflage ISBN 978-3-86777-202-0 S.76
  2. Michael Köhler: ThüringerBurgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 101/102.
  3. C. Kronfeld, Landeskunde des Großherzogthumes Sachsen-Weimar-Eisenach. Zweiter Teil. Weimar 1879. S 47.
  4. Gerd Bergmann, Otto Mayer: Die Eisenbahn im Wartburgland. Ausbau und Rekonstruktion des Streckennetzes. In: Eisenacher Tourismus Information (Hrsg.): Eisenacher Schriften zur Heimatkunde. Heft 35, Druck- und Verlagshaus Frisch, Eisenach 1987, S. 47-.
  5. Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH - Fahrplan

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