Färöischer Fußballpokal

Färöischer Fußballpokal
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Der Färöische Fußballpokal (färöisch Steypakappingin) ist der Pokalwettbewerb für Fußball-Vereinsmannschaften der Männer und wird seit 1955 ausgespielt. Seit 1999 trägt er die Bezeichnung Løgmanssteypið („Pokal des Løgmaður“). Demnach ist er vom Ministerpräsidenten des Landes ausgelobt. Der Sieger ist für die Teilnahme an der Qualifikations zur UEFA Europa League berechtigt.

Neben dem Landespokal gibt es noch gesonderte Pokalwettbewerbe der Jugendlichen (Th. Dam & Co. Steypið), Jungen (Blaðberasteypið), kleinen Jungen (Cadbury steypið), Frauen aus der 1. und 2. Liga (Steypakappingin Kvinnur), Mädchen 14–17 (Mótasteypið) sowie kleinen Mädchen 12–14 (Niels L. Arge steypið).

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Bei der Einführung des Pokals wurde die Teilnahme zunächst ausschließlich Erstligisten ermöglicht. Im ersten Jahr wurde mit Halbfinalspielen und anschließendem Finale gespielt, in den folgenden Jahren wurden anstatt dem Halbfinale teilweise diverse Ausscheidungsspiele ausgetragen, um die beiden Finalteilnehmer zu ermitteln. Zwischen 1974 und 1978 wurden jeweils zwei Finalspiele ausgetragen. Ab 1976 gab es wieder ein festes Halbfinale mit vier Mannschaften, seit 1978 werden diese Begegnungen mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. 1979 nahmen erstmals auch alle Zweit- und Drittligisten an den Pokalspielen teil, seit 1980 zusätzlich die Viertligisten. Dies beinhaltete bis 1982 neben den A- auch die B-, C-, und D-Mannschaften der in der jeweiligen Liga vertretenen Vereine, welche zunächst unter sich die Teilnehmer für die nächste Runde ausspielten, wobei die höherklassigen Mannschaften erst später in den Wettbewerb einstiegen. Seit 1983 sind nur noch A-Mannschaften für den Pokal zugelassen.

Ab 1995 wurde nach der Vorrunde noch eine Gruppenphase ausgetragen. Hierbei qualifizierten sich aus vier Gruppen á vier Mannschaften in Hin- und Rückspielen gegen jede andere Mannschaft die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe für die nächste Runde. 1998 wurde die Gruppenzahl auf drei verringert, wobei sich neben den Erst- und Zweitplatzierten zusätzlich die beiden besten Drittplatzierten für die nächste Runde qualifizierten. 2005 wurde die Gruppenphase aufgrund der Ausweitung auf 27 Spieltage in der ersten Liga wieder abgeschafft.

Die Finalspiele werden seit 1979 im Gundadalur-Stadion in Tórshavn auf Kunstrasen ausgetragen. Ausnahme war hierbei der Zeitraum von 2000 bis 2005, in welchem die Finalspiele im Tórsvøllur-Stadion in Tórshavn auf Naturrasen ausgetragen wurden. Im Finale wurde bis 1996 ein Wiederholungsspiel angesetzt, sofern es nach 90 Minuten sowie einer 30-minütigen Verlängerung unentschieden stand. Von 2001 bis 2005 fand das Finale jeweils am Ólavsøka, dem Nationalfeiertag der Färöer, statt, danach nur noch einmal im Jahre 2009.

Aktueller Modus

Der Pokal wird im reinen K.-o.-System ausgetragen. Bei derzeit 20 teilnehmenden A-Mannschaften der vier färöischen Ligen sind zwölf direkt für das Achtelfinale qualifiziert, darunter sämtliche Erstligisten der jeweiligen Saison sowie zwei ausgeloste Zweitligisten. Die verbliebenen Zweit-, Dritt- und Viertligisten spielen untereinander die restlichen Teilnehmer für das Achtelfinale aus. Hierbei und in allen folgenden Runden wird wild gelost, das heißt ohne jegliche Setzliste. Unterklassige Mannschaften genießen kein automatisches Heimrecht in den Begegnungen. Bis auf das Halbfinale, welches mit Hin- und Rückspiel ausgetragen und in welchem die Auswärtstorregel angewendet wird, werden alle Partien in einem einzigen Spiel entschieden. Steht es nach 90 Minuten unentschieden, folgt eine 30-minütige Verlängerung. Sofern danach immer noch keine Entscheidung herbeigeführt sein sollte, folgt ein Elfmeterschießen.

Der Sieger ist für die Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League berechtigt. Sollte dieser im selben Jahr färöischer Meister werden, nimmt stattdessen der Pokalfinalist an der 1. Qualifikationsrunde teil.

Endspiele um den Pokal

Jahr Sieger Finalist Ergebnis
1955 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 5:2
1956 TB Tvøroyri VB Vágur 5:2
1957 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 1:0
1958 TB Tvøroyri HB Tórshavn 5:3
1959 HB Tórshavn B36 Tórshavn 1:0
1960 TB Tvøroyri HB Tórshavn 3:0
1961 TB Tvøroyri B36 Tórshavn 2:0
1962 HB Tórshavn TB Tvøroyri 2:1
1963 HB Tórshavn B36 Tórshavn 7:1
1964 HB Tórshavn B36 Tórshavn 3:3 und 4:3 (Wdh.)
1965 B36 Tórshavn HB Tórshavn 3:2
1966 KÍ Klaksvík HB Tórshavn 4:2
1967 KÍ Klaksvík B36 Tórshavn 6:2
1968 HB Tórshavn B36 Tórshavn 2:1
1969 HB Tórshavn B36 Tórshavn 2:0
1970 kein Finale ausgespielt1
1971 HB Tórshavn TB Tvøroyri 9:0
1972 HB Tórshavn B36 Tórshavn 6:1
1973 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 3:1
1974 VB Vágur HB Tórshavn 4:0 und 3:5
1975 HB Tórshavn ÍF Fuglafjørður 5:2 und 2:2
1976 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 1:0 und 3:0
1977 TB Tvøroyri VB Vágur 1:3 und 3:0
1978 HB Tórshavn TB Tvøroyri 1:2, 2:1 und 3:1 (Entscheidungsspiel)
1979 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 5:0
1980 HB Tórshavn NSÍ Runavík 2:0
1981 HB Tórshavn TB Tvøroyri 5:1
1982 HB Tórshavn ÍF Fuglafjørður 2:1
1983 GÍ Gøta Royn Hvalba 5:1
1984 HB Tórshavn GÍ Gøta 2:0
1985 GÍ Gøta NSÍ Runavík 4:2
1986 NSÍ Runavík LÍF Leirvík 2:1
1987 HB Tórshavn ÍF Fuglafjørður 2:2 n.V. und 3:0 (Wdh.)
1988 HB Tórshavn NSÍ Runavík 1:0
1989 HB Tórshavn B71 Sandur 1:1 n.V. und 2:0 (Wdh.)
1990 KÍ Klaksvík GÍ Gøta 6:1
1991 B36 Tórshavn HB Tórshavn 1:0
1992 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 1:0
1993 B71 Sandur HB Tórshavn 1:1 n.V. und 2:1 (Wdh.)
1994 KÍ Klaksvík B71 Sandur 2:1
1995 HB Tórshavn B68 Toftir 3:1
1996 GÍ Gøta HB Tórshavn 2:2 n.V. und 5:3 n.V. (Wdh.)
1997 GÍ Gøta VB Vágur 6:0
1998 HB Tórshavn KÍ Klaksvík 2:0
1999 KÍ Klaksvík B36 Tórshavn 3:1
2000 GÍ Gøta HB Tórshavn 1:0
2001 B36 Tórshavn KÍ Klaksvík 1:0
2002 NSÍ Runavík HB Tórshavn 2:1
2003 B36 Tórshavn GÍ Gøta 3:1 n.V.
2004 HB Tórshavn NSÍ Runavík 3:1
2005 GÍ Gøta ÍF Fuglafjørður 4:1
2006 B36 Tórshavn KÍ Klaksvík 2:1
2007 EB/Streymur HB Tórshavn 4:3
2008 EB/Streymur B36 Tórshavn 3:2
2009 Víkingur Gøta EB/Streymur 3:2
2010 EB/Streymur ÍF Fuglafjørður 1:0
2011 EB/Streymur ÍF Fuglafjørður 3:0
1 1970 erreichten HB Tórshavn und KÍ Klaksvík das Finale. KÍ lehnte es jedoch ab, das Spiel im Stadion von HB auszutragen, so dass an dessen Stelle der unterlegene Halbfinalist VB Vágur gefragt wurde, ob dieser stattdessen im Finale antreten wolle. Da VB ebenfalls ablehnte, entschied der Verband, den Pokal nicht zu vergeben.

Siegerliste

Verein Titel Saisons
HB Tórshavn HB Tórshavn
26
1955, 1957, 1959, 1962, 1963, 1964, 1968, 1969, 1971, 1972, 1973, 1975, 1976, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1984, 1987, 1988, 1989, 1992, 1995, 1998, 2004
GÍ Gøta GÍ Gøta
6
1983, 1985, 1996, 1997, 2000, 2005
TB Tvøroyri TB Tvøroyri
5
1956, 1958, 1960, 1961, 1977
KÍ Klaksvík KÍ Klaksvík
5
1966, 1967, 1990, 1994, 1999
B36 Tórshavn B36 Tórshavn
5
1965, 1991, 2001, 2003, 2006
EB/Streymur EB/Streymur
4
2007, 2008, 2010, 2011
NSÍ Runavík NSÍ Runavík
2
1986, 2002
VB Vágur VB Vágur
1
1974
B71 Sandur B71 Sandur
1
1993
Víkingur Gøta Víkingur Gøta
1
2009

Erwähnenswertes

  • Von 1984 bis 2004 wurde der Pokal entweder von HB Tórshavn oder von der Mannschaft, die HB im jeweiligen Jahr besiegen konnte, gewonnen. Einzige Ausnahme war hierbei das Jahr 1994, in welchem B71 Sandur HB aus dem Wettbewerb warf, im Finale jedoch KÍ Klaksvík unterlag.
  • Bisher standen mit NSÍ Runavík (1980), Royn Hvalba (1983) und ÍF Fuglafjørður (1987) drei Zweitligisten im Finale, wobei jedoch keiner von ihnen gewinnen konnte, so dass bisher ausschließlich Erstligisten siegreich waren.
  • Vier Mannschaften standen mindestens einmal im Pokalfinale, konnten den Pokal jedoch nie gewinnen. ÍF Fuglafjørður ist hierbei die Mannschaft mit den meisten Niederlagen bei keinem einzigen Sieg, sie unterlagen insgesamt fünf Mal im Endspiel.
  • Den höchsten Finalsieg erzielte 1971 HB Tórshavn gegen TB Tvøroyri mit einem 9:0. Der höchste Sieg im Pokalwettbewerb überhaupt stammt ebenfalls von HB Tórshavn, die 1995 in den Gruppenspielen den Viertligisten Skansin Tórshavn mit 22:0 besiegten.

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