Fußball auf den Färöern

Fußball auf den Färöern
Der regionale Fußballplatz von Vágur inmitten einer typisch färöischen Landschaft.

Der Fußball auf den Färöern wird international durch die färöische Fußballnationalmannschaft repräsentiert. Der nationale Verband heißt Fótbóltssamband Føroya (FSF), das FIFA-Kürzel ist FRO. International weniger bekannt ist die färöische Fußballnationalmannschaft der Frauen.

Der FSF wurde am 13. Januar 1979 gegründet und trat 1988 der FIFA bei. Am 18. April 1990 wurde er in die UEFA aufgenommen. Seit 1992 spielen Mannschaften der Färöer in den europäischen Klubwettbewerben der UEFA mit [1]. Nur England, Nordirland, Schottland und Wales genießen neben den Färöern das historische Recht, trotz fehlender staatlicher Souveränität Mitglied der UEFA zu sein.

Der FSF ist darüber hinaus Mitglied des Färöischen Sportverbandes (Ítróttarsamband Føroya – ÍSF) und des Nationalen Olympischen Komitees der Färöer (Olympiska Nevnd Føroya – ONF).

Die 1. Liga der Männer heißt seit 2009 Vodafonedeildin, die Frauen spielen in der 1. Deild.

In der UEFA-Fünfjahreswertung werden die Färöer zum Ende der Europapokalsaison 2010/11 auf Platz 50 geführt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Mitgliedsvereine des FSF

Dem FSF gehören folgende färöische Vereine an:

1. Liga (Vodafonedeildin):

2. Liga (1. Deild):

3. Liga (2. Deild):

  • Royn Hvalba
  • Undrið FF

4. Liga (3. Deild):

Ehemalige/inaktive Vereine:

Die meisten Klubs haben B-, C- oder D-Mannschaften, die in den unteren Ligen spielen.

Vorgeschichte

Erstes dokumentiertes färöisches Fußballspiel zwischen HB Tórshavn und TB Tvøroyri (1909).

Der färöische Fußball wurde nach Ansicht der Historiker 1889 durch den Student Poul Effersøe begründet, als er nach Abschluss seines Studiums in Dänemark auf die Färöer mit einem Fußball im Gepäck zurück kehrte. 1892 wurde auf seine Initiative hin der TB Tvøroyri gegründet. Die beiden ewigen Rivalen in der ersten Liga, HB Tórshavn und KÍ Klaksvík, wurden 1904 gegründet, erst 2009 stieg KÍ erstmals in die zweite Liga ab. Schon 1905 folgten die Gründungen von MB Miðvágur, SÍ Sørvágur und VB Vágur, 1906 SÍF Sandavágur, 1913 EB Eiði, 1923 Royn Hvalba, 1926 GÍ Gøta, 1928 LÍF Leirvík, 1936 B36 Tórshavn, 1940 SÍ Sumba. Ab 1930 gab es „Länderspiele“ gegen die Nachbarinseln Island, Shetlands und die Orkney-Inseln.

Färöische Meisterschaften werden seit 1942 ausgetragen. Vorher hatten die Spiele den Charakter von Freundschaftsspielen zu Volksfesten und dergleichen. Seit 1985 gibt es eine nationale Frauenliga. Die 1. und 2. Herrenliga beschäftigt heute professionelle Trainer. Die Spieler selber sind Halbprofis, gelten als Amateure.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden folgende Vereine gegründet: 1946 ÍF Fuglafjørður, 1957 NSÍ Runavík, 1965 Skála ÍF, 1962/68 B68 Toftir, 1968 NÍF Nólsoy (seit 2010 als FF Giza), 1970/71 B71 Sandur, 1973 AB Argir, 1975 Fram Tórshavn, 2004 FS Vágar, 2006 Undrið FF (bis 2009 als Undri FF) und 2009 Ravnur FC.

Nationale Wettbewerbe

Die Färöer mit ihren rund 48.000 Einwohnern haben etwa 5.000 aktive Fußballerinnen und Fußballer. Dementsprechend viele Wettbewerbe gibt es:

Meisterschaften Pokale
Männer Frauen Männer Frauen
Vodafonedeildin 1. Deild Løgmanssteypið (1.–4. Deild) 1. + 2. Deild
1. Deild 2. Deild U-19 „Unglingar“ U-17 „Gentur“
2. Deild U-17 „Gentur“ U-16 „Dreingir“ U-14 „Smágentur“
3. Deild U-14 „Smágentur“ U-14 „Smádreingir“
Senioren U-12 „Gentur 10–12“
U-19 „Unglingar“ U-10 „Pinkur“
U-16 „Dreingir“
U-14 „Smádreingir“
U-12 „Piltar“
U-10 „Smápiltar“

Meisterschaft

Hauptartikel: Vodafonedeildin

Seit 1942 wird bei den Herren die färöische Meisterschaft ausgespielt, Die Liga wurde nach und nach aufgestockt, mittlerweile spielen regelmäßig zehn Mannschaften in der Regel zwischen März und Oktober eines Kalenderjahres um den Titel, wobei diese jeweils drei Mal aufeinandertreffen. Rekordmeister ist mit 21 Erfolgen HB Torshavn vor KÍ Klaksvík mit 16 Erfolgen.

Hauptartikel: 1. Deild

Bei den Damen wird die Meisterschaft erst seit 1985 ausgetragen. Im Gegensatz zu den Herren wurde die Anzahl der Teilnehmer im Laufe der Jahre immer weiter reduziert. In der Liga spielen nun sechs Mannschaften in der Regel zwischen April und Oktober eines Kalenderjahres jeweils vier Mal gegeneinander. KÍ Klaksvík ist Rekordsieger mit zwölf Titeln vor HB Tórshavn mit sieben Titeln.

Landespokal

Hauptartikel: Løgmanssteypið

Seit 1955 wird bei den Herren um den färöischen Pokal gespielt. Der Modus wechselte mehrmals und anfangs waren nur Erstligisten zur Teilnahme berechtigt. Nun wird der Pokal nur noch im reinen K.-o.-System unter allen gemeldeten Mannschaften ausgespielt. Rekordsieger ist hierbei HB Torshavn mit 26 Titeln vor GÍ Gøta mit sechs Titeln.

Die Damen haben erstmals 1990 den Pokalsieger ermittelt und spielen diesen ebenfalls im reinen K.-o.-System aus. KÍ Klaksvík gewann bisher neun Mal den Titel, B36 Tórshavn sechs Mal.

Lions Cup

Seit 2007 wird regelmäßig der Supercup zwischen dem Pokalsieger und dem Meister in einem einzigen Spiel mit Verlängerung und Elfmeterschießen ausgestragen. Dieses findet in der Regel am Anfang der Saison vor allen anderen Pokal- und Ligaspielen statt. HB Torshavn konnte den Pokal zweimal gewinnen, B36 Tórshavn, EB/Streymur und NSÍ Runavík jeweils einmal.

Internationale Wettbewerbe

Nationalmannschaft

Die färöische Nationalmannschaft der Männer trug bereits 1930 erste inoffizielle Länderspiele aus, 1998 folgten nach dem FIFA-Beitrtt die ersten offiziellen Spiele. Die Island Games konnten zwei Mal gewonnen werden, größter Erfolg war jedoch der 1:0-Sieg bei der EM-Qualifikation gegen Österreich. Eine Qualifikation für Europa- oder Weltmeisterschaften gelang indes noch nie.

Bei den Frauen wurden die ersten Spiele 1995 abgehalten. Bei Europameisterschaften kam die Nationalmannschaft nie über die Qualifikation hinaus, bei Weltmeisterschaften wurde stets auf eine Teilnahme verzichtet.

Atlantic Cup

1999 wurde erstmals ein Freundschaftsspiel zwischen dem amtierenden färöischen und isländischen Meister ausgetragen. Aufgrund positiver Resonanz kam es ab 2002 zu jährlichen Begegnungen beider Meister. Die Spiele wurden abwechselnd auf den Färöern sowie auf Island ausgetragen. 2007 musste die Begegnung aufgrund finanzieller Probleme abgesagt werden, das letzte offizielle Spiel fand 2008 statt. In den insgesamt sieben stattgefundenen Partien gab es stets unterschiedliche Sieger. Von den Färöern konnten HB Tórshavn (2004) und B36 Tórshavn (2006) den Wettbewerb gewinnen, fünf Mal war der isländische Vertreter erfolgreich.

Einzelnachweise

  1. Standard verbessert sich stetig
  2. Platzverteilung für den Europapokal 2012/2013

Weblinks


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