Fuzzy Q. Jones

Fuzzy Q. Jones
Al St. John (rechts) mit Buster Keaton und Roscoe 'Fatty' Arbuckle in Out West (1918)

Alfred („Al“) St. John (* 10. September 1893 in Santa Ana, Kalifornien, USA; † 21. Januar 1963 in Lyons, Georgia, USA) war ein populärer US-amerikanischer Schauspieler

St. John wurde besonders für seine Rolle als Cowboy Fuzzy (voller Name: Fuzzy Q. Jones) in vielen B-Western bekannt. Er war ein Neffe des Stummfilm-Stars Fatty Arbuckle und besaß großes artistisches Talent.

St. John begann um 1912 für die Mack Sennett Studios in Nebenrollen für den Stummfilm zu arbeiten. Neben Fatty Arbuckle arbeitete er auch mit Buster Keaton und Charlie Chaplin zusammen. St. John schuf auch den Charakter Stoney für eines der ersten Western-Serials, The Three Mesquiteers, die später von John Wayne fortgesetzt wurde.

Al St. John spielte zwischen 1912 bis 1952 in insgesamt 346 Filmen mit.

Fuzzy

Die Figur des Fuzzy entwickelte St. John erst nach Einführung des Tonfilms. Er spielte ihn im Serial Billy the Kid mit Hauptdarsteller Bob Steele, in der Lone Rider-Serie des früheren Opernsängers George Houston und in der Billy the Kid-Serie (die auch als Billy Carson-Serie vermarktet wurde) neben Hauptdarsteller Buster Crabbe, der berühmt wurde als erster Science-Fiction-Held Flash Gordon. Schon bald war der „Sidekick“ erfolgreicher bei der Vermarktung dieser Serials (insbesondere in Europa) als der eigentliche Hauptdarsteller. In Deutschland kamen diese Low-Budget-Filme, deren Herstellung selten mehr als eine Woche dauerte, gar nur unter dem Titel „Fuzzy“ in die Kinos. Bis 1952 drehte St. John mehr als 80 Fuzzy-Filme, zuletzt viele mit dem Pro-Forma-Hauptdarsteller Lash La Rue, der eigentlich Alfred LaRue hieß, aber wegen seines artistischen Umgangs mit der Peitsche den Spitznamen Lash bekam.

Der Spitzname Fuzzy stammt von einem anderen Schauspieler, John Forrest „Fuzzy“ Knight, der die Rolle des Cowboy Sidekick schon vor St. John spielte. Offenbar wollten die Produzenten für einen Western ursprünglich Knight anheuern, doch dann wurde die Rolle an St. John vergeben, der dafür den Spitznamen seines Rivalen übernahm.

In den Filmen ist Fuzzy ein eigensinniger, alter Cowboy, eine Art Dorftrottel, der allen Klischees bis hin zur kratzigen Stimme gerecht wird; außerdem hat er immer einen guten Spruch auf Lager. Mit dieser Rolle wurde St. John zum Inbegriff des Comical Sidekick in den 1930er- bis 1950er-Jahren, der Blütezeit der Cowboy- und Western-Filme: dem coolen, maskulinen und – aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten mit dem Sechsschüsser – praktisch unbesiegbaren Helden wird ein etwas verschrobener, aber lustiger Partner zur Seite gestellt, der das Geschehen auflockert und für unvorhersehbare Wendungen sorgt.

In Deutschland wurde die Figur des Fuzzy durch die ZDF-Fernsehserie Western von gestern in den 1980er-Jahren auch einem jüngeren Publikum bekannt. Der eingedeutschte Begriff Fuzzi für einen nicht ganz ernst zu nehmenden Menschen fand Eingang in die Umgangssprache.

Filmtitel (Auswahl)

  • Fuzzy außer Rand und Band (Billy the Kid's Gun Justice, 1940)
  • Fuzzy der Meistercowboy (Billy the Kid Wanted, 1941)
  • Fuzzy der Unsterbliche (Billy the Kid in Santa Fe, 1941)
  • Fuzzy bricht den Terror (Billy the Kid's Fighting Pals, 1941)
  • Fuzzy bricht den Terror (Billy the Kid's Range War, 1941)
  • Fuzzy wird energisch (Border Roundup, 1942)
  • Fuzzy jagt sich selbst (Billy the Kid Trapped, 1942)
  • Fuzzy greift ein (The Lone Rider and the Bandit, 1942)
  • Fuzzy der Draufgänger (Valley of Vengeance, 1944)
  • Fuzzy lebt gefährlich (Oath of Vengeance, 1944)
  • Fuzzy schreckt vor nichts zurück (Gentlemen with Guns, 1946)
  • Fuzzy der Draufgänger (Ghost of Hidden Valley, 1946)
  • Fuzzy räumt auf (Ghost Town Renegades, 1947)
  • Fuzzy, Räuber und Banditen (Law of the Lash, 1947)
  • Fuzzy der Banditenkiller (Border Feud, 1947)
  • Fuzzy und das krumme Ding (Cheyenne Takes Over, 1947)
  • Fuzzy rechnet ab (The Fighting Vigilantes, 1947)
  • Fuzzy sieht Gespenster (Pioneer Justice, 1947)
  • Fuzzy gegen Tod und Teufel (Return of the Lash, 1947)
  • Fuzzy und die bösen Buben (Frontier Revenge, 1948)
  • Fuzzy und der Weisheitszahn (Son of a Badman, 1949)
  • Fuzzy und der Peitschenheini (King of the Bullwhip , 1950)
  • Fuzzy und der Kutschentrick (The Thundering Trail, 1951)

Literatur

  • David Rothel: Those Great Cowboy Sidekicks, WOY Publishing (1984, 2001) - ISBN 0-8108-1707-1

Weblinks


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