Funkrufname

Funkrufname

Ein Funkrufname dient der Identifizierung eines Teilnehmers im Sprechfunkbetrieb aus den Reihen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Teilnehmerbezeichnungen im Amateurfunk werden Rufzeichen genannt.

Funkrufnamen beziehen sich dabei auf orts-, fahrzeug- oder personengebundene Funkgeräte bzw. Fernmeldestellen.

Die Funkrufnamen sind größtenteils einheitlich aufgebaut, können jedoch von Organisation zu Organisation kleine Unterschiede zeigen.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Da eine geregelte Benennung besonders in größeren Funknetzen und bei überregionaler Zusammenarbeit von beweglichen Funkstellen von Bedeutung ist, wurde ein bundeseinheitliches System zur Bezeichnung der Funkstellen entwickelt und 1979 den Ländern zur Einführung empfohlen. Die Verteilung der Funkrufnamen ist zwar in der Hand der Länder, jedoch richtet sie sich in der Regel nach einem bundeseinheitlichen Schema. Für staatenübergreifende Funkdienste werden von den nationalen Fernmeldebehörden Rufzeichen vergeben.

Nicht-polizeiliche BOS

Die Bezeichnung erfolgt bei den nicht-polizeilichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) normalerweise mit einem dreigliedrigen Schema der Form:[1][2]

  • Kennwort der Behörde oder Organisation
  • Kennung des Einsatzbereiches (Ortskennung)
  • Taktische Kennziffer

Ein Beispiel wäre der Funkrufname Florian Stuttgart 1/33-2. Dieser hat folgende Bedeutung:

Bedeutung Beispiel Anmerkungen
1 Kennwort der Behörde oder Organisation „Florian“ für Feuerwehreinheiten im 4-Meter-Band
2 Kennung des Einsatzbereiches (Ortskennung) „Stuttgart“ für die Stadt Stuttgart
3 a Standort (bei mehreren Standorten) „1“ für die Wache 1
b Art der Funkstelle bzw. Fahrzeugtyp „33“ Drehleiter mit Korb 23/12
c Fortlaufende Nummer zur Unterscheidung gleicher Funkstellen bzw. Fahrzeuge am gleichen Standort „2“ 2. Fahrzeug vom Typ 33

Der Punkt 3c wird üblicherweise nur bei mehrfach vorhandenen Fahrzeugen benutzt und entfällt sonst. Die dritte Ziffer kann aber (je nach Richtlinie und Bundesland) trotzdem verwendet werden. Bei kleinen Feuerwehren mit nur einem Standort kann auch der Punkt 3a entfallen.

Kennwörter der Behörden und Organisationen

Die Kennwörter der nichtpolizeilichen Einheiten im BOS-Funk:[2][3]

Organisation 4-m-Band 2-m-Band
Feuerwehr Florian Florentine/Florian (je nach Bundesland)
Deutsches Rotes Kreuz Rotkreuz Äskulap/Rotkreuz
Johanniter-Unfall-Hilfe Akkon Jonas/Akkon (je nach Bundesland)
Malteser Hilfsdienst Johannes Malta
Arbeiter-Samariter-Bund Sama Samuel
Technisches Hilfswerk Heros Heros (alt: Hermine)
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Pelikan Adler/Pelikan (je nach Bundesland)
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Triton
Rettungshubschrauber Christoph Christoph
Wasserwacht Wasserwacht Wasserwacht/Neptun (je nach Bundesland)
Bergwacht Bergwacht Bergwacht
Katastrophenschutzbehörden und -einheiten
Luftschutzhilfsdienst
Deichverbände
KatS oder Kater Katherina
Leopold Leopoldine
Hydra Hydra
Private Rettungsdienste Rettung Rettung
Rettungshundestaffel Antonius/Canis Antonius/Canis

Teilweise werden im 2-m-Band keine gesonderten Kennwörter mehr verwendet. Es wird dann der des 4-m-Bandes übernommen.

Kennung des Einsatzbereiches (Ortskennungen)

Mit dieser Kennung wird der Funkverkehrskreis (Einsatz- oder Leitstellenbereich) gekennzeichnet. Sie ist in den Bundesländern nicht einheitlich geregelt, besteht jedoch in der Regel aus den Namen der Gemeinde, des Stadt- oder Landkreises, Regierungsbezirks oder Bundeslandes, welches die Stelle betreibt.

Taktische Kennziffern

Die Kennzahl nach BOS-Kennwort und Ortskennung bezeichnet die taktische Einheit, die im Funkverkehr angesprochen werden soll. Sie besteht meist aus zwei oder drei Teilkennziffern.

  • Die erste Teilkennziffer bezeichnet die Ortsgruppe oder Wache (bei mehreren Standorten innerhalb einer Gemeinde), der die taktische Einheit zugeordnet ist. Beispiel:
11 steht für die Ortsgruppe Neudorf
  • Die zweite Teilkennziffer steht für den Einheitstyp (z. B.: Fahrzeugtyp). Beispiel:
11-83 steht für einen Rettungswagen der Ortsgruppe Neudorf
  • Die dritte Teilkennziffer wird nur benötigt, wenn mehrere identische Einheiten eines Typs vorhanden sind (z. B.: mehrere identische Fahrzeuge). Hierfür werden nun die einzelnen Einheiten durchnummeriert. Beispiel:
11-83/2 steht für den zweiten Rettungswagen der Ortsgruppe Neudorf

Auf Vorschlag der Innenministerkonferenz von 1994 wird in den Ländern ein Schema verwendet. Die Länder sind jedoch in der tatsächlichen Zuteilung frei, sodass es durchaus erhebliche Abweichungen geben kann. Daneben existiert eine Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren, die eine gleiche Gruppeneinteilung vornimmt, im Detail aber teilweise stark abweicht.

Die Empfehlungen werden in keinem Bundesland (außer im Bereich des Rettungsdienstes) unmodifiziert verwendet.

Taktische Kennziffern der Feuerwehr

Die Teilkennziffern für den Einheitstyp (d.h. die zweite Teilkennziffer) sind in Gruppen geordnet. Die erste Zahlgruppe von 0 bis 9 steht für personen- oder ortsgebundene Funkgeräte, alle weiteren Zahlengruppen stehen für bestimmte Fahrzeugtypen.

Zahlenbereich Einheitstyp Beispiele
1-9 Führungskräfte „1“: Stadt-/Kreisbrandmeister
10–19 Führung und Versorgung „11“: Einsatzleitwagen, „19“: Mannschaftstransportfahrzeug
20–29 Tank- und Pulverlöschfahrzeuge „21“: Tanklöschfahrzeug 8/18
30–39 Hubrettungsfahrzeuge „33“: Drehleiter 23/12
40–49 Löschgruppen- und Tragkraftspritzenfahrzeuge „42“: Löschgruppenfahrzeug 10/6
50–59 Rüst- und Gerätewagen „50“: Vorausrüstwagen
60–69 Schlauchwagen, Wechsellader Fahrzeuge „61“: Schlauchwagen 1000, „65“: Wechselladerfahrzeug
70–79 Sonstige Feuerwehrfahrzeuge „71“: Feuerwehrkran
80–89 Rettungsdienstfahrzeuge „82“: Notarzteinsatzfahrzeug
90–99 ABC-Dienst / zur besonderen Verfügung „93“: Dekontaminations-Mehrzweck-Fahrzeug

Die Zahlengruppen und Fahrzeugtypen sind einander bundesweit (fast) einheitlich zugeordnet,[2][4][5][6][7][8] ausgenommen Hamburg und Niedersachsen, die davon vollständig abweichen.

Innerhalb einer Zahlengruppe sind die Zuordnungen von Zahl zu Fahrzeug allerdings nicht bundeseinheitlich, selbst innerhalb eines Bundeslandes kann die exakte Bezeichnung eines Fahrzeuges von Kreis zu Kreis abweichen.

Taktische Kennziffern der Feuerwehr Hamburg

Als Stadtstaat verwendet Hamburg ein anderes System der Funkrufnamen. Es beginnt mit dem Kennwort „Florian“, sowie der Ortskennung „Hamburg“. Es folgt im Falle eines Fahrzeuges einer Berufsfeuerwehrwache die jeweilige Wachennummer (z. B. „22“ für die Feuer- und Rettungswache Berliner Tor), bei Freiwilligen Feuerwehren dem kompletten Namen (z. B. „Berliner Tor“ für die Freiwillige Feuerwehr Hamburg Berliner Tor). Im Anschluss an die Wache folgt noch die Kennzeichnung des jeweiligen Fahrzeuges:

Beispiel: „Florian Hamburg 22/0“ für das KLF der Feuer- und Rettungswache Berliner Tor
„Florian Hamburg Berliner Tor 1“ für das erste LF der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg Berliner Tor
  • Bei Rettungsdienstfahrzeugen werden Buchstaben nach dem deutschen Buchstabiertafel verwendet
    • Anton: erster Rettungswagen (RTW) an dieser Rettungswache
    • Berta: zweiter RTW an dieser Rettungswache (usw.)
    • Friedrich, Gustav, Ida: RTW welcher dieser Feuer- und Rettungswache zugeordnet ist, allerdings an einer separaten Wache (Außenstelle) stationiert ist um die Hilfsfrist zu garantieren
    • Kaufmann und Ludwig: Reserve RTW, welcher von der Besatzung des Löschzuges besetzt wird, sollten die anderen RTW bereits im Einsatz sein
    • Paula und folgende: RTW an einer separaten Wache, die nicht durch Feuerwehrpersonal besetzt werden
Beispiel: „Florian Hamburg 22 Anton“ für den ersten RTW der Feuer- und Rettungswache Berliner Tor
  • Stadtteilname und 1/2: Erster bzw. zweiter ausrückender RTW einer in den Rettungsdienst eingebundenen Rettungswache einer Hilfsorganisation, welcher im Auftrag der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) seinen aktuellen Einsatz wahrnimmt. Dies ist ein dynamischer, nicht fahrzeug-gebundener Rufname, der dem RTW einsatzbezogen zugeordnet wird, während der RTW zusätzlich seinen festen HiOrg-Rufnamen hat, diesen aber während eines Einsatzes im Auftrag der FEZ nicht benutzt. Die Kennung im Funkmeldesystem (FMS) entspricht immer dem festen HiOrg-Rufnamen.
Beispiel: „Florian Hamburg Steilshoop 1“ für den erstausrückenden RTW der Malteser-Rettungswache in HH-Steilshoop. (Hier nicht benutzter HiOrg-Rufname wäre z. B. „Johannes Hamburg 43/43“.)
  • bei Sonderfahrzeugen aus dem Namen des Fahrzeugs
Beispiel: „Florian Hamburg 22 Gerätewagen“ für den Gerätewagen der Feuer- und Rettungswache Berliner Tor
Taktische Kennziffern der Feuerwehr Niedersachsen

Auch Niedersachsen hat ein abweichendes Funkrufnamensystem der Feuerwehren. Entgegen der in den meisten Bundesländern üblichen dreiteiligen Ziffernfolge, werden in Niedersachsen nur zweiteilige Ziffernfolgen vergeben. Die erste Zifferngruppe ist dabei entweder eine regionale (10..89) oder eine funktionale Kennzeichnung (90..99). Die zweite Zifferngruppe erlaubt Aufschluss über die Art der Funkstelle; die festgelegten Kennzeichnungen finden sich in der untenstehenden Tabelle:

Zahlenbereich Fahrzeugtyp
10..19 Tanklöschfahrzeuge
20..29 Löschgruppenfahrzeuge, Staffellöschfahrzeuge und Tragkraftspritzenfahrzeuge
30..39 sonstige Feuerwehrfahrzeuge (Hubrettungsfahrzeuge und Schlauchwagen)
40..49 Fahrzeuge für technische Hilfeleistung (Rüst- und Gerätewagen)
50..59 Fahrzeuge des Rettungsdienstes der Feuerwehr
60..69 Einsatzleitwagen
70..79 Handsprechfunkgeräte im 4m-Band
700..799 Handsprechfunkgeräte im 2m-Band
80..84 sonstige Feuerwehrfahrzeuge (die nicht 30..39 einsortiert sind)

Zusätzliche Kennungen der zweiten Kennzahlgruppe können für örtliche Festfunkstellen in Feuerwehrhäusern vergeben werden (z. B. 01..09), sowie für Funktionsträger von Gemeindefeuerwehren (90..99). Dieses obliegt dem Landkreis, der kreisfreien Stadt oder der Region.


Taktische Kennziffern des Rettungsdienstes
Funkrufnamen der Einsatzfahrzeuge (taktische Kennungen) werden oft am Heck oder an der Windschutzscheibe angegeben, hier ein Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes („Rotkreuz Miesbach 43/71/3“)

Im Rettungsdienst werden teilweise taktische Kennzahlen der Feuerwehr (u. a. 80–89) verwendet oder auch spezielle Kennungen, die auf die Bedürfnisse des Rettungsdienstes zugeschnitten sind (z. B. Sonderfahrzeuge für die Wasser- oder Bergrettung). Dies hängt vom Bundesland, falls durch dieses festgelegt, oder von der Betreiberorganisation ab. Zumindest bei Kennungen, die die Betreiberorganisation selbst festgelegt hat, sind die Kennungen bundesweit einheitlich.

Taktische Kennziffern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Rufnamen der DLRG sind ähnlich wie Feuerwehr-Rufnamen zusammengesetzt und nicht bundesweit einheitlich. Die einzelnen Landesverbände können für ihre Bereiche Sonderregelungen erlassen. Viele Landesverbände haben das Schema der Feuerwehren übernommen, andere nutzen dieses Schema:

Zahlenbereich Einheitstyp
1–9 Feststationen
10–39 keine spezifische Zuweisung
40–49 KatS-Fahrzeuge, Motorrettungsboote
50–59 Kraftfahrzeuge
60–96 keine spezifische Zuweisung
97 Fußtruppen
98 Einsatzleiter
99 nicht vergeben

In einem Einsatz auf Landesebene werden Funkrufnamen beim Einsatz individuell vergeben. In der Regel lauten diese beispielsweise „Adler Rheinpfalz 98“ (Einsatzleiter Rheinland-Pfalz), sie können aber auch anders vergeben werden.[9]

Taktische Kennziffern ortsfester Funkstellen

Ortsfeste Funkstellen, wie z. B. Fernmeldezentralen oder Einsatzleitzentralen werden nach folgendem Schema bezeichnet:

  • Kennung der Behörde/Ortskennung – gegebenenfalls laufende Nummer

Beispiel: Florian Hannover: Feuerwehreinsatzzentrale Hannover

Betreut eine Einsatzleitzentrale mehrere Organisationen, so trägt sie in der Regel nur den Namen „Leitstelle“.

Beispiel: Leitstelle XY: Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatzzentrale XY

Einige integrierte Leitstellen, wie die der Feuerwehr Hamburg und der Feuerwehr Köln, haben den Funkrufnamen „Florian“.

Polizeiliche BOS

Bei der Polizei gibt es nicht immer eine Einteilung nach taktischen Fahrzeugtypen. Oft sind dort die Fahrzeuge nach Funkverkehrskreis und Nummern, ggf. in Kombination mit Buchstaben sortiert. Die Funkkreise werden durch die jeweiligen Bundesländer individuell bestimmt und nach verschiedenen Systematiken benannt. Funkrufnamen und Ordnungszahlen werden durch die Bundesländer (Innenministerien) geregelt.

So besteht zum Beispiel der Rufname in Baden-Württemberg aus Kennwort für das Regierungspräsidium (als Landespolizeidirektion), Unterscheidungsziffer für die Polizeidirektion und einer Zahl für die Funkstelle. Die Ziffer für die Polizeidirektion wird nach dem Alphabet vergeben. Die Polizeidirektionen Heidelberg, die Polizeipräsidien Mannheim und Karlsruhe, das einer Landespolizeidirektion gleichgestellte Polizeipräsidium Stuttgart, das Landeskriminalamt, die Wasserschutzpolizei und die Bereitschaftspolizei verwenden abweichende Kennwörter.

Hamburg dagegen unterscheidet die Polizeieinsatzzentrale mit Polizeikommissariaten und 6 Funkkreisen, die Hubschrauberstaffel, die Kriminalpolizei, Landesbereitschaftspolizei, Wasserschutzpolizei und besonderen Einsatzkräften der Zentraldirektionen.

Bundespolizei

Die Funkverkehrskreise sind nach Bundespolizeidirektionen bzw. -inspektionen aufgeteilt.

Zoll

Jedem Hauptzollamt ist ein Rufname zugeteilt. Die Zollkommissariate erhalten dazu zusätzlich eine Ziffer, die in Zehnerschritten ansteigt (also 10, 20 usw.).

Beispiel:
  • Hauptzollamt Hamburg-Freihafen: Hansa
    • Zollkommissariat Cuxhaven-See: Hansa 10
      • Außenstelle Helgoland: Hansa 10/2

Zollkriminalamt und Zollfahndungsämter haben alle den Rufnamen „Pascha“ mit einer Unterscheidungsziffer (z. B. ZKA: 01, ZFA Freiburg 5).

Sonstige Teilnehmer

Baden-Württemberg

  • Innenministerium: Schwarzwald
    • Innenministerium im Katastrophenschutz: Kater Baden-Württemberg
  • Regierungspräsidium Tübingen: Kapelle
  • Regierungspräsidium Freiburg: Tanne
  • Regierungspräsidium Karlsruhe: Odenwald
  • Regierungspräsidium Stuttgart: Teck

Bundesbehörden

Österreich

Da sich in Österreich ein einheitliches Funknetz für die BOS derzeit erst im Aufbau befindet, brauchen die einzelnen Organisationen zueinander zurzeit relativ wenig Rücksicht zu nehmen.

Übliche Namen in den Organisationen sind:

Österreichischer Rettungsdienst ÖRD (OERD)

Beim ÖRD hat jedes Einsatzfahrzeug eine eigene Funkerkennung (Rufzeichen) beginnend mit REGA (und fünfstelliger Rufnummer). An diesem Rufzeichen wird für die Leitstelle auch die Tätigkeitszuteilung (BHD, KTW, RTW, NEF, Sanitätsmotorradstaffel) erkennbar (REGA Ortsname ist z. B. die Leitstelle, REGA 521 ist z. B. ein NEF Sanitätsmotorrad der Staffel Salzburg).

Innerhalb des eigenen Dienststellenbereichs wird mit dreistelliger Kennzahl, außerhalb der eigenen Zuständigkeit mit der fünfstelligen Kennzahl gerufen. So ist für die gerufene Sanitätsdienststelle sofort die rufende Funkstelle identifizierbar.[10]

Rotes Kreuz

Beim Roten Kreuz hat jedes Fahrzeug eine Funkrufnummer. Die erste Ziffer steht für das Bundesland und wird von einem Punkt bzw. einem Bindestrich gefolgt. Danach kommt je nach Bundesland eine 3–5 Stellen lange Fahrzeugnummer, die auch die dem Fahrzeug zugeordnete Bezirksstelle angeben kann. Die einzelnen Dienststellen werden mit dem Ortsnamen und die Leitstellen entweder mit „Leitstelle“, „Leitstelle“ + Ortsnamen oder mit „Landesleitstelle“ (Steiermark) gerufen. (In Niederösterreich wird 144 Notruf NÖ mit dem Codenamen „Leo“ gerufen.) So wird z. B. in Salzburg ein Fahrzeug mit 208 gerufen. Die Wagennummer ist zwar 8.208, die erste Ziffer wird aber innerhalb des Bundeslands vernachlässigt. In der Steiermark ist es üblich Fahrzeuge mit dem Namen ihrer Orts-, beziehungsweise Bezirksstelle und der Fahrzeugnummer zu rufen (z. B. „Leoben 12“).

Beispiel der Nummernkennung in Oberösterreich: 4.1551 (4 = Bundesland, 15 = Bezirk (in dem Fall Steyr Stadt), 5 = Ortsstelle, 1 = Fahrzeug)

Feuerwehr

Während bei den Ortsfeuerwehren der Ortsname integraler Bestandteil des Funkrufnamens ist, wird im Katastrophenhilfsdienst die Nummer der jeweiligen KHD-Einheit verwendet.

Dem Ort oder der Nummer wird eine Kurzform der Bezeichnung des Fahrzeuges vorangestellt. So gibt es beispielsweise:

  • Anton, Berta, Cäsar, oder 1., 2., 3. usw. für das erste, zweite, dritte Handfunkgerät

Funkrufnamen in Niederösterreich

Dauernd besetzte Funkstationen, das sind in der Regel Bezirksalarm- und Warnzentralen (BAWZ), werden mit Florian und dem Ortsnamen bezeichnet, z. B. „Florian Baden“ für die BAWZ des Bezirks Baden. Nicht dauernd besetzte Stationen, wie die einzelnen Feuerwehren werden mit Feuerwehr + Ortsname gerufen, z. B. „Feuerwehr Hainburg“. Bewegliche Funkleitstellen werden ebenfalls mit Florian und der Nummer des jeweiligen Bezirkes, wo die Leitstelle stationiert ist, bezeichnet. So ist Florian 14 die mobile Funkleitstelle des Bezirkes Mödling. Ebenso wird die Landeswarnzentrale (LWZ) mit Florian Niederösterreich angesprochen.

Die Funkrufnamen der einzelnen Fahrzeuge und der Handfunkgeräte setzen sich aus dem Funkrufzeichen und dem Ortsnamen zusammen. Ein weiteres Fahrzeug einer Kategorie wird zusätzlich mit 2, 3, … bezeichnet. Zum Beispiel „Pumpe Schlag“, „Anton Hirtenberg“ oder „Tank2 Zwettl“.

Funkrufnamen in Vorarlberg

Die gesamten Einsätze von Rettungskräften und Feuerwehr werden in Vorarlberg von der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) abgewickelt. Beide Organisationen werden mittels digitalen Meldeempfängern alarmiert. Darum sind die Feuerwehrzentralen, die „Florian und Ortsnamen“ gerufen werden nicht dauernd, sondern erst nach der Alarmierung besetzt. Die Fahrzeuge werden dann mit dem jeweiligen Ortsnamen und taktischer Bezeichnung gerufen. (z. B. Rankweil Tank1, oder Altach LF)

Funkrufnamen in der Steiermark

In der Steiermark werden im Feuerwehrfunk für Fahrzeuge immer der Fahrzeugtyp und der Wehrname verwendet, z. B. „RLF Stainz oder „LF-B Wetzelsdorf“. Ständig besetzte Funkstationen heißen Florian + Ortsname. Eine fallweise besetzte Fixstation (in einem Rüsthaus) nennt sich Feuerwehr + Ortsname.

Quellen

  1. Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren: Sprechfunker, Neckarverlag
  2. a b c Funkrufnamenerlass des Innenministeriums Baden-Württemberg, 2003 (PDF)
  3. Funkrufnamen der Organisationen, Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg (PDF)
  4. Funkrufnamen, Bedeutung der 2. Teilkennzahl, Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg (PDF)
  5. Funkrufnamen NRW
  6. Funkrufnamen für BOS in Bayern gemäß dem Bayrischen Staatsministerium des Inneren, 2006
  7. Funkrufnamenverzeichnis RLP, Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, 2010
  8. Funkrufnamenverzeichnis Hessen, Landesfeuerwehrschule Hessen, 1. Februar 2011
  9. http://rheinland-pfalz.dlrg.de/leitung-einsatz/iuk.html
  10. ÖRD (OERD) Bundesverband Salzburg

Weblinks

Siehe auch


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