Frög

Frög
Wappen Karte
Wappen von Rosegg
Rosegg (Österreich)
DEC
Rosegg
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Villach-Land (VL)
Fläche 19,6 km²
Koordinaten 46° 35′ N, 14° 1′ O46.58861111111114.018611111111477Koordinaten: 46° 35′ 19″ N, 14° 1′ 7″ O
Höhe 477 m ü. A.
Einwohner 1.853 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 95 Einwohner je km²
Postleitzahl 9232
Vorwahlen 04253 und 04274
Gemeindekennziffer 2 07 21
AT211
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Schlossallee 2
9232 Rosegg
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Franz Richau (BGM)
Gemeinderat (2009)
(15 Mitglieder)
6 SPÖ, 5 BGM, 3 BZÖ, 1 RL

Rosegg (slowenisch: Rožek) ist eine am westlichen Ende des Rosentals gelegene Marktgemeinde im Bezirk Villach-Land in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet wird von der Drau durchflossen, die durch das Wasserkraftwerk Rosegg-St. Jakob energetisch genutzt wird. Die eigentliche Ortschaft Rosegg liegt in einer Flussschleife, und ist seit dem Bau des zum Kraftwerkskomplex gehörenden 3,7 km langen Oberwasserkanals (1973) nur über Brücken zu erreichen. Die Seehöhe des Gemeindegebiets liegt zwischen 477 bis 600 m ü. NN.

Gemeindegliederung

Rosegg ist in die drei Katastralgemeinden Berg (Gora), Emmersdorf (Tmara vas) und Rosegg (Rožek) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 18 Ortschaften:

Pfeilerbildstock westlich von Frojach
Blick von St. Lambrecht auf die Karawanken
Pfarrkirche St. Michael in Rosegg
Pfarrkirche St. Michael, Innenraum
Marktgemeideamt Rosegg
Schaugrab Urgeschichtszentrum Frög-Rosegg
Schloss Rosegg, Hauptgebäude, Südansicht
Schloss Rosegg, Hauptgebäude, Nordansicht
  • Berg (Gora), 55 Einwohner (2001)
  • Bergl (Gora), 148
  • Buchheim (Podhum), 77
  • Dolintschach (Dolinčiče), 27
  • Drau (Na Dravi), 97
  • Duel (Dole), 70
  • Emmersdorf (Tmara vas), 107
  • Frög (Breg), 87
  • Frojach (Broje)m 10
  • Kleinberg (Mala gora), 27
  • Obergoritschach (Zgornje Goriče), 31
  • Pirk (Brezje), 96
  • Raun (Ravne), 55
  • Rosegg (Rožek), 442
  • Sankt Johann (Ščedem), 24
  • Sankt Lamprecht (Semislavče), 222
  • Sankt Martin (Šmartin), 173
  • Untergoritschach (Spodnje Goriče), 54

Nachbargemeinden

Wernberg Velden
Villach Nachbargemeinden
Finkenstein St. Jakob im Rosental

Geschichte

Das Gebiet um das heutige Rosegg war wie Hallstattzeitliche Gräberfelder in Frög nahelegen schon vor ca. 3000 Jahren besiedelt. Die Siedlung selber dürfte sich ca. 300 m nordöstlich am Burgberg befunden und terrassenförmig angelegt worden sein. Die besiedelbare Fläche betrug ungefähr 2 ha. Das Gräberfeld von Frög, welches 1882 zufällig entdeckt wurde, stammt aus der Zeit von 750 bis 400 v. Chr. und ist nach Hallstatt das zweitgrößte in Österreich. Archäologisch bedeutend sind die als Grabbeigaben verwendeten Bleifiguren - insbesondere das Modell eines Kult- oder Totenwagens (Bleiwagen von Frög) und zwölf kleinen Tiermodellen mit einer Schulterhöhe von 3 cm, der sich heute im Kärntner Landesmuseum befindet.

Rosegg (Rasek) wurde 1106 erstmals urkundlich erwähnt, als der Patriarch von Aquileia, Ulrich I., die Pfarre Ras dem Chorherrnkapitel des Stifts Eberndorf schenkt. Schon 875 jedoch tauchte der Flurname Ras, als der Bischof Arnold von Freising ein Bauerngebäude gegen eines in Werida (Maria Wörth) eintauschte, zum ersten Mal auf. Im späten 12. Jahrhundert erbaute Rudolf von Ras am Burgberg eine Burg[1] (heute ein Bestandteil des Rosegger Tierparks) und nannte sich Rudolf de Rasek. Nachdem die Hauptlinie der Raser 1315 ausstarb, fiel die Herrschaft über Rosegg im Laufe der Jahrhunderte an mehrere Adelsgeschlechter, darunter auch an Hans Rudolf von Raitenau, den jüngsten Bruder des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau. Im Jahr 1478 wurde das gesamte Rosental (darunter auch Rosegg) im Laufe der Türkenkriege arg in Mitleidenschaft gezogen.

1686 erwarb Georg Niclas Graf von Orsini und Rosenberg die Besitzungen von Rosegg. Seine Nachkommen errichteten 1772 das Schloss Rosegg nahe der Drau. Im Jahr 1809 wurde das heutige Gemeindegebiet als Teil der Illyrischen Provinzen Frankreich angegliedert. Im weiteren Verlauf der Franzosenkriege wurden 1813 große Teile Roseggs (darunter auch die Pfarrkirche) erheblich beschädigt. 1831 erwarb Fürst Johann I. von Liechtenstein die Besitzungen, die bis heute im Besitz der liechtensteinischen Fürstenfamilie blieben.

Nach der Aufhebung der Grundherrschaft und Leibeigenschaft wird 1849 die Gemeinde Rosegg gegründet, deren Gebiet den gesamten alten Gerichtsbezirk von Rosegg umfasste, und daher von Maria Elend bis zum Faaker See reichte. 1857 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala die Ortschaft und zerstörte einen großen Teil der Gebäude. Im Laufe der Jahre wurden Sankt Jakob im Rosental (1888) und Ledenitzen (1911) von Rosegg abgetrennt und als eigenständige Gemeinden errichtet. Während des Kärntner Abwehrkampfs wird die Gemeinde zum Schauplatz heftiger Kämpfe, vor allem die 1776 errichtete strategisch wichtige Draubrücke bei St. Michel wird heftig umkämpft. 1930 wird Rosegg zur Marktgemeinde erhoben und gibt sich 1933 ein Wappen, das die Rose der Familie Orsini-Rosenberg in einem Dreieck zeigt.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Marktgemeinde Rosegg 1.802 Einwohner, davon sind 96,2 % österreichische, 1,3 % kroatische und 1,0 % deutsche Staatsbürger. 6,1 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 83,4 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 6,5 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 8,3 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Brauchtumsgruppe Rosegg: Die BTG-Rosegg wurde im Jahre 1976 durch Happe Adolf gegründet, führen diverse Veranstaltungen in der Gemeine durch (Osterschießen, Sonnwendfeier, Krampus usw.)
  • Schloss Rosegg: 1772 von Fürst Orsini-Rosenberg erbaute Villa, die stark an norditalienischen Vorbildern orientiert ist. Seit 1831 ist das Schloss im Besitz der Familie des Fürsten von Liechtenstein. Im Park befindet sich ein Irrgarten aus Hainbuchenhecken.
  • Tierpark Rosegg: 1830 von Peter Ritter von Bohr angelegt
  • Gräberfeld Frög: 1882 entdecktes und mittlerweile weitgehend ausgegrabenes Hügelgräberfeld aus der Hallstattzeit
  • Galerie Šikoronja: regelmäßige Ausstellungen von österreichischen und slowenischen Gegenwartskünstlern.
  • Slowenischer Kulturverein/Slovensko kulturno društvo "Peter Markovič", dem Prof. DI Franc Kattnig als Präsident vorsteht.
  • Pfeilerbildstock: westlich von Frojach aus dem 18. Jahrhundert (1757), in den Jahren 1930 und 1982 (bezeichnet „J. Stefan“) restauriert.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Rosegg hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Franz Richau (BGM).

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt „in Gold ein rotes Dreieck, belegt mit einer goldbesamten, grün beblätterten silbernen Rose.“ Der Farbakkord Gold-Rot-Silber ist die heraldische Umsetzung der Kärntner Landesfarben Gelb-Rot-Weiß, wie es in allen vier während der Ersten Republik verliehenen Wappen der Fall ist. Die Rose im Dreieck ist „redend“ („Ros-Eck“) und zugleich eine Anspielung auf das Wappen der Familie Orsini-Rosenberg, die Burg und Herrschaft von 1686 bis 1833 besaß und das Schloss Lukrezia errichten ließ.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 1. Februar 1933 verliehen. Die Fahne ist Gelb-Rot mit eingearbeitetem Wappen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Burg Rosegg

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