Fritzlarer Dom

Fritzlarer Dom
Die Stiftskirche St. Peter (genannt "Dom") in Fritzlar
Stiftskirche St. Peter

Der Fritzlarer Dom St. Peter ist eine spätromanische Stiftskirche inmitten der Altstadt von Fritzlar im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis, die von 1120 bis 1230 erbaut wurde.

Die weiträumige Anlage besitzt drei Krypten, die bereits zum Vorgängerbau gehörten, der um 1079 gebaut worden war. Von dem 1120 fertiggestellten Bau sind noch Teile der mehrfach umgebauten Südkrypta erhalten. Der Umbau nach 1171 brachte die Wölbung. Dann folgte die Hauptbauzeit von 1180 bis 1215. 1232 kam die Vorhalle hinzu. Von den späteren Anbauten ist vor allem zu nennen die Marienkapelle vor dem Nordquerhaus aus dem Jahre 1354.

2004 erhielt die Kirche den Titel einer päpstlichen Basilica minor verliehen.

2010 wurde mit einer Restaurierung des Innenraums der Kirche begonnen, bei der unter anderem der Altarraum umgestaltet und die Heizungsanlage erneuert werden sollen. Die gesamte Baumaßnahme soll in drei Bauabschnitten bis 2012 umgesetzt werden.

Kreuzgang und Innenhof, 1912

Inhaltsverzeichnis

Kunstwerke

Als Kunstwerke des Innenraumes treten hervor der gotische Schrein des Heiligen Wigbert von 1340, das gotische Sakramentshaus und das romanische Relief des Heiligen Petrus mit Schlüssel aus dem 12. Jahrhundert.

Orgel

Die heutige Domorgel wurde im Jahre 1929 von dem Orgelbauer Johannes Klais erbaut und 1995 umfassend restauriert. Das Instrument hat 45 Register.[1][2]

I Hauptwerk C–g3
(teilweise ausgebaut bis g4)
1. Bordun 16’
2. Prinzipal 8’
3. Offenflöte 8’
4. Gedackt 8’
5. Dulcina 8’
6. Octave 4’
7. Hohlflöte 4’
8. Gemsquinte 22/3
9. Superoctave 2’
10. Mixtur IV 2’
11. Trompete 8’
II Brustwerk C–g3
12. Prinzipal 8’
13. Rohrflöte 8’
14. Quintatön 8’
15. Spitzflöte 8’
16. Unda maris 8’
17. Praestant 4’
18. Blockflöte 4’
19. Nachthorn 2’
20. Terz 13/5
21. Nasard 11/3
22. Progressia III-IV 22/3
23. Krummhorn 8’
Tremolo
III Schwellwerk C–g3
24. Stillgedackt 16’
25. Prinzipal 8’
26. Viol di Gamba 8’
27. Bordunalflöte 8’
28. Salicional 8’
39. Vox coelestis 8’
30. Geigendprinzipal 4’
31. Traversflöte 4’
32. Waldflöte 2’
33. Sesquialtera II 22/3
34. Cymbel IV-V 11/3
35. Oboe 8’
36. Kopfregal 4’
Tremolo
Pedal C–f1
37. Prinzipalbass 16’
38. Subbass 16’
39. Stillgedackt 16’
40. Quinte 102/3
41. Octavbass 8’
42. Flötenbass 8’
43. Choralbass 4’
44. Rauschpfeife III-IV 22/3
45. Posaune 16’
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
    • Superoktavkoppeln: III/I, III/III, I/P
    • Suboktavkoppeln: II/I, III/I, II/II, III/III
  • Spielhilfen: Feste Kombinationen (Tutti, Forte, Piano) zwei freie Kombinationen, zwei freie Pedalkombinationen, Handregistratur, Absteller (Zungen, Walze), Generalkoppeln, Crescendowalze, diverse Absteller aus der Walze sowie Einsteller in die Walze (Koppeln, Einzelregister)

Glocken

In den Türmen hängt ein Großgeläut aus acht Glocken. Fünf davon stammen aus dem Mittelalter, eine stammt aus der Barockzeit, und zwei moderne Glocken ergänzen das historisch gewachsene Klangbild.[3]

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
(16tel)
Turm
 
1 Martin 1972 Petit & Gebr. Edelbrock 1715 3416 ais0 +3 Süd, unten
2 Große Osanna 1466 Meister Goswin 1709 ~3400 cis1 −1 Nord, unten
3 Große Maria 1412 Henrich Heistirboum 1475 ~2150 d1 +4 Nord, unten
4 Wigbert 1972 Petit & Gebr. Edelbrock 1140 1084 fis1 +4 Süd, Mitte
5 Kleine Osanna 1456 Meister Goswin 1125 ~980 gis1 +7 Süd, Mitte
6 Bonifatius 1685 Johannes Schirnbein 910 ~480 ais1 +11 Süd, oben
7 Kleine Maria 1456 Meister Goswin 707 ~270 eis2 +5 Nord, oben
8 Tertia 1369 Meister Johannes 627 ~190 fis2 +7 Nord, oben

Literatur

Portal mit Papstwappen
  • Drach, Karl Alhard von (Hg.): Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Bd. 2: Kreis Fritzlar. Elwert, Marburg, 1909
  • Dehn-Rotfelser, Heinrich v. / Hoffmann, Friedrich: Die Stiftskirche St. Petri zu Fritzlar. Nach Aufnahmen von Friedrich Hoffmann. Freyschmidt, Cassel, 1864-1865
  • Humbach, Rainer: Dom zu Fritzlar. Mit einem Dokumentationsanhang von Burghard Preusler, Katharina Thiersch und Ulrich Knapp. Michael Imhof, Petersberg, 2005. ISBN 978-3-932526-53-4

Weblinks

 Commons: Fritzlarer Dom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bistum Fulda (Hrsg.): Fritzlar, Domorgel. Klais-Orgel. (HTML, abgerufen am 8. November 2010).
  2. Bistum Fulda (Hrsg.): Disposition der großen Orgel des Fritzlarer Doms (1929). (PDF 50kB, abgerufen am 8. November 2010).
  3. Konrad Bund: Das Geläute des Doms St. Peter zu Fritzlar. In: Konrad Bund und Jörg Poettgen (Hrsg.): Jahrbuch für Glockenkunde. 3./4. Band, MRV, Brühl 1992.
51.13089.274025

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